jobo: teekochtechnik (grüner)

Hallo,

in einem Krimi oder Actionstreifenausschnitt hörte ich eine Figur sagen, dass sie einen grünen Tee wolle mit Wasser, das noch _nicht_ gekocht hat (so macht man ja wohl Mate-Tee, da ist das ganz wichtig, warum auch immer). Beim grünen Tee soll das Wasser in jedem Fall keine 100 Grad haben. Andereseits gießen die Japaner wohl kochendes Wasser drüber und gießen den ersten Sud weg (! - wohl wegen der Bitterstoffe) und gießen dann erst richtig auf. Ich kipp zur Zeit das Wasser nach dem Kochen in einen offenen Topf und hoffe, dass es so recht schnell auf die erforderlichen 80° runterkühlt. Eigentlich suche ich nach _der_ korrekten Methode, möglichst vermutlich die (unnötigen?) Bitterstoffe vermeiden, dabei aber das Teein und die weiteren gewünschten Substanzen dennoch herauslösen. Kennt sich jemand hier aus? War schon mal jemand in Japan oder China?

Gruß

jobo

  1. Lieber jobo,

    War schon mal jemand in Japan oder China?

    China, ja. Und auch dort gießen sie den ersten Sud weg (oder benutzen ihn für äußerliche Anwendungen). Wie das mit der Wassertemperatur ist, kann ich Dir jetzt nicht genau sagen. Ich habe dort bei einer privaten Einladung gesehen, dass kochendes Wasser übergossen wude - ein wie ich finde recht pragmatischer Ansatz. Ob man aber mit "nur 80°" die "optimale" Zubereitungsweise hätte (oder nicht), naja... man kann aus allem eine Weltanschauung machen. Frag in einem passenden Forum und Du bekommst von zehn Leuten zwanzig Meinungen dazu (ähnlich wie hier).

    Liebe Grüße,

    Felix Riesterer.

    --
    ie:% br:> fl:| va:) ls:[ fo:) rl:| n4:? de:> ss:| ch:? js:) mo:} zu:)
  2. Hi!

    Wenns Dir nur ums Koffeein geht hab ich ne schlechte Nachricht: Das is auch nen Bitterstoff. ;)

    --
    Vergesst Chuck Norris.
    Sponge Bob kann unter Wasser grillen!
  3. Hallo,

    gute Frage, Tee ist was Feines ;)

    Meine Erfahrungen:

    1. Weiches Wasser! Wasserhärte unter 10. Tipp: Diverse Quellen im Pfälzer Wald oder anderen "Sandsteingebieten" anzapfen.

    2. Hitze zerstört mit der Zeit das Aroma. Tee aus der Thermoskanne schmeckt Stunden später nicht mehr so wie kurz nach der Zubereitung.

    2a) Spitze Zungen behaupten, dass sie einen Unterschied schmecken zwischen Tee, der mit 90° oder Tee der mit 100° heißem Wasser zubreitet wurde. Lächeln. Tatsache ist: Der Wasser-Siedepunkt ist druckabhängig und liegt in dreitausend Meter Meereshöhe deutlich unter 100°C ;)

    2b) Probier mal eine Kaffeemaschine zum Tee machen (kein Kaffee zwischendurch!). Da hat das Wasser ohnehin nur etwa 93,7512346378°C und das Aroma wird besser perforiert als die Bitterstoffe.

    Zum Probieren:

    1. Tee ggf. in einer Reibschale (Mörser) etwas feiner mahlen.
    2. Tee mit
      4a) Butter (die 'Teebutter' der Alpenländer ist Süßrahmbutter)
      4b) ranziger Butter
      4c..e) Ziegenbutter, Schafbutter, Butter anderer Tiere

    Entdecke die Vielfalt!

    Hotti

    PS: Tee mit Kluntjes ja nicht umrühren, Todsünde!

    1. Hi,

      gute Frage, Tee ist was Feines ;)

      wenn man's mag ...

      1. Weiches Wasser! Wasserhärte unter 10.

      Toller Tipp. Allerdings in weiten Teilen von BaWü utopisch, wo das aus der Schwäbischen Alb, dem Schwarzwald oder dem Bodensee stammende Wasser einen Härtegrad von deutlich über 20 hat.
      Zum Händewaschen oder Duschen wäre weiches Wasser auch viel besser; man braucht erheblich weniger Seife, Duschgel o.ä., für die Waschmaschine gilt ähnliches.

