Robert der Verzweifelte: PC abgestürzt und nun hängt er

Hallo Forum,

ich wende mich mal mit meinem Problem an Euch, weil hier immer kompetente Leute zu finden sind.

Mein PC (älteres Modell mit WinXP) ist gestern Abend ein paarmal hintereinander anbgestürzt. Nach dem dritten Mal kam er nicht wieder hoch. Er hängt scheinbar im POST. Zumindest scheint er die Devices einsammeln zu wollen und kommt damit nicht weiter.

Ich habe nun schon einige der Reihe nach abgestöpselt, aber das war ohne Erfolg.

Insgesamt versorgt das Board 2xSATA für Datenplatten, 1xSCSI-Adaptec-Adapter für Scanner und CD-Brenner (ein spezielles Gerät für "merkwürdige Formate"), 2xIDE für Systemplatte und DVD-Brenner.

Was würdet Ihr mir raten, wie vorzugehen ist, um den Fehler eventuell zu finden?

Alternativ würde ich ein passendes Board benötigen, dass mindestens noch 2xIDE hat und 2xSATA, besser 4xSATA. Und Parallelport für meine alten Drucker muss es auch noch haben.

Meinen Speicher, Prozessor, Grafikkarte, SCSI-Adapter usw. würde ich gerne weiterverwenden, sofern die noch ganz sind :-|

Ich kenne mich mit aktuellen Boards auch nicht sonderlich aus. Wäre daher über Hilfe dankbar.

Bin froh, dass mir mein Nachbar kurzfristig sein "Zweitnotebook" geliehen hat, sonst wäre ich jetzt ganz blind :-(

Grüße aus dem OFF
Robert

  1. Hi there,

    Was würdet Ihr mir raten, wie vorzugehen ist, um den Fehler eventuell zu finden?

    Nach Deiner Beschreibung schwer zu sagen. Wenn es ein älteres AMD-Brett ist würde ich sofort an die Elkos denken, ein Defekt ist manchmal daran zu erkennen, daß sich die Oberfläche des kaputten Kondensators nach aussen wölbt; in dem Fall kannst Du leider nicht mehr viel machen als einen würdigen Platz für die letzte Ruhestätte Deines Mutterbretts zu suchen. Alternativ kann auch das RAM etwas abgekriegt haben, vielleicht einmal einen daran herumprobieren (austauschen, mit weniger RAM booten etc.)

    Alles in allem ist die Prognose bei einem Brett, das auch ohne Peripherie nicht mehr booten will, ziemlich schlecht.

    Alternativ würde ich ein passendes Board benötigen, dass mindestens noch 2xIDE hat und 2xSATA, besser 4xSATA. Und Parallelport für meine alten Drucker muss es auch noch haben.

    Das kannst Du vergessen. Aber es gibt günstige Karten mit Parallelschnittstelle. Ein altes, gebrauchtes Board würde ich nicht einbauen da die Wahrscheinlichkeit nicht gering ist, daß Du dann in kurzer Zeit wieder das gleiche Problem hast.

    Ich kenne mich mit aktuellen Boards auch nicht sonderlich aus. Wäre daher über Hilfe dankbar.

    Naja, was erwartest Du jetzt? Hängt ja auch davon ab, welches Betriebssystem Du verwenden willst, was Du damit machen möchtest etc. etc. etc. Bei Conrad gibts recht günstige X2- oder X4-Boards mit bereits vorinstalliertem RAM und CPU, zum Arbeiten etc. sind die für mich optimal, zum Spielen wären sie wahrscheinlich weniger geeignet, da gibts bessere Bretter, auf dem Gebiet hab ich aber überhaupt keine Ahnung...

  2. Moin Moin!

    Ich habe nun schon einige der Reihe nach abgestöpselt, aber das war ohne Erfolg.

    Was würdet Ihr mir raten, wie vorzugehen ist, um den Fehler eventuell zu finden?

    Klemm *ALLES* Ab, was nicht zwingend notwendig ist. Es bleiben nur Netzteil, Mainboard selbst, CPU mit Lüfter, ein einziger Speicherriegel, und, falls nicht on board, eine Grafikkarte im System. Das reicht aus, damit das System bis "ich finde kein System" kommt. CDROM dran, Live-CD rein, memtest86+ laufen lassen, mindestens eine Runde. Gibt's dabei keine Probleme, Speicher schrittweise aufrüsten, bis zur ursprünglichen Ausstattung, nach jedem Schritt wieder mind. eine Runde memtest86+. Danach kannst Du Board, CPU und RAM als funktionierend ansehen.

