Der Martin: Geothermie

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Hallo,

darf man Tiefengeothermie bedenkenlos zu den "erneuerbaren" Energien rechnen?

strenggenommen nein, würde ich sagen. Denn dabei zapft man ja ein Energiereservoir an, das zwar gigantisch groß ist, sich aber nicht regeneriert.

Meiner Meinung nach ist sie eher einer Spezialform der Kernkraft zuzurechnen.

Nö ... findet im Erdkern eine Kernreaktion statt? Ich habe in der Schule noch gelernt, dass im Innern der Erde zwar extrem hohe Temperaturen herrschen, und durch die unterschiedlich heißen Schichten auch eine Konvektion stattfindet. Aber man kann noch die Maßstäbe der klassischen Chemie anlegen, ohne die Kernphysik bemühen zu müssen.
Erst *Sterne*, wie etwa unsere Sonne, haben einen Kernreaktor im Bauch, und zwar AFAIK je nach Region (Tiefe) sowohl Kernspaltung als auch Kernfusion.

Es wird etwas "verbraucht" von der Erde.

Ja, und zwar "Restwärme", die sie aus der Zeit ihrer Entstehung noch mit sich rumschleppt.

Auch wenn das dann noch ein paar Millionen Jährchen dauern könnte, beschleunigt man damit doch die Abkühlung der Erde. Ist das nun gut oder schlecht?

Für die Menschheit ist es wohl irrelevant, für uns als Individuen sowieso. Und in kosmischen Maßstäben betrachtet spielt es vermutlich auch keine Rolle, ob die Erde ein paar tausend Jahre früher oder später auskühlt.

Im Gegensatz dazu sind Wind-, Wasser- und Lichtenergie (Fotovoltaik) von der Sonne abhängig und "verbrauchen" keine erdeigenen Ressourcen.

So ist es - und nur das betrachte ich auf die Erde bezogen als erneuerbare Energie. Bezieht man die Sonne mit ein, stimmt die Bilanz natürlich wieder nicht. Aber die Sonne bläst ihre Energie sowieso in den Weltraum hinaus, ob wir unseren Anteil nun sinnvoll nutzen oder nicht.

Ciao,
 Martin

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Treffen sich zwei Planeten. "Mir geht es gar nicht gut. Ich habe Homo Sapiens." - "Ach, macht nichts. Das geht vorbei."
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