      1. Hitze zerstört mit der Zeit das Aroma. Tee aus der Thermoskanne schmeckt Stunden später nicht mehr so wie kurz nach der Zubereitung.

      Ist bei Kaffee auch so. Kaffee aus der Thermoskanne geht gerade noch, aber vielerorts wird ja auch einfach die Glaskanne der Kaffeemaschine noch stundenlang auf der Warmhalteplatte stehengelassen. *Der* Kaffee schmeckt irgendwann scheußlich.

      2a) Spitze Zungen behaupten, dass sie einen Unterschied schmecken zwischen Tee, der mit 90° oder Tee der mit 100° heißem Wasser zubreitet wurde. Lächeln.

      Ja. Ist wohl das beste und diplomatischste, was man tun kann. :-)

      1. Tee mit
        4a) Butter (die 'Teebutter' der Alpenländer ist Süßrahmbutter)
        4b) ranziger Butter
        4c..e) Ziegenbutter, Schafbutter, Butter anderer Tiere

      Tee mit Fett? Igitt ...

      PS: Tee mit Kluntjes ja nicht umrühren, Todsünde!

      Hmm. Wieso?
      Erinnert mich ein wenig an den Typen, der Kaffee mit vier Stück Zucker bestellt. Aber nicht umrühren, sonst wird's so süß.

      So long,
       Martin

      --
      Zucker ist das Zeug, das den Kaffee bitter macht, wenn man es weglässt.
      Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
      1. [latex]Mae  govannen![/latex]

        1. Weiches Wasser! Wasserhärte unter 10.

        Toller Tipp. Allerdings in  weiten Teilen von BaWü utopisch, wo das aus der Schwäbischen Alb, dem Schwarzwald oder dem Bodensee stammende Wasser einen Härtegrad von deutlich über 20 hat.

        Hier bliebe noch zu klären unter 10 bzw. 20 *was*? Elefanten? Neue Härtegrad-Einteilung oder Alte (vor 2007)?

        Ansonsten: Willste welches? Wir haben hier Härtegrad 1.0 (mmol CaCO3/l) {entspricht 5.4° dH (als CaO)) bei der letzten Analyse 2008. Ach nee, vergiß es, die Kosten für die Leitung zu dir wären utopisch.

        2a) Spitze Zungen behaupten, dass sie einen Unterschied schmecken zwischen Tee, der mit 90° oder Tee der mit 100° heißem Wasser zubreitet wurde. Lächeln.

        Ja. Ist wohl das beste und diplomatischste, was man tun kann. :-)

        Das sind die Leute, die bei Musik auch einen deutlichen Unterschied zwischen vergoldeten und nicht vergoldeten Steckern hören.

        PS: Tee mit Kluntjes ja nicht umrühren, Todsünde!

        Hmm. Wieso?
        Erinnert mich ein wenig an den Typen, der Kaffee mit vier Stück Zucker bestellt. Aber nicht umrühren, sonst wird's so süß.

        Ack. Wenn ich etwas nicht leiden kann, sind es "macht man so"s ohne stichhaltige Begründung.

        Stur lächeln und winken, Männer!
        Kai

        --
        Dank Hixies Idiotenbande geschieht grade eben wieder ein Umdenken
        in Richtung "Mess up the Web".(suit)
        SelfHTML-Forum-Stylesheet
        1. Hiho,

          Toller Tipp. Allerdings in  weiten Teilen von BaWü utopisch, wo das aus der Schwäbischen Alb, dem Schwarzwald oder dem Bodensee stammende Wasser einen Härtegrad von deutlich über 20 hat.
          Hier bliebe noch zu klären unter 10 bzw. 20 *was*? Elefanten? Neue Härtegrad-Einteilung oder Alte (vor 2007)?

          öhm ... mir war nicht klar, dass es da verschiedene Bewertungsskalen gibt. Aber wenn ich so nachlese, meine ich wohl die Skala nach °dH, nach der auch heute noch die hiesigen Stadtwerke die Wasserhärte mit 22..23 angeben.

          Ansonsten: Willste welches? Wir haben hier Härtegrad 1.0 (mmol CaCO3/l) {entspricht 5.4° dH (als CaO)) bei der letzten Analyse 2008. Ach nee, vergiß es, die Kosten für die Leitung zu dir wären utopisch.

