Klaus: Krankenversicherung

Hallo,

ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Wenn man Selbständig ist, ist man privat Versichert, wenn es nicht mehr läuft dann springt ja in Deutschland zur Not das Sozialamt ein. Nun habe ich gehört, dass die aber nicht die volle private Krankenkasse übernehmen, ist das richtig oder müssen die den vollen Beitrag übernehmen?

Gruß,
Klaus

  1. Hi,

    Wenn man Selbständig ist, ist man privat Versichert

    wie kommst du darauf? - Man *kann* sich privat versichern, man kann aber ebensogut in der Gesetzlichen bleiben.
    Dass die Beiträge, die die fordern, eine Frechheit sind, steht auf einem anderen Blatt. Fast 350EUR im Monat für nix und wieder nix ist einfach unverschämt.

    Ciao,
     Martin

    --
    Liebet eure Feinde - vielleicht schadet das ihrem Ruf.
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    1. Hallo,

      Dass die Beiträge, die die fordern, eine Frechheit sind, steht auf einem anderen Blatt. Fast 350EUR im Monat für nix und wieder nix ist einfach unverschämt.

      Ich habe mir das hier angesehen:

      http://www.hansemerkur.de/produkte/krankenversicherung/krankenvollversicherung/selbstaendige/startfit

      hat einer damit erfahrung?

      Gruß,
      Klaus

    2. Fast 350EUR im Monat für nix und wieder nix ist einfach unverschämt.

      Wir hatten in den letzten 3 Jahren zwei Geburten (davon 1x Kaiserschnitt = Beschäftigung von 5-6 Personen um Mitternacht + 1 Woche KKH), zwei OPs meinerseits (Bilddarm und Hodentorsion - jeweils paar Tage im KKH), zwei einwöchige KKH-Aufenthalte des Sohnes (inkl. Elternteil) + monatelanger Nachuntersuchung sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beider Kinder beim Kinderarzt inkl. ggf. verschriebener Medikamente.
      Ich will gar nicht wissen, was das alles ohne Versicherung gekostet hätte!

      Ausgesucht hab ich mir davon nix - ok, bis auf die Geburten aber man will ja was für sein Land tun, oder? :-) Klar, das System ist teuer - aber wenn Du es brauchst bist Du sehr froh, mit max 10EUR Praxisgebühr davonzukommen.

      1. Hallo,

        Fast 350EUR im Monat für nix und wieder nix ist einfach unverschämt.
        Wir hatten in den letzten 3 Jahren [...]
        Ich will gar nicht wissen, was das alles ohne Versicherung gekostet hätte!

        ich bestreite nicht, dass das System für einige vorteilhaft ist. Nur bin ich der dringenden Ansicht, dass man als Kunde -denn das ist man ja im weitesten Sinn- einen Anspruch auf Beitragsrückerstattung oder einen "Schadenfreiheitsrabatt" ähnlich der KFZ-Versicherung haben sollte, wenn man die Leistungen nicht oder nur geringfügig in Anspruch nimmt.

        aber wenn Du es brauchst bist Du sehr froh, mit max 10EUR Praxisgebühr davonzukommen.

        Wenn's denn so wäre. Beim Zahnarzt darf man inzwischen oft ordentlich draufzahlen, für Brillen wird gar nichts mehr erstattet, und Medikamente für Bagatellen, bei denen man ohnehin nicht zum Arzt geht, muss man auch komplett selbst bezahlen.

        Mir hat die Krankenversicherung jedenfalls in den letzten zehn Jahren exakt *nichts* genützt. Dafür habe ich dieser Mafia aber einen Haufen Geld in den Rachen werfen müssen.

        So long,
         Martin

        --
        Wieso heißen die Dinger eigentlich Anrufbeantworter? Eigentlich sind es doch nur Anrufanhörer.
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        1. Hi,

          Mir hat die Krankenversicherung jedenfalls in den letzten zehn Jahren exakt *nichts* genützt. Dafür habe ich dieser Mafia aber einen Haufen Geld in den Rachen werfen müssen.

          ich wünsch Dir gesundheitl. wirklich alles Gute, aber wenn's Dich irgendwann doch mal erwischen sollte (Unfall, Krebs, ...) dann bist Du sicher froh um der medizinischen Möglichkeiten in diesem Land. In anderen Ländern musst Du dann erst ne Bank überfallen um wieder gesund werden zu können.
           Klar, wer immer gesund ist zahlt drauf, aber so ist das nunmal mit Versicherungen. Wenn Du es so siehst haben mir meine Unfall-, KfZ- und Haftpflichtversicherungsbeiträge in den letzten Jahren auch *nicht* genützt - anderen aber schon :)

          Das es nie ganz fair ist liegt in der Natur der Sache. Die Starken helfen den Schwachen usw :)

          gruß, andi

          1. Hallo,

            Mir hat die Krankenversicherung jedenfalls in den letzten zehn Jahren exakt *nichts* genützt. Dafür habe ich dieser Mafia aber einen Haufen Geld in den Rachen werfen müssen.
            ich wünsch Dir gesundheitl. wirklich alles Gute, aber wenn's Dich irgendwann doch mal erwischen sollte (Unfall, Krebs, ...) dann bist Du sicher froh um der medizinischen Möglichkeiten in diesem Land.

            bin ich ja auch, keine Frage.
            Mein Rufen galt ja nur einer Beitragsermäßigung oder einer nachträglichen Rückerstattung im "Schadenfreiheitsfall". Das Modell der KFZ-Haftpflicht ist ein exzellentes Vorbild: Wer die Leistungen wenig braucht/in Anspruch nimmt, zahlt auch wenig.
            Das könnte dann auch so manchen Hypochonder zur Vernunft bringen oder die Leute davon abhalten, wegen jeder Erkältung oder einem verklemmten Furz gleich zum Arzt zu rennen.

            Klar, wer immer gesund ist zahlt drauf, aber so ist das nunmal mit Versicherungen. Wenn Du es so siehst haben mir meine Unfall-, KfZ- und Haftpflichtversicherungsbeiträge in den letzten Jahren auch *nicht* genützt - anderen aber schon :)

            Ja, den Versicherungsgesellschaften.

            Das es nie ganz fair ist liegt in der Natur der Sache.

            Eben, das ist das Grundproblem.

            Die Starken helfen den Schwachen usw :)

            Kann ich nur gutheißen, wenn das freiwillig geschieht, nicht per Zwang.

