Adam der kleine: Sehr offtopic Tag der Deutschen Einheit.........

Heute ist Tag der Deutschen Einheit.

Mir geht es eher darum was wir uns damals kurz vor der Einheit ausgedacht hatten. Eigentlich war es doch logisch, das der Osten keinen kurzfristigen Aufschwung bekommt.
Monatelang wurden keine Autos im Osten gebaut, also alle Autos aus dem Westen.
In der - für uns selfhtml Forum am interessantesten - Computerbranche mußten doch Ostdeutsche EDV-ler erst Monatelang lernen um den Anschluß an den Westen zu finden.
Heute sieht die Situation anders aus. Das Internet kam erst gegen Mitte der 90er für die Masse. Somit haben Ost und West die gleichen Startchancen. Und wenn man heute ein wenig das Impressum von großen Websiten ansieht, stellt man fest, das hier auch viele Seiten aus dem "Osten" dabei sind.

Vielleicht sorgt auch kein Medium so sehr wie das Internet dafür, das Menschen aus Ost und West sich teilweise immer noch kritisch gegenüber stehen.
Viele Forenbetreiber verdienen doch nur ihr Geld damit, das man immer wieder Ost gegen West ausspielen will. Schaut doch mal in die Foren großer Zeitungen. Erst vor kurzen war doch die Diskussion, das NRW glaubt das es zu kurz kommt.

Daher freue ich mich, das das selfhtml Forum über Jahre hinweg nun besteht und das hier ohne großen Streit Diskutiert wird. Natürlich hauptsächlich über den Computer und Webtechniken, aber auch ab und zu über andere Themen.
Meine Frau findet es immer wieder faszinierend, wen ich ihr Threads von hier zeige.

Und daher sage ich am Ende noch eines. Wir sollten froh sein das wir wieder ein Volk sind. Vor Kriegen haben wir heute doch kaum mehr Angst. Eher davon, das unsere Speichermedien in 5 Jahren nicht mehr lesbar sind!

Auch ein Lob an die Administratoren das es hier gelungen ist Spinner und andere Menschen fernzuhalten, die Foren nur zum "trollen" nutzen wollen.

Für die älteren unter uns. Nutzt doch auch den heutigen Tage und überlegt euch einmal, ob und wenn ja wie Ihr 1989/1990 an Computer gearbeitet habt.

Hättet ihr auch damals träumen lassen, das wir heute mit Computer arbeiten, die 4 oder 8 GB Speicher haben? Damals waren 640kb schon eine Größe und 1mb war High End.

Somit euch allen einen schönen Feiertag egal ob im Norden / Süden / Westen oder Osten.

Und ganz ehrlich.........Ich merke nicht wenn ich hier Postings lese, ob jemand aus dem Westen oder Osten kommt. Also ganz so verschieden können wir dann doch auch nicht sein oder?

  1. Hallo kleiner Adam,

    Heute ist Tag der Deutschen Einheit.

    Sehe ich nicht so. Der 3. Oktober ist ein eher willkürlicher Tag der Politiker so wie der 24 Dezember ein willkürlicher Tag für die Geburt Jesu ist. Die deutsche Einheit begann mit der Öffnung der Mauer am 9. November 1989. Vorher galt der 17. Juni als Tag der Einheit.

    Mir geht es eher darum was wir uns damals kurz vor der Einheit ausgedacht hatten. Eigentlich war es doch logisch, das der Osten keinen kurzfristigen Aufschwung bekommt.

    Es gab Wahlen damals. Ich habe die SPD mit Oskar Lafontaine in Erinnerung, der die DDR- Eingemeindung als gesellschaftlich riesiges Problem darstellte und die CDU mit Helnut Kohl, die dasselbe aus der Portokasse zahlen wollte. Ein paar Samenkörner sollten "blühende Landschaften im Osten" erzeugen.

    Die einen hatten also Schiss, die anderen keine Ahnung. Und beide überhaupt kenen Plan. Ich ging nicht zur Wahl.

    Monatelang wurden keine Autos im Osten gebaut, also alle Autos aus dem Westen.

    Stimmt, ich brauchte damals einen Gebrauchten. Jede Schrottmolle wurde in den Osten verschoben ("hast du einen am Rosten - verkauf ihn in den Osten") und ich musste mit einem mickrigen, aber bezahlbaren VW Polo aus alten Postbeständen vorlieb nehmen.

    Vielleicht sorgt auch kein Medium so sehr wie das Internet dafür, das Menschen aus Ost und West sich teilweise immer noch kritisch gegenüber stehen.

