Tach,
Kannst du diesen Schluss auch begründen? Oder ist das einfach nur ein Bauchgefühl? Ich meine, es gibt vielleicht noch hundert andere Einflussfaktoren auf die Antwortgeschwindigkeit. Nur mal ein aus der Luft gegriffendes: sowohl Frauen als auch Männer machen sich mehr Gedanken, wenn sie an Frauen denken (vielleicht weil diese als komplizierter angesehen werden, oder weil sie vielleicht so hübsch sind ;) oder vielleicht auch, weil das von Feministinnen so eingebläut wurde), was eine verzögerte Bearbeitungszeit bewirken könnte. Vielleicht ist bei den Probanden gar eine längere Nachdenkzeit aufgetreten, weil sie versucht haben, sich möglichst politisch korrekt zu verhalten und daher bei dem Wort "Frauen" eine besondere Vorsicht haben walten lassen.
All das würde die niedrigere Quote nicht erklären
Selbstverständlich. Ich würde nämlich vermuten, dass sich derjenige vielleicht einfach vertan hat.
die längere Reaktionszeit kann ja überhaupt nur bei denen festgestellt werden, die Frauen ausgewählt haben.
Wieso war denn auch bei den Englischsprachigen die Reaktionszeit länger hm? Da diskriminiert die Sprache doch gar nicht. ;)
oder gar auch die Männlichen, die aufgrund eines Protests alle hohe Schuhe tragen?
Du hast ein altmodisches Geschlechterrollenbild, wenn du hier den Protest als Grund heranziehen musst.
Ich hätte auch schreiben können "die aufgrund der neuen Mode... blabla".
Dass Frauen denken, sie sind bei "Studenten" nicht mitgemeint ist schade, aber eben ein Fehler.
Nein, die Studie zeigt, dass eine Mehrheit der Teilnehme* der Studie, das unbewußt so verstehen;
Es könnte sein, aber sie _zeigt_ es nicht. Die Gründe stehen oben.
Nein, das zeigt sie nicht. Das ist nur eine Vermutung von vielen.
Es ist zumindest der Schluss, den die Sprachwissenschaftler, die sich damit beschäftigt haben, ziehen.
Ja und? Das bedeutet immernoch nicht, dass die Studie dies _zeigt_. Es ist und bleibt eine Vermutung. Und da z.B. meine Gegenvermutungen von den Wissenschaftlern gar nicht erwähnt wurden, habe ich so meine Zweifel, dass deren Ergebnis richtig ist.
Es gibt ja auch Männer, die bei einem "Doktor" nur an einen Mann denken. Die tun mir auch Leid und sind genauso "das Problem".
Nein, die Menschen (ich weiß nicht warum du das auf Männer beschränken möchtest)
Soso, wo steht, dass ich das auf Männer beschränke?
Langsam glaube ich, dass du ein Problem mit diesem Abstraktionsgrad hast, denn du wirfst mir ständig Verallgemeinerungen vor, wo ich nur Beispiele anführe. Und ich hab keine Lust ständig zu schreiben, dass das Beispiele sind.
Nebenbei, wieso sagt man eigentlich "Frau Doktor" und nicht "Frau Doktorin"?
Ich vermute mal, ohne es genau zu wissen, dass der verliehene Titel die männliche Form hat und keine Alternative vorgesehen ist
Und da hat sich noch niemand beschwert? Fällt mir schwer das zu glauben. Ich vermute ja eher, dass Doktor eben doch sowohl männlich als auch weiblich einschließt.
Ersteres ist ja dann eigentlich falsch oder, schließlich ist Doktor ja ausschließlich männlich? Das zeigt eben genau, dass es (zumindest früher) _nicht_ männlich verstanden wurde.
Äh, der Kampf, dass Frauen überhaupt studieren/promovieren dürfen, war nicht einfach und ist noch nicht ewig her; natürlich war der Doktor rein männlich, genauso wie der Bürger
"Bürgerin" gibt es also erst seit kurzem? Wieso gibt es dann überhaupt Doktorin als Wort aber nicht als akademischen Grad?
Möchtest du etwa diese heuristische Funktion des menschlichen Gehirns bei allen Menschen ausschalten?
Nein, ich möchte dem Gehirn etwas leichter Verständliches vorgeben.
Es ist nicht leicht verständlich, sonst hätten die Probanden nicht länger zum Antworten gebraucht. Du willst also die Wahrnehmung der Leute beeinflussen. Du willst die vom Gehirn anhand von Erfahrungswerten gebildete heuristik beeinflussen. Klingt nach Neusprech. Einfach alle Worte wie "Aufstand", "Rebellion" etc. aus dem Wörterschatz streichen, damit so etwas gar nicht mehr vorkommen kann.
Durch das gendern ist das Problem überhaupt erst entstanden. Die meisten hätten vorher wahrscheinlich gar nicht gedacht, dass sie nicht mitgemeint sind.
Sich ausgeschlossen fühlen, weil man die von dir eben beim männlichen Doktor genannten Denkweise erkannt hat, ist nicht das Problem, die Denkweise ist das Problem und fürht zum Ausschließen. Nach deiner Sichtweise ist die Unterdrückung von Menschen, solange sie es nicht merken, ok.
