Senfdazugeber: Wo ist er nur geblieben, der Frieden?

Nabend,

Hier ein lesenswerter Kommentar von Bleskin zum Krieg in Libyen.

Tschüss.

  1. Bounjoun Senfdazugeber,

    Hier ein lesenswerter Kommentar von Bleskin[1] zum Krieg in Libyen.

    Libyen hat vielleicht mehr Öl als Ägypten oder Tunesien...?

    Als überzeugter Demokrat haben mich die Freiheitsbewegungen in den arabischen Ländern sowohl gefreut als auch überrascht, verstand ich doch diese Menschen als derart eingekapselt in ihrem Islam, dass es den Eindruck erweckte, das Wort »Freiheit« sei ihnen fremd.

    Nun scheinen Islam und Freiheit nicht grundsätzlich inkompatibel zu sein, eine zarte Blume der Hoffnung beginnt, sich zu öffen.

    Grundsätzlich sollte ein Volk in der Lage sein, sich selbst von seinen Unterdrückern zu befreien. Gelingt es nicht, ist die Zeit vielleicht nicht reif dafür. Allerdings kann ich mich noch an Ceaucescus Securitate erinnern, das 1989 wild um sich morderte, und alle drum herum »sahen nur zu«. Das rumänsiche Volk konnte sich am Ende doch noch befreien.

    Die Frage »Helfen oder nicht« ist dennoch nicht einfach zu beantworten. Kann man tatenlos zusehen? Hier in Libyen stinkt es nach Öl, und zwar ganz klar. Deswegen missfällt mir hier die Voreilung, mit welcher die Resolution und die Angriffe stattfanden.

    [1] Bleskin: Was, den gibt's noch? Ich habe ihn auf n-tv ewig nicht gesehen, er war immer so lustig, weil er sich ständig versprochen hat, manchmal wie besoffen vor der Kamera stand... Ich dachte, n-tv hätte ihn gefeuert!

    Adiou.

    --
    Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu. - Ödön von Horwáth
    Ist Rudi Carrell Gott? Oder George Harrison Ford?
    Ich bin faul und das ist gut so.
    1. Hi there,

      Nun scheinen Islam und Freiheit nicht grundsätzlich inkompatibel zu sein, [...]

      Aha? Woraus schliesst Du das?

      1. Bounjoun Klawischnigg,

        Nun scheinen Islam und Freiheit nicht grundsätzlich inkompatibel zu sein, [...]
        Aha? Woraus schliesst Du das?

        Die Betonung liegt auf »scheinen«. Ansonsten muss ich sagen, dass ich nicht so recht sehe, was Du mir mit dieser Frage mitteilen willst...

        Adiou.

        --
        Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu. - Ödön von Horwáth
        Ist Rudi Carrell Gott? Oder George Harrison Ford?
        Ich bin faul und das ist gut so.
    2. Nabend,

      Libyen hat vielleicht mehr Öl als Ägypten oder Tunesien...?

      doppelt soviel wie Amerika.
      Und Alle wollen es.

      Als überzeugter Demokrat (...)

      Du magst ein Unterstützer der Demokratie sein, ein Inhaber demokratischer Rechte bist Du nur indirekt. Denn gefragt, ob Du diesen Krieg willst, wurdest Du nicht.

      (...) haben mich die Freiheitsbewegungen (...)

      Das sieht nicht nach Freiheitsbewegungen aus. Das sind ein paar Chaoten, einige sehr judenfeindlich, mit verblüffend modernen Waffen ausgestattet. Unterstützt von eingeschmuggelten Agent Provocateurs. Und viele wollen nicht die Demokratie, sondern den Hardcore-Islam einführen. Diese Art von Intervention gegen sein Land hat Gaddafi schon vor dreißig Jahren vorausgesagt [1].

      (...) in den arabischen Ländern sowohl gefreut als auch überrascht, verstand ich doch diese Menschen als derart eingekapselt in ihrem Islam, dass es den Eindruck erweckte, das Wort »Freiheit« sei ihnen fremd.

      Die meisten der 1,2 Milliarden Muslime dieser Welt fühlen sich sehr frei, wenn Sie nicht gerade von westlichen Medien als Terroristen oder altmodische Religionsfanatiker stigmatisiert werden. Was die meisten Westler, die nicht eine Seite im Koran gelesen haben, glauben.