    Menschen stehen sich immer kritisch gegenüber. Es ist menschlich, sich einer Gruppe zugehörig fühlen zu wollen. "Ich Werder- Fan, du Idiot von Hamburg". Egal, welche Unterschiede zwei Menschen haben, man wird sie benennen können, auch wenn man im Falle der Ostler erstmal nachsehen muss, wo früher die Grenze verlief. Das wurde erfreulicherweise dadurch erleichtert, dass die alten Grenzen in Form der Bundesländer erhalten blieben.

    Viele Forenbetreiber verdienen doch nur ihr Geld damit, das man immer wieder Ost gegen West ausspielen will. Schaut doch mal in die Foren großer Zeitungen. Erst vor kurzen war doch die Diskussion, das NRW glaubt das es zu kurz kommt.

    Ja gut. Fussballvereine verdienen wohl noch mehr damit, dass man Fans gegeneinander ausspielt. Und die Kriegswirtschaft verdient sich dumm und dämlich, dass man Gläubige Mohammedaner als Terroristen verdächtigen darf. Wo Geld zu machen ist, heiligt der Erfolg die Mittel.

    Und daher sage ich am Ende noch eines. Wir sollten froh sein das wir wieder ein Volk sind.

    Ist ganz nett. Aber was bitte habe ich als Norddeutscher mit dem "Untervolk" (im Sinne von Untergliederung des Begriffs Volk - Unterart) der Bayern zu tun? Ich dürfte mit dem "Fremdvolk" der Niederländer weit mehr Gemeinsamkeiten haben.

    Die Ein-Volk-Mentalität kann ich nicht nachvollziehen. Gehören unsere Nachbarn mit ausländischen Wurzeln dazu?

    Vor Kriegen haben wir heute doch kaum mehr Angst.

    Warum? Weil sie so weit weg sind? Habe gerade heute überlegt, ob Deutschland dem Volk der Afghanen eigentlich den Krieg erklärt hat, als es mit Waffen dort einmarschiert ist. Und - obwohl ich ein gnadenloser Gegner von Atomwaffen und Atomkraft bin - muss ich doch beobachten, dass atomar "wehrlose" Völker von den USA und ihren "Freunden" nach Belieben überfallen werden. Wenn nicht mit Waffen, dann per Wirtschaftskrieg. Ich habe Angst vor Krieg, auch wenn diese Angst nicht meinen Alltag beherrscht. Aber eines Tages werde ich einen Enkel verlieren, weil irgendeine westliche Unart in einem fernen Gebirge missionarisch verteidigt werden muss. Die Einwohner werden uns deswegen hassen.

    Auch ein Lob an die Administratoren das es hier gelungen ist Spinner und andere Menschen fernzuhalten, die Foren nur zum "trollen" nutzen wollen.

    Da schließe ich mich an.

    Für die älteren unter uns. Nutzt doch auch den heutigen Tage und überlegt euch einmal, ob und wenn ja wie Ihr 1989/1990 an Computer gearbeitet habt.

    Ich bin im Frühjahr 1990 nach Rostock und habe eine kleine Ausstellung mit PCs und Software für das mittelständische Gewerbe gemacht. Dann merkte ich, wie andere Hard- und Software- Anbieter mit extrahohen Ostpreisen abzocken wollten und habe meine Marketingidee zurückgezogen.

    Hättet ihr auch damals träumen lassen, das wir heute mit Computer arbeiten, die 4 oder 8 GB Speicher haben? Damals waren 640kb schon eine Größe und 1mb war High End.

    Naja, die genaue Zahl hatte ich  nicht vor Augen. Aber ich bin 1968 mit einer IBM 1401 angefangen, die hatte 12.000 Byte. 640 kB war ja schon mal das 50-fache in 20 Jahren.

    Und ganz ehrlich.........Ich merke nicht wenn ich hier Postings lese, ob jemand aus dem Westen oder Osten kommt.

    Das liegt aber nur an der gemeinsamen Schrift-"sprache". Würden wir uns akustisch unterhalten, gäbe es durchaus Verwirrungen. Ein Sachse kann niemals nach Porto fliegen, er bekommt immer ein Ticket nach Bordeaux. Porto ist also absolut sachsenfrei. Das ist die gute Nachricht des Tages.

    Gast

    1. Hallo,

      Ist ganz nett. Aber was bitte habe ich als Norddeutscher mit dem "Untervolk" (im Sinne von Untergliederung des Begriffs Volk - Unterart) der Bayern zu tun? Ich dürfte mit dem "Fremdvolk" der Niederländer weit mehr Gemeinsamkeiten haben.

      vermutlich ja. Oder mit den Dänen.

      Die Ein-Volk-Mentalität kann ich nicht nachvollziehen. Gehören unsere Nachbarn mit ausländischen Wurzeln dazu?