            Ciao,
             Martin

            --
            Die letzten Worte des Helden:
            Feigling! Traust dich ja doch nicht!
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            1. Hallo Martin,

              Die Starken helfen den Schwachen usw :)
              Kann ich nur gutheißen, wenn das freiwillig geschieht, nicht per Zwang.

              Ich kann deinen prinzipiellen Ärger nachvollziehen und verspüre den auch. Allerdings muss ich dir in diesem Punkt widersprechen, denn ich glaube kaum, dass es freiwillig was passieren würde. Dass Geld z.B. gespendet wird für die, die sich die Krankenversicherung nicht leisten können.

              Meiner Meinung nach krankt das System daran, dass nicht alle den Drang haben effizient zu arbeiten. Die Krankenkassen haben keinen Anreiz sinnvoll zu sparen, die Ärzte erst Recht nicht und die Bürger auch nicht. Das System müsste so umgestaltet werden, dass jeder nur dann einen Nutzen draus zieht, wenn es effizient eingesetzt wird. Ich hab gut reden, ich weiß, einen konkreten Vorschlag habe ich natürlich nicht parat.

              Fakt ist es gibt immer schwarze Schafe, in jedem System...aktuell wird es jedem anstädigen Menschen verleidet etwas mit dem System zu tun haben zu wollen, weil versucht wird die schwarzen Schafe zu behindern, die es meist gar nicht stört.

              PS: Ich hatte mich mal mit der privaten Krankenkasse beschäftigt und da habe ich mir echt gedacht, dass es doch nicht sein kann, dass solche Firmen überleben in einer Marktwirtschaft. Da kann doch keiner freiwillig hinwollen.

              ciao
              romy

              1. Hallo,

                Meiner Meinung nach krankt das System daran, dass nicht alle den Drang haben effizient zu arbeiten. Die Krankenkassen haben keinen Anreiz sinnvoll zu sparen, die Ärzte erst Recht nicht und die Bürger auch nicht. Das System müsste so umgestaltet werden, dass jeder nur dann einen Nutzen draus zieht, wenn es effizient eingesetzt wird. Ich hab gut reden, ich weiß, einen konkreten Vorschlag habe ich natürlich nicht parat.

                Da kann ich dir nur zustimmen - alle müssen irgendwie daran arbeiten, dass das System effizient wird.

                Obwohl die Kassen mittlerweile wohl alle irgend eine Beschwerdestelle für Fehlbehandlungen haben, ist das manchen Sachbearbeitern entweder wurscht oder nicht bekann und man wird als Versicherter abgeweisen und es wird einem gesagt, dass die Kasse da nichts tut (ist letztens im Bekanntenkreis so gewesen).
                Hier sollte man knallhart alles verfolgen - natürlich auch Geld rein stecken - um so die Gesamteffizienz zu steigern. Denn wer wegen Fehlern als Arzt kein Geld bekommt und die Folgebehandlung selbst zahlen darf, wird sich nächstes mal überlegen, es gleich gescheit zu machen.

                Generell bin ich der Meinung, dass man eher viel in Kontrolle investieren sollte. Das wird sich schon irgendwann auszahlen. (Ich sehe dass auch beim Missbrauch von Harz-IV so - wenn man nicht mehr missbrauchen kann, wird auch keine mehr tun. Auf der anderen Seite zahlen dann die Arbeitenden sicher auch lieber, wenn sie wissen, dass das Geld nicht an den falschen gerät)

                PS: Ich hatte mich mal mit der privaten Krankenkasse beschäftigt und da habe ich mir echt gedacht, dass es doch nicht sein kann, dass solche Firmen überleben in einer Marktwirtschaft. Da kann doch keiner freiwillig hinwollen.

                Das kann ich gar nicht verstehen. Ich bin privat versichert und bin auch sehr froh darüber. Was ich so von gesetzlich versicherten mitbekomme finde ich schlimm - und auch die zahlen ja nicht gerade sehr wenig.

                Das geht schon bei diesen Überweisungen los, die man braucht um zu einem bestimmten Arzt gehen zu können - völlig überflüssig.

                Soweit ich weiß kann die gesetzliche auch schon teurer sein als die Private, wenn man noch kurz vor der Schwelle ist, ab der man in die Private wechseln darf...

                Gruß
                Alex

                1. Hallo Alex,

                  PS: Ich hatte mich mal mit der privaten Krankenkasse beschäftigt und da habe ich mir echt gedacht, dass es doch nicht sein kann, dass solche Firmen überleben in einer Marktwirtschaft. Da kann doch keiner freiwillig hinwollen.
                  Das kann ich gar nicht verstehen. Ich bin privat versichert und bin auch sehr froh darüber. Was ich so von gesetzlich versicherten mitbekomme finde ich schlimm - und auch die zahlen ja nicht gerade sehr wenig.

                  Erstmal fand ich schlimm, welche Angaben man machen muss um überhaupt reinzukommen. Dann wird man ja ggf. höher eingestuft, wenn man bestimmte Kriterien nicht ganz erfüllt. (z.B. wird der BMI ausgewertet, der über mich nichts aussagt)
                  Zudem lohnt es sich als Frau nur bis einem Kind, ab dann ist der Betrag zu viel höher als in der gesetzlichen Versicherung, da man ja pro Kind wieder extra bezahlen muss.
                  Und dann fand ich komisch wie es geregelt ist, wenn man alt wird. Ab einem gewissen Zeitpunkt muss man ja mehr bezahlen oder man muss vorher schon für die Rente vorsorgen und da wieder mehr bezahlen.
                  Also ich weiß nicht, mir schien es, als sollten nur Menschen (am liebsten junge Männer) genommen werden, die möglichst nichts in Anspruch nehmen. Wenn man nicht mehr ins Raster passt, sollte man besser gehen.

                  Vielleicht habe ich aber auch die falsche Versicherung gefragt.

                  ciao
                  romy

                  1. Moin!

                    Und dann fand ich komisch wie es geregelt ist, wenn man alt wird. Ab einem gewissen Zeitpunkt muss man ja mehr bezahlen oder man muss vorher schon für die Rente vorsorgen und da wieder mehr bezahlen.
                    Also ich weiß nicht, mir schien es, als sollten nur Menschen (am liebsten junge Männer) genommen werden, die möglichst nichts in Anspruch nehmen. Wenn man nicht mehr ins Raster passt, sollte man besser gehen.