      Nun scheinen Islam und Freiheit nicht grundsätzlich inkompatibel zu sein, eine zarte Blume der Hoffnung beginnt, sich zu öffen.

      In Libyen herrscht formell Basisdemokratie nach Vorbild des islamischen Sozialismus. Die Blume ist also theoretisch schon sperrangelweit offen. Weiter als hier im parlamentarisch-demokratischen Deutschland.

      Grundsätzlich sollte ein Volk in der Lage sein, sich selbst von seinen Unterdrückern zu befreien. Gelingt es nicht, ist die Zeit vielleicht nicht reif dafür. Allerdings kann ich mich noch an Ceaucescus Securitate erinnern, das 1989 wild um sich morderte, und alle drum herum »sahen nur zu«. Das rumänische Volk konnte sich am Ende doch noch befreien.

      Ceaucescu war ein wirrer Spinner. Gaddafi ist ein ganz anderes Kaliber. Da passt eher ein Vergleich mit Che Guevara oder Fidel Castro. Gaddafi hat staatsphilosophische Bücher geschrieben und an der aktiven Umsetzung gearbeitet. Scheinbar recht erfolgreich, sein Land ist das Land mit dem höchsten Lebensstandard in Afrika.

      Daß Gaddafi Veto-Recht hat und sich Sonderrechte einräumt, mag angesichts vieler antidemokratischer Strömungen in und außerhalb seines Landes notwendig sein. Daß er sich seinen - großen - Teil vom Kuchen abschneidet, ist kritikwürdig, aber das macht heute jeder Großkonzern.

      Die Frage »Helfen oder nicht« ist dennoch nicht einfach zu beantworten. Kann man tatenlos zusehen?

      Ja, kann 'man' schon lange, solange das Regime die Ressourcen liefert. So wie in Birma.

      Hier in Libyen stinkt es nach Öl, und zwar ganz klar. Deswegen missfällt mir hier die Voreilung, mit welcher die Resolution und die Angriffe stattfanden.

      Wurde so schnell gemacht, weil gerade alle Welt nach Japan schaute. Da haben Die sich gesagt, jetzt oder nie.

      [1] Bleskin: Was, den gibt's noch? Ich habe ihn auf n-tv ewig nicht gesehen, er war immer so lustig, weil er sich ständig versprochen hat, manchmal wie besoffen vor der Kamera stand... Ich dachte, n-tv hätte ihn gefeuert!

      Nö, haben Die wohl nicht. Wieso auch? Der hat's drauf.

      Tschüss.

      [1] Auszug:

      SPIEGEL: Sie wollen ernsthaft behaupten, daß die Amerikaner die Absicht hätten, Libyen anzugreifen und zu erobern?

      GADDAFI: Dieser Meinung bin ich.

      SPIEGEL: Wie hat man sich denn eine Eroberung Libyens heute vorzustellen? Sie sprechen da einen ungeheuerlichen Verdacht aus.

      GADDAFI: Es gibt verschiedene Methoden, aber alle hätten zum Ziel, Libyen zu unterwerfen und wieder der amerikanischen Einflußsphäre einzuverleiben. Dazu bedarf es nicht einer direkten Besetzung des Landes durch Truppen. Es genügt, das revolutionäre Regime hier zu stürzen und durch ein anderes, proamerikanisches Regime zu ersetzen. Das ist eine Methode des amerikanischen Imperialismus.

      1. Hallo :)

        Die meisten der 1,2 Milliarden Muslime dieser Welt fühlen sich sehr frei, wenn Sie nicht gerade von westlichen Medien als Terroristen oder altmodische Religionsfanatiker stigmatisiert werden. Was die meisten Westler, die nicht eine Seite im Koran gelesen haben, glauben.

        Es würde also völlig ausreichen, den Taliban das Lesen beizubringen?

        mfg
        cygnus

        --
        Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...
      2. Bounjoun Senfdazugeber,

        Libyen hat vielleicht mehr Öl als Ägypten oder Tunesien...?
        doppelt soviel wie Amerika.
        Und Alle wollen es.

        Na, dann ist alles klar...

        Als überzeugter Demokrat (...)
        Du magst ein Unterstützer der Demokratie sein, ein Inhaber demokratischer Rechte bist Du nur indirekt. Denn gefragt, ob Du diesen Krieg willst, wurdest Du nicht.