          ;-)

          2a) Spitze Zungen behaupten, dass sie einen Unterschied schmecken zwischen Tee, der mit 90° oder Tee der mit 100° heißem Wasser zubreitet wurde. Lächeln.
          Ja. Ist wohl das beste und diplomatischste, was man tun kann. :-)
          Das sind die Leute, die bei Musik auch einen deutlichen Unterschied zwischen vergoldeten und nicht vergoldeten Steckern hören.

          Ja, mag sein. Allerdings habe ich sozusagen ein "sonographisches Gedächtnis", kann mir also Geräusche und Klänge sehr präzise einprägen. Daher höre ich oft Unterschiede zwischen verschiedenen Aufnahmen desselben Titels heraus, oder bemerke den Unterschied zwischen unkomprimiertem Original von CD und komprimierter mp3-Musik - wobei das ab 192k meist schon sehr schwierig wird, bei 128k aber für mein gehör oft deutlich ist.
          Und ich bin meistens einer der ersten, dem technisch bedingte Verzerrungen oder Verfälschungen des Signals auffallen.

          PS: Tee mit Kluntjes ja nicht umrühren, Todsünde!
          Hmm. Wieso?
          Erinnert mich ein wenig an den Typen, der Kaffee mit vier Stück Zucker bestellt. Aber nicht umrühren, sonst wird's so süß.
          Ack. Wenn ich etwas nicht leiden kann, sind es "macht man so"s ohne stichhaltige Begründung.

          Ja. Schon wenn damals meine Mama sagte, "Das macht man nicht", ohne irgendeinen Hinweis auf das Warum zu geben, hat mich das sehr gestört.

          Ciao,
           Martin

          --
          F: Was ist schneller: Das Licht oder der Schall?
          A: Offensichtlich der Schall. Wenn man den Fernseher einschaltet, kommt immer erst der Ton, und dann erst das Bild.
          Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
        2. [latex]Mae  govannen![/latex]

          Hier bliebe noch zu klären unter 10 bzw. 20 *was*? Elefanten? Neue Härtegrad-Einteilung oder Alte (vor 2007)?

          Mach Tee mit dem ?Wasser. Dann klärt sich einfach alles ;)

          Ansonsten: Willste welches? Wir haben hier Härtegrad 1.0 (mmol CaCO3/l) {entspricht 5.4° dH (als CaO)) bei der letzten Analyse 2008. Ach nee, vergiß es, die Kosten für die Leitung zu dir wären utopisch.

          Wo wohnst Du? Bitte Stichwort ;)

          Das sind die Leute, die bei Musik auch einen deutlichen Unterschied zwischen vergoldeten und nicht vergoldeten Steckern hören.

          Das Auge isst mit, sagte der Kriegsveteran, nachdem sein Glasauge in die Suppe gefallen ist.

          Viele Grüße,
          Hotti

          1. [latex]Mae  govannen![/latex]

            Wo wohnst Du? Bitte Stichwort ;)

            Ok, hier kommen Stichwörter: zuhause/zu Hause/@home/hier ;) (das war jetzt doch offensichtlich, oder?)

            Das Auge isst mit, sagte der Kriegsveteran, nachdem sein Glasauge in die Suppe gefallen ist.

            Ein Auge mehr in der Suppe macht auch nichts mehr aus.

            Stur lächeln und winken, Männer!
            Kai

            home @ 51.169850 / 7.16120

            --
            Dank Hixies Idiotenbande geschieht grade eben wieder ein Umdenken
            in Richtung "Mess up the Web".(suit)
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            1. hi,

              home @ 51.169850 / 7.16120

              Irgendwo im Sauerland?

              Ist bestimmt wunderschön dort bei Euch ;)

              Hotti

      2. Hi Martin,

        Toller Tipp. Allerdings in weiten Teilen von BaWü utopisch, wo das aus der Schwäbischen Alb, dem Schwarzwald oder dem Bodensee stammende Wasser einen Härtegrad von deutlich über 20 hat.

        Ja, das kenne ich auch aus meiner Karlsruher Zeit. Der Witz ist noch der: Falls das Wasser zu weich ist (z.B. aus Talsperren in kalkarmen Gegenden) wird es aufgehärtet.

