Henry: SEO für google.de / .lu / .fr / mit Ladenlokal im Grenzgebiet

Angenommen  Herr Meier betreibt zwei Ladenlokale, eines in Deutschland und eines in Luxemburg. Beide Ladenlokale befinden sich im Deutsch-luxemburgischen Grenzgebiet (Frankreich ist auch nicht weit). Des Weiteren besitzt er zwei Webseiten:

www.meier-kopierer.de
www.meier-kopierer.lu

Ziel ist es nun mehr Anfragen über seine beiden Webseiten zu generieren. Seine Kunden kommen aus dem Grenzgebiet zwischen Deutschland und Luxemburg.

Hierzu einige Fragen:

1.)
Sollte er weiterhin zwei Webseiten betreiben, die *.de und die *.lu oder reicht eine Webseite welche per Sprachwahl in Deutsch, Luxemburgisch und Französisch gestellt werden kann?

2.)
Sollte vielleicht sogar eine dritte TLD (*.fr) erstellt werden? Herr Müller möchte zwar keine Kunden auf Frankreich allerdings ist es so, dass viele Franzosen in Luxemburg arbeiten. Deren Firmen sind u.U. potentielle Kunden. Dies Franzosen werden voraussichtlich Google.fr nutzen.

3.)
Angenommen er möchte neben der Schaltung von Adwords auch im organischen Bereich besser ranken. Sollte er sich auf Google.de / Google.lu oder Google.fr konzentrieren?  Angesprochen werden sollen Deutsche, Luxemburger und Franzosen die entweder in Deutschland oder in Luxemburg arbeiten. Franzosen die in Frankreich arbeiten sollen nicht angesprochen werden.  Das Deutsche die in Luxemburg arbeiten Google.de verwenden ist klar, demnach sollte Google.de auf jedenfall optimiert werden.  Was ist aber mit Google.lu. Die Frage ist ob ein Luxemburger der fast immer Deutsch und Französisch spricht Google.lu nutzt oder aufgrund seiner Sprachkenntnisse in den meisten Fällen auf Google.de oder Google.fr ausweicht. Wäre das so, dann könnte ich Google.lu vernachlässigen.  Franzosen die in Luxemburg arbeiten werden wohl meistens Google.fr nutzen. Demnach sollte Google.fr auch optimiert werden oder?

  1. Sollte er weiterhin zwei Webseiten betreiben, die *.de und die *.lu oder reicht eine Webseite welche per Sprachwahl in Deutsch, Luxemburgisch und Französisch gestellt werden kann?

    Ich würde eine Domain betreiben mit einer Sprachwahl - wenn er nicht grade ein multinationales Unternehmen mit entsprechender Größe hat, ist es eher unsinnig, so viele getrennte Domains mit spezifischem Inhalt zu betreiben - der Wartungsaufwand wird dadurch einfach zu groß.

    Sollte vielleicht sogar eine dritte TLD (*.fr) erstellt werden? Herr Müller möchte zwar keine Kunden auf Frankreich allerdings ist es so, dass viele Franzosen in Luxemburg arbeiten. Deren Firmen sind u.U. potentielle Kunden. Dies Franzosen werden voraussichtlich Google.fr nutzen.

    Ja, eine gute Möglichkeit.

    Angenommen [...]

    Ausprobieren und ein Conversion-Tracking einrichten.

  2. @@Henry:

    nuqneH

    Sollte er weiterhin zwei Webseiten betreiben, die *.de und die *.lu oder reicht eine Webseite welche per Sprachwahl in Deutsch, Luxemburgisch und Französisch gestellt werden kann?

    Ist die Website/Webseite „mehrsprachig, gleicher Inhalt“ oder „mehrsprachig, verschiedener Inhalt“? [qa-mono-multilingual]

    Im zweiten Fall bieten sich getrennte Websites auf verschiedenen ccTLDs an, bspw. für ein Unternehmen, das international agiert und für verschiedene Länder verschiedene Angebote/Preise/AGB/kulturell angepasstes Design hat.

    Das sieht in diesem Fall nicht danach aus. Hier wäre die Website mit ihren Sprachvarianten auf einer ccTLD angebracht. Und eine Weiterleitung von den Domains der anderen ccTLD(s).

    (Die primäre Website könnte auch unter .eu oder .com laufen, von .de und .lu (und .fr) wird dorthin weitergeleitet.)