                    Marktwirtschaft in der Versicherungsbranche: Die besten Gewinne für seine Aktionäre und attraktivsten Tarife zur Kundengewinnung kann man anbieten, wenn man nur Gesunde in seinen Reihen hat. Und als private Krankenkasse kann man sich seine Kunden halt aussuchen, bzw. diejenigen abschrecken, die man eigentlich nicht will, indem man es teuer macht.

                    Vielleicht habe ich aber auch die falsche Versicherung gefragt.

                    Nein, das ist das Grundsatzproblem der privaten Krankenversicherung.

                    Erstens: Das ist eine rein persönliche Versicherung für dich allein. Dein Ehepartner, deine Kinder brauchen alle ihre eigene private Versicherung.

                    Zweitens: Risiko kostet. Vorerkrankungen, Unfälle, Gesundheitsrisiken und simples Alter führen entweder dazu, dass der Tarif deutlich teurer wird als in den Musterangeboten, oder dass die Versicherung jegliche Behandlung mit diesem konkreten Gesundheitsproblem von vorneherein ausschließt. Und grundsätzlich kann man sich auch schlicht den falschen Vertrag auswählen, in dem einfach ganze Felder gar nicht abgedeckt sind. Psychische Erkrankungen werden beispielsweise gern einfach mal weggelassen. Wer dann wegen Mobbing, Streß oder Burnout nicht mehr kann, zahlt wieder selbst. Und das sind ja durchaus realistische Szenarien im Berufsleben, von denen man nur fahrlässig behaupten kann "Wird mir schon nicht passieren".

                    Ganz ehrlich: Was Krankenversicherung angeht, steh' ich auf Solidargemeinschaft und verlässlich gleichartige Risikoabdeckung, egal wo ich versichert bin. Was daran liegen könnte, dass ich mir an der privaten Krankenversicherung einmal ganz heftig die Finger verbrannt habe - und das hat mir wirklich gereicht.

                    Und wenn Der Martin fordert, er sähe es nicht ein, dass kein Schadenfreiheitsrabatt rausspringt etc.: Er hat mit Sicherheit die Wahl, das zu ändern. Niemand zwingt ihn, in seinem Angestelltenverhältnis mit zu wenig Gehalt für PKV zu bleiben oder als geringer verdienender Selbständiger dauerhaft in der GKV zu verweilen. Ist nur die Frage, ob die Krankenversicherungsbeiträge so eine hohe Priorität haben, dass man deswegen zentrale Lebensumstände ändert - möglich ist es.

                    - Sven Rautenberg

                    1. Hallo,

                      Und wenn Der Martin fordert, er sähe es nicht ein, dass kein Schadenfreiheitsrabatt rausspringt

                      sagen wir's so: Ich fordere, dass *ich* es bin, der irgendwann von meinen gezahlten Beiträgen profitiert, nicht irgendjemnd anders. Ob das durch Rückzahlung oder durch Beitragsfreistellung erfolgt, wenn ein ausreichendes Guthaben angespart ist, wäre mir egal.

                      Ist nur die Frage, ob die Krankenversicherungsbeiträge so eine hohe Priorität haben, dass man deswegen zentrale Lebensumstände ändert - möglich ist es.

                      Nein, das wäre der falsche Weg. Die Krankenversicherung hat sich den Lebensumständen anzupassen, nicht umgekehrt.

                      Ciao,
                       Martin

                      --
                      Idealismus wächst mit der Entfernung zum Problem.
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                      1. Hallo,

                        sagen wir's so: Ich fordere, dass *ich* es bin, der irgendwann von meinen gezahlten Beiträgen profitiert, nicht irgendjemnd anders. Ob das durch Rückzahlung oder durch Beitragsfreistellung erfolgt, wenn ein ausreichendes Guthaben angespart ist, wäre mir egal.

                        »»
                        Das hört sich so an, dass dein Geld bei der Versicherung angelegt werden soll und es zu 100% dir zur Verfügung steht und andere 0 davon bekommen sollen.

                        Das halte ich für sehr schlecht, während ich das, was ich vorher von dir verstanden habe - dass du einen Teil zurück bekommst oder so - für eine gute Idee halte. Das gibt es auch schon bei einigen gesetzlichen und auch bei den Privaten. (Problematisch kann das nur werden, wenn die Leute dann aus Gier zu wenig zum Arzt gehen und sie am Ende 10x höhere Kosten durch die verschleppte Behandlung verursachen).

                        Aber alles nur personenbezogen da anzulegen ist ja irgendwie nicht zu toll. Konsequenterweise dürftest du dann aber auch keine Leistungen annehmen, wenn dir mal was passiert und du "deine" Beträge aufgebraucht hast.

                        Und da kann am Tag im Krankenhaus sicher locker mal ein Jahresbeitrag aufgebraucht werden.

                        Gruß
                        Alex

                        1. Hi,

                          sagen wir's so: Ich fordere, dass *ich* es bin, der irgendwann von meinen gezahlten Beiträgen profitiert, nicht irgendjemnd anders. Ob das durch Rückzahlung oder durch Beitragsfreistellung erfolgt, wenn ein ausreichendes Guthaben angespart ist, wäre mir egal.
                          Das hört sich so an, dass dein Geld bei der Versicherung angelegt werden soll und es zu 100% dir zur Verfügung steht und andere 0 davon bekommen sollen.

                          genau das - so sollte es sein, finde ich.

                          Aber alles nur personenbezogen da anzulegen ist ja irgendwie nicht zu toll. Konsequenterweise dürftest du dann aber auch keine Leistungen annehmen, wenn dir mal was passiert und du "deine" Beträge aufgebraucht hast.

                          Auch richtig. Dass ich mir in Ausnahmefällen auch ein Kreditmodell vorstellen könnte, habe ich ja schon erwähnt. Aber es widerstrebt mir, von anderen unterstützt zu werden, und genauso widerstrebt es mir auch, zur Unterstützung anderer verpflichtet zu werden. Die gegenseitige Unterstützung sollte sich auf freiwillige Hilfeleistung unter Familienangehörigen und guten Freunden beschränken, nicht wahllos die ganze Gesellschaft.

                          Rente ist übrigens genau dasselbe Thema. Die aus meiner Sicht ideale Altersvorsorge ist, wenn man während seiner Arbeitszeit die Überschüsse anspart, gewinnbringend anlegt, und dann im Alter davon profitiert. Aber das kann natürlich nicht funktionieren, wenn so eine Verbrecherorganisation namens "Staat" einem ein Drittel bis die Hälfte des sauer verdienten Geldes sofort klaut, bevor man es überhaupt in der Hand hat. Und das Ganze ist auch noch legitim. Ich finde das unerhört!

