Marc Reichelt: SSD: Welche kaufen? Wie nutzen?

Hallo an alle und viele Grüße aus München!

Nach langer Zeit möchte ich mir nun für meinen Laptop eine SSD zulegen. Da ich derzeit eine 320 GB Platte (diese hier) habe sollte die SSD mindestens 300GB haben, da ich derzeit noch nicht vorhabe die alte Platte statt dem CD-Laufwerk einzubauen.

Nun schaue ich auf Alternate (oben bei Kapazität 240 bis 480 GB ausgewählt) nach, welche der 2,5 Zoll SSDs ich mir zulegen sollte. Und, wie ich dann damit umgehen soll.

Meine konkreten Fragen sind:

  1. Welche SSD würdet ihr in meinem Fall nehmen?
  2. Ich habe derzeit einen ThinkPad T500. Könnte es da Kompatibilitätsprobleme geben, oder ist es egal welche der 2,5 Zoll SSDs ich nehme?
  3. Was soll ich mit der SSD machen sobald sie unter meinen Fingern ist? Im Web liest man davon dass man die SSD ein Mal komplett löschen soll, was für mich bei einer brandneuen SSD nach Quatsch klingt. Sollte man direkt zu Beginn versuchen die Firmware zu aktualisieren?
  4. Welche Tricks unter Linux bzw. Windows XP sollte ich einsetzen, damit die SSD möglichst lange hält? Für Linux habe ich http://apcmag.com/how-to-maximise-ssd-performance-with-linux.htm und https://www.linuxbibel.org/ssd_optimieren.html gefunden und habe mindestens vor 'noatime' und 'nodiratime' zu setzen sowie die Swapiness auf 0 zu setzen.
  5. Welche Verschlüsselung sollte man für Linux oder eventuell die ganze SSD einsetzen? Derzeit verwendet ich cryptsetup-luks unter Linux, denke aber darüber nach die BIOS-seitige Verschlüsselung des ThinkPads einzusetzen, da cryptsetup-luks doch sehr viel CPU zieht (und damit nervt).

Vielen Dank im Voraus & Grüße

Marc Reichelt || http://www.marcreichelt.de/

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        linux-2.6.6/drivers/net/tokenring/ibmtr.c
Selfcode: ie:{ fl:| br:> va:} ls:< fo:} rl:( n4:( ss:) de:> js:| ch:? sh:| mo:) zu:)
  1. Tach,

    1. Welche Verschlüsselung sollte man für Linux oder eventuell die ganze SSD einsetzen? Derzeit verwendet ich cryptsetup-luks unter Linux, denke aber darüber nach die BIOS-seitige Verschlüsselung des ThinkPads einzusetzen, da cryptsetup-luks doch sehr viel CPU zieht (und damit nervt).

    ich habe auf die schnelle keine Analyse der Thinkpad-Crypto gefunden, kann also nichtmal sagen, ob die als sicher zu betrachten ist; ich würde vermuten die Implementation ist nicht OS und damit automatisch als unsicher zu betrachten.

    Weiterhin würde ich davon ausgehen, dass das nicht schneller sein kann, da auch das die Verschlüsselung ja irgendwo ausführen muss; hilfreich ist natürlich immer eine CPU, die das AES instruction set unterstützt.

    mfg
    Woodfighter

    1. Hallo Jens,

      ich habe auf die schnelle keine Analyse der Thinkpad-Crypto gefunden, kann also nichtmal sagen, ob die als sicher zu betrachten ist; ich würde vermuten die Implementation ist nicht OS und damit automatisch als unsicher zu betrachten.

      Dito.

      Weiterhin würde ich davon ausgehen, dass das nicht schneller sein kann, da auch das die Verschlüsselung ja irgendwo ausführen muss; hilfreich ist natürlich immer eine CPU, die das AES instruction set unterstützt.

      Ich nahm an dass der T500 wohl einen TPM-Chip hat, sodass die ganzen AES Instruktionen nicht auf der CPU rumrödeln müssten. Aber insgesamt ist mir diese Verschlüsselung zu unsicher, also werde ich wohl doch bei LUKS bleiben.

      Vielen Dank für die Hilfe!

      Marc Reichelt || http://www.marcreichelt.de/

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      1. Tach,

        Ich nahm an dass der T500 wohl einen TPM-Chip hat, sodass die ganzen AES Instruktionen nicht auf der CPU rumrödeln müssten.

        TPM ist nur ein Speichermedium und enthält keinen Co-Prozessor um Crypto zu beschleunigen.

        mfg
        Woodfighter

  2. Moin Marc,

    vor weg: von Windows hab ich keine Ahnung.

