pixxma: Redesign – HTML 4 oder 5?

Moinsen,

ich möchte ein Firmenintranet überarbeiten und redesignen. Dabei stelle ich mir – wir haben ja Ende 2012 – natürlich die Frage, ob ich bei HTML 4 bleibe oder schon zum unfertigen HTML 5 wechsele. Ich habe neulich im Netz ein bisschen herumgeguckt, was andere dazu sagen, aber insgesamt konnte ich keine klaren Vorteile erkennen, die eine eindeutige Wahl rechtfertigen würden.

Dann habe ich heute Morgen eine Meldung bei Heise Online mit dem für mich überraschenden Titel „W3C erklärt HTML 5 für fertig“ gelesen. Ich dachte „Das ist doch noch lange nicht fertig“ und: richtig! – nach Lektüre der Meldung und aller Leserkommentare wird einem klar, dass es hier noch lange keinen wirklich fertigen Standard gibt und dass es darüber hinaus letzten Endes in Zukunft möglicherweise sogar mehrere Standards von HTML 5 mit mehreren Erweiterungsoptionen geben wird. Und ob alle Browser dann alle Standards darstellen können scheint damit auch nicht mehr sicher zu sein.

Ja, muss man dann bei seiner Website wie vor 15 Jahren „Optimiert für Netscape 4.08“ hinschreiben oder wie? Oder Browserweichen einbauen bis der Arzt kommt? Das kann es ja wohl nicht sein! – Diese gegenwärtige Entwicklung von HTML 5 ist doch eher ein Argument dafür, jetzt und in naher Zukunft bei HTML 4 zu bleiben, denn der HTML 4-Standard wird doch vermutlich auch noch in 10 Jahren browserübergreifend korrekt dargestellt werden. Oder?

Wie seht ihr das denn so?

MfG

pixxma

  1. @@pixxma:

    nuqneH

    ob ich bei HTML 4 bleibe oder schon zum unfertigen HTML 5 wechsele.

    Letzteres. S.a. https://forum.selfhtml.org/?t=211950&m=1447159

    Ja, muss man dann bei seiner Website wie vor 15 Jahren „Optimiert für Netscape 4.08“ hinschreiben oder wie?

    Nein. S.a. http://community.de.selfhtml.org/zitatesammlung/zitat40

    Oder Browserweichen einbauen bis der Arzt kommt?

    Nein. Progressive enhacement.

    Diese gegenwärtige Entwicklung von HTML 5 ist doch eher ein Argument dafür, jetzt und in naher Zukunft bei HTML 4 zu bleiben

    Nein. HTML5 beschreibt das, was in Browsern schon implementiert ist.

    Qapla'

    --
    „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ (Antoine de Saint-Exupéry)
    1. Hallo,

      Diese gegenwärtige Entwicklung von HTML 5 ist doch eher ein Argument dafür, jetzt und in naher Zukunft bei HTML 4 zu bleiben

      Nein. HTML5 beschreibt das, was in Browsern schon implementiert ist.

      Nun wird aber überall darauf hingewiesen, dass HTML 5 nicht nur uneinheitlich, sondern eben auch noch nicht fertig sei.

      Wie geht man dann mit seinen Projekten um? Die sind in den nächsten Jahren doch dann immer veränderungsbedürftig ... Wenig praktikabel, oder?

      MfG

      pixxma

      1. @@pixxma:

        nuqneH

        Nun wird aber überall darauf hingewiesen, dass HTML 5 nicht nur uneinheitlich, sondern eben auch noch nicht fertig sei.

        Es wird nie fertig.

        (Oder es wird als fertig erklärt und unter anderem Namen weiterentwickelt.)

        Wie geht man dann mit seinen Projekten um?

        Man verwendet die Teile, die schon browserübergreifend implementiert sind. (Dinge, die das noch nicht sind (bspw. detail/summary), verwendet man nicht oder auf eigene Gefahr.)

        Die sind in den nächsten Jahren doch dann immer veränderungsbedürftig ... Wenig praktikabel, oder?

        Du wirst damit leben müssen. Die nächsten Jahre werden weitaus größere Veränderungen mit sich bringen als die Änderungen in der HTML-Spec.