                          So long,
                           Martin

                          --
                          Alkohl ist ungesund,
                          Rauchen ist schädlich,
                          Sex ist unanständig
                          - und die Erde ist eine flache Scheibe.
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                          1. Rente ist übrigens genau dasselbe Thema.

                            Nein. Ob mein Nachbar mangels Kohle sich jeden Tag mit offener Wunde über den Boden schleift, weil er sich keine Behandlung leisten kann, oder ob er ganz kleine Brötchen backen muss, weil er es verpeilt hat, vorzusorgen, ist nicht dasselbe.

                            Die Rentenversicherung gehört abgeschafft, da bin ich dabei. Wie unendlich schwierig und langwierig die Umsetzung dauern würde, steht auf einem anderen Blatt.

                            wenn so eine Verbrecherorganisation namens "Staat"

                            Hrmpf.

                            einem ein Drittel bis die Hälfte des sauer verdienten Geldes sofort klaut,

                            Jetzt wirfst Du alles in einen Topf, Steuern und Sozialabgaben.

                            1. Hallo,

                              wenn so eine Verbrecherorganisation namens "Staat"
                              Hrmpf.
                              einem ein Drittel bis die Hälfte des sauer verdienten Geldes sofort klaut,
                              Jetzt wirfst Du alles in einen Topf, Steuern und Sozialabgaben.

                              aber selbstverständlich! Pflichtabgaben, die keiner zahlen möchte, unter dem Deckmäntelchen von "kommt ja uns allen zugute".

                              Ciao,
                               Martin

                              --
                              Wissen erwirbt man, indem man immer das Kleingedruckte sorgfältig liest.
                              Erfahrung bekommt man, indem man das nicht tut.
                              Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
                      2. Hi.

                        Und wenn Der Martin fordert, er sähe es nicht ein, dass kein Schadenfreiheitsrabatt rausspringt

                        sagen wir's so: Ich fordere, dass *ich* es bin, der irgendwann von meinen gezahlten Beiträgen profitiert, nicht irgendjemnd anders. Ob das durch Rückzahlung oder durch Beitragsfreistellung erfolgt, wenn ein ausreichendes Guthaben angespart ist, wäre mir egal.

                        Warum bist du nicht aus der GKV ausgetreten, als das noch ging?

                        Hättest deinen Krankheitskosten-Spargroschen immer schön gewinnbringend angelegt, und wenn es im Ernstfall nicht gereicht hätte, hätte dir sicherlich jedes Kreditinstitut einen ausreichenden Kredit gegeben - optimale Überlebenschancen durch die Behandlung mal vorausgesetzt.

                        Alternativ kannst du dich immer noch privat versichern, da geht es bezüglich der Kosten ja noch eher nach dem Verursacherprinzip zu.

                        Schönen Sonntag noch!
                        O'Brien

                        --
                        Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
                        1. Hallo,

                          Ich fordere, dass *ich* es bin, der irgendwann von meinen gezahlten Beiträgen profitiert, nicht irgendjemnd anders. Ob das durch Rückzahlung oder durch Beitragsfreistellung erfolgt, wenn ein ausreichendes Guthaben angespart ist, wäre mir egal.
                          Warum bist du nicht aus der GKV ausgetreten, als das noch ging?

                          ich wüsste nicht, dass es in diesem unserem Lande je möglich gewesen wäre, aus der Krankenversicherung auszutreten. AFAIK handelt es sich um eine Pflichtversicherung.
                          Ich werde zwar inzwischen als "freiwillig versichert" geführt; die Freiwilligkeit beschränkt sich aber darauf, in der Gesetzlichen zu bleiben, anstatt zur Privaten zu wechseln.

                          Hättest deinen Krankheitskosten-Spargroschen immer schön gewinnbringend angelegt, und wenn es im Ernstfall nicht gereicht hätte, hätte dir sicherlich jedes Kreditinstitut einen ausreichenden Kredit gegeben - optimale Überlebenschancen durch die Behandlung mal vorausgesetzt.

                          Klingt vernünftig. Aber hypothetisch.

                          Alternativ kannst du dich immer noch privat versichern, da geht es bezüglich der Kosten ja noch eher nach dem Verursacherprinzip zu.

                          Naja ... Üblicherweise steigen da die Beiträge mit zunehmendem Alter, anstatt dass sie angesichts der theoretisch schon angesparten Summen sinken würden.

                          Ciao,
                           Martin

                          --
                          Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben.
                          Aber dem Tag mehr Leben.
                          Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
                          1. Hi.

                            Warum bist du nicht aus der GKV ausgetreten, als das noch ging?

                            ich wüsste nicht, dass es in diesem unserem Lande je möglich gewesen wäre, aus der Krankenversicherung auszutreten. AFAIK handelt es sich um eine Pflichtversicherung.

                            Mag sein, dass ich das falsch interpretiert habe, aber soweit ich weiß, ist die KV erst am 1. April 2007 zu einer Pflichtversicherung geworden.

                            Hättest deinen Krankheitskosten-Spargroschen immer schön gewinnbringend angelegt, und wenn es im Ernstfall nicht gereicht hätte, hätte dir sicherlich jedes Kreditinstitut einen ausreichenden Kredit gegeben - optimale Überlebenschancen durch die Behandlung mal vorausgesetzt.

                            Klingt vernünftig. Aber hypothetisch.

                            Was klingt hypothetisch? Deine Kreditwürdigkeit im Krankheitsfall?

                            Alternativ kannst du dich immer noch privat versichern, da geht es bezüglich der Kosten ja noch eher nach dem Verursacherprinzip zu.

                            Naja ... Üblicherweise steigen da die Beiträge mit zunehmendem Alter, anstatt dass sie angesichts der theoretisch schon angesparten Summen sinken würden.

                            Das stimmt, aber du zahlst als junger, gesunder Nettoeinzahler wenigstens nicht für die alten, kränkelnden Kostenverursacher mit, wie es in der GKV der Fall ist. Dass du alt wirst, ist doch dein persönliches Problem.

                            Versteh mich nicht falsch, ich sehe viel (gelinde ausgedrückt) Verbesserungswürdiges bei unserem Gesundheitssystem in D, aber mein ganzes Leben nur noch auf der Basis „jeder sei sich selbst der Nächste und nach mir die Sintflut“ auszurichten, passt mir einfach nicht in den Kram.