Okay, jetzt wirds langsam lustig. Du meinst also, weil ich bei Doktor an nen Typen im weißem Kittel denke, unterdrücke ich andere Menschen? Ich glaub du hast sie nicht mehr alle. Unterdrückung geschieht durch TATEN. Merk dir das. Taten. Worte können Taten zur Folge haben. Aber nur weil bei Doktor _zuerst_(!!!) an einen Mann denke, heißt das NICHT, dass ich einer Frau ihren Doktortitel absprechen würde oder sie nicht als Doktor bezeichnen würde. Es heißt erst Recht nicht, dass ich ihr verbieten würde, Doktor zu werden. Verstehst du den Unterschied?
Diskriminierung = Unterscheidung.
Das war mal eine ursrpüngliche Wortbedeutung
Sprache lebt - wie du ja selbst meinst. Ich benutze Diskriminierung in beiden Kontexten und verlass mich darauf, dass andere verstehen, ob ich negative Diskriminierung oder neutrale Diskriminierung meine. Ich trage dir durchaus zu, die Bedeutung am Kontext richtig einzuordnen. ;)
Du machst einen Unterschied deutlich (wer ist gemeint) also diskriminierst du.
Wo tue ich das mit Student*?
Mit "Student*" nicht, mit StudentIn schon. Student* ist okay, aber wie gesagt, es gibt bessere Alternativen, die ohne dieses Sternchen auskommen. Wie soll man das überhaupt aussprechen?
"Student" diskriminiert nur Studenten von nicht-Studenten. Durch Student/in diskriminierst du sowohl Studenten von nicht-Studenten als auch männliche von weiblichen und beide von Andersartigen. (Es sei denn du benutzt deine Sternchenform, dann fällt das mit den Andersartigen weg)
Ich bin mir sicher, dass es Menschen gibt, die bei Student an einen männlichen Studenten denken, vielleicht denken zumindest ein paar von denen bei Student* nochmal darüber nach und wenn nicht, freuen sich zumindest diejenigen, die sich durch Student ausgegrenzt fühlen würden; verlieren tue ich dabei nichts.
Diejenigen verlieren aber Zeit. Texte werden länger, sind schwieriger zu lesen. Abstraktion dient der Vereinfachung. Jemanden zu zwingen an etwas zu denken (genau das willst du) ist verachtenswert. Du solltest dich schämen. Wenn du der Meinung bist, Frauen gebührt mehr Respekt, dann solltest du zu anderen Mitteln greifen, als allen vorschreiben zu wollen, wie sie zu reden und zu schreiben haben.
Wir haben bereits eine neutrale Form. Feministinnen verstehen das nur falsch.
Nein, meiner Meinung nach ist aus der Studie zu folgern, dass Menschen sie falsch verstehen, also sollten wir sie nicht benutzen bzw. durch etwas besseres ersetzen. Übrigens warum nutzt du hier nicht das generische Maskulinum
Weil ich mich nicht immer perfekt ausdrücke. Ich mach auch Rechtschreibfehler. Aber für dich verbessere ich mich mal ein bisschen:
Wir haben bereits eine neutrale Form. Diejenigen von der Erde stammenden Menschen oder solche, die ich als Menschen bezeichne und die in diesem Universum zur momentanen Raumzeit leben oder zumindest die ich auf diese Art erlebe, verstehen das aus meiner momentanen Sicht falsch.
Besser?
du sprichst schließlich gerade mit jemandem, der sich als Cis-Mann und Feminist bezeichnen würde?
Ich erachte alle Feministen entweder als blöde oder egoistisch. Das Ziel sollte sein, dass es allen Menschen möglichst gut geht und zwar jetzt und auch in Zukunft. Sich nur für Frauen einzusetzen ist... ich würde sagen "beschränkt" ist ein passender Begriff. Früher hätte ich vielleicht noch "Kräfte bündeln" als Argument akzeptiert, aber das ist heute wohl vorbei.
Aber meinetwegen, wir können auch Student als männliche, Studentin als weibliche und Studentö als neutrale Form einführen. Aber NICHT so etwas wie StudentIn, denn das ist völliger Schwachsinn, das ist nämlich keine neutrale Form.
Gerne, wie wäre es in der Schriftform mit Student*
Abgelehnt, weil sieht scheiße aus, man weiß nicht wie man es aussprechen soll und solche Ausnahmen sind nie gut. Warum nicht Studento oder Studentox. Irgendein Linguist wird schon eine Idee haben.
Was, in einem zweigeschlechtlichen Weltbild,
Es gibt nunmal nicht nur Geschlecht A und Geschlecht B. Und selbst wenn doch, könnte sich das später ändern.
Die von mir bevorzugte Sternchen-Lösung funktioniert in Schriftsprache
Nicht in der gesprochnen und das ist ein riesiger Nachteil.
Wo ist das Problem, unsere Schriftsprache unterscheidet sich im Alltag eh deutlich von der Gesprochenen?
Ja, aber es funktioniert trotzdem. Du kannst mir ein Wort geben und ich kann es aussprechen. Das klingt vielleicht nicht so toll, aber man versteht es. Was soll bitte "*" sein hm?
Aha. Wenn Student also einen männlichen Studenten meint, Studentin eine weibliche Studentin und es keine extra Form für z.B. einen geschlechtslosen Studenten gibt, wie umfasst dann die Sternchenschreibweise den letztgenannten?
Student* Das Sternchen ist nicht zwangsläufig als Wildcard zu verstehen
Und eben drum, da es falsche Assoziationen erzeugt, sollte man das Sternchen vermeiden.