Jean-Max: a se videa, Hundi

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Re!

Nun habe ich die Gelegenheit, mir einen zweiten Eindruck zu verschaffen, denn in ca. 2 Stunden fahre ich wieder nach Temeschwar.

Und am Montag gibt's dann die dritte Rumänienreise und den 3. Eindruck...

Also, bei meiner zweiten Reise hatte ich die Gelegenheit, die Hilfsbereitschaft der Rumänen auf die Probe zu stellen:

An der ungarisch-rumänischen Grenze zwischen Szeged und Cenad, als ich aus dem Fahrzeug ausstieg, um eine »Rovinieta« zu kaufen, stellte ich fest, dass der linke Vorderreifen ziemlich platt war.

Unweit der Grenze gibt es die erste rumänische Tankstelle, doch als ich zu verstehen gab, dass ich den Reifen aufpumpen müsste, erhielt ich als Antwort: »Kompressor kaputt«. Ob der Pächter nicht helfen wollte, weil ich nicht tanken wollte/musste, oder ob er tatsächlich einen defekten Kompressor hatte, oder ob er vielleicht gar keinen hatte (meine Interpretation, denn es gab keine Geräte zu sehen), mag ich nicht zu beurteilen... An der zweiten Tankstelle: »No Kompressor«. An der dritten... selbe Antwort. Der Reifen verlor immer weiter Luft, ich probierte noch die eine oder andere Tankstelle mal mit der einen, mal mit der anderen Antwort und dem Hinweis, dass es in Temeschwar Tankstellen mit Kompressoren gibt... bis irgendwann - da waren's nur noch 20km bis zum Ziel - der Reifen seine letzten Luftmolekülen aushauchte.

Nun... in meinem ganzen Autofahrerleben habe ich nur einmal ein Rad wechseln müssen, das war aber ein PKW mit wenig Gewicht. Bei dem beladenen Lastesel mit einem Gesamtgewicht von 2,5 Tonnen, wollte ich mich zunächst nicht so recht trauen. ADAC anrufen, überlegte ich mir, wird wenig Sinn haben, wenn die erste Werkstatt in Temeschwar ist, und man in Deutschland eh ewig warten muss, wie lange wird es hier dauern?

Also versuchte ich, Autofahrer anzuhalten, das dritte oder vierte Auto hielt schon. Der Fahrer gab mir zu verstehen, dass der erste »autoservice« in Temeschwar sei (hatte ich mir das nicht gedacht!?). Wo ich angehalten habe, gab es eine Imbißbude, der Fahrer klopfte da an, doch leider war diese noch zu. Schließlich fragte ich ihn, da er eh nach Temeschwar weiterfährt, ob er bei der ersten Werkstatt Bescheid sagen könnte, dass ich hier in Biled mit einem Platten stehe. Ob er das verstanden hatte oder nicht, weiß ich auch nicht ;)

Ich dachte mir, ich könnte in der Zeit schon mal vorarbeiten, und löste schon das Reserverad von seiner Halterung. Dann löste ich die Radmutter, und wagte mich schließlich an den Wagenheber. Nach zahlreichen Kurbelumdrehungen hatte ich den Lastesel so hoch, dass ich das Rad hätte abziehen können. »Hätte können«, wohl gesagt, denn es wollte partout nicht 'runter.

In der Zwischenzeit hatte die Bude geöffnet, die ältere Dame dort holte ihren Mann zu Hilfe, der wiederum hielt einen fahrradfahrenden Bekannten an, und zu dritt, mit Hammer und Einbruchswerkzeug und vereinten Kräften, gelang es uns, das Rad abzuziehen. Die zwei halfen mir noch, das Reserverad zu montieren, ich gab jedem 10 EUR und meinen Restproviant an Schokolade und fuhr davon.

Und auf der Rückfahrt habe ich den Hund wieder gesehen, anscheinend hat er den einen Parkplatz dort zu seinem Revier gemacht. Er kam mir nicht mehr so abgemagert vor, sondern eher den Umständen entsprechend ganz gesund:

Er bekam natürlich Proviant, den ich extra für den Fall mitgenommen hatte, dass ich ihn wieder treffe, und freute sich (auf den Saint-Albray fährt er voll ab)!

Na dann: a se videa, Hundi!

Adiou.

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Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu. - Ödön von Horwáth
Ist Rudi Carrell Gott? Oder George Harrison Ford?
Ich bin faul und das ist gut so.