Bernd: Switch Denkfehler

Hallo,

ich habe mir einen 8-port Switch gekauft. Beim "fast auspacken" fällt mir auf, daß er vorne

8 LED´s hat

und hinten

1 Stromanschluß und 8 Netzwerkanschlüsse:

___|___|___|___|___|___|___|___|___
(mal grafisch dargestellt)

Nun ist es klar. Mit dem Switch kann ich mein Netzwerk vergrößern. Aber wo stecke ich das Kabel vom Server rein?

Ich habe 8 Eingänge, in die ich Netzgeräte stecken kann, aber wo es muß doch irgendeinen "Eingang" geben.

Oder hat das Gerät nur 7 "Ausgänge" und 1 Eingang. Dann ist aber 8-port Switch der falsche Ausdruck!

  1. Hallo,

    und wozu genau hast du dir einen 8 Port Switch gekauft?

    Du kannst mit dem Teil einfach 8 netzwerkfähige Geräte miteinander verbinden -> deswegen 8 Ports? Was hast du erwartet?

    Ein Server ist auch nur ein Netzwerkgerät, wozu braucht es da einen "Eingang"?

    Ciao, Frank

    1. Ein Server ist auch nur ein Netzwerkgerät, wozu braucht es da einen "Eingang"?

      Ok, ich dachte ich habe 8 Ausgänge und praktisch einen Eingang für meinen "Server". Somit habe ich 7 Ausgänge und einen Eingang. Sorry wenn ich dumm frage aber ich bin dann mal gespannt, wo ich das "Eingangskabel" anschließen soll.

      Warum hab ich mir das gekauft?
      Möchte mit ein paar Bekannten eine Lan Party veranstalten, zufälligerweise genau 8 Leute. Ein Rechner ist offensichtlich als Spielserver konfiguriert. Somit muß dann einer zuhause bleiben.

      1. Moin Moin!

        Jeder Port ist Eingang und Ausgang. Bei gängigen Billig-Switches ohne Management-Funktion sind alle Ports gleichwertig, d.h. Du kannst Rechner anschließen, wie es gerade paßt.

        Wenn acht Spielerechner und ein Spieleserver zusammen kommen sollen, hat Dein Switch einen Port zu wenig. Entweder kaskadierst Du zwei Switches (ein paar Rechner an Switch 1, ein Kabel zwischen Switch 1 und Switch 2, ein paar Rechner an Switch 2) oder Du beschaffst einen größeren Switch. Die Kaskade benachteiligt u.U. die "weiter" vom Server entfernten Spielerechner, weil die sich die Bandbreite des einen Kabels zwischen den beiden Switches teilen müssen.

        Alexander

        --
        Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
        1. Hi!

          Jeder Port ist Eingang und Ausgang. Bei gängigen Billig-Switches ohne Management-Funktion sind alle Ports gleichwertig, d.h. Du kannst Rechner anschließen, wie es gerade paßt.

          Zumindest bei den aktuellen, die selbständig eine notwendige Kreuzung erkennen und ausführen. Ansonsten gibt es einen Port mit X gekennzeichnet, der zur Verbindung zu anderen Switchen mit einem 1:1-Kabel statt einem gekreuzten genommen werden kann. (Der X-Port - wenn vorhanden - ist meist neben dem ersten oder letzten Port zu finden und bildet mit diesem eine Entweder-Oder-Einheit. Auch Schalter zum Umschalten eines Ports sind gängige Alternativen.)

          Lo!

          1. Zumindest bei den aktuellen, die selbständig eine notwendige Kreuzung erkennen und ausführen. Ansonsten gibt es einen Port mit X gekennzeichnet, der zur Verbindung zu anderen Switchen mit einem 1:1-Kabel statt einem gekreuzten genommen werden kann.

            Auch Uplink genannt, u.U. steht das statt einem X da.

            --
            for your security, this text has been encrypted by ROT13 twice.
    2. Ein Server ist auch nur ein Netzwerkgerät, wozu braucht es da einen "Eingang"?