        Wasser aus dem Wald: Es kann Humussäuren enthalten (agressives Wasser) und auch Spuren von Eisen, was im Tee die tollsten Farbreaktionen verursachen kann, die meistens leider aber auch den Geschmack zur Schnecke machen ;)

        Zum Händewaschen oder Duschen wäre weiches Wasser auch viel besser; man braucht erheblich weniger Seife, Duschgel o.ä., für die Waschmaschine gilt ähnliches.

        Erfurt war eine Zeitlang in zwei Lager geteilt: Süd hatte butterweiches Ohra-Wasser (Talsperre im Thüringer Wald), Mitte-Nord (Proletenviertel) hatte knallhartes Tiefbrunnenwasser+Uferfiltrat. Ich habe überall mal gewohnt, hatte vier Wohnungen in Erfurt; nach dem Umzug nach Mitte-Nord sind wir immer mit Kanistern los, um Quellwasser aus der sandreichen Umgebung von Kranichfeld zu schöpfen. Meine Lieblingsquelle ist dort die Augustusquelle, nicht weit von der B87, jedoch schwer im Wald versteckt und nur zu Fuß zu errreichen.

        Nördlich von Erfurt, bei Elxleben, hat mich jedoch eine Quelle mit unglaublich hartem Wasser in den Bann gezogen. Ein artesischer Brunnen, Wasserhärte permanent weit über 100, haupsächlich Magnesiumsulfat, das Wasser schmeckte leicht bitter, jedoch ein hervorragendes Trinkwasser.

        Es gibt weiter drinnen im Thüringer Becken noch mehr artesische Brunnen, dem Blautopf sehr ähnlich sind die Bruchteichquellen bei Bad Tennstedt und das Gründelsloch in Kindelbrück (an beide kommst Du mit dem Auto ran, also wenn Du mal in Thüringen bist...). All diese Quellen haben ein sehr hartes Wasser mit viel Sulfaten (Ca, Mg) und das Wasser schimmert türkisblau in der Tiefe. Die Brunnenkresse schmeckt da auch ;)

        Interessant ist auch die Karstlandschaft im Südharz, Rhumspringe: der Quellteich der Rhume, und dann gibts im Gipsland hinter Nordhausen noch einige starke Quellen, u.a. die Salzaquelle unweit des Kohnstein (ehem. KZ Dora, ist gut ausgeschildert). Achja, dann gibts noch den Mühlberger Spring im gleichnamigen Ort an den "Drei Gleichen" unweit der Autobahn A4 zwischen Gotha und Erfurt.

        Hier, wo wir jetzt wohnen, im Rheinhessischen Hügelland, gibt es einen interessanten Wasser-Werker-Wander-Radweg entlang 'antiker' Hochbehälter auf den Hügeln zwischen Worms und Mainz. Das Wasserwerk in Guntersblum (in der Rheinebene) ist ein stilvoller Bau, der ebenfalls unter Denkmalschutz steht.

        Das Thema 'Wasser' ist unerschöpflich (wir Wasserratten waren natürlich wieder schwimmen heute, habn leichten Muskelkater deswegen)!

        In Eigenverantwortun(!) kannst Du anhand einer Quelle einige Dinge abschätzen, z.B. das etwaige Einzugesgebiet (ist bei Karstquellen jedoch manchmal schwierig) und den Nährstoffeintrag: Viele grüne Algen rundrum bedeuten meistens Nitrate. Klares und Getrübtes ist unschwer zu erkennen, gibt es Flohkrebse (kleine Kerbtiere), ist das Wasser i.d.R. einwandfrei.

        Die Geologie spielt auch eine Rolle, auf jeden Fall, was die Härte betrifft. Das Wasser der Quellen im Pfälzer Wald duchläuft meistens nur die Muttererde, die über kalkarmen Sandsteinen liegt und ist quasi als Oberflächenwasser zu betrachten. Ich kenne einige Pfälzer Winzer, die Quellwasser aus dem Wald holen, um ihre Destillate prozentgenau zu trimmen.

        PS: Tee mit Kluntjes ja nicht umrühren, Todsünde!

        Hmm. Wieso?

        Das ist eher ein Friesenwitz, aber ich finden das OK ;)

        Erinnert mich ein wenig an den Typen, der Kaffee mit vier Stück Zucker bestellt. Aber nicht umrühren, sonst wird's so süß.

        Genau! Jaaaa nicht umrühren!!!111

        Viele Grüße aus Rheinhessen,
        Horst Wassermann

        This is the dawning of the age of aquarius...