        Qapla'

        --
        „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ (Antoine de Saint-Exupéry)
  2. Moin!

    Wen nan nicht fuern paar alte Browserleichen schreiben MUSS, dann spricht doch nichts gegen HTML5. Warum sollte ich mir mit HTML4 sonstwas verrenken wofuer ich in HTML5 ein Tagpaar und 2 Zeilen CSS brauche? Solange die Browserleichen halbwegs was zu sehen bekommen halte ich das fuer i.O. Gern kann man den IE 6 Usern mitteilen, dass sie einen Zombie Browser benutzen dessen Zeit seit 10 Jahren abgelaufen ist. Das tun aber eigentlich schon andere in ausreichender Zahl.

    Es spricht aus meiner Sicht allerdings nichts gegen ordentliches HTML4. Wer nicht mehr benoetigt, muss auch nicht mehr verwenden. Was ich dann aber nicht sehen will sind irgendwelche Verrenkungen fuer runde Ecken, Bildunterschriften, etc. und alles nur auf dem IE6 funktionierend...

    --
    Signaturen sind blöd!
    1. @@Steel:

      nuqneH

      Es spricht aus meiner Sicht allerdings nichts gegen ordentliches HTML4. Wer nicht mehr benoetigt, muss auch nicht mehr verwenden.

      Man benötigt mehr. Formulare hatte ich schon erwähnt, WAI-ARIA der Kai.

      Was ich dann aber nicht sehen will sind irgendwelche Verrenkungen fuer runde Ecken

      Was haben runde Ecken mit HTML zu tun?

      Qapla'

      --
      „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ (Antoine de Saint-Exupéry)
  3. Hallo,

    ganz eindeutiges Votum für HTML5.

    Du entwickelts für die nächsten Jahre und die neuen Devices die HTML Seiten darstellen könne. Die wenigen Verrenkungen die es zz noch braucht um allen aktuellen Browsern ein ähnliches Ergebnis abzuringen nehme ich gerne in kauf.

    HTML5 Living Standard. Nichts gegen HTML4 doch CSS3 gehört definitiv in HTML5 rein.

    lg jo

    1. @@Jo:

      nuqneH

      doch CSS3 gehört definitiv in HTML5 rein.

      Nein. CSS gehört definitiv nicht in HTML rein.

      Qapla'

      --
      „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ (Antoine de Saint-Exupéry)
      1. doch CSS3 gehört definitiv in HTML5 rein.

        Nein. CSS gehört definitiv nicht in HTML rein.

        Streng genommen hast du recht, aber man kann den Begriff auch lockerer auffassen.

      2. Nein. CSS gehört definitiv nicht in HTML rein.

        @import Die Energie des Verstehens.

    2. Die wenigen Verrenkungen die es zz noch braucht um allen aktuellen Browsern ein ähnliches Ergebnis abzuringen nehme ich gerne in kauf.

      Vorallem in Zeiten von modernizr und webshims. Einige mögen zwar "Würg! Javascript!" keuchen, aber wer einen Steinzeitbrowser verwendet und Javascript deaktiviert, für den verrenke ich mich nicht mehr.

  4. Hallo,

    wird einem klar, dass es hier noch lange keinen wirklich fertigen Standard gibt und dass es darüber hinaus letzten Endes in Zukunft möglicherweise sogar mehrere Standards von HTML 5 mit mehreren Erweiterungsoptionen geben wird.

    Ja, und daran ist nichts schlimmer.

    Und ob alle Browser dann alle Standards darstellen können scheint damit auch nicht mehr sicher zu sein.

    Das war noch nie der Fall, auch nicht mit HTML 4.01, schon gar nicht mit CSS 2.0, ebenso wenig mit DOM 2 Core/HTML/Events.

    Alles das ändert nichts daran, ob Spezifikationen benutzbar sind. Du scheinst da einem grundlegenden Missverständnis aufzusitzen. Wie Webtechniken heute standardisiert, implementiert und angewendet werden, habe ich einmal in diesem Artikel beschrieben:

    http://www.webkrauts.de/artikel/2011/was-sind-webstandards

    Dazu auch Peter Kröner HTML 5 wird 2014 Webstandard - Was bedeutet das, was ändert sich? (Spoiler: Nichts ändert sich.)

