Moin,
Die Definition der Zeit interessiert mich auch.
Spannendes Thema ;)
Merkwürdig, dass Wochentage und Monate wiederkehrende Namen haben, die Tage im Monat und die Jahre aber Nummern. Soweit ich weiss, haben chinesische Jahre wiederkehrende Namen (Jahr des Drachens).
Im Kalender der Maya haben Monate und Tage auch periodisch wiederkehrende Namen, hier laufen die Namen der Tage über den Tzolkin, das ist eine Periode von 260 Tagen, die sich aus den Namen von 20 Gottheiten über einen 13-Tage-Zyklus ergibt.
Wiederkehrende Tage, haben wir hier eine globale Tugend der Menschen vorliegen?
Ist eigentlich ein Kalender nur dadurch möglich, dass Menschen täglich mitzählen, oder wäre es einem Wissenschaftler möglich, nach unbekannt langem Schlaf (eingefroren vom Sirius zurück zur Erde) innerhalb einer Woche einen Tag mit Wochentag, Monat und Jahr zu bestimmen? Welche Geräte sind dafür nötig?
Genau das ist die Frage: Das Zählen der Tage und damit verbunden das Zählen der Jahre, was voraussetzt, zu wissen, wieviele Tage ein Jahr dauert. Die Tatsache, dass es keinen ganzzahligen Zusammenhang zwischen astronomischen Jahr und astronomischen Tag gibt, ist der Menschheit wohl bekannt.
Somit ists in der Zeitrechnung genauer, nur die Tage zu zählen, was die Maya geflissentlich taten. Und genau hier kriegen sich die Experten in die Wolle, wenn es um die Feststellung der Korrelation (Maya-Kalender, Julianischer Kalender) geht, die Meinungsverschiedenheit ob der Korrelation ergibt eine Differenz von ungefähr 800 Jahren (mit den mir bekannten Korrelationen).
Die Experten ziehen zur Lösung des Korrelationsproblems astronomische Ereignisse (Sonnenfinsternisse, Mondfinsternisse... heran). Worin jedoch liegt diese Differenz begründet? Es gibt zwei Möglichkeiten
1 Die Tages-Zählung der Maya war nicht konsistent
2 Die Differenz liegt in Kalendern der Christlichen Welt begründet
Also, wenn Sie mich fragen, (1) können wir ausschließen ;)
Bleibt (2). Zum Zeitpunkt der Festlegung auf den Fixpunkt "Christi Geburt" gab es in der Christlichen Welt mehr als nur einen Kalender, einer von denen war der Julianischen Kalender (JK).
Wenn heute behauptet wird, dass der JK im Jahr 45 BC eingeführt wurde, muss ja zwangsläufig zum Zeitpunkt der Einführung der christlichen Zeitrechnung, das Jahr im JK auf 45 gestanden haben. Aber genau das finde ich nirgendwo belegt ;)
Ja, ich weiss, auch Bäume zählen mit, nämlich ihre eigenen Lebensjahre. Dadurch ist eine historische Zeitbestimmung von Fundsachen möglich. Beliebig viele, zeitversetzt gelebte Bäume ergeben eine Staffel mit Überlappung der Jahresringe.
Bäume lügen nicht, die leben nicht periodisch sondern sterben ab. Anders hingegen ist es nicht möglich, anhand von astronomischen Ereignissen das Jahr, geschweige denn den Tag genau festzulegen, weil sich diese Ereignisse wiederholen. Allein das Maya-Kalender-Korrelations-Problem macht deutlich, das mit unserer Zeitrechnung was nicht stimmen kann. Jedenfalls mit Datierungen, die in eine Zeit fallen, die vor der Gregorianischen Reform, vielleicht noch 100 Jahre davor (bis 1400), fallen.
Der JK ist proleptisch, daran ändert auch die Tatsache nichts, dass über den JK hinweg jeder Tag namentlich bestimmt werden kann. Das ist alles nur rechnerisch glattgezogen, in der Realität sah das mit Sicherheit völlig anders aus, was bereits Julius Caesar richtig erkannt hatte ;)
Hotti
I can't lose with the stuff i use!