        Mag sein. Ungeachtet dessen, dass ich eine Diskussion um eine (pseudo?) Basisdemokratie à la Schweiz vermeiden möchte, vertrete ich für Länder, die mehr Einwohner als Kühe auf der Alm zählen eben die Vertreter-Demokratie. Aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden will - oder auch nicht.

        Demagogie (auf Deutsch ziemlich schlecht mit Hetze übersetzt), möchte ich auf jeden Fall verbannen. Dass ich hier hin und wieder polemisiere, provoziere, bzw. es in der Lounge öfters tat, das liegt nun mal in meiner Natur, mich auszudrücken. Mehr dazu im ersten Satz meiner Signatur.

        (...) haben mich die Freiheitsbewegungen (...)
        Das sieht nicht nach Freiheitsbewegungen aus. Das sind ein paar Chaoten, einige sehr judenfeindlich, mit verblüffend modernen Waffen ausgestattet. Unterstützt von eingeschmuggelten Agent Provocateurs. Und viele wollen nicht die Demokratie, sondern den Hardcore-Islam einführen.

        Das ist in der Tat das, was ich - erstaunlicherweise weniger bei Tunesien/Ägypten - befürchtet hatte. Deswegen meine Anti-Eingreifen-Stellung. Schließlich war die Unterstützung Bin Ladens ein Eigentor (für die USA, aber auch für alle, irgendwie).

        Ich bleibe dabei: eigentlich gehört die Befreiung eines Volkes von seinen Unterdrückern in die Hände des Volkes. Andererseits... Deutschland hatte kein Öl. Aber ohne massives Eingreifen von draußen wäre es seinen Quadratbartträger nicht so schnell losgeworden. Sorry für den Vergleich...

        Diese Art von Intervention gegen sein Land hat Gaddafi schon vor dreißig Jahren vorausgesagt

        Gaddafi war mir weder sympathisch, noch antipathisch. Antipathisch ist bei Diktatoren, oder... nennen wir ihn Alleinherrscher, nur, dass sie nicht verstehen, wann es Zeit ist, zu gehen. Siehe Gbagbo (von dem ich noch nicht mal weiß, ob er ein Diktator war...).

        Die meisten der 1,2 Milliarden Muslime dieser Welt fühlen sich sehr frei, wenn Sie nicht gerade von westlichen Medien als Terroristen oder altmodische Religionsfanatiker stigmatisiert werden.

        Die Frauen auch? Ehrlich? Gibt es nicht im Iran Bewegungen, die weg wollen von diesem Joch?

        Was die meisten Westler, die nicht eine Seite im Koran gelesen haben, glauben.

        Wer über Geschichte informiert ist, in einem arabischen Land, darf unsere Demokratie verteufeln. Aber... wer weiß dort etwas über die Welt abseits der eigenen Morgen Land? Abseits der Wände der Moschee? Sicher nicht viele, denn in den meisten Ländern wurde absichtlich nicht viel in Bildung investiert, damit die Öl-Gelder in den Händen der Herrscher bleiben und es eben nicht zu solchen Revolten kommt.

        Hier sind wir zwar auch nicht weltmeister in Sachen Bildung, leider. Weder hier in Deutschland noch sonst wo in Europa. Von USA mag ich gar nicht reden, dieses Land ist das Land mit den meisten Ignoranten, und das Schlimme daran ist, sie wollen es auch bleiben. Dieses Land ist »the root of evil on world since 1945«.

        Ceaucescu war ein wirrer Spinner. Gaddafi ist ein ganz anderes Kaliber.

        ???

        Ceaucescu ein Spinner? Hat er auch unterm Regenschirm Reden bzw. Ansprachen gehalten? Ceaucescu war ein schlimmer Berechner, ich denke, Gaddafi ist es auch...

        Da passt eher ein Vergleich mit Che Guevara oder Fidel Castro.

        Das ist für mich eine Beleidigung des Namen beider geannten.

        Die Frage »Helfen oder nicht« ist dennoch nicht einfach zu beantworten. Kann man tatenlos zusehen?
        Ja, kann 'man' schon lange, solange das Regime die Ressourcen liefert. So wie in Birma.