                            Schönen Sonntag noch!
                            O'Brien

                            PS: Wer in diesem Posting Zynismus findet, der hat richtig hingeschaut.

                            --
                            Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
                            1. Hallo,

                              Warum bist du nicht aus der GKV ausgetreten, als das noch ging?
                              ich wüsste nicht, dass es in diesem unserem Lande je möglich gewesen wäre, aus der Krankenversicherung auszutreten. AFAIK handelt es sich um eine Pflichtversicherung.
                              Mag sein, dass ich das falsch interpretiert habe, aber soweit ich weiß, ist die KV erst am 1. April 2007 zu einer Pflichtversicherung geworden.

                              ich war der Überzeugung, das sei sie schon immer gewesen. Anyway, der finanzielle Aspekt ist auch erst seit 2008 ein Thema für mich; davor war ich angestellt und habe eh nur den halben Beitrag bezahlt. Das fiel nicht nur wegen des geringeren Betrags nicht auf, sondern auch, weil das Geld direkt vom Arbeitnehmer abgeführt wurde und ich es gar nicht erst "in der Hand" oder auf dem Konto hatte.

                              Hättest deinen Krankheitskosten-Spargroschen immer schön gewinnbringend angelegt, und wenn es im Ernstfall nicht gereicht hätte, hätte dir sicherlich jedes Kreditinstitut einen ausreichenden Kredit gegeben - optimale Überlebenschancen durch die Behandlung mal vorausgesetzt.
                              Klingt vernünftig. Aber hypothetisch.
                              Was klingt hypothetisch? Deine Kreditwürdigkeit im Krankheitsfall?

                              Nein, die Annahme, man hätte die Krankenversicherung einfach ablegen können.

                              Ciao,
                               Martin

                              --
                              Soso, der Klügere gibt nach.
                              Aber warum sollen sich immer nur die Dummen durchsetzen?  .oO(?)
                              Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
            2. Das könnte dann auch so manchen Hypochonder zur Vernunft bringen oder die Leute davon abhalten, wegen jeder Erkältung oder einem verklemmten Furz gleich zum Arzt zu rennen.

              Da ist schon was dran. Denkbar sind aber auch höhere Folgekosten für alle für die Behandlung verschleppter Krankheiten, weil man aus Geilheit auf die gesparten Euros nicht rechtzeitig zum Doc geht.

              So einfach ist das nunmal nicht, ich könnte jetzt einen bekannten Comedian zitieren.

              Das es nie ganz fair ist liegt in der Natur der Sache.
              Eben, das ist das Grundproblem.

              Systembedingtes Feature in einer Solidargemeinschaft(die dringend(stenstens) Reform bedarf, stimmt).

              Die Starken helfen den Schwachen usw :)
              Kann ich nur gutheißen, wenn das freiwillig geschieht, nicht per Zwang.

              Ähem, ja... Hmmmm.... genau.

              1. Hi,

                Das könnte dann auch so manchen Hypochonder zur Vernunft bringen oder die Leute davon abhalten, wegen jeder Erkältung oder einem verklemmten Furz gleich zum Arzt zu rennen.
                Da ist schon was dran. Denkbar sind aber auch höhere Folgekosten für alle ...

                eben *nicht* für alle! Da liegt ja gerade der Hase im Pfeffer. Es darf nicht sein, dass die Gelder einfach hin- und hergeschoben werden.
                Wenn jemand gesundheitlich (oder besser: krankheitlich) bedingte Ausgaben hat, sollen die aus *seinem eigenen Konto*, aus seinen bisher eingezahlten und verzinsten Beiträgen bezahlt werden. Wenn die nötigen Kosten das Guthaben überschreiten, gibt's eben eine negative Bilanz, die mit den Beiträgen im Folgezeitraum wieder ausgeglichen werden muss. Nach dem Tod von Versicherten können meinetwegen die Beitragskonten derer, die im Minus stehen, mit denen aufgerechnet werden, die mit Guthaben dahinscheiden. Aber nicht zu Lebzeiten.

                Ciao,
                 Martin

                --
                Man gewöhnt sich an allem, sogar am Dativ.
                Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
                1. Wenn jemand gesundheitlich (oder besser: krankheitlich) bedingte Ausgaben hat, sollen die aus *seinem eigenen Konto*, aus seinen bisher eingezahlten und verzinsten Beiträgen bezahlt werden.

                  Klingt mal interessant! Querdenken kann nur gut sein.

                  Wenn die nötigen Kosten das Guthaben überschreiten, gibt's eben eine negative Bilanz, die mit den Beiträgen im Folgezeitraum wieder ausgeglichen werden muss. Nach dem Tod von Versicherten können meinetwegen die Beitragskonten derer, die im Minus stehen, mit denen aufgerechnet werden, die mit Guthaben dahinscheiden. Aber nicht zu Lebzeiten.

                  Die Kosten entstehen aber zu Lebzeiten(hauptsächlich *g*). Wer zahlt bei deinem Modell die Zeche, wenn der Pool als ganzes in einem Geschäftsjahr rote Zahlen schreibt? Der Bund? Deine Überschüsse? Dieser Punkt berührt eklatant eine Besonderheit des Gesundheitssystems, was in den letzten Jahren gerade die PKV Mitglieder(die den von Dir gewünschten Modi aktuell am nächsten kommen) schmerzhaft zu spüren bekamen - und das wird sich noch weiter massiv verschlechtern. Zumindest hat die PKV(ein üble deutsche Sonderwurst, gute Lobbyarbeit) jetzt schon bewiesen, dass privatwirtschaftliche Prinzipien mitnichten der Heilsbringer sind.

                  Wäre es nicht erniedrigend, wenn Schwerkranke mit Ihrer jährlichen Abrechnung("Sie sind 163.112,23 Euro im Minus") konfrontiert werden?

                  Gut finde ich an dem Ansatz den Punkt der Konfrontation mit den Kosten. Ein jeder in der GKV sollte zumindest in Kopie seine Arztrechnung erhalten, um überhaupt erstmal eine Grundlage des Wissens für Kostenstrukturen zu schaffen.

                  Um den ganzen Pool, ja um die Solidargemeinschaft geht es. Dem Mißbrauch im Großen wie im Kleinen gehört die Aufmerksamkeit, die horrende Zahl von Lobbyisten der Pharmaindustrie in den Ministerien, dem viel zu großen Einfluss der KVen... Der Systemfrage, ob Sozialversicherungsbeiträge durch Belastung von Arbeit in der heutigen Welt eine kluge Idee ist...