    Auf jeden Fall sollte an Sprachvereinbarung (language negotiation) gedacht werden. [qa-when-lang-neg]

    Sollte vielleicht sogar eine dritte TLD (*.fr) erstellt werden? Herr Müller möchte zwar keine Kunden auf Frankreich allerdings ist es so, dass viele Franzosen in Luxemburg arbeiten. Deren Firmen sind u.U. potentielle Kunden. Dies Franzosen werden voraussichtlich Google.fr nutzen.

    google.fr wird auch französischsprachigen Inhalt auf einer .de-Website finden. Interessanter ist die Frage: Werden Nutzer den Domainnamen mit .fr am Ende eintippen? Wenn ja: eine zusätzliche Domain kostet nicht die Welt. Webspace ist dafür ja nicht erforderlich, wenn von dort lediglich auf die primäre Website weitergeleitet wird.

    Qapla'

    --
    Gut sein ist edel. Andere lehren, gut zu sein, ist noch edler. Und einfacher.
    (Mark Twain)
    1. @@Gunnar Bittersmann:

      nuqneH

      Hier wäre die Website mit ihren Sprachvarianten auf einer ccTLD angebracht.

      BTW, aufgepasst: Das Sprachkürzel für Luxemburgisch ist 'lb' (nicht etwa 'lu').

      Qapla'

      --
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      (Mark Twain)
  3. Moin!

    Ziel ist es nun mehr Anfragen über seine beiden Webseiten zu generieren. Seine Kunden kommen aus dem Grenzgebiet zwischen Deutschland und Luxemburg.

    Seine Kunden kommen aus dem Internet. Ansonsten wäre "online" eine unsinnige Idee. Internet hat keine Grenzen, man sollte sich als Gewerbetreibender mit Internetpräsenz also Gedanken machen, wie man mit Anfragen aus dem eigenen Ausland umgehen würde. Insbesondere, wenn man in einem Raum wie der EU agieren kann, bei der es praktisch keine Behinderungen der eigenen Wirtschaftsaktivitäten durch die Grenzen gibt, außer natürlich die notwendigen Prozeduren und Vorschriften zu kennen, die zur Dekoration einer ausländischen Wirtschaftsaktivität notwendig sind.

    1.)
    Sollte er weiterhin zwei Webseiten betreiben, die *.de und die *.lu oder reicht eine Webseite welche per Sprachwahl in Deutsch, Luxemburgisch und Französisch gestellt werden kann?

    Das ist für SEO erst einmal uninteressant, es geht dabei ausschließlich um das Erscheinungsbild der Webseite für menschliche Besucher.

    Und aus dessen Sicht ist da kaum ein Unterschied. Entweder hat man zwei Domains, die sich ja vermutlich als Sprachwahl gegenseitig verlinken, oder man hat eine Domain mit zwei Sprachabteilungen, die sich gegenseitig verlinken. Aus Sicht des Benutzers ist das einerlei, er klickt so oder so nur einen Link. Aus Sicht von Suchmaschinen ist das ebenfalls einerlei, die folgen so oder so nur einem Link und indizieren die gefundenen Inhalte.

    Bei Sprachauswahl ist allerdings immer zu bedenken, dass Suchmaschinenspider vermutlich keine präferierte Sprache angeben, weshalb man jeder Seite für jede Sprache eine individuelle URL spendieren muss, damit der Spider jede Sprache finden, absurfen und indizieren kann, und nicht z.B. immer nur die eine Sprache findet, aber nie per Cookie-Schaltung auf die andere Sprache umschalten kann (Spider kennen keine Cookies).

    2.)
    Sollte vielleicht sogar eine dritte TLD (*.fr) erstellt werden? Herr Müller möchte zwar keine Kunden auf Frankreich allerdings ist es so, dass viele Franzosen in Luxemburg arbeiten. Deren Firmen sind u.U. potentielle Kunden. Dies Franzosen werden voraussichtlich Google.fr nutzen.

    Es ist unsinnig, auf Kunden zu verzichten, wenn man sie erreichen könnte. Französische Kunden zahlen ebenso Geld, wie Deutsche oder Luxemburger. Wenn man sie über Internet erreicht und zum Kauf bewegen kann, kann das nicht verkehrt sein. Insbesondere, wenn man selbst darauf eingerichtet ist, den Produktversand abzuwickeln - das ist dann nur eine Frage des notwendigen Portos und der einzuhaltenden Formalitäten, in die man sich einarbeiten müsste. Für Dienstleistungen, die nur vor Ort erledigt werden können, filtern sich die Kunden sowieso automatisch - es wird kein Franzose aus St. Tropez einen Kopierer-Techniker aus Luxemburg zur Reparatur anfordern, wenn das nicht ein signifikanter Vorteil für ihn wäre - also entweder eine überragende Qualität, anderweitig nicht auffindbares Fachwissen für Spezialprobleme, oder ein unschlagbarer Preis.