        Da bitte ich um Aufklärung, auch der evtl. Ironie darin. Was hatte den Birma für Ressourcen zu liefern? Was haben diese Ressourcen mit »tatenlos zusehen« zu tun?

        Hier in Libyen stinkt es nach Öl, und zwar ganz klar. Deswegen missfällt mir hier die Voreilung, mit welcher die Resolution und die Angriffe stattfanden.
        Wurde so schnell gemacht, weil gerade alle Welt nach Japan schaute. Da haben Die sich gesagt, jetzt oder nie.

        Den Eindruck hatte ich auch...

        [1] Bleskin: Was, den gibt's noch? Ich habe ihn auf n-tv ewig nicht gesehen, er war immer so lustig, weil er sich ständig versprochen hat, manchmal wie besoffen vor der Kamera stand... Ich dachte, n-tv hätte ihn gefeuert!
        Nö, haben Die wohl nicht. Wieso auch? Der hat's drauf.

        Jedenfalls hamse den anscheinend von VOR der Kamera abgezogen. Zumindest habe ich seit ca. 2 Jahren nichts mehr von ihm in den laufenden Sendungen - so ich sie noch verfolgen kann - gesehen.

        Adiou.

        --
        Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu. - Ödön von Horwáth
        Ist Rudi Carrell Gott? Oder George Harrison Ford?
        Ich bin faul und das ist gut so.
        1. nabend,

          (...)Ungeachtet dessen, dass ich eine Diskussion um eine (pseudo?) Basisdemokratie à la Schweiz vermeiden möchte, vertrete ich für Länder, die mehr Einwohner als Kühe auf der Alm zählen eben die Vertreter-Demokratie.

          das hat infrastrukturelle Gründe, nicht das System an sich ist schlecht.

          Demagogie (auf Deutsch ziemlich schlecht mit Hetze übersetzt), möchte ich auf jeden Fall verbannen.

          Also das, was im deutschen Bundestag mit politischen Gegnern stattfindet (Beispiel Guttenberg), ja stimme ich zu, das nervt. Wir haben dringendere Probleme.

          Dass ich hier hin und wieder polemisiere, provoziere, bzw. es in der Lounge öfters tat, das liegt nun mal in meiner Natur, mich auszudrücken. Mehr dazu im ersten Satz meiner Signatur.

          Dazu weiß ich nichts, ich weiß nur, die wichtigen machen sich nichts draus und die sich was draus machen sind unwichtig.

          Deswegen meine Anti-Eingreifen-Stellung. Schließlich war die Unterstützung Bin Ladens ein Eigentor (für die USA, aber auch für alle, irgendwie).

          Ja, und jetzt machen Sie es schon wieder. Mal sehen, wie die libyschen 'Rebellen' sich in 15 Jahren nennen und was Sie so treiben.

          Ich bleibe dabei: eigentlich gehört die Befreiung eines Volkes von seinen Unterdrückern in die Hände des Volkes.

          Ja, ich stimme dem zu, Demokratie von unten ist besser als oktruierte Demokratie.

          Andererseits... Deutschland hatte kein Öl. Aber ohne massives Eingreifen von draußen wäre es seinen Quadratbartträger nicht so schnell losgeworden.

          Die Deutschen waren Agressoren, Gaddafi hat niemanden außerhalb seines Landes angegriffen und auch betont, er bevorzuge den Frieden mit anderen Ländern, sofern Sie Libyen nicht angreifen.

          Die meisten der 1,2 Milliarden Muslime dieser Welt fühlen sich sehr frei, wenn Sie nicht gerade von westlichen Medien als Terroristen oder altmodische Religionsfanatiker stigmatisiert werden.

          Die Frauen auch? Ehrlich? Gibt es nicht im Iran Bewegungen, die weg wollen von diesem Joch?

          Auf dem Feminismus-Argument wird so rumgeritten, daß ich es nicht mehr hören kann. Ist das nicht auch eine Revolution, die besser von unten stattfindet? Wir sollten uns da nicht einmischen bzw. wenn, dann proaktiv, statt drauf rumzureiten und die Muslime zu verärgern. Die Emanzipation im Islam findet statt und fußt in der Regel auf dem Koran selbst. Sie wird sich mit steigendem Wohlstand mehr und mehr durchsetzen, so wie das hier auch war [1]. Und es ist genau so wenig emanzipiert, einer Frau das Tragen eines Kopftuches - oder einer Ordenstracht - zu befehlen, wie, es ihr zu verbieten.