      Der Begriff "Volk" ist sowieso heikel. Man kann ihn mit einer nationalen, einer regionalen, einer ethnischen oder einer politischen Bedeutung verstehen, und man kann ihn nach Belieben missverstehen.

      Ein Sachse kann niemals nach Porto fliegen, er bekommt immer ein Ticket nach Bordeaux. Porto ist also absolut sachsenfrei.

      Das Merkmal der aufgeweichten Konsonanten gilt aber zum Großteil auch schon für die Franken. Nur die Klangfärbung der Vokale ist da deutlich verschieden von den Sachsen.

      Ciao,
       Martin

      --
      Viele Fachleute vertreten die Ansicht, jedes Feature eines Programms, das sich nicht auf Wunsch abstellen lässt, sei ein Bug.
      Außer bei Microsoft. Da ist es umgekehrt.
      Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
    2. Ein Sachse kann niemals nach Porto fliegen, er bekommt immer ein Ticket nach Bordeaux.

      http://www.spiegel.de/reise/aktuell/reiserecht-kundin-bucht-bordeaux-statt-porto-a-855762.html

      1. Ein Sachse kann niemals nach Porto fliegen, er bekommt immer ein Ticket nach Bordeaux.

        http://www.spiegel.de/reise/aktuell/reiserecht-kundin-bucht-bordeaux-statt-porto-a-855762.html

        YMMD :D

        Das macht das unmenschlich fruehe Aufstehen fast schon wieder wett.

        --
        Signaturen sind blöd!
    3. Hi!

      Egal, welche Unterschiede zwei Menschen haben, man wird sie benennen können, auch wenn man im Falle der Ostler erstmal nachsehen muss, wo früher die Grenze verlief. Das wurde erfreulicherweise dadurch erleichtert, dass die alten Grenzen in Form der Bundesländer erhalten blieben.

      Mich freut das nicht. Nahezu ganz Europa außerhalb des deutschen Sprachraums, einschließlich der immer hochgelobten skandinavischen Länder, kommt ohne Föderalismus aus, aber in D-A-CH muss das sein. Es gibt nur wenige noch dämlichere Dinge als den Föderalismus in D (und auch in A - in der CH kenn ich mich zuwenig aus.)

      Abgesehen davon halte ich die Unterschiede zwischen den Bundesländern bzw. ihren Einwohnern für marginalst.

      Ist ganz nett. Aber was bitte habe ich als Norddeutscher mit dem "Untervolk" (im Sinne von Untergliederung des Begriffs Volk - Unterart) der Bayern zu tun?

      Sicherlich nicht weniger als ein Schotte mit einem Engländer, ein Baske mit einem Katalanen, ein Lombarde mit einem Sizilianer etc.

      Man kann gegen Staaten sein (das Wort "Volk" passt hier nicht, entweder man war vor der Einheit schon ein "Volk" oder eben nicht, aber die Einheit hat daran nichts geändert), aber dann bitte gleich gegen alle.

      Die Ein-Volk-Mentalität kann ich nicht nachvollziehen. Gehören unsere Nachbarn mit ausländischen Wurzeln dazu?

      Warum sollten die nicht dazugehören?

      Vor Kriegen haben wir heute doch kaum mehr Angst.

      Warum? Weil sie so weit weg sind?

      Bei mir zumindest ist das so: Ich habe vor einem Krieg in Afghanistan weniger Angst als vor einem vor der Haustür. Halte ich nicht für überraschend.

      Habe gerade heute überlegt, ob Deutschland dem Volk der Afghanen eigentlich den Krieg erklärt hat, als es mit Waffen dort einmarschiert ist. Und - obwohl ich ein gnadenloser Gegner von Atomwaffen und Atomkraft bin - muss ich doch beobachten, dass atomar "wehrlose" Völker von den USA und ihren "Freunden" nach Belieben überfallen werden. Wenn nicht mit Waffen, dann per Wirtschaftskrieg. Ich habe Angst vor Krieg, auch wenn diese Angst nicht meinen Alltag beherrscht. Aber eines Tages werde ich einen Enkel verlieren, weil irgendeine westliche Unart in einem fernen Gebirge missionarisch verteidigt werden muss. Die Einwohner werden uns deswegen hassen.

      Mag alles richtig sein. Zumindest der "Nicht-Krieg" in Afghanistan ist die dümmste und unmenschlichste Katzbuckelei Deutschlands vor Amerika.

      Was das mit der Einheit zu tun hat, versteh ich aber nicht. Glaubst du, ohne Einheit würde Westdeutschland jetzt nicht da drüben stehen? Kann ich mir nicht vorstellen.

      Und ganz ehrlich.........Ich merke nicht wenn ich hier Postings lese, ob jemand aus dem Westen oder Osten kommt.