    Es ist allerdings richtig, dass man Kunden aus Frankreich eventuell wegen der geringen möglichen Relevanz im Verhältnis zum Aufwand (eigene Sprachversion muss übersetzt und gepflegt werden) nicht extra beachtet, sondern einfach mit der deutschen oder luxemburgischen Website mit einfängt.

    Insofern: Dritte TLD nur, wenn dritte Sprache. Und wenn die Antwort auf Frage 1 mit "je Sprache eine Domain" beantwortet wurde.

    3.)
    Angenommen er möchte neben der Schaltung von Adwords auch im organischen Bereich besser ranken. Sollte er sich auf Google.de / Google.lu oder Google.fr konzentrieren?  Angesprochen werden sollen Deutsche, Luxemburger und Franzosen die entweder in Deutschland oder in Luxemburg arbeiten. Franzosen die in Frankreich arbeiten sollen nicht angesprochen werden.  Das Deutsche die in Luxemburg arbeiten Google.de verwenden ist klar, demnach sollte Google.de auf jedenfall optimiert werden.  Was ist aber mit Google.lu. Die Frage ist ob ein Luxemburger der fast immer Deutsch und Französisch spricht Google.lu nutzt oder aufgrund seiner Sprachkenntnisse in den meisten Fällen auf Google.de oder Google.fr ausweicht. Wäre das so, dann könnte ich Google.lu vernachlässigen.  Franzosen die in Luxemburg arbeiten werden wohl meistens Google.fr nutzen. Demnach sollte Google.fr auch optimiert werden oder?

    Muss man bei Adwords eine Domain angeben? Im Zweifel würde ich das nämlich nicht tun: Deutsche suchen z.B. auch bei Google.COM, und potentiell sowieso bei allen Google-Domains, denn sie bewegen sich im Internet, in dem es keine Landesgrenzen und forcierbare Zuständigkeiten gibt.

    Auch Google macht keine wirklichen Unterschiede bei der Präsentation der gefundenen Suchstellen. Wenn Suchworte in einer Webseite vorkommen, dann gehört sie in die Menge der Fundstellen, egal welche Google-Domain gerade benutzt wird. Domainunterschiede findet man ja nur dann, wenn Google einige Suchergebnisse wegen Aufforderungen juristischer Blödmänner aus länderspezifischen Ausgaben entfernen musste - intelligenterweise kann man dann über ein paar Links die Unterschiede der Ländersuche mit der COM-Suche vergleichen und sieht das, was man eigentlich nicht finden sollte...

    Insofern betrachte ich die Suchergebnisse als im Prinzip äquivalent, weshalb das auch für Adwords gilt. Adwords verteilt man über den Preis und sein verfügbares Budget.

    - Sven Rautenberg

    1. @@Sven Rautenberg:

      nuqneH

      weshalb man jeder Seite für jede Sprache eine individuelle URL spendieren muss

      Das muss man sowieso …

      damit der Spider jede Sprache finden, absurfen und indizieren kann

      … nicht nur deshalb, sondern vor allem, damit menschliche Besucher die Sprache wechseln können, bspw. wenn automatische Sprachvereinbarung nicht das gewünschte Ergebnis liefert.

      (Spider kennen keine Cookies).

      Ohne Nutzeraktion per Sprachauswahlmenü gibt es auch gar keinen Keks.

      Kunden aus Frankreich […] (eigene Sprachversion muss übersetzt und gepflegt werden)

      Sollte die französische Sprachvariante nicht sowieso vorhanden sein? Sprechen denn alle Luxemburger luxemburgisch oder deutsch?

      Qapla'

      --
      Gut sein ist edel. Andere lehren, gut zu sein, ist noch edler. Und einfacher.
      (Mark Twain)
  4. Hi,

    2.)
    Herr Müller möchte zwar keine Kunden auf Frankreich allerdings ist es so, dass viele Franzosen in Luxemburg arbeiten.

    Also wenn der Franzose in Luxembourg arbeitet, darf er bei Herrn Müller (während der Arbeitszeit) in den Online-Shop. Wenn derselbe Franzose nach Feierabend zu Hause in Frankreich sitzt, darf er nicht in den Shop?

    Muß man diese Logik verstehen?

    Wie ist das mit einem Deutschen, der in Luxembourg arbeitet, aber in Frankreich wohnt?
    Oder einem Luxembourger, der in Frankreich arbeitet und in Deutschland wohnt?

    cu,
    Andreas

    --
    Warum nennt sich Andreas hier MudGuard?
    O o ostern ...
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