      Der "Eingang"[1] für den "Server"[2] nennt sich üblicherweise Uplink. Ein Port der eine bessere Anbindung hat als andere Ports - z.B. wird er priorisiert, hat 1000 anstatt 100 MBit oder kann die Kapazität ungenutzter anderer Ports bündeln. Zudem stellen diese Uplinks oft auch die PoE-Fähigkeit der Geräte sicher.  Ein Solcher Port bietet heutzutage auch meistens Auto-MDI(X), damit man sich die lästige Sucherei nach gekreuzten Kabeln sparen kann. Manche Uplinks sind auch Stackingfähig - damit lassen sich z.B. mehrere Switches gleichrangig betreiben. Je nach angestreber Netzwerktopologie sind hier verschiedenste Dinge möglich.

      [1] Ja, es ist fast immer bidirektional
      [2] auch Router, Firewalls, ...

      1. Hi!

        Ein Server ist auch nur ein Netzwerkgerät, wozu braucht es da einen "Eingang"?
        Der "Eingang"[1] für den "Server"[2] nennt sich üblicherweise Uplink.

        Der Begriff Server ist für das Netzwerk nicht weiter relevant, da Server auch nicht anderes als deren Clients sind: Netzwerk-Teilnehmer. Uplink-Ports sind für das Anbinden an andere Netzwerkkomponenten vorgesehen.

        [Uplink ist] Ein Port der eine bessere Anbindung hat als andere Ports - z.B. wird er priorisiert, hat 1000 anstatt 100 MBit oder kann die Kapazität ungenutzter anderer Ports bündeln.

        Jein. Bei Switchen jenseits der SOHO-Anwendungen ist das zwar so üblich und auch sinnvoll, vor allem wenn ein paar mehr Netzwerkteilnehmer als nur eine Handvoll über diesen Switch in ein größeres Netzwerk eingebunden werden sollen. Für den vorliegenden Anwendungsfall wäre das überdimensioniert. Der Uplink hat hier oftmals nur die zusätzliche Eigenschaft der Kreuzung (wenn es einen dedizierten Uplink gibt und nicht sowieso alle Ports kreuzfähig sind).

        Zudem stellen diese Uplinks oft auch die PoE-Fähigkeit der Geräte sicher.

        Wie meinst du das jetzt? Strom kommt für angeschlossene PoE-Geräte aus dem Netzteil des Switches, nicht vom Uplink. Der wäre leistungsmäßig gar nicht dafür ausgelegt (besonders nicht, wenn es Glasfaser ist).

        Lo!

        1. Für den vorliegenden Anwendungsfall wäre das überdimensioniert.

          Das bestreite ich nicht.

          [...] und nicht sowieso alle Ports kreuzfähig sind).

          Das ist bei SOHO-Geräten im 10-Euro-Bereich ohnehin selten der Fall.

          Zudem stellen diese Uplinks oft auch die PoE-Fähigkeit der Geräte sicher.

          Wie meinst du das jetzt? Strom kommt für angeschlossene PoE-Geräte aus dem Netzteil des Switches, nicht vom Uplink. Der wäre leistungsmäßig gar nicht dafür ausgelegt (besonders nicht, wenn es Glasfaser ist).

          Ich meinte damit, dass Switches mit PoE-Fähigkeit ihren Energiebedarf über den Uplink-Port stillen und und den Energiehunger der Angeschlossenen Geräte über die restlichen Ports abhandeln.

          Das ist bei PoE so vorgesehen, dass ein MDI nur versorgen oder beziehen kann.

          Typisch ist das bei Geräten mit einer geringen Anzahl an MDIs - z.B. ein Kabel Modem mit einem Router und einem Access-Point dahinter.

          In diesem Fall ist das aber auch nicht relevant, ich hab' es nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

          1. Hi!

            Ich meinte damit, dass Switches mit PoE-Fähigkeit ihren Energiebedarf über den Uplink-Port stillen und und den Energiehunger der Angeschlossenen Geräte über die restlichen Ports abhandeln.

            Das kann ich nicht so recht glauben. Ein PoE-Gerät darf im Dauerbetrieb 350mA bei 48 Volt ziehen, im Einschaltmoment 400mA. Da bei einem Wiedereinschalten alle angeschlossen Geräte 400mA gleichzeitig ziehen dürfen, gehe ich von dieser Zahl aus. Schon bei 8 Geräten kommt da ein Strom von 3,6A zusammen. Und der soll durch die dünnen Ethernet-Drähte fließen können? Und 8 Port-Switche findet man eher im SOHO-Bereich. Außerdem muss da ja noch eine übergeordnete Netzwerkkomponente vorhanden sein, die den Strom auch liefert. Wieder ein Anwendungsfall weniger für SOHO. Und warum soll ausgerechnet dieses Netzwerkgerät mehr Strom liefern können, als die Spezifikation vorsieht? Beide Geräte müssten dann ja extra und am Standard vorbei aufeinander abgestimmt sein.