    Systemplatte anklemmen, Windows booten. Geht das nicht, wieder eine Live-CD booten und Systemplatte testen lassen (SMART, Lesefehler, und Dateisysteme). Ist die Platte und das Dateisystem ok, hat Windows selbst einen Knacks. Backup der Reste auf ein freies Medium, neu installieren. System langsam wieder aufbauen.

    Alternativ würde ich ein passendes Board benötigen, dass mindestens noch 2xIDE hat und 2xSATA, besser 4xSATA.

    4x SATA ist kein Problem, 2x IDE findest Du eigentlich nur noch bei Aufrüst-Boards. Warum hängst Du so an IDE?

    Es gibt übrigens Adapter von SATA auf IDE (in beiden Richtungen), damit kannst Du alte Platten (IDE) an neuen Boards (SATA) und umgekehrt betreiben. Eine neue SATA-Platte ist aber oft günstiger und schneller.

    Beim Board-Wechsel ist ohnehin meistens eine Neuinstallation angesagt, da würde ich den alten IDE-Platten keine Träne nachweinen, sondern die Gelegenheit für eine saubere Neuinstallation (im AHCI-Modus) nutzen. Man kann Windows mit etwas Vorbereitung auch auf andere Boards umziehen, hab ich vor 14 Tagen mit zwei alten Systemen gemacht, einmal schmerzlos, einmal half nur eine Neuinstallation.

    Und Parallelport für meine alten Drucker muss es auch noch haben.

    Nö, USB-auf-Parallel-Kabel oder ein Printserver mit Parallelport reicht.

    Meinen Speicher, Prozessor, Grafikkarte, SCSI-Adapter usw. würde ich gerne weiterverwenden, sofern die noch ganz sind :-|

    Warum?

    Alter Speicher paßt meist nicht in neue Boards, alte CPUs sowieso nicht. Die Leistung einer alten Grafikkarte schafft oft schon die Chipsatz-Grafik neuer Boards. Und wenn nicht, wird Dir bestimmt bald auffallen, dass AGP auf neuen Boards nicht vorhanden ist. Adapter gibt es meines Wissens nicht. Ein PCI-SCSI-Adapter wird auch in neuen Boards funktionieren, sofern die noch PCI-Steckplätze haben. Für alte PCI-Karten in neuen PCI Express-Slots gibt es Adapter, die haben aber mechanische Probleme (Bauhöhe, Buchsen auf der PCI-Karte kollidieren mit dem Gehäuse). Und schnell ist PCI auch nicht mehr.

    Alexander

    --
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    1. Hallo,

      Was würdet Ihr mir raten, wie vorzugehen ist, um den Fehler eventuell zu finden?
      Klemm *ALLES* Ab, was nicht zwingend notwendig ist.

      das ist genau, was ich heute Mittag mit dem komatösen PC meiner Schwester durchexerziert habe. Ihr Hilfeschrei gestern abend war: Da kommt kein Bild mehr!
      Da der PC ihres Mannes mitsamt Monitor gerade mal zwei Meter daneben steht, konnten wir durch Quer-Tauschen der Monitore schnell feststellen, dass selbiger völlig intakt ist. Weitere Diagnose war am Telefon schwierig, darum habe ich angeboten, dass ich mir heute das Schätzchen mal vor Ort ansehe, zumal ich sowieso in der Nähe war.

      Fehlerbild: Beim Einschalten laufen die Lüfter an, aber weder der Piezo-Piepser piept, noch blinken die Tastatur-LEDs kurz auf, und die Festplatte zeigt außer dem Anlaufen der Platte auch keinerlei Aktivität.
      Spannungen am Netzteilstecker gemessen: Alle da, alle exakt und stabil.

      Dann habe ich tatsächlich, wie du auch schon verschlägst, alles abgezogen, so dass nur noch das Mainboard mit der onboard-Grafikkarte übrigblieb. Ergebnis: Kein Bild, kein Lebenszeichen. Die Festplatte konnten wir über einen USB-Adapter von meinem Notebook aus ansprechen, die ist also intakt.
      Da konnte ich schließlich auch zu keiner anderen Diagnose kommen als "Koma". Wird auf ein neues Mainboard oder möglicherweise einen neuen Komplett-PC hinauslaufen ...

