Polo: UMTS Netzausbau

Hallo,
wer heute auf einem Dorf wohnt hat ja eher selten DSL Verbindung.
Es gibt ja auch diese surf Sticks. Keine Hotline kann einem
genau sagen "jawoll, im Ort XY z.B. in Nordhessen gibt es zwar kein
DSL aber dafür UMTS".
Wenn man sich so einen Stick kauft stellt man oft fest, das
man eben keine UMTS Geschwindigkeit hat.

Wenn man per google nach umts Netzausbau sucht kommen viele Seiten,
aber alle im Sinne von http://www.umts-netzabdeckung.de/ also eher Websiten mit
nicht so viel Aussagekraft.

Warum gibt es keine genaue Übersicht, die sagt "Hey im Ort
XYZ gibt es UMTS oder im Ort YZX wird es in 6 Monaten UMTS DSL geben.

  1. Moin!

    wer heute auf einem Dorf wohnt hat ja eher selten DSL Verbindung.
    Es gibt ja auch diese surf Sticks. Keine Hotline kann einem
    genau sagen "jawoll, im Ort XY z.B. in Nordhessen gibt es zwar kein
    DSL aber dafür UMTS".

    UMTS ist ja nur die halbe Miete.

    Zum einen: Sowas kann man relativ einfach durch ein handelsübliches und evtl. vorhandenes Smartphone feststellen. Das benutzt mit Sicherheit UMTS, wenn vorhanden, und zeigt es auf dem Display auch an.

    Angenommen, es gäbe also UMTS. Dann hast du eine sehr schnelle Verbindung zu deinem nahegelegenen Funkmast. Und von dort geht es WIE weiter?

    Es gibt einen Grund, warum DSL auf dem Land nicht verbreitet ist: Weil die Telkos keine Lust haben, in die ganzen Ortsverteilstellen Glasfaser zu legen, um von dort das Kupferkabel in die Häuser schnell machen zu können.

    Aus genau demselben Grund haben die Telkos keine Lust, Glasfaser bis zu allen ihren Mobilfunkmasten zu verlegen, weil das vom Effekt her genau dasselbe bedeutet: Recht geringe Bevölkerungsabdeckung rings herum bei entsprechenden Kosten.

    Die Mobilfunkmasten haben also lediglich Strom, die Daten hingegen verlassen den Mast meist über eine Mikrowellen-Richtfunkstrecke hin zu einem anderen Mast. Das bedeutet: Selbst wenn dein Funkmast UMTS kann, so müssen alle deine Daten, und die Daten aller Menschen in deiner Funkzelle, sowie alle Telefongespräche und SMS, über diese Mikrowellenrichtfunkstrecke. Und da gibts immer die Möglichkeit von Datenstau.

    Abgesehen davon habe ich noch keinen UMTS-Tarif gesehen, der analog zu DSL erlaubt, bei gegebener Geschwindigkeit (die einem evtl. als zu lahm erscheinen mag, aber man gewöhnt sich ja dran) beliebig viel Datenvolumen zu saugen. Ich darf dir versichern: Nichts ist nerviger, als am Ende des Abrechnungsmonats nur noch mit 64k-Geschwindigkeit surfen zu können. Außer natürlich, man hat sowieso nur 64k-Geschwindigkeit.

    Wenn man sich so einen Stick kauft stellt man oft fest, das
    man eben keine UMTS Geschwindigkeit hat.

    Wenn man per google nach umts Netzausbau sucht kommen viele Seiten,
    aber alle im Sinne von http://www.umts-netzabdeckung.de/ also eher Websiten mit
    nicht so viel Aussagekraft.

    Warum gibt es keine genaue Übersicht, die sagt "Hey im Ort
    XYZ gibt es UMTS oder im Ort YZX wird es in 6 Monaten UMTS DSL geben.

    Vermutlich, weil man dafür den Netzausbau von vier am Markt aktiven Mobilfunkprovidern beobachten müsste - und die lassen sich nicht unbedingt in ihre Karten gucken, zumindest was Planungen des Netzausbaus angeht.

    Auf dem Dorf hast du im Prinzip nur wenige Optionen:
    1. Festnetz-Telefonie mit 56k-Modem oder ISDN. Ist eventuell durch Telefon-Flatrate zum Festpreis zu bekommen, hat gute Latenzzeiten, aber bescheidene Bandbreite.
    2. Via Satellit. Braucht passende Hardware, in der Regel eine Telefonleitung als Upstream (alternativ wird es teuer). Miese Latenzzeiten, einigermaßene Bandbreite.
    3. UMTS. Garantiert begrenztes Datenvolumen, einigermaßene Bandbreite, schlechte Latenz.
    4. Schmalband-DSL: Wenn der Ortsverteiler eigentlich schon zu weit weg ist für das langsamste angebotene DSL, gibts evtl. noch mit Überredungskunst trotzdem DSL, nur in noch langsamer, weil die Leitung nicht mehr hergibt. Ist immerhin besser als nix. Datenvolumen unbegrenzt, Latenz gut, Bandbreite sicher besser als ISDN (z.B. 350 kBit/s).

    Du kannst dich natürlich auch mit Nachbarn zusammentun und versuchen, selbst eine passende technische Lösung zu basteln. WLAN-Richtfunkstrecken sind kein Hexenwerk, aber es braucht im Endeffekt immer jemanden, der letztendlich den Upstream ins Internet herstellen kann.

    - Sven Rautenberg

    1. Hi!

      5. Dank BNetzA gibt es ja demnächst angeblich flächendeckend 4G(LTE) - schauen wir mal...

      off:PP

      --
      "You know that place between sleep and awake, the place where you can still remember dreaming?" (Tinkerbell)
    2. Moin Moin!

      1. Via Satellit. Braucht passende Hardware,

      freie Sicht zum Satelliten, bei vermietetem Wohnraum die Genehmigung des Eigentümers, eine Schüssel zu montieren,

      in der Regel eine Telefonleitung als Upstream (alternativ wird es teuer). Miese Latenzzeiten, einigermaßene Bandbreite.

      und fürchterlich überbucht. Zumindest die Variante mit sendendem LNB von den Telekomikern. Effektiv nicht schneller als ein analoges Modem.

      Alexander

      --
      Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
  2. Hallo,
    wer heute auf einem Dorf wohnt hat ja eher selten DSL Verbindung.
    Es gibt ja auch diese surf Sticks. Keine Hotline kann einem
    genau sagen "jawoll, im Ort XY z.B. in Nordhessen gibt es zwar kein
    DSL aber dafür UMTS".

    Logisch,
    es gibt halt Boomregionen wie München und Regionen wie Osthessen z.B. Alsfeld mit Einwohnerrückgang und leerstehenden Wohnungen. Warum sollte ein Telekom Unternehmen dort investieren wo es immer weniger Menschen gibt?