            Typisch ist das bei Geräten mit einer geringen Anzahl an MDIs - z.B. ein Kabel Modem mit einem Router und einem Access-Point dahinter.

            Nenn mal bitte ein konkretes Produkt als Beispiel. Ein Kabelmodem und ein Switch daran wäre eine gängige SOHO-Konstellation, aber dass der Switch daran nicht nur zum Eigenbedarf Strom bekommt, sondern als Verteiler für weitere PoE-Geräte diesen kann, kann ich mir grad nicht vorstellen.

            In diesem Fall ist das aber auch nicht relevant, ich hab' es nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

            Macht nichts, wir diskutieren das jetzt trotzdem aus :-)

            Lo!

            1. Nenn mal bitte ein konkretes Produkt als Beispiel. Ein Kabelmodem und ein Switch daran wäre eine gängige SOHO-Konstellation, aber dass der Switch daran nicht nur zum Eigenbedarf Strom bekommt, sondern als Verteiler für weitere PoE-Geräte diesen kann, kann ich mir grad nicht vorstellen.

              Wie wärs mit VoIP-Telefonen verteilt in kleineren Büros? ;)

              VoIP-Gateway + "wirklich großer" PSE-PoE-Switch + kleiner PSE/PD-PoE-Switch + Telefone.

              Gateway etwa 300 Euro
              24-Port-PSE-Switch 1500 Euro
              5-Port-PSE/PD-Switch 150 Euro
              Telefon 80 Euro

              Und jetzt sag nicht, das wäre ungewöhnlich - herkömmliche VoIP-Telefonanalagen funktionieren so.

              Reicht für 120 Telefone - aber das geht nicht mehr wirklich als Small Office durch :)

              1. Hi!

                Nenn mal bitte ein konkretes Produkt als Beispiel. [...]
                Wie wärs mit VoIP-Telefonen verteilt in kleineren Büros? ;)

                Dass die Strom brauchen ist keine Frage. Dass die ein Switch mit PoE an den Ports grundsätzlich liefern kann ist auch nicht das Thema. Aber das ist ein Szenario, kein konkretes Produkt.

                VoIP-Gateway + "wirklich großer" PSE-PoE-Switch + kleiner PSE/PD-PoE-Switch + Telefone.

                Gateway etwa 300 Euro

                Für PoE nicht weiter relevant.

                24-Port-PSE-Switch 1500 Euro

                Bekommt seinen Strom und den, den er weitergibt, aus der Steckdose. Soweit kein Problem.

                5-Port-PSE/PD-Switch 150 Euro

                Hab ich in der Kombination kein Gerät gefunden, also eins, dass seinen Strom über den Uplink bekommt und dann noch an andere Geräte weitergibt. Alle meine Fundstellen waren entweder Switche, die PoE für den Eigenbetrieb bekommen, also nur PD sind, oder welche die Strom geben, also PSEs sind, und den Strom über ein eingebautes Netzteil oder aus einer externen Quelle bekommen.

                Und jetzt sag nicht, das wäre ungewöhnlich - herkömmliche VoIP-Telefonanalagen funktionieren so.

                So eine Anforderung ist nicht ungewöhnlich. Ungewöhnlich (zumindest für mich; besser: unmöglich bis zum Beweis des Gegenteils) wäre nur ein kombinierter PSE/PD-Switch.

                Lo!

                1. Ungewöhnlich (zumindest für mich; besser: unmöglich bis zum Beweis des Gegenteils) wäre nur ein kombinierter PSE/PD-Switch.

                  Level One hatte mal solche Dinger im Programm, auf die schnelle find' ich aber nur diesen 2-Port-Repeater.

                  1. Hi!

                    Ungewöhnlich (zumindest für mich; besser: unmöglich bis zum Beweis des Gegenteils) wäre nur ein kombinierter PSE/PD-Switch.
                    Level One hatte mal solche Dinger im Programm, auf die schnelle find' ich aber nur diesen 2-Port-Repeater.