                  Folgendes möchte ich hier noch aus dem anderen Post aufgreifen:

                  Das ist der blanke Hass auf dieses System - ebenso wie auf unser Staatswesen, dessen Hauptaufgabe auch darin besteht, die Bürger zu schröpfen und zu gängeln.

                  Solche Sätze lassen mich bei Hohlköpfen schmunzeln. Kommen Sie aber, wie bei Dir offensichtlich der Fall, von klugen Köpfen, kommts bei mir hoch! Wir haben immer noch freie Wahlen und jeder hat die Möglichkeit, sich auf vielfältigste Weise zu engagieren. Aus vollster Überzeugung sage ich: Jedes demokratische Volk bekommt die Regierung, die es verdient! Von Hohlköpfen ist vielleicht nichts zu erwarten. Aber statt, dass die "Eliten" ihre Verantwortung endlich wahrnehmen, wird darüber lamentiert, wie sehr einen doch gesundheitliche Gemeinwohl (das vielleicht natürlichste/menschlichste überhaupt) abzockt. DAMN!

                  1. Hi,

                    Das ist der blanke Hass auf dieses System - ebenso wie auf unser Staatswesen, dessen Hauptaufgabe auch darin besteht, die Bürger zu schröpfen und zu gängeln.
                    Solche Sätze lassen mich bei Hohlköpfen schmunzeln. Kommen Sie aber, wie bei Dir offensichtlich der Fall, von klugen Köpfen, kommts bei mir hoch!

                    danke für die Blumen, aber ...

                    Wir haben immer noch freie Wahlen und jeder hat die Möglichkeit, sich auf vielfältigste Weise zu engagieren. Aus vollster Überzeugung sage ich: Jedes demokratische Volk bekommt die Regierung, die es verdient!

                    ... unsere Einflussmöglichkeit besteht leider darin, alle vier Jahre ein Kreuz dort zu machen, wo wir das kleinste Übel erwarten. Meistens erfahren wir dann am Abend oder am nächsten Tag, dass doch diejenigen das Rennen gemacht haben, die wir am wenigsten haben wollten.
                    Und selbst wenn die Gewählten tatsächlich gewählt wurden: Was sie in der darauffolgenden Legislaturperiode tatsächlich umsetzen, hat meistens nicht die entfernteste Ähnlichkeit mit dem, was uns vor der Wahl versprochen wurde. Und "aktiv abwählen" kann man die Halunken auch nicht, wir haben also zwischen den Wahlen *keine* Möglichkeit der Einflussnahme. Demokratie? Fehlanzeige.

                    [...] darüber lamentiert, wie sehr einen doch gesundheitliche Gemeinwohl (das vielleicht natürlichste/menschlichste überhaupt) abzockt. DAMN!

                    Das ist nur eines von mehreren Reizthemen. Es gibt noch mehr davon - unser Staat und die von ihm legitimierten Organisationen mischen sich viel zu stark in die Privatangelegenheiten jedes Einzelnen ein!

                    Ciao,
                     Martin

                    --
                    Denken ist wohl die schwerste Arbeit, die es gibt. Deshalb beschäftigen sich auch nur wenige damit.
                      (Henry Ford, amerikanischer Industriepionier)
                    Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
                    1. Hi Martin.

                      ... unsere Einflussmöglichkeit besteht leider darin, alle vier Jahre ein Kreuz dort zu machen, wo wir das kleinste Übel erwarten. Meistens erfahren wir dann am Abend oder am nächsten Tag, dass doch diejenigen das Rennen gemacht haben, die wir am wenigsten haben wollten.

                      Unsere Einflussmoeglichkeit besteht auch darin, selber das Rennen zu machen.

                      Und selbst wenn die Gewählten tatsächlich gewählt wurden:

                      Das zumindest duerfte in Deutschland i.a. der Fall sein :-)

                      wir haben also zwischen den Wahlen *keine* Möglichkeit der Einflussnahme. Demokratie? Fehlanzeige.

                      Was erhoffst Du Dir fuer Moeglichkeiten, die jedermann jederzeit haben sollte? Ich habe so eine Ahnung, dass es vielleicht gar nicht so doof ist, dass wir die nicht haben.

                      Das ist nur eines von mehreren Reizthemen. Es gibt noch mehr davon - unser Staat und die von ihm legitimierten Organisationen mischen sich viel zu stark in die Privatangelegenheiten jedes Einzelnen ein!

                      Frage (mit der Hoffnung auf eine nicht zu politische Antwort):
                      Dein Nachbar hat nen faulen Zahn und fuerchterliche Schmerzen, kann sich aber keine Zahnbehandlung leisten. Was soll passieren?

                      Viele Gruesse,
                      der Bademeister

                      1. Hallo,

                        ... unsere Einflussmöglichkeit besteht leider darin, alle vier Jahre ein Kreuz dort zu machen, wo wir das kleinste Übel erwarten. Meistens erfahren wir dann am Abend oder am nächsten Tag, dass doch diejenigen das Rennen gemacht haben, die wir am wenigsten haben wollten.
                        Unsere Einflussmoeglichkeit besteht auch darin, selber das Rennen zu machen.

                        klar, ich kann mich auch vor'n Zug werfen. Die Wirkung für die Gesellschaft wäre dieselbe, für mich auch - nur schneller und wahrscheinlich weniger qualvoll.

                        Und selbst wenn die Gewählten tatsächlich gewählt wurden:
                        Das zumindest duerfte in Deutschland i.a. der Fall sein :-)

                        Nein, selten. Bisher war es meistens so, dass am Ende ganz andere Kandidaten/Parteien gewählt waren als ich eigentlich gewählt hatte.

                        wir haben also zwischen den Wahlen *keine* Möglichkeit der Einflussnahme. Demokratie? Fehlanzeige.
                        Was erhoffst Du Dir fuer Moeglichkeiten, die jedermann jederzeit haben sollte? Ich habe so eine Ahnung, dass es vielleicht gar nicht so doof ist, dass wir die nicht haben.

                        Vor allem die Möglichkeit, einen Antrag auf Absetzung politischer Amtsträger einzureichen, wenn ich als Wähler der Meinung bin, dass sie ihr Amt nicht gewissenhaft ausüben oder nicht zu ihren Wahlversprechen stehen. Ab einer gewissen Zahl solcher Anträge (gemessen an der Zahl der Wahlberechtigten) für dieselbe Person sollte deren Amtsenthebung dann per Verwaltungsakt automatisch geschehen.
                        Dieser Antrag könnte in der Zeit der fortschreitenden EDV gern auch elektronisch (online) gestellt werden.

