Hi,
Der Atheist sagt: "Gott? Unsinn, gibt's nicht."
Das ist eine Definition [...]
Eine andere Gängige Defintion ist "Gott? Mir egal, ich glaub' ohnehin nicht dran."
aber genau das ist nach meinem Verständnis eben der Agnostizismus.
Wobei "glauben" hier Synonym für Anbeten zu verstehen ist, es hat weniger mit dem glauben an die Existenz ansich zu tun.
Oh. Zwischen den beiden mache ich allerdings noch Unterschiede. Wenn im Zusammenhang mit Religion oder anderen hypothetischen Geschichten von "glauben" die Rede ist, meine ich sehr wohl die Überzeugung, dass jemand/etwas existiert.
Jemand "glaubt" an UFOs - deswegen muss er die Dinger aber noch lange nicht verehren.
Jemand "glaubt" an eine friedliche Lösung irgendeines Konflikts - das hat auch nichts mit Anbetung zu tun.
Der Agnostiker sagt: "Gott? Keine Ahnung, mag sein. Spielt aber für mich keine Rolle."
Die gängiger Definition ist "Gott? Gibt keine Beweise dafür, warum soll ich dann dran glauben?"
Hmm. Diesen Standpunkt habe ich als Kind und Jugendlicher vertreten. Ich stehe immer noch dazu, meine aber, dass die Gleichgültigkeit ("spielt für mich keine Rolle") ein wesentliches Merkmal des Agnostizismus ist.
Damit räumst du ein, dass du die Existenz eines sogenannten Gottes nicht für unmöglich hältst, und bist somit eben kein Atheist, sondern Agnostiker, weil die Frage für dich nicht relevant ist.
Beides :p
Okay, eine Frage der Definition; es scheint wohl unterschiedliche Auffassungen zu geben.
Ich räume eben NICHT ein, dass ich die Existenz eines Gottes für unmöglich halte. Es kann schon sein, aber solange es keien Beweise gibt, sehe ich es nicht als erwiesen an.
Genau das habe ich dir ja unterstellt - lies nochmal nach ("nicht für unmöglich hältst"). Doppelte Verneinung kann trickreich sein. ;-)
Und auch wenn die Existenz von Buddha, Gott und dem fliegenden Spaghettimonster bewiesen werden - warum soll ich diesem Wesen dann huldigen?
Gut, das wäre sozusagen die nächste Stufe der Erkenntnis.
Russell's Teapot soll, so wie ich die Aussage verstehe, eigentlich nur zeigen, dass es nicht möglich ist zu beweisen, dass irgendetwas *nicht* existiert.
Genausowenig wie es möglich ist zu beweisen dass etwas existiert, was sich irgendjemand aus den Fingern saugt aber "absurd" klingt.
Das ist eine philosophische Frage. Dass irgendein "Etwas" existiert, kann man immer beweisen, sobald man es mal gefunden hat. Aber dass es nicht existiert, ist unbeweisbar - es könnte immer sein, dass man es bloß noch nicht gefunden hat.
Das ist wie mit der Frage nach fehlerfreier Software: Dadurch, dass man in einem Programm keine Fehler findet, ist noch nicht bewiesen, dass es wirklich fehlerfrei ist.
So long,
Martin
Wer keiner Fliege etwas zuleide tut, darf sich nicht über die Maden im Fleisch wundern.
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