          Was die meisten Westler, die nicht eine Seite im Koran gelesen haben, glauben.

          Wer über Geschichte informiert ist, in einem arabischen Land, darf unsere Demokratie verteufeln.

          Machen die wenigsten, die über Geschichte informiert sind.

          Aber... wer weiß dort etwas über die Welt abseits der eigenen Morgen Land? Abseits der Wände der Moschee? Sicher nicht viele, denn in den meisten Ländern wurde absichtlich nicht viel in Bildung investiert, damit die Öl-Gelder in den Händen der Herrscher bleiben und es eben nicht zu solchen Revolten kommt.

          Ja, das mag schon sein, daß Desinformation in islamischen Ländern genauso groß ist wie bei uns, aber das rechtfertigt weder unsere noch deren Desinformation.

          Hier sind wir zwar auch nicht weltmeister in Sachen Bildung, leider. Weder hier in Deutschland noch sonst wo in Europa. Von USA mag ich gar nicht reden, dieses Land ist das Land mit den meisten Ignoranten, und das Schlimme daran ist, sie wollen es auch bleiben. Dieses Land ist »the root of evil on world since 1945«.

          Das ist ein Klischee. Die meisten Amerikaner bilden sich eine objektive Meinung. Es ist nur so, daß in Amerika das Geld einen hohen Stellenwert hat. Die Wirtschaft, insbesondere die Großkonzerne, nimmt dort so aggressiv Einfluß wie sonst nirgendwo. So wie es nirgendwo so viele Versicherungen gibt wie in Deutschland, weil hier das sich Sorgen einen so hohen Stellenwert hat. Was in Libyen passiert, kommt letzten Endes aus der Wirtschaft.

          Ceaucescu ein Spinner?

          Gut, Ceaucescu war nicht wirr, aber er hat nicht den Kopf und nicht das Herz Gaddafis.

          Da passt eher ein Vergleich mit Che Guevara oder Fidel Castro.

          Das ist für mich eine Beleidigung des Namen beider geannten.

          Dann informier Dich. Du kommst mit Regenschirmen, als hätte das irgendeine Relevanz für irgend etwas. Es ist ein Video, das versucht Gaddafi als leicht wirr darzustellen, so wie fast alles andere, das über ihn im Moment in den Medien rumgespenstert. Es ist aber tatsächlich viel wirrer, Bomben zu werfen. Gesunde Menschen treiben Handel und führen keine Kriege.
          Und das Volk will endlich gesunde Politiker da oben haben.

          Die Frage »Helfen oder nicht« ist dennoch nicht einfach zu beantworten. Kann man tatenlos zusehen?
          Ja, kann 'man' schon lange, solange das Regime die Ressourcen liefert. So wie in Birma.

          Da bitte ich um Aufklärung, auch der evtl. Ironie darin. Was hatte den Birma für Ressourcen zu liefern? Was haben diese Ressourcen mit »tatenlos zusehen« zu tun?

          Klar war das Ironie. Damit meinte ich, daß die Nationen dieser Welt sich nicht groß einzumischen scheinen, sofern es sich nicht rechnet.

          [1] Bleskin:
          Jedenfalls hamse den anscheinend von VOR der Kamera abgezogen. Zumindest habe ich seit ca. 2 Jahren nichts mehr von ihm in den laufenden Sendungen - so ich sie noch verfolgen kann - gesehen.

          Ja, schade eigentlich.

          Gute Nacht

          [1] Die allerersten Ansätze des Feminismus fanden im Islam übrigens Jahrhunderte vor denen im Westen statt. Und zu Zeiten Mohammeds hat die Einführung der koranischen Religion die Stellung der Frau wesentlich verbessert.

          1. Bounjoun Senfdazugeber,

            Die Emanzipation im Islam findet statt und fußt in der Regel auf dem Koran selbst.

            Mein Vater (atheist), der im Gegensatz zu mir den Koran gelesen hatte, bezeichnete den Islam als Religion der Liebe, der Sänfte.

            Leider sieht man in den islamischen Ländern nicht viel davon...