  4. Hallo,

    in einem Krimi oder Actionstreifenausschnitt hörte ich eine Figur sagen, dass sie einen grünen Tee wolle mit Wasser, das noch _nicht_ gekocht hat

    Weil dann noch mehr Sauerstoff im Wasser gelöst ist.

    Beim grünen Tee soll das Wasser in jedem Fall keine 100 Grad haben. Andereseits gießen die Japaner wohl kochendes Wasser drüber und gießen den ersten Sud weg (! - wohl wegen der Bitterstoffe)

    Nein. Japaner trinken ihren Tee oft sehr bitter. Die Teeblätter bleiben in der Kanne, sodass der Tee nach entsprechender Zeit (für den "westlichen" Geschmack) sehr bitter ist.
    Dass erst der zweite Aufguss verwendet wird ("Der erste Aufguss für den Feind, der Zweite für den Freund"), hat wenig mit der Bitterkeit zu tun. Vielmehr befinden sich so gut wie immer kleinere Verunreinigungen und Staub auf den (oft lose gelagerten) Teeblättern. Zudem ändert der Tee nach jedem Aufgießen seinen Geschmack und zwar nicht nur was Bitterkeit und Koffeeingehalt angeht, sondern man könnte fast sagen: unspezifisch. Probier es einfach mal aus.

    und gießen dann erst richtig auf. Ich kipp zur Zeit das Wasser nach dem Kochen in einen offenen Topf und hoffe, dass es so recht schnell auf die erforderlichen 80° runterkühlt.

    Der Vorteil beim Kochen soll das Verringern von unerwünschten Wasserbestandteilen (Chlor(id?) u.ä.) sein.

    Du kannst dir übrigens auch ein Tee-Thermometer kaufen.

    Eigentlich suche ich nach _der_ korrekten Methode, möglichst vermutlich die (unnötigen?) Bitterstoffe vermeiden, dabei aber das Teein und die weiteren gewünschten Substanzen dennoch herauslösen.

    Da hab ich eine schlechte Nachricht für dich: die Bitterstoffe zählen meist zu den gewünschten Substanzen, sie schmecken nur eben bitter. Sind aber gesund. Was du vermutlich meinst, sind die Mineralien und Vitamine (eher geringer Anteil) und besonders die Polyphenole. Ich würde dir aber empfehlen, dich ausschließlich am Geschmack zu orientieren. Und da solltest du mit unterschiedlichem Wasser, Ziehzeiten- und Temperaturen sowie Abkühlzeiten experimentieren.

    Mir persönlich sagt bei grünem Darjeeling (Tipp: Teekampagne.de) eine höhere Temperatur von 80-90°C bei etwa 3-4 Minuten Ziehzeit zu. Das ist für dich wahrscheinlich schon zu bitter, aber: mit der Zeit gewöhnt man sich daran und empfindet den Tee nicht mehr als bitter. Bei hoher Temperatur und längere Ziehzeit wird auch die Wirkung des Koffeeins verringert (was bei meinem Teekonsum (ca. 1L/Tag)) ganz vorteilhaft ist.
    Im Übrigen gieße ich die Teeblätter teilweise bis zu 5 mal auf und mische teilweise frische mit benutzen Teeblättern.

    Kennt sich jemand hier aus? War schon mal jemand in Japan oder China?

    Gruß

    jobo

    1. Hallo,

      in einem Krimi oder Actionstreifenausschnitt hörte ich eine Figur sagen, dass sie einen grünen Tee wolle mit Wasser, das noch _nicht_ gekocht hat

      Weil dann noch mehr Sauerstoff im Wasser gelöst ist.

      Ja, das ist ja wohl bei Mate so, dass man das haben will. Löst der Sauerstoff nicht auch das Koffeein?

      "Zuerst lösen sich bevorzugt das Koffein, die Mineralstoffe und die Vitamine. Anschließend die Gerbsäuren. Das Verhältnis von Koffein und Gerbsäure bestimmt, wie der Tee wirkt. Gerbsäure blockiert das Koffein im Körper und der Tee wirkt nicht mehr belebend sondern beruhigend. Ist weniger Gerbsäure gelöst, so kann das Koffein wieder belebend wirken. Da Gerbsäure bitter schmeckt, gilt folgendes: Ist der Tee sehr bitter, so beruhigt er." http://www.das-teebuch.de/005005.htm

      Vielleicht meinte ich auch "Gerbsäure" statt Bitterstoffe. Dabei scheint ja aber Gerbsäure wie auch Koffeein ein Bitterstoff zu sein.

      und gießen dann erst richtig auf. Ich kipp zur Zeit das Wasser nach dem Kochen in einen offenen Topf und hoffe, dass es so recht schnell auf die erforderlichen 80° runterkühlt.

