johann: Tutor-HiWi-Betrieb

Hallo,

wie funktioniert das eigentlich mit dem Tutoren-HiWi-Betrieb an einer Uni?

Die Tutoren sind Hi(lfs)-Wi(ssenschaftler) und betreuen die Übungsgruppen, korrigieren die Übungsblätter nach Vorgabe/Musterlösung des Professors und was machen sie noch? Wie werden die stellen besetzt? Ausschließlich mit Doktoranden oder wie läuft das? Was bekommt man so als HiWi? Und was müsste man neben den Übungs-Gruppen noch machen?

Grüße

  1. Wie werden die stellen besetzt?

    Formell per Stellenausschreibungen. Praktisch durch Geklüngel.

    Ausschließlich mit Doktoranden oder wie läuft das?

    Die sind am leichtesten zu erpressen. Mach mal einen Doktor in Chemie während Du in der Industrie angestellt bist oder einen Mathe während einer Anstellung bei einer Bank...

    Was bekommt man so als HiWi?

    Viele Aufgaben und wenig Brot.

    Und was müsste man neben den Übungs-Gruppen noch machen?

    Dem Prof den Schreibtisch putzen, Gerät in und aus dem Vorlesungsaal rollen, die langweiligsten und dauerhaftesten Meßreihen (aber natürlich nicht die am sommerlichen Strand in der Türkei!) durchführen und auch sonst alles was der Prof nicht selbst tun mag. Die Inhalte der Stellenausschreibung sind da nicht maßgeblich. Was im Vertrag steht auch nicht.

    Meine Erfahrungen sind Jahre alt. Ich denke aber nicht, dass sich an den Kellertreppen des Elfenbeinturmes etwas geändert haben sollte.

    Fred

  2. Hallo johann,

    wie funktioniert das eigentlich mit dem Tutoren-HiWi-Betrieb an einer Uni?

    "Das kommt darauf an".

    Mag sein dass es an manchen Unis ist, wie es Fred schilderte. Ich hab es bei mir an der Uni anders erlebt, dort waren die Aufgaben schon so, wie sie ausgeschrieben waren. Sprich wenn eine Stellenbeschreibung für den Übungsbetrieb da war, dann war es eben Übungen betreuen und korrigieren, ggf. Beisitzer in der Prüfung sein. Wenn es Stellen bezüglich der Administration waren, dann eben nur Admin-Zeug. Wenn es Stellen bezüglich einer konkreten (Entwicklungs-)Aufgabe waren, dann wurde auch nur daran gewerkelt.

    Ich habe ebenso sowohl Stellenbesetzungen über Bewerbungen ggf. mit Vorstellungsgespräch gesehen wie auch dass ein Dozent auf Studenten zu kam und fragt, ob sie nicht helfen wollen.
    Natürlich gab es dann immer mal eine Situation wo man woanders aushelfen musste, aber der Großteil passte schon.

    Die Stellen waren auch gezielt für Studenten. Doktoranden usw. sind bei uns quasi "WiMi"s gewesen und waren in den Lehrbetrieb eingebunden, sprich hielten ab und an auch Vorlesungen oder halfen bei der Klausurkorrektur, neben dem alltäglichen Forschungsbetrieb.

    Die Bezahlung war ebenfalls ok. Es waren auf Basis von Minijobs dann 7-9 Wochenstunden bzw. ein Lohn von rund 10 Euro/h.

    Grüße
      David

    --
    >>Nobody will ever need more than 640k RAM!<<
    1981 Bill Gates
  3. Hallo johann,

    es gibt studentische Hilfskräfte (SHK) und wissenschaftliche Hilfskräfte (WHK). Als Student kannst du nur eine SHK-Stelle bekommen, für eine WHK-Stelle benötigst du einen Abschluss. Zu "Diplomzeiten" war das einfach, jetzt mit den Bachelor- und Masterabschlüssen wird diskutiert und auch unterschiedlich gehandhabt, ob ein Masterstudent eine SHK oder schon eine WHK-Stelle bekommen darf.

    Die Bezahlung liegt bei etwa 8,50€/h für SHK und etwa 12.50€/h für WHK.

    Bei Aufgaben in der Lehre wird darauf geachtet, das die Hilfskraft (deutlich) weiter ist, als die betreuten Studierenden. In einigen Bereichen heißt das, Bachelor-Studierende werden von Masterstudierenden betreut, in anderen ist der Betreuer auch nur ein Jahr weiter. Das hängt natürlich auch von der Qualifikation der Hilfskraft ab.

    Es gibt natürlich auch andere Aufgaben für Hilfskräfte: Hilfe im Labor bei Forschungsprojekten, z.B. Hilfe bei der Entwicklung von Software oder beim Testen von Komponenten; auch bei der Pflege des Web-Auftritts oder bei der Rechneradministration kommen Hilfskräfte zum Einsatz. Ich hatte auch schon eine SHK, die ihre Arbeit dann als Diplomarbeit und später als Doktorarbeit fortgesetzt hat.

    Die Auswahl erfolgt über Ausschreibungen oder auch durch direkte Ansprache.

    Diese Angaben beziehen sich auf meinen Erfahrungshorizont, bzw. wie ich es handhabe. Bei konkreten Fragen musst du dich in der jeweiligen Hochschule umsehen.

    Gruß, Jürgen