            Sie wird sich mit steigendem Wohlstand mehr und mehr durchsetzen, so wie das hier auch war [1].

            Und damit es Wohlstand für alle gibt, sollten schon die Herrscherfamilien mehr abgeben - oder vom Volk gefegt werden.

            Es ist nur so, daß in Amerika das Geld einen hohen Stellenwert hat. Die Wirtschaft, insbesondere die Großkonzerne, nimmt dort so aggressiv Einfluß wie sonst nirgendwo

            So aggressiv, dass demokratisch gewählte Regierungen von der CIA gestürzt werden, weil eine United Fruit Company sich um seine Einnahmen sorgt. Siehe auch den Putsch in Chile (sehr gut in diesem Zusammenhang Costa Gavras' Vermißt)  und die Operation Mongoose. Und nun sag mir: Wie viele Amerikaner wissen darum? Wie viele hier? Und das Geld hat einen so hohen Stellenwert, dass Entschädigungszahlungen verweigert werden.

            aber er [Ceaucescu] hat nicht den Kopf und nicht das Herz Gaddafis.

            Wie bitte? Was war mit Lockerbie? Und heute schon Nachrichten und über die Streubomben gehört, die gegen die eigenen Bevölkerung eingesetzt werden? Viel besser als die Giftgasangriffe eines Saddam Husseins im Kurdistan ist es nicht...

            Klar war das Ironie. Damit meinte ich, daß die Nationen dieser Welt sich nicht groß einzumischen scheinen, sofern es sich nicht rechnet.

            Ach so... ich hatte befürchtet, etwas nicht verstanden zu haben... Ja, so sehe ich das auch. Rumänien hatte 1989 auch nichts anzubieten, weswegen ein Eingreifen sich gelohnt hätte. Zum Glück war der Spuck relativ schnell vorbei - und mittlerweile scheint Rumänien Öl zu besitzen, zumindest habe ich bei meinen Reisen dort Ölbohrtürme gesehen.

            Adiou.

            --
            Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu. - Ödön von Horwáth
            Ist Rudi Carrell Gott? Oder George Harrison Ford?
            Ich bin faul und das ist gut so.
        2. Hallo,

          Hier in Libyen stinkt es nach Öl, und zwar ganz klar. Deswegen missfällt mir hier die Voreilung, mit welcher die Resolution und die Angriffe stattfanden.
          Wurde so schnell gemacht, weil gerade alle Welt nach Japan schaute. Da haben Die sich gesagt, jetzt oder nie.

          Den Eindruck hatte ich auch...

          Hä? Es war doch so, dass Gaddafis Truppen unterwegs nach Osten drauf und dran waren, die letzte Bastion der "Rebellen" auch noch einzunehmen und Gaddafi prahlte: Bevor die UNO sich endlich entschieden habe, sei schon alles vorbei.

          Tatsächlich hat der Sicherheitsrat nicht schnell gemacht, sondern im Gegenteil: Weil alle Welt nach Japan schaute, reagierte die UNO erstmal sehr lange gar nicht. Gaddafi war's, der das ausnutzen wollte.

          Am Ende musste es dann natürlich doch schnell gehen, weil die Zeit einfach davonlief. Ein, zwei Tage länger gewartet, und man hätte sich den Einsatz ganz sparen können, weil zu pät.

          Gruß, Don P

        3. Da passt eher ein Vergleich mit Che Guevara oder Fidel Castro.

          Das ist für mich eine Beleidigung des Namen beider geannten.

          http://www.independent.org/newsroom/article.asp?id=1535
          http://users.erols.com/mwhite28/warstat6.htm#Cuba59

          1. Bounjoun Lіnksetzer,

            Da passt eher ein Vergleich mit Che Guevara oder Fidel Castro.
            Das ist für mich eine Beleidigung des Namen beider geannten.
            http://www.independent.org/newsroom/article.asp?id=1535
            http://users.erols.com/mwhite28/warstat6.htm#Cuba59

            Mon cher Linksetzer, je connais le livre noir du communisme.

            Ein schwarzes Buch der US-Untaten seit dem zweiten Weltkrieg wurde anscheinend nicht herausgebracht. Vielleicht hilfst Du als Linksetzer auch da?

            Adiou.