    […] da ich derzeit noch nicht vorhabe die alte Platte statt dem CD-Laufwerk einzubauen.

    Würd ich mir überlegen, das ist die beste Entscheidung die ich getroffen habe :)

    Meine konkreten Fragen sind:

    1. Welche SSD würdet ihr in meinem Fall nehmen?

    Intel oder OCZ. Über andere Hersteller hört man in Punkto Zuverlässigkeit nicht viel gutes. Am besten sogar Intel. Und achte auch darauf, die SATA600-Version zu kaufen, das lohnt sich.

    1. Ich habe derzeit einen ThinkPad T500. Könnte es da Kompatibilitätsprobleme geben, oder ist es egal welche der 2,5 Zoll SSDs ich nehme?

    Das ist egal, SATA ist SATA.

    1. Was soll ich mit der SSD machen sobald sie unter meinen Fingern ist? Im Web liest man davon dass man die SSD ein Mal komplett löschen soll, was für mich bei einer brandneuen SSD nach Quatsch klingt.

    Naja, es könnte sein, dass du eine refurbished bekommst. In dem Fall würde ich ein Secure Erase triggern, wie das geht findest du im Internet.

    Sollte man direkt zu Beginn versuchen die Firmware zu aktualisieren?

    Auf jedenfall.

    1. Welche Tricks unter Linux bzw. Windows XP sollte ich einsetzen, damit die SSD möglichst lange hält? Für Linux habe ich http://apcmag.com/how-to-maximise-ssd-performance-with-linux.htm und https://www.linuxbibel.org/ssd_optimieren.html gefunden und habe mindestens vor 'noatime' und 'nodiratime' zu setzen sowie die Swapiness auf 0 zu setzen.

    Unter Linux gilt zu beachten, dass du aktuell nur ext4 nehmen solltest, da das als einziges FS auch TRIM kann. Der Mount-Flag „discard” aktiviert dann das Feature. Wenn du verschlüsselst (und das solltest du :-), kannst du TRIM vom Crypt-Device an die HD durchreichen lassen, bei LUKS/DMCrypt geht das mit dem Argument „--allow-discards” beim öffnen des Crypt-Devices.

    1. Welche Verschlüsselung sollte man für Linux oder eventuell die ganze SSD einsetzen? Derzeit verwendet ich cryptsetup-luks unter Linux,

    Ich auch.

    denke aber darüber nach die BIOS-seitige Verschlüsselung des ThinkPads einzusetzen

    Naja, das ist halt eine Vertrauens-Sache. Ich denke, ich würde auf LUKS setzen, da man immer nicht weiss, was genau das BIOS da macht.

    da cryptsetup-luks doch sehr viel CPU zieht (und damit nervt).

    Kann ich nicht nachvollziehen, bei mir idlet die CPU selbst bei I/O-intensiven Applikationen (etwa ein Datenbank-Import bei einer DB von etwa 3GB). Sicher, dass das nicht eher an der Festplatte liegt?

    Ausserdem muss bei der BIOS-Verschlüsselung ja auch irgendwoher die Rechenleistung kommen.

    LG,
     CK

    1. Hallo CK!

      […] da ich derzeit noch nicht vorhabe die alte Platte statt dem CD-Laufwerk einzubauen.

      Würd ich mir überlegen, das ist die beste Entscheidung die ich getroffen habe :)

      OK, überlege ich mir. Aber damit kann ich ja auch noch etwas warten. :)

      Intel oder OCZ. Über andere Hersteller hört man in Punkto Zuverlässigkeit nicht viel gutes. Am besten sogar Intel. Und achte auch darauf, die SATA600-Version zu kaufen, das lohnt sich.

      Das ist doch schon mal gut - ich wollte fast einen Kingston nehmen. Ich denke aber mal dass mit SATA600 bei mir nicht die volle Geschwindigkeit genutzt wird, da mein ThinkPad wohl nur SATA mit 3Gbit/s unterstützt. Aber dann ist es ja schon mal gut eine solche SSD zu haben falls ich mal ein neues Notebook kaufe.

      Naja, es könnte sein, dass du eine refurbished bekommst. In dem Fall würde ich ein Secure Erase triggern, wie das geht findest du im Internet.

      Sollte man direkt zu Beginn versuchen die Firmware zu aktualisieren?

      Auf jedenfall.

      Gut, wird gemacht. :)

      Unter Linux gilt zu beachten, dass du aktuell nur ext4 nehmen solltest, da das als einziges FS auch TRIM kann. Der Mount-Flag „discard” aktiviert dann das Feature. Wenn du verschlüsselst (und das solltest du :-), kannst du TRIM vom Crypt-Device an die HD durchreichen lassen, bei LUKS/DMCrypt geht das mit dem Argument „--allow-discards” beim öffnen des Crypt-Devices.