                        Frage (mit der Hoffnung auf eine nicht zu politische Antwort):
                        Dein Nachbar hat nen faulen Zahn und fuerchterliche Schmerzen, kann sich aber keine Zahnbehandlung leisten. Was soll passieren?

                        Das kann nicht mein Problem sein, solange ich mit diesem Nachbarn nicht sowieso freundschaftliche Kontakte pflege. Wenn doch, wäre ich aber sicher auch bereit, ihm im Rahmen meiner Möglichkeiten auszuhelfen.

                        Ciao,
                         Martin

                        --
                        "So schnell waren wir noch nie am Unfallort", sagte der Polizist zu seinem Kollegen, als er einen Laternenmast gerammt hatte.
                        Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
                        1. Dein Nachbar hat nen faulen Zahn und fuerchterliche Schmerzen, kann sich aber keine Zahnbehandlung leisten. Was soll passieren?

                          Das kann nicht mein Problem sein, solange ich mit diesem Nachbarn nicht sowieso freundschaftliche Kontakte pflege.

                          Das *ist* Dein[1] Problem. Du möchtest, dass derjenige mittelfristig gesund und arbeitsfähig ist und weder

                          • den Staat ein Vielfaches einer Zahnbehandlung kostet, sofern Sozialbezüge nicht auch gestrichen sind, noch
                          • vor Deiner Haustür verrottet, falls doch.

                          Die Gesundheit der gesamten Bevölkerung ist von hohem allgemeinen Interesse. Und es fällt mir schwer zu glauben, dass Du das ernst meinst, was Du da schreibst.

                          [1] Mit "Du" meine ich den generischen Bundesbürger, (offenbar) nicht notwendigerweise Den Martin.

                          Viele Grüße,
                          der Bademeister

                          1. Hi,

                            Das kann nicht mein Problem sein, solange ich mit diesem Nachbarn nicht sowieso freundschaftliche Kontakte pflege.
                            Das *ist* Dein[1] Problem. Du möchtest, dass derjenige mittelfristig gesund und arbeitsfähig ist

                            warum sollte ich das wollen? Nicht dass ich jemandem Schlechtes *wünsche*, aber es kümmert mich normalerweise auch nicht, solange mich mit diesem Menschen nichts Persönliches verbindet.

                            und weder

                            • den Staat ein Vielfaches einer Zahnbehandlung kostet

                            Du argumentierst im Kreis. "Der Staat" bzw. "das Gemeinwesen" ist ja gerade das, was ich am liebsten abschaffen würde. Jeder ist selbst seines Glückes Schmied. Aber das funktioniert in unserer Gesellschaft leider nicht, weil man zur sogenannten Solidarität gezwungen wird.

                            Die Gesundheit der gesamten Bevölkerung ist von hohem allgemeinen Interesse. Und es fällt mir schwer zu glauben, dass Du das ernst meinst, was Du da schreibst.

                            Glaub mir, es gibt viele Individuen, die mir etwas bedeuten - und sei es nur ihres Werkes wegen, obwohl ich die Menschen nicht persönlich kenne. Aber "die Bevölkerung" als anonyme Masse ist mir sowas von egal. Ich bin kein Herdentier, war es noch nie, und möchte auch nicht gegen meine Natur verpflichtet werden, mich wie eines zu verhalten.

                            Leider kann man sich das in manchen Lebensbereichen nicht aussuchen, sondern wird zur Teilnahme an diesem Rudelpopp gezwungen. Und das stinkt mir gewaltig.

                            Ciao,
                             Martin

                            --
                            Wissen erwirbt man, indem man immer das Kleingedruckte sorgfältig liest.
                            Erfahrung bekommt man, indem man das nicht tut.
                            Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
                            1. Hi.

                              und weder

                              • den Staat ein Vielfaches einer Zahnbehandlung kostet

                              Du argumentierst im Kreis.

                              Du zitierst halbe Sätze.

                              "Der Staat" bzw. "das Gemeinwesen" ist ja gerade das, was ich am liebsten abschaffen würde.

                              Ok. Fällt mir zwar immer noch schwer zu glauben, aber ich nehme es hin.

                              Leider kann man sich das in manchen Lebensbereichen nicht aussuchen, sondern wird zur Teilnahme an diesem Rudelpopp gezwungen.

                              :-D

                              Viele Grüße,
                              der Bademeister

        2. ... Nur bin ich der dringenden Ansicht, dass man als Kunde -denn das ist man ja im weitesten Sinn- einen Anspruch auf Beitragsrückerstattung oder einen "Schadenfreiheitsrabatt" ähnlich der KFZ-Versicherung haben sollte, wenn man die Leistungen nicht oder nur geringfügig in Anspruch nimmt.

          Zunächst: Das System ist weitgehend kaputt, ja auch korrupt(KV, Pharmaindustrie...). Die Analogie zur KFZ-Versicherung, die Perspektive "Kunde" dennoch deplaziert. Tatsächlich böte sich Dir bei deinen 350,- / Monat sogar die Möglichkeit der Beitragserstattung(Wahltarife), da Du vermutlich freiwillig in der GKV bist, bei der PKV sowieso.

          Aber zurück zum Punkt: Damn, das ist eine Solidargemeinschaft, keine KFZ-Versicherung!

          Wenn's denn so wäre. Beim Zahnarzt darf man inzwischen oft ordentlich draufzahlen, für Brillen wird gar nichts mehr erstattet, und Medikamente für Bagatellen, bei denen man ohnehin nicht zum Arzt geht, muss man auch komplett selbst bezahlen.

          Das sind alles Fälle, die die Analogie zur KFZ-Versicherung tragen.

          Mir hat die Krankenversicherung jedenfalls in den letzten zehn Jahren exakt *nichts* genützt.

          <satire>Z.B. eine zünftige Krebserkrankung hätte Dir eine hervorragende Rendite beschert.</satire>

          Dafür habe ich dieser Mafia aber einen Haufen Geld in den Rachen werfen müssen.

          Hmmm, klingt sehr substantiiert :-(

          1. Hi,

            Zunächst: Das System ist weitgehend kaputt, ja auch korrupt(KV, Pharmaindustrie...). Die Analogie zur KFZ-Versicherung, die Perspektive "Kunde" dennoch deplaziert.

            richtig, und zwar in erster Linie, weil man zur Teilnahme gezwungen wird.