            --
            Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu. - Ödön von Horwáth
            Ist Rudi Carrell Gott? Oder George Harrison Ford?
            Ich bin faul und das ist gut so.
            1. Moin!

              Da passt eher ein Vergleich mit Che Guevara oder Fidel Castro.
              Das ist für mich eine Beleidigung des Namen beider geannten.
              http://www.independent.org/newsroom/article.asp?id=1535
              http://users.erols.com/mwhite28/warstat6.htm#Cuba59

              Mon cher Linksetzer, je connais le livre noir du communisme.

              Warum ist dann der Vergleich dieser beiden Massenmörder mit anderen Massenmördern eine Beleidigung der erstgenannten Massenmörder?

              Ein schwarzes Buch der US-Untaten seit dem zweiten Weltkrieg wurde anscheinend nicht herausgebracht. Vielleicht hilfst Du als Linksetzer auch da?

              So eines kenne ich auch nicht, aber allein in der Wikipedia steht schon genug, um einen wütend zu machen: http://en.wikipedia.org/wiki/United_States_war_crimes
              Bloß, was hat das mit Fidels Terrorregime und einer "Beleidigung" desselben zu tun?

              Grüßle,
              der derzeitige Linksetzer ^^

              1. Bounjoun »Linksetzer, aber diesmal mit Text ;)«,

                Warum ist dann der Vergleich dieser beiden Massenmörder mit anderen Massenmördern eine Beleidigung der erstgenannten Massenmörder?

                Vielleicht haftet dem Herrn Gaddafi von vorne herein eher der Hauch des Skurrilen als der einer gewissen Revoluzzer-Romantik, der bei beiden anderen zu finden ist...

                Jedenfalls ist es für mich irgendwie nicht zu vergleichen (vielleicht aber auch aus Mangel an Kenntnis der Libyschen Geschichte).

                Und dass Revolutionen oft ihre Kinder fressen... nun ja, ich bin Franzose.

                So eines kenne ich auch nicht, aber allein in der Wikipedia steht schon genug, um einen wütend zu machen: http://en.wikipedia.org/wiki/United_States_war_crimes

                Danke. Aber es handelt sich um Kriegsverbrechen, schlimm genug. Franzosen waren auch in Viet-Nam und sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. In Algerien auch nicht.

                Viel schlimmer finde ich die geheimen Aktionen der CIA, die gerade in Südamerika jahrzehntelang, wenn nicht auch noch heute, bestimmt hat, wer regieren darf, damit US-amerikanische Firmen (nicht das US-Volk!!! Das ist der CIA und - ich würde sogar weiter gehen und behaupten: den meisten US-Regierungen seit 1945 egal), keine Einbußen erleiden und weiter Profi auf Kosten der armen Bevölkerung einfahren. Außer eben in Cuba, da hat es nicht funktioniert. Und gerade das macht Castro sympathisch.

                Bloß, was hat das mit Fidels Terrorregime und einer "Beleidigung" desselben zu tun?

                Vielleicht verstehst es Du jetzt etwas besser.

                Adiou.

                --
                Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu. - Ödön von Horwáth
                Ist Rudi Carrell Gott? Oder George Harrison Ford?
                Ich bin faul und das ist gut so.
                1. Hallo,

                  Vielleicht haftet dem Herrn Gaddafi von vorne herein eher der Hauch des Skurrilen als der einer gewissen Revoluzzer-Romantik, der bei beiden anderen zu finden ist...

                  nö, eher nicht. Gaddafi ist in meiner Wahrnehmung seit über zwanzig Jahren nichts weiter als ein durchtriebener, hinterhältiger Verbrecher - auch wenn es nach außen hin ein paar Jahre relativ ruhig war in Libyen.

                  Yassir Arafat hatte viele Jahre lang ebenso den Nimbus des Schwerverbrechers, bis er sich in den letzten Jahren seines Wirkens plötzlich erkennbar dem Bemühen um den Frieden verschrieben hatte - auch wenn er stellenweise noch versuchte, dieses Ziel mit Waffengewalt zu erreichen. Aber es war immerhin eine Umorientierung bezüglich seines Ziels.
                  Dieser Schritt steht bei Gaddafi noch aus. Ich bin allerdings skeptisch, ob wir das erleben werden.

                  Ciao,
                   Martin

                  --
                  Die letzten Worte des Architekten:
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