      Diese Info ist super - genau das brauche ich wenn ich nicht die ThinkPad-eigene Verschlüsselung einsetze.

      denke aber darüber nach die BIOS-seitige Verschlüsselung des ThinkPads einzusetzen

      Naja, das ist halt eine Vertrauens-Sache. Ich denke, ich würde auf LUKS setzen, da man immer nicht weiss, was genau das BIOS da macht.

      Das hatte ich mir auch schon überlegt...

      da cryptsetup-luks doch sehr viel CPU zieht (und damit nervt).

      Kann ich nicht nachvollziehen, bei mir idlet die CPU selbst bei I/O-intensiven Applikationen (etwa ein Datenbank-Import bei einer DB von etwa 3GB). Sicher, dass das nicht eher an der Festplatte liegt?

      Sehr wahrscheinlich liegt es an der Festplatte - daher die Idee mit der SSD. ;)

      Ausserdem muss bei der BIOS-Verschlüsselung ja auch irgendwoher die Rechenleistung kommen.

      Ja, aber AFAIK wird die auf dem ThinkPad über den TPM-Chip erledigt.
      Aber genaueres weiß ich hier auch nicht - was für mich auch ein Grund ist, lieber die eigene Verschlüsselung einzusetzen. Zudem hat die TPM-Lösung den Nachteil, dass ich nicht mehr an die Festplatte drankomme sobald das Mainboard defekt ist. Insofern spricht alles für LUKS.

      Vielen Dank für deine Hilfe!

      Marc Reichelt || http://www.marcreichelt.de/

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    2. Meine konkreten Fragen sind:

      1. Welche SSD würdet ihr in meinem Fall nehmen?

      Intel oder OCZ. Über andere Hersteller hört man in Punkto Zuverlässigkeit nicht viel gutes. Am besten sogar Intel. Und achte auch darauf, die SATA600-Version zu kaufen, das lohnt sich.

      Samsung (die 830 Series), ist auch ziemlich gut. Habe die schon öfters verbaut, und es gab noch nie Probleme. Aber man sollte drauf achten, die Firmware upzudaten, das lohnt sich richtig.

      Grüße

      Junker Wenzel von Tronka

  3. Hallo an alle,

    ich denke ich würde die hier bestellen:
    OCZ Technology Agility 3 SSD 480GB

    Die hat sogar etwas mehr Speicher (480GB), hat SATA-600, ist eine OCZ und hat auch TRIM-Support.
    Was meint ihr - gute Entscheidung?

    Viele Grüße

    Marc Reichelt || http://www.marcreichelt.de/

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    1. Moin Marc,

      ich denke ich würde die hier bestellen:
      OCZ Technology Agility 3 SSD 480GB
      […]
      Was meint ihr - gute Entscheidung?

      Naja, schlecht ist sie nicht, die kann man schon kaufen. Beachte allerdings, dass das eher das Consumer-Modell ist (untere Preisklasse): da wird noch der asynchrone NAND-Speicher verwendet, der etwa halb so schnell (etwa 50mb/s iirc) ist wie der synchrone (etwa 130mb/s iirc). Wenn du das ganz grosse Modell ;-) haben willst, kauf lieber die Vertex III. Wenn dir die kleine Version reicht, machst du mit dem Kauf keinen Fehler.

      LG,
       CK

      1. Hallo Christian,

        Naja, schlecht ist sie nicht, die kann man schon kaufen. Beachte allerdings, dass das eher das Consumer-Modell ist (untere Preisklasse): da wird noch der asynchrone NAND-Speicher verwendet, der etwa halb so schnell (etwa 50mb/s iirc) ist wie der synchrone (etwa 130mb/s iirc). Wenn du das ganz grosse Modell ;-) haben willst, kauf lieber die Vertex III. Wenn dir die kleine Version reicht, machst du mit dem Kauf keinen Fehler.

