Tach,
Die Diskriminierung ist natürlich kein Grund für die Abschaffung. Es zeigt aber, dass das Bild, was heutzutage viele vom damaligen Verhältnis zwischen Männern und Frauen ziemlich falsch ist - zumindest vermute ich das.
Das Bild, dass Frauen nicht stark genug sind um Soldat* zu sein? Es war sicherlich nicht die Mehrheit der vier Frauen im parlamentarischen Rat, die alleine die Männer zur Wehrpflicht zwangen (die waren vielmehr damit beschäftigt die Gleichstellung von Frau und Mann im GG durchzusetzen); es war vielmehr völlig undenkbar, dass Frauen Soldat* sein könnten. Es bedurfte eines Urteils des EuGH 2000, damit Frauen in der Bundesrepublick Dienst an der Waffe leisten durften.
Gesetzlich vorher nicht? Ich bin mit der damaligen Zeit nicht vertraut, kannst du mich erleuchten?
Frauen hatten verhältnissmäßig wenig Möglichkeiten einen Lebensunterhalt zu verdienen (kein gesetzlicher sondern eher gesellschaftlicher Zwang) und waren damit darauf angewiesen entweder selber reich zu sein (dank des diskriminierenden Erbrechts nicht so einfach), von ihrer Familie unterstützt zu werden oder zu heiraten.
Und mich würde interessieren, in wie vielen Fällen die Frauen wirklich unter einem Mann zu leiden hatte, weil der dieses Gesetz ausnutzte. Ich meine, es ist ja nicht seit gestern so, dass Frauen in der Beziehung meist die Hosen anhaben.
*kopfschüttel*
Aber es ein Grund, deine Aussage anzuzweifeln, man hätte Frauen nicht als vollwertige Menschen angesehen.
Das sind alles Dinge aus dem letzten Jahrhundert: kein Wahlrecht, keine freie Berufswahl, keine Geschäftstüchtigkeit, keine Möglichkeit Soldat* zu werden, Lehrerinnenzöllibat, "Der Mann hatte in der Ehe das Recht, die Ehefrau „nötigenfalls mit Mäßigkeit“ zu züchtigen, um seine Stellung und Rechte durchzusetzen." - aufgehoben bereits 1928 ...
mfg
Woodfighter