      Ciao,
       Martin

      --
      Ein guter Lehrer muss seinen Schülern beibringen können,
      eine Frage so zu stellen, dass auch der Lehrer lernen muss,
      um die Frage beantworten zu können.
        (Hesiod, griech. Philosoph, um 700 v.Chr.)
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      1. Moin Moin!

        Spannungen am Netzteilstecker gemessen: Alle da, alle exakt und stabil.

        Dann habe ich tatsächlich, wie du auch schon verschlägst, alles abgezogen, so dass nur noch das Mainboard mit der onboard-Grafikkarte übrigblieb. Ergebnis: Kein Bild, kein Lebenszeichen. [...]
        Da konnte ich schließlich auch zu keiner anderen Diagnose kommen als "Koma". Wird auf ein neues Mainboard oder möglicherweise einen neuen Komplett-PC hinauslaufen ...

        Du kannst -- gut sortierte Restekiste vorausgesetzt -- auch mal den Speicher und das Netzteil tauschen. Ich hab im September mal eben zwei tote Netzteile gehabt, das eine ließ sich mit einem kleinen Eingriff (Elko-Tausch) reanimieren, das andere hat irgendwann mal unbemerkt ein leises Feuerwerk veranstaltet und war nicht mehr zu retten. Der Witz: Beide Netzteile haben noch Spannungen geliefert, das erste ohne große Last sogar ziemlich gut. Erst unter Last gab es Theater, sparsame Mainboards liefen mit dem ersten Netzteil noch recht gut, Heizer-Boards haben sich teilweise schon beim BIOS-Schirm verabschiedet.

        Alexander

        --
        Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
  3. Hallo Forum,

    jetzt habe ich ein neues altes Board bekommen für meinen Rechner
    (GA-K8NF9). Mein Prozessor passt, Grafikkarte passte leider nicht mehr, da das Board nur E-PCI hat und kein AGP. Zum Glück hatte ich da noch eine aus einer anderen Schlachtung...

    Was war da eigentlich eher und was ist besser? ePCI oder AGP?

    Na jedenfalls hat das Board Probleme mit der parallelen Schnittstelle. Der Drucker (LJ 6P) wird nicht mehr automatisch erkannt und wenn ich ihn manuell einrichte, dann druckt er nur Hieroglyphen. Scheint die Schnittstelle wohl kaputt zu sein, oder? Wie kann ich das denn mit Hausmitteln (Multimeter, alter Oszi) testen?

    Hat/kennt da einer ein Testprogramm für mich, mit dessen Hilfe ich jede Leitung einzeln durchklingeln könnte?

    Grüße aus der Halb-Bit-Welt
    Robert

    1. Hallo,

      Was war da eigentlich eher und was ist besser? ePCI oder AGP?

      AGP kam gegen Ende der 90er Jahre als Alternative zu PCI, die speziell auf Grafikkarten ausgelegt war. PCIe kam knapp 10 Jahre später. Ob eins von beiden "besser" ist, kann ich nicht sagen.

      Na jedenfalls hat das Board Probleme mit der parallelen Schnittstelle. Der Drucker (LJ 6P) wird nicht mehr automatisch erkannt und wenn ich ihn manuell einrichte, dann druckt er nur Hieroglyphen.

      Sehr ungewöhnlich.

      Scheint die Schnittstelle wohl kaputt zu sein, oder? Wie kann ich das denn mit Hausmitteln (Multimeter, alter Oszi) testen?
      Hat/kennt da einer ein Testprogramm für mich, mit dessen Hilfe ich jede Leitung einzeln durchklingeln könnte?

      Ganz so einfach ist es leider auch wieder nicht ...
      Die Frage ist, ob man nochmal ein paar Stunden in die Fehlersuche investieren, oder lieber für weniger als 10EU$ einen USB-Parallel-Adapter kaufen möchte.

      Ciao,
       Martin

      --
      Es gibt Dinge, die sind sooo falsch, dass nicht einmal das Gegenteil stimmt.
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      1. Hallo Martin,

        Na jedenfalls hat das Board Probleme mit der parallelen Schnittstelle. Der Drucker (LJ 6P) wird nicht mehr automatisch erkannt und wenn ich ihn manuell einrichte, dann druckt er nur Hieroglyphen.

        Sehr ungewöhnlich.

        Scheint die Schnittstelle wohl kaputt zu sein, oder? Wie kann ich das denn mit Hausmitteln (Multimeter, alter Oszi) testen?
        Hat/kennt da einer ein Testprogramm für mich, mit dessen Hilfe ich jede Leitung einzeln durchklingeln könnte?

