Alexander (HH): blackberry, eplus und e-mail (zusatzkosten)

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Moin Moin!

Einige Smartphones können nebenbei ein Blackberry-System emulieren, so wie ein PC ein VT100 oder ein X-Terminal emulieren kann.

Das machen wir in der PC-Ag mittels X :1 - query IP.ADR.RES.SE, dann bin ich als Terminal auf dem Schulserver mit der entsprechenden IP eingeloggt.

XDMCP

Ich weiß bis heute nicht, was wir auf dem Debianserver installiert haben, dass das so "funzt", aber es "funzt".

Nichts außergewöhnliches, ein stinknormales Desktop-Debian. Nur in einer Konfigurationsdatei ist eingestellt, dass XDM / GDM / Whatever auch XDMCP-Requests von Remote Servern akzeptiert. Kannst Du z.B. in http://tldp.org/HOWTO/XDM-Xterm/index.html nachlesen.

Das ist noch nicht einmal Linux-spezifisch, so etwas geht mit so ziemlich jedem Unix-Derivat, und mit etwas Extra-Software (X-Server, z.B. Xming) oder über den Umweg über Xvnc (z.B. TightVNC) und einen VNC-Viewer auch mit Windoof.

Gnome ist glaube ich installiert bzw. in jedem Fall (also auf dem Server, auf dem Client auch).

Auf dem Server ersetzt Gnome den klassischen XDM. Auf dem Client (X-Terminal) ist Gnome unnötig, denn den Desktop malt der Server auf den Schirm (wobei genauer gesagt die große Debian-Kiste der X-Client und die diversen Arbeitskisten die X-Server sind).

Für solche Aktionen braucht man noch nicht einmal PCs, Thin Clients wie z.B. die von Igel können das auch. Die alten Igel der Winestra-LX-Serie haben zwischen 16 und 64 MB (Megabyte, nicht Gigabyte!) Flash und 64 bis 128 MByte RAM. Als CPU dient ein Stromsparer (VIA C3 u.ä.). Im Flash steckt ein angepaßtes, teilweise komprimiertes Linux, das neben Fernwartungsfunktionen und diversen Clients (Citrix, RDP, VoIP, Terminals, Firefox(!)) auch einen dummen X-Server bietet.  Um nur den X-Server anzubieten, der per XDMCP sich einen Desktop von einem "großen" Rechner besorgt, käme man mit noch deutlich weniger Resourcen (2 MB Flash, 8 MB RAM) locker aus. Siehe z.B. Thinstation, 2-Disk X Window Embedded Linux.

Letztlich mußt Du einen (minimalen) Linux-Kernel starten und auf einem Dateisystem (Floppy, CF-Card, Festplatte, Initial RAMDisk) gerade so viel Userspace Utilities bereitstellen, dass das Netzwerk, Maus, Tastatur und ggf. Sound initialisiert werden und anschließend ein X-Server mit passenden Parametern gestartet wird. Alle Fonts, alle Anwendungen und natürlich den Desktop kann sich das System dann vom "großen" Rechner besorgen.

So kann man auch alte PCs (486, Pentium) gut recyclen, einziger Haken ist die im Vergleich mit einem "echten" Thin Client größere elektrische Leistungsaufnahme.

Du (und vermutlich auch der "Berater" von E-Plus) hast ein Verständnisproblem: Die Blackberrys sind keine Smartphones. Sie sind mobile Terminals für Blackberry-Server.

So erklärt sich dann auch der Preis.

Teilweise. Einen Teil zahlst Du direkt, den Rest über Grundgebühren, wie seit Jahrzehnten üblich.

Ist in dem Sinne kein Proxy

Nein, ein Gateway.

Alexander

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