1UnitedPower: Suche Lektüre zu XML / LaTeX Vergleich

Hallo,
habe bei google schon gesucht, aber nix besonders lesenswertes gefunden. Ich möchte gerne etwas über XML als Alternative zu LaTeX erfahren.
XML bietet meiner Meinung viele Vorteile, beispielsweise kann ich mit einem PDF-Drucker und Druckerstylesheets weniger umständlich ein schönes Dokument erzeugen. Auch die Modularisierung von XML gefällt mir besser, für mathematische Formeln benutze ich einfach MathML, für Bücher beispielsweise DocBook. All die XML-Sprachen arbeiten wunderbar zusammen.

Kennt jemand gute Lektüre zu diesem Thema? Sie darf gerne auch kostenpflichtig sein.

  1. Moin Moin!

    habe bei google schon gesucht, aber nix besonders lesenswertes gefunden. Ich möchte gerne etwas über XML als Alternative zu LaTeX erfahren.

    Du willst einen Vergleich zwischen einem universellen Container-Format und einem Makro-System für ein Textsatz-Programm?

    Je grüner desto schwimmt. Immer, außer Montags bei Vollmond.

    Alexander

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    Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
    1. Du willst einen Vergleich zwischen einem universellen Container-Format und einem Makro-System für ein Textsatz-Programm?

      Beides basiert auf dem WYSIWYM-Prinzip. Mit beidem kann ich semantisch organisierte Präsentationen, Dokumentationen oder Bücher erstellen. Also warum nicht?

  2. habe bei google schon gesucht, aber nix besonders lesenswertes gefunden. Ich möchte gerne etwas über XML als Alternative zu LaTeX erfahren.

    Am besten vergleicht man aus der Erfahrung mit den jeweiligen Sprachen, würde ich sagen. Damals wurden unter uns die Bücher von Kopka immer wieder empfohlen: http://www.amazon.de/dp/3827370388

    XML bietet meiner Meinung viele Vorteile, beispielsweise kann ich mit einem PDF-Drucker und Druckerstylesheets weniger umständlich ein schönes Dokument erzeugen. Auch die Modularisierung von XML gefällt mir besser, für mathematische Formeln benutze ich einfach MathML, für Bücher beispielsweise DocBook. All die XML-Sprachen arbeiten wunderbar zusammen.

    Ich mache derzeit nichts konkreten in beiden Varianten. So aus meinen Gedanken als interessierter Beobachter:

    • XML hat da einen Vorteil, wo man sehr an der potentiellen Weiterverarbeitung des Dokumentes und demzufolge dessen Struktur interessiert ist.

    • Zum Schreiben ist jedoch TeX besser, weil sehr viel weniger aufgeblähter in der Syntax. Bei XML muss man die Struktur notieren, was je nach Vokabular sehr, sehr umfangreich wird. Man vergleiche nur die beiden sehr ausführlichen Dialekte von MathML mit LaTeXs Formelnotation.

    • Nutzung von prior art: (La)TeX existiert im Vergleich nun Ewigkeiten. Das heisst, es gibt viele sinnvolle Defaults und haufenweise Vorlagen und Erweiterungen. Diverse wissenschaftliche Zeitschriften bieten einen zur Einsendung Vorlagen bzw. Styleguides an. Im XML-für-Print-Bereich hat sich meines Wissens nicht so ein großes Ökosystem gebildet.

    • TeXs Hauptaufgabe ist nun mal das Schreiben und Erzeugen von Dokumenten. XML dagegen hat entweder die meiner Meinung nach sehr komplizierte Umwandlung in XSL-FO oder ab CSS. Und CSS, trotz aller Fortschritte, hat immer noch Schwierigkeiten bei diversen Aspekten von Layouts oder Mikrolayouts wie MathML, nicht nur in der Implementierung, sondern auch aus einem Mangel an Möglichkeiten. Letzteres bessert sich aber in den letzten Jahren.

    Letztendlich kommt's immer auf den Anwendungsfall an, was man erzeugen will, was man vorliegen hat, wie man am liebsten editiert. Und es ist ja auch keine XOR-Entscheidung; durch diverse Werkzeuge kann man ja seine Anwendungsfälle erweitern. Ich klinge oben wie ein LaTeX-Fan. Tatsächlich bin ich aber viel vertrauter mit HTML/XML und CSS. Für meine bescheidenen Layoutmöglichkeiten würde ich also dazu greifen:

    HTML (+ CSS) -> PDF

    Jedoch würde ich nicht unbedingt zu HTML als Eingabemedium greifen, sondern zu etwas sehr viel bequemer zu tippendes, Markdown mit komplexeren Strukturen genau drin:

    Markdown -> HTML (+CSS) -> PDF

    Und sobald man anfängt, in der Form einer Pipeline und mit Makefiles zu denken, kann man da auch noch weitere Schritte einbauen. LaTeX-Formeln im Eingabeformat nutzen, die dann aber zu Graphiken wie hier im Forum oder zu MathML rendern. Oder zu XSL-FO oder zu TeX und von dort weiter transformieren.

    Und wenn man dann nicht mehr alleine daran beteiligt ist, braucht man natürlich die Zustimmung seiner Teammitglieder zur möglichen Komplexität. Diese sozialen Effekte sind gerade bei freiwilligen Geschichten sehr viel relevanter. SELF-ML mit dem zugehörigen Workflow ist ja z.B. gescheitert.

    tl;dr: Depends™. Und das nicht nur wegen der Formate selber.