        Ganz so einfach ist es leider auch wieder nicht ...

        Ich dachte, dass man mit so einem Programm die Schnittstellenleitungen einzeln einstellen kann und auch abfragen. Dann könnte ich messen, ob sie alle und auch bidirektional arbeiten.

        Die Frage ist, ob man nochmal ein paar Stunden in die Fehlersuche investieren, oder lieber für weniger als 10EU$ einen USB-Parallel-Adapter kaufen möchte.

        Die habe ich mir bestellt. Die kommen Montag oder Dienstag mit der Post. Mal sehen, ob das funktioniert. Kann der Drucker denn darüber auch Rückmeldungen geben? Braucht man dafür spezielle Treiber, oder ist das nur Hardware?

        Danke für die Hilfe
        Robert

        1. Hi,

          Hat/kennt da einer ein Testprogramm für mich, mit dessen Hilfe ich jede Leitung einzeln durchklingeln könnte?
          Ganz so einfach ist es leider auch wieder nicht ...
          Ich dachte, dass man mit so einem Programm die Schnittstellenleitungen einzeln einstellen kann und auch abfragen.

          Ja, in der Theorie ist das schon möglich, jede Leitung einzeln anzusteuern und zu messen. Früher kursierten viele Testprogramme einschließlich der Bauanleitungen für Loopback-Adapter - also Stecker, in denen die Ausgangsleitungen wieder auf bestimmte Eingangsleitungen gebrückt waren, so dass man die Port-Hardware rein durch sich selbst (und durch die Software) überprüfen konnte. Leider habe ich sowas schon seit vielen Jahren nicht mehr gesehenl.

          Dann könnte ich messen, ob sie alle und auch bidirektional arbeiten.

          Bidirektionalität ist übrigens schwieriger zu testen. Noch schwieriger zu testen sind die internen Funktionen wie etwa DMA.

          Die Frage ist, ob man nochmal ein paar Stunden in die Fehlersuche investieren, oder lieber für weniger als 10EU$ einen USB-Parallel-Adapter kaufen möchte.
          Die habe ich mir bestellt. Die kommen Montag oder Dienstag mit der Post. Mal sehen, ob das funktioniert. Kann der Drucker denn darüber auch Rückmeldungen geben? Braucht man dafür spezielle Treiber, oder ist das nur Hardware?

          Möglicherweise ist eine Treiber-CD dabei, die braucht man aber in der Regel nicht (oder nur für sehr alte Systeme). Windows hat seit XP generische Treiber für solche USB-Parallel- oder USB-Seriell-Adapter an Bord, ebenso wie Linux seit Jahren. Diese generischen Treiber lassen den Adapeter als gewöhnliche LPT- oder COM-Schnittstelle erscheinen. Solche Adapter sollten daher "out of the box" funktionieren.

          CIao,
           Martin

          --
          Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben.
          Aber dem Tag mehr Leben.
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          1. Hallo Martin,

            Die Frage ist, ob man nochmal ein paar Stunden in die Fehlersuche investieren, oder lieber für weniger als 10EU$ einen USB-Parallel-Adapter kaufen möchte.

            Die habe ich mir bestellt. Die kommen Montag oder Dienstag mit der Post. Mal sehen, ob das funktioniert. Kann der Drucker denn darüber auch Rückmeldungen geben? Braucht man dafür spezielle Treiber, oder ist das nur Hardware?

            Die USB-Parallel-Adapter sind heute gekommen. Treiber waren nicht dabei.
            Bei WinXP-Pro läuft das Teil auch insofern, bis ich den Drucker zwischendurch mal ausschalte (Rechner läuft weiter). Wenn ich den Drucker dann wieder anschalte, wird er nicht mehr erkannt. Da muss dann erst der Rechner wieder neu gestartet werden. Ist das so normal oder mach ich einen Denkfehler?

            Unter Linux bekomme ich ihn gar nicht erst zum Laufen. Das Leih-Notebook hat auch keine parallele Schnittstelle, nur USB. Ich muss es zwar nächste Woche wieder zurückgeben, aber die paar Tage mit dem Notebook und Linux drauf haben mir so gut gefallen, dass ich mir so ein Teil auch anschaffen werde.

            Wie kommt man denn da an die passenden Treiber für den USB-Adapter?

            Grüße
            Robert