            Tatsächlich böte sich Dir bei deinen 350,- / Monat sogar die Möglichkeit der Beitragserstattung(Wahltarife), da Du vermutlich freiwillig in der GKV bist, bei der PKV sowieso.

            Und wie mach ich das meiner Krankenkasse klar?
            Die rattern nur kaltschnäuzig runter: Selbständig, also 14.9% (bisher 14.3%), Monatseinkommen wird als mindestens 2000 EUR angenommen, weniger "gibt's nicht". Alternativen? Fehlanzeige.

            Aber zurück zum Punkt: Damn, das ist eine Solidargemeinschaft, keine KFZ-Versicherung!

            Das ist ja der Fehler im Ansatz, den ich kritisiere.
            Solidargemeinschaft heißt doch in der grausamen Wirklichkeit: Alle dürfen kräftig zahlen, ob sie können oder nicht, einsacken tut's eine große Organisation, die unter bürokratischem Wasserkopf leidet, und ein paar wenige, die's eigentlich eh nicht bräuchten, kriegen wieder was aus dem großen Topf raus. Vielen Dank auch.

            Eine Krankenversicherung, die mein Vertrauen und meine Achtung verdient, wäre im Prinzip nichts anderes als eine Bank, die meine regelmäßig eingezahlten Beiträge treuhänderisch verwaltet, mir aus diesem Guthaben ab und zu notwendige Kosten für ärztliche Behandlung oder Medikamente erstattet, und mir dieses Guthaben auch wieder zurückzahlt (oder auf weitere Beiträge verzichtet), wenn es einen gewissen Reservebetrag übersteigt.

            Das sind alles Fälle, die die Analogie zur KFZ-Versicherung tragen.

            Ja, weil das wenigstens ein vernünftiges und ethisch vertretbares Modell ist.

            Mir hat die Krankenversicherung jedenfalls in den letzten zehn Jahren exakt *nichts* genützt.
            <satire>Z.B. eine zünftige Krebserkrankung hätte Dir eine hervorragende Rendite beschert.</satire>

            So kann man's auch sagen.

            Dafür habe ich dieser Mafia aber einen Haufen Geld in den Rachen werfen müssen.
            Hmmm, klingt sehr substantiiert :-(

            Das ist der blanke Hass auf dieses System - ebenso wie auf unser Staatswesen, dessen Hauptaufgabe auch darin besteht, die Bürger zu schröpfen und zu gängeln.

            Ciao,
             Martin

            --
            Paradox ist, wenn jemand eingefleischter Vegetarier ist.
            Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
    3. Bounjoun Der Martin,

      Fast 350EUR im Monat für nix und wieder nix ist einfach unverschämt.

      Und wo bekommst Du es billiger, wenn Du Raucher und Säufer bist - und nicht lügen willst beim Beantragen?

      Adiou.

      --
      Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu. - Ödön von Horwáth
      Ist Rudi Carrell Gott? Oder George Harrison Ford?
  2. Grüße,
    ohne gewähr, ich glaube aber folgendes gehört zu haben
    -wenn man bei ARGE landet, zahlen die nur einen bestimmten Beitrag, alles drüber zahlst du solange du kannst, sprich bis du komplett pleite bist.
    ohne gewähr.
    MFG
    bleicher

    --
    __________________________-

    FirefoxMyth
  3. Hallo,

    das Ganze ist momentan im Fluss.

    Seit der letzten Gesundheitsreform werden vorher privat versicherte ALG-II-Empfänger nicht mehr automatisch in die Gesetzliche Krankenversicherung hingewechselt. Das heisst, Deine Information ist eigentlich korrekt: Die Jobcenter/Sozialämter übernehmen bislang nur den durchnittlichen Höchstbetrag der gesetzlichen Krankenversicherung. Privat versicherte Hilfebedürftige landen aber meist in den sog. „Basistarif“, der bei den PKVs durchschnittlich mit ~580 Euro anfällt. Bei Hilfebedürftigkeit wird nur die Hälfte genommen, dennoch ist da eine Differenz zwischen dem halbierten Basistarif (oder einen günstigeren Standardtarif) und dem festgelegten durchschnittlichen Höchstbetrag der Gesetzlichen. D.h. privat versicherte Hilfebedürftige haben Monat für Monat einen Fehlbetrag von ca. 155 Euro, den sie nur vom Existenzminimum decken können. Die Bundesagentur für Arbeit ist sich dessen bewusst, schreibt aber in ihren Fachlichen Hinweisen:

    (10) Da die an die private Versicherung zu zahlenden Beiträge (halber
      Basistarif) den Zuschuss übersteigen, ergibt sich regelmäßig ein
      Differenzbetrag. Dieser ist nach § 11 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3a SGB II vom
      Einkommen abzusetzen. Ist eine Absetzung vom Einkommen nicht oder nicht
      vollständig möglich, kann eine Deckungslücke entstehen. Für den Ausgleich
      dieser Lücke durch die Grundsicherungsstellen besteht keine rechtliche
      Grundlage.
      (Quelle: Abschnitt 2.3.1, Absatz (10) im verlinkten PDF)

    Eine Gesetzeslücke, die sowohl Schwarz-Rot als auch Schwarz-Geld bislang ignoriert haben. Natürlich wurde die letzten Jahre immer wieder dagegen geklagt und meines Wissen bislang alle Klagen vor den (Landes)-Sozialgerichten gewonnen. Natürlich gingen die Sozialämter/Jobcenter immer in Berufung.

    Am 18. Januar entschied nun das Bundessozialgericht, dass diese Regelungslücke inakzeptabel ist und dass die Kosten in voller Höhe übernommen werden muss. Aber das ist natürlich kurz her. Und auch – weil es ja offensichtlich ist – es schon im November absehbar war, dass das Urteil so entschieden wird, suchte das Arbeitsministerium ein Lösung. Mit dem Bundessozialgerichts-Urteil ist das nun wohl hinfällig, wie die Lösung genau aussieht, weiß aber im Moment noch keiner.

    Tim

    1. Mahlzeit Tim T—,

      Eine Gesetzeslücke, die sowohl Schwarz-Rot als auch Schwarz-Geld bislang ignoriert haben.

      ^^^^^^^^^^^^
                                                     Honi soit qui mal y pense ...

      MfG,
      EKKi

      --
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