                    Wenn man sich das Datenblatt dazu anschaut, liest man, dass beide Ausgänge zusammen nur 10,9 W verbrauchen dürfen - macht also nur noch knapp 230 mA, die sich die beiden angeschlossenen Geräte teilen müssen. Damit wäre dann auch das Ende der Fahnenstange dieses Prinzips zumindest in Sicht.

                    Lo!

                    1. Wenn man sich das Datenblatt dazu anschaut, liest man, dass beide Ausgänge zusammen nur 10,9 W verbrauchen dürfen - macht also nur noch knapp 230 mA, die sich die beiden angeschlossenen Geräte teilen müssen. Damit wäre dann auch das Ende der Fahnenstange dieses Prinzips zumindest in Sicht.

                      Für ein paar Telefone sollte das aber reichen - ISDN-Telefone dürfen z.B. maximal 900 mW brauchen - bei 10,9 W kann man da viele Telefone dranhängen. Allerdings kann ich nicht sagen, was so ein VoIP-Telefon frisst.

                      1. Hi!

                        Für ein paar Telefone sollte das aber reichen - ISDN-Telefone dürfen z.B. maximal 900 mW brauchen - bei 10,9 W kann man da viele Telefone dranhängen. Allerdings kann ich nicht sagen, was so ein VoIP-Telefon frisst.

                        Das kleinste Snom will 1,7 - 2,7 W, das größte 4 - 7 W.

                        Lo!

                        1. Das kleinste Snom will 1,7 - 2,7 W, das größte 4 - 7 W.

                          "Reicht doch" ;)

          2. Hallo,

            [...] und nicht sowieso alle Ports kreuzfähig sind).
            Das ist bei SOHO-Geräten im 10-Euro-Bereich ohnehin selten der Fall.

            ganz im Gegenteil: Bei den Switches, die ich in den letzten, sagen wir, 5 Jahren gekauft habe, war nicht ein einziger dabei, der *nicht* an allen Ports Auto-Negotiation unterstützt, so dass es egal ist, ob man Crossover- oder Straight-Kabel verwendet.
            Und wir sprechen hier tatsächlich vom Preissegment von maximal 10..15EUR für einen 8-Port-Switch.

            So long,
             Martin

            --
            If you believe in telekinesis, raise my hand.
            Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
            1. Hi!

              Bei den Switches, die ich in den letzten, sagen wir, 5 Jahren gekauft habe, war nicht ein einziger dabei, der *nicht* an allen Ports Auto-Negotiation unterstützt, so dass es egal ist, ob man Crossover- oder Straight-Kabel verwendet.

              Du meinst Auto-MDI(X) (siehe MDI). Auto-Negotiation ist die Geschwindigkeitsaushandlung.

              Lo!

              1. Moin,

                Bei den Switches, die ich in den letzten, sagen wir, 5 Jahren gekauft habe, war nicht ein einziger dabei, der *nicht* an allen Ports Auto-Negotiation unterstützt, so dass es egal ist, ob man Crossover- oder Straight-Kabel verwendet.
                Du meinst Auto-MDI(X) (siehe MDI). Auto-Negotiation ist die Geschwindigkeitsaushandlung.

                stimmt, ich meinte auch tatsächlich Auto-MDI(X).

                Ciao,
                 Martin

                --
                Soziologen sind nützlich, aber keiner will sie haben.
                Bei Informatikern ist es gerade umgekehrt.
                Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
  2. Hi,

    ich habe mir einen 8-port Switch gekauft.
    1 Stromanschluß und 8 Netzwerkanschlüsse

    genau das war zu erwarten.

    Oder hat das Gerät nur 7 "Ausgänge" und 1 Eingang. Dann ist aber 8-port Switch der falsche Ausdruck!

    Nein, ist es nicht. Du hast doch selbst 8 Ports gezählt.
    Jeder der 8 Ports ist gleichberechtigt, er ist Eingang und Ausgang zugleich. Somit hat der Switch quasi 8 Eingänge und 8 Ausgänge. Sowas wie "Server" und "Clients" kennt er nicht, er vermittelt einfach nur Datenpakete zwischen 8 angeschlossenen Geräten.

    Ciao,
     artin

    --
    Zwei Kumpels sitzen vor dem Computer. "Welche Suchmaschine beutzt du eigentlich meistens?" - "Prima Vera." - "Hmm, kenn' ich gar nicht." Dann geht die Tür auf: "Schatz ich habe deine Sonnenbrille wiedergefunden!" - "Prima, Vera!"
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