    Diese gegenwärtige Entwicklung von HTML 5 ist doch eher ein Argument dafür, jetzt und in naher Zukunft bei HTML 4 zu bleiben

    Das kannst du gerne tun, wenn du meinst, selbst »in naher Zukunft« würde eine Spezifikation aus dem Jahr 1998 noch irgendetwas über die Browserlandschaft des Jahres 2013 aussagen. Das ist technisch gesehen jedoch Quatsch.

    denn der HTML 4-Standard wird doch vermutlich auch noch in 10 Jahren browserübergreifend korrekt dargestellt werden. Oder?

    HTML5 definiert im Gegensatz zu HTML 4 überhaupt erst, wie sämtliche bestehenden Dokumente zu verarbeiten sind. Dabei kodifiziert es die realen Praktiken der Browser. Es gibt keinen Browser mehr, der HTML-4-Dokumente NICHT nach HTML5-Regeln verarbeitet. Soviel zur Normativität der HTML-4-Spezifikation.

    Ich empfehle dir die Lektüre von Geschichte von HTML sowie Was ist HTML5?.

    Mathias

    1. Hallo,

      danke für diese Antwort und vor allem für die darin enthaltenen Links. Das trägt eindeutig zu meiner Erleuchtung bei:-)

      Dazu auch Peter Kröner HTML 5 wird 2014 Webstandard - Was bedeutet das, was ändert sich?

      Findet die tolle Grafik von Peter Kröner (1UnitedPower hatte auch darauf verlinkt, aber Richtung Wikipedia) allgemeine Zustimmung? Damit könnte die komplexe Gemengelage dann sehr gut verstanden werden!

      MfG

      pixxma

  5. @@pixxma:

    nuqneH

    Und ob alle Browser dann alle Standards darstellen können scheint damit auch nicht mehr sicher zu sein.

    Do websites need to look exactly the same in every browser?

    Qapla'

    --
    „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ (Antoine de Saint-Exupéry)
    1. Hallo,

      Und ob alle Browser dann alle Standards darstellen können scheint damit auch nicht mehr sicher zu sein.

      Do websites need to look exactly the same in every browser?

      Na, ich weiß ja nicht. Der Normalfall ist doch wohl eher, dass man browserübergreifend ein (fast) gleiches Erscheinungsbild seiner Seite bewirken möchte (außer vielleicht bei mobilen Endgeräten, für die man ggf. eine Extra-Lösung konzipiert).

      MfG

      pixxma

      1. @@pixxma:

        nuqneH

        Do websites need to look exactly the same in every browser?

        Na, ich weiß ja nicht.

        Sieht so aus. ;-)

        Der Normalfall ist doch wohl eher, dass man browserübergreifend ein (fast) gleiches Erscheinungsbild seiner Seite bewirken möchte

        Warum sollte man das möchten? Dass Nutzer die Darstellungen einer Webseite auf verschiedenen Browsern vergleichen, ist ein Irrtum von Designern und Projektmanagern.

        Radiobuttons und Checkboxen werden auf dem Mac anders aussehen als unter Linux anders als unter Windows. Warum sollte man die gleich stylen wollen anstatt dem Nutzer die ihm vertrauten anzuzeigen?

        Ein Browser kann keine Gradienten? Dann ist da eben eine homogene Hintergrundfarbe. Ein Browser kann keine Schatten? Dann ist da eben keiner (dafür evtl. ein Rahmen). Ein Browser kann keine Transitions? Dann geschieht der Wechsel eben schlagartig. Progressive enhancement at work.

        (außer vielleicht bei mobilen Endgeräten, für die man ggf. eine Extra-Lösung konzipiert).

        Eine?? Die mobilen Geräte sind untereinander mehr verschieden (Größe, Betriebssystem, Fähigkeiten, …) als Desktop-Geräte.

        Qapla'

        --
        „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ (Antoine de Saint-Exupéry)