      Der Vorteil beim Kochen soll das Verringern von unerwünschten Wasserbestandteilen (Chlor(id?) u.ä.) sein.

      Kalk? Wasserhärte?

      Da hab ich eine schlechte Nachricht für dich: die Bitterstoffe zählen meist zu den gewünschten Substanzen, sie schmecken nur eben bitter. Sind aber gesund. Was du vermutlich meinst, sind die Mineralien und Vitamine (eher geringer Anteil) und besonders die Polyphenole. Ich würde dir aber empfehlen, dich ausschließlich am Geschmack zu orientieren. Und da solltest du mit unterschiedlichem Wasser, Ziehzeiten- und Temperaturen sowie Abkühlzeiten experimentieren.

      Ich hatte den Eindruck, dass zu bitter nicht magenfreundlich ist.

      Mir persönlich sagt bei grünem Darjeeling (Tipp: Teekampagne.de) eine höhere Temperatur von 80-90°C bei etwa 3-4 Minuten Ziehzeit zu. Das ist für dich wahrscheinlich schon zu bitter, aber: mit der Zeit gewöhnt man sich daran und empfindet den Tee nicht mehr als bitter. Bei hoher Temperatur und längere Ziehzeit wird auch die Wirkung des Koffeeins verringert (was bei meinem Teekonsum (ca. 1L/Tag)) ganz vorteilhaft ist.

      Aber das Koffeein hat man dann trotzdem intus. Bis eben dachte ich noch, das Theobromin würde dann gegensteuern. Stimmt aber garnicht. Das hat eine ähnliche Wirkung wie das Koffeein. Was beruhigt denn dann im Tee? Tannine = Gerbstoffe, an die das Theobromin scheints gebunden ist in der Regel.

      Angeblich wirken die aber beruhigend auf den Magen (und Darm). Also dann vielleicht Antagonisten zum Theobromin/Koffeein.
      Gruß

      jobo

      1. Hi,

        Der Vorteil beim Kochen soll das Verringern von unerwünschten Wasserbestandteilen (Chlor(id?) u.ä.) sein.
        Kalk? Wasserhärte?

        das hört sich schlüssig an: Das Löslichkeitsprodukt von Kalk sinkt mit der Temperatur; je heißer das Wasser wird, desto mehr Kalk setzt sich ab ("Ihr Heizstab ist total verkalkt").

        Aber das Koffeein hat man dann trotzdem intus. Bis eben dachte ich noch, das Theobromin würde dann gegensteuern. Stimmt aber garnicht. Das hat eine ähnliche Wirkung wie das Koffeein. Was beruhigt denn dann im Tee?

        Koffein wirkt auch nur in geringer Dosis anregend; ab einer gewissen Menge schlägt die Wirkung ins Gegenteil um. Kaffeetrinker wissen das meist auch. Eine Tasse oder auch zwei, das wirkt noch anregend oder aufputschend, aber nach vier Tassen kann man sich auch gleich schlafen legen.

        Ciao,
         Martin

        --
        Chef zum Bewerber: Es gibt zwei Dinge, auf die ich allergrößten Wert lege. Das eine ist Sauberkeit! Haben Sie übrigens die Schuhe auf der Matte abgetreten? - Ja, selbstverständlich. - Gut. Das andere ist uneingeschränkte Ehrlichkeit. Übrigens, draußen liegt gar keine Fußmatte.
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      2. in einem Krimi oder Actionstreifenausschnitt hörte ich eine Figur sagen, dass sie einen grünen Tee wolle mit Wasser, das noch _nicht_ gekocht hat

        Weil dann noch mehr Sauerstoff im Wasser gelöst ist.

        Ja, das ist ja wohl bei Mate so, dass man das haben will. Löst der Sauerstoff nicht auch das Koffeein?

        Ja, nicht nur dieses.