        OK - was meinst du zu der hier?
        OCZ Vertex 3 LP 480GB

        Grüße

        Marc Reichelt || http://www.marcreichelt.de/

        --
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        1. Moin Marc,

          OK - was meinst du zu der hier?
          OCZ Vertex 3 LP 480GB

          Sieht gut aus. Mit der LP hab ich noch keine persönlichen Erfahrungen, allerdings scheint hauptsächlich die Bauhöhe der Unterschied zur klassischen Vertex 3 zu sein: ähnliche Datenraten lesend und schreibend, ähnliche IOPS. Und mit der Vertex III habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht, die habe ich nämlich in mein T520 eingebaut :)

          LG,
           CK

          1. Hallo Christian,

            und was meinst du zum Nachfolgermodell?
            http://www.getgoods.de/hardware-software-und-zubehoer/pc-komponenten/ssd-laufwerke/ab-512-gb/607491/ocz-vertex-4-512gb-sata-6gb/s-micron-flash?sPartner=geizhals.at&utm_source=geizhals.at&utm_medium=cpc&utm_campaign=OCZ Vertex 4 512GB SATA 6Gb%2Fs Micron Flash&mlid=1428.1008.369824.7a0d0dcd7b7f1f1e4fc5050d380fc573...0.1344523126.1.1347115126

            Die Vertex 4 mit 512GB scheint wohl bald lieferbar zu sein...

            Grüße

            Marc Reichelt || http://www.marcreichelt.de/

            --
            DPRINTK("Last time you were disconnected, how about now?");
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            Selfcode: ie:{ fl:| br:> va:} ls:< fo:} rl:( n4:( ss:) de:> js:| ch:? sh:| mo:) zu:)
            1. Moin Marc,

              und was meinst du zum Nachfolgermodell?
              http://www.getgoods.de/hardware-software-und-zubehoer/pc-komponenten/ssd-laufwerke/ab-512-gb/607491/ocz-vertex-4-512gb-sata-6gb/s-micron-flash?sPartner=geizhals.at&utm_source=geizhals.at&utm_medium=cpc&utm_campaign=OCZ Vertex 4 512GB SATA 6Gb%2Fs Micron Flash&mlid=1428.1008.369824.7a0d0dcd7b7f1f1e4fc5050d380fc573...0.1344523126.1.1347115126

              Die Vertex 4 mit 512GB scheint wohl bald lieferbar zu sein...

              Die ist auch ziemlich gut: random read/write _deutlich_ schneller als die Vertex 3, im sequential read/write allerdings langsamer als die Vertex 3.

              Im normalen Arbeitsablauf dürfte random access die Regel sein, für Desktops würde sich das also lohnen.

              LG,
               CK

  4. Meine konkreten Fragen sind:

    1. Welche SSD würdet ihr in meinem Fall nehmen?
    2. Welche Verschlüsselung sollte man für Linux oder eventuell die ganze SSD einsetzen? Derzeit verwendet ich cryptsetup-luks unter Linux, denke aber darüber nach die BIOS-seitige Verschlüsselung des ThinkPads einzusetzen, da cryptsetup-luks doch sehr viel CPU zieht (und damit nervt).

    Das "weiche" Verschlüsseln einer SSD ist momentan nicht zu empfehlen. Erstens, weil dadurch die Performance gemindert wird. Selbst wenn der TRIM Befehl durchgereicht wird, werden alle Blöcke von Anfang an belegt und beschrieben - der Controller bekommt Schwierigkeiten mit dem Wear-Leveling und die Lebensdauer und Performance sinken. Siehe dazu auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/TrueCrypt#Funktionalit.C3.A4t_mit_Solid_State_Drives_.28SSD.29
    Man kann die Performance-Probleme ein bisschen mildern, indem man die SSD partitioniert und einen Teil (je nach Größe 2-10%) freilässt, aber auch das verringert die Probleme nur ein wenig.

    Zweitens verhindert das Durchreichen des TRIM Befehls das glaubhafte Abstreiten einer versteckten Partition.

    Lösen kannst du diese Probleme, indem du eine der Intel SSDs kaufst, die von Haus aus eine AES Verschlüsselung mitbringen. Das ist ggf. nicht ganz so komfortabel, aber sicher und vor allem performanter.

  5. Tach!

    Passend zum Thema hat die aktuelle c't (18/2012) ein paar Artikel zu SSDs.

    • Hardware, Seite 102: Report: PC-Turbo SSD - Schnellerer PC dank Solid-State Disk (mit Leseprobe)
    • Praxis, Seite 106: FAQ: Solid-State Disks - Antworten auf die häufigsten Fragen
    • Hardware, Seite 108: Prüfstand: Schnell und sparsam - Solid-State Disks ab 65 Euro
    • Hardware, Seite 112: Report: Neue Wege - PCI Express soll SSDs aus der SATA-Klemme befreien

    Tenor: So langsam sind die SSDs den Kinderschuhen entwachsen; im normalen Gebrauch gibt es deutlich weniger Zugriffe als für die Lebenszeit garantiert sind; selbst wenn sie im Benchmark deutlich langsamer sind, ist das praktisch nicht spürbar; billig kann man durchaus auch empfehlen.

    dedlfix.