      Das liegt aber nur an der gemeinsamen Schrift-"sprache". Würden wir uns akustisch unterhalten, gäbe es durchaus Verwirrungen.

      Ich hab mich schon öfters mit Leuten aus allen möglichen Ecken des deutschen Sprachraums unterhalten, aber noch nie Verwirrungen erlebt, die länger als eine Minute oder ein kurzes Lachen gedauert haben. Daher auch meine Einschätzung von ganz oben.

      Grüße
      Bernhard

      1. Oh, schon dunkel, also n'Abend Bernhard,

        ... Das wurde erfreulicherweise dadurch erleichtert, dass die alten Grenzen in Form der Bundesländer erhalten blieben.

        Mich freut das nicht.

        Ich habe nicht den Föderalismus gelobt, sondern mich sarkastisch (ist wohl nicht rübergekommen) über die "Zementierung" der Demarkationslinie auf der Landkarte "gefreut", die das Erkennen von Ost- und Westlern vereinfacht.

        Mag alles richtig sein. Zumindest der "Nicht-Krieg" in Afghanistan ist die dümmste und unmenschlichste Katzbuckelei Deutschlands vor Amerika.

        Was das mit der Einheit zu tun hat, versteh ich aber nicht. Glaubst du, ohne Einheit würde Westdeutschland jetzt nicht da drüben stehen? Kann ich mir nicht vorstellen.

        Ursprungszitat: "Wir sollten froh sein das wir wieder ein Volk sind. Vor Kriegen haben wir heute doch kaum mehr Angst."

        Nun sind wir also wieder so stark, dass wir niemanden fürchten müssen und können mit unserem "Großen Bruder" viele erfolgsversprechende Feldzüge anzetteln. Hier gibt's Öl, dort seltene Erden, strategisch wertvolle Standorte oder harmlose Sparringspartner für die Waffenindustrie. Das ist so wie impfen, durch geschwächte Erreger wird man unangreifbarer.

        Wieviel Menschen wurden in Afghanistan abgeschlachtet als Vergeltung für 3.000 gestorbene US-Amerikaner? Die 30- fache Zahl? Und wer hatte nochmal das Attentat begangen? Was zum Teufel machen wir da?

        Gast

        1. Hi!

          Ich habe nicht den Föderalismus gelobt, sondern mich sarkastisch (ist wohl nicht rübergekommen) über die "Zementierung" der Demarkationslinie auf der Landkarte "gefreut", die das Erkennen von Ost- und Westlern vereinfacht.

          Deine Ironie ist mir leider entgangen.

          Ursprungszitat: "Wir sollten froh sein das wir wieder ein Volk sind. Vor Kriegen haben wir heute doch kaum mehr Angst."

          Nun sind wir also wieder so stark, dass wir niemanden fürchten müssen und können mit unserem "Großen Bruder" viele erfolgsversprechende Feldzüge anzetteln.

          Deiner Interpretation des Ursprungszitats kann ich mich nicht anschließen. Ich glaube nicht, dass der OP diese beiden Sätze so verstanden haben wollte. Ich glaube, jeder der beiden Sätze sollte für sich allein stehen.

          Wieviel Menschen wurden in Afghanistan abgeschlachtet als Vergeltung für 3.000 gestorbene US-Amerikaner? Die 30- fache Zahl? Und wer hatte nochmal das Attentat begangen? Was zum Teufel machen wir da?

          Ich hab schon geschrieben, dass ich den Afghanistaneinsatz für grundfalsch halte.

          Grüße
          Bernhard

  2. Und ganz ehrlich.........Ich merke nicht wenn ich hier Postings lese, ob jemand aus dem Westen oder Osten kommt. Also ganz so verschieden können wir dann doch auch nicht sein oder?

    Man merkt aber, wer ein Preiß ist und wer keiner :p

    SCNR

    1. Man merkt aber, wer ein Preiß ist und wer keiner :p

      Eben, der Preiß ist heiß!

      1. Man merkt aber, wer ein Preiß ist und wer keiner :p

        Eben, der Preiß ist heiß!

        Wieso - hat er Fieber? Oder einen Sonnenstich?

  3. hi,

    Für die älteren unter uns. Nutzt doch auch den heutigen Tage und überlegt euch einmal, ob und wenn ja wie Ihr 1989/1990 an Computer gearbeitet habt.

    Immerhin: Ich habe über die 80er Jahre am Terminal Daten an eine VAX gesendet ;)

    Hättet ihr auch damals träumen lassen, das wir heute mit Computer arbeiten, die 4 oder 8 GB Speicher haben? Damals waren 640kb schon eine Größe und 1mb war High End.

    Als Thüringer träumte ich vom Gipfelsieg auf dem Brocken, der damals unbesteigbar war.

    Hotti