        Da hab ich eine schlechte Nachricht für dich: die Bitterstoffe zählen meist zu den gewünschten Substanzen, sie schmecken nur eben bitter. Sind aber gesund. Was du vermutlich meinst, sind die Mineralien und Vitamine (eher geringer Anteil) und besonders die Polyphenole. Ich würde dir aber empfehlen, dich ausschließlich am Geschmack zu orientieren. Und da solltest du mit unterschiedlichem Wasser, Ziehzeiten- und Temperaturen sowie Abkühlzeiten experimentieren.

        Ich hatte den Eindruck, dass zu bitter nicht magenfreundlich ist.

        Angeblich soll es das sein. Ich kann das nicht bestätigen. Allerdings sollte man sich überlegen, dass bei zuviel Bitterkeit der Körper dies eventuell als Gefahr erkennt und dementsprechend mit irgendwelchen (in diesem Fall wahrscheinlich sinnlosen) Abwehrmaßnahmen reagiert, die vielleicht negative Nebenwirkungen haben.

        Mir persönlich sagt bei grünem Darjeeling (Tipp: Teekampagne.de) eine höhere Temperatur von 80-90°C bei etwa 3-4 Minuten Ziehzeit zu. Das ist für dich wahrscheinlich schon zu bitter, aber: mit der Zeit gewöhnt man sich daran und empfindet den Tee nicht mehr als bitter. Bei hoher Temperatur und längere Ziehzeit wird auch die Wirkung des Koffeeins verringert (was bei meinem Teekonsum (ca. 1L/Tag)) ganz vorteilhaft ist.

        Aber das Koffeein hat man dann trotzdem intus. Bis eben dachte ich noch, das Theobromin würde dann gegensteuern. Stimmt aber garnicht. Das hat eine ähnliche Wirkung wie das Koffeein. Was beruhigt denn dann im Tee? Tannine = Gerbstoffe, an die das Theobromin scheints gebunden ist in der Regel.

        Angeblich wirken die aber beruhigend auf den Magen (und Darm).

        So ist es. Dass der Tee dich _wirklich_ müde macht, ist eigentlich nicht die Regel (auch wenn Martin das anders zu sehen scheint ;). Da muss man schon extreme Koffeindosen zu sich nehmen, besonders bei Tee, weil das Koffein hier langsamer in den Blutkreislauf gelangt. Allerdings macht eine sehr geringe Menge Koffein tatsächlich müder. Zumindest angeblich.

        1. Bounjoun DaBear,

          Ich hatte den Eindruck, dass zu bitter nicht magenfreundlich ist.
          dass bei zuviel Bitterkeit der Körper dies eventuell als Gefahr erkennt und dementsprechend mit irgendwelchen (in diesem Fall wahrscheinlich sinnlosen) Abwehrmaßnahmen reagiert, die vielleicht negative Nebenwirkungen haben.

          Wer gerade gefrühstückt hat, liest bitte später ;)

          Ich stelle immer wieder fest, dass wenn ich morgens nach dem Aufstehen mehr als zwei Tassen Tee schnell hintereinander trinke (passiert, wenn ich nervös bin, und das bin ich oft), ich sie oft auch ganz schnell auf dem selben Weg loswerde, wie ich sie eingenommen habe...

          Esse ich dagegen was, passiert das nicht.[1]

          Erstaunlich auch eine Vorwarnung meines Körpers: Fange ich an zu niesen, weiß ich sofort... aufhören mit dem Teetrinken oder sofort was essen.

          [1] Diese Maßnahme ist wirksam, nur leider kann ich morgens, bzw. direkt nach dem Aufstehen, nichts festes schlucken...

          Adiou.

          --
          Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu. - Ödön von Horwáth
          Ist Rudi Carrell Gott? Oder George Harrison Ford?
          Ich bin faul und das ist gut so.
          1. Hi.

            [1] Diese Maßnahme ist wirksam, nur leider kann ich morgens, bzw. direkt nach dem Aufstehen, nichts festes schlucken...

            Vorher kauen soll helfen ;)

            Schönen Sonntag noch!
            O'Brien

            --
            Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
            1. Bounjoun O'Brien,

              Vorher kauen soll helfen ;)

              Ich halte die Empfehlung für ein Kaulauer ;)

              Adiou.

              --
              Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu. - Ödön von Horwáth
              Ist Rudi Carrell Gott? Oder George Harrison Ford?
              Ich bin faul und das ist gut so.