Hallo kleiner Adam,
Heute ist Tag der Deutschen Einheit.
Sehe ich nicht so. Der 3. Oktober ist ein eher willkürlicher Tag der Politiker so wie der 24 Dezember ein willkürlicher Tag für die Geburt Jesu ist. Die deutsche Einheit begann mit der Öffnung der Mauer am 9. November 1989. Vorher galt der 17. Juni als Tag der Einheit.
Mir geht es eher darum was wir uns damals kurz vor der Einheit ausgedacht hatten. Eigentlich war es doch logisch, das der Osten keinen kurzfristigen Aufschwung bekommt.
Es gab Wahlen damals. Ich habe die SPD mit Oskar Lafontaine in Erinnerung, der die DDR- Eingemeindung als gesellschaftlich riesiges Problem darstellte und die CDU mit Helnut Kohl, die dasselbe aus der Portokasse zahlen wollte. Ein paar Samenkörner sollten "blühende Landschaften im Osten" erzeugen.
Die einen hatten also Schiss, die anderen keine Ahnung. Und beide überhaupt kenen Plan. Ich ging nicht zur Wahl.
Monatelang wurden keine Autos im Osten gebaut, also alle Autos aus dem Westen.
Stimmt, ich brauchte damals einen Gebrauchten. Jede Schrottmolle wurde in den Osten verschoben ("hast du einen am Rosten - verkauf ihn in den Osten") und ich musste mit einem mickrigen, aber bezahlbaren VW Polo aus alten Postbeständen vorlieb nehmen.
Vielleicht sorgt auch kein Medium so sehr wie das Internet dafür, das Menschen aus Ost und West sich teilweise immer noch kritisch gegenüber stehen.
Menschen stehen sich immer kritisch gegenüber. Es ist menschlich, sich einer Gruppe zugehörig fühlen zu wollen. "Ich Werder- Fan, du Idiot von Hamburg". Egal, welche Unterschiede zwei Menschen haben, man wird sie benennen können, auch wenn man im Falle der Ostler erstmal nachsehen muss, wo früher die Grenze verlief. Das wurde erfreulicherweise dadurch erleichtert, dass die alten Grenzen in Form der Bundesländer erhalten blieben.
Viele Forenbetreiber verdienen doch nur ihr Geld damit, das man immer wieder Ost gegen West ausspielen will. Schaut doch mal in die Foren großer Zeitungen. Erst vor kurzen war doch die Diskussion, das NRW glaubt das es zu kurz kommt.
Ja gut. Fussballvereine verdienen wohl noch mehr damit, dass man Fans gegeneinander ausspielt. Und die Kriegswirtschaft verdient sich dumm und dämlich, dass man Gläubige Mohammedaner als Terroristen verdächtigen darf. Wo Geld zu machen ist, heiligt der Erfolg die Mittel.
Und daher sage ich am Ende noch eines. Wir sollten froh sein das wir wieder ein Volk sind.
Ist ganz nett. Aber was bitte habe ich als Norddeutscher mit dem "Untervolk" (im Sinne von Untergliederung des Begriffs Volk - Unterart) der Bayern zu tun? Ich dürfte mit dem "Fremdvolk" der Niederländer weit mehr Gemeinsamkeiten haben.
Die Ein-Volk-Mentalität kann ich nicht nachvollziehen. Gehören unsere Nachbarn mit ausländischen Wurzeln dazu?
Vor Kriegen haben wir heute doch kaum mehr Angst.
Warum? Weil sie so weit weg sind? Habe gerade heute überlegt, ob Deutschland dem Volk der Afghanen eigentlich den Krieg erklärt hat, als es mit Waffen dort einmarschiert ist. Und - obwohl ich ein gnadenloser Gegner von Atomwaffen und Atomkraft bin - muss ich doch beobachten, dass atomar "wehrlose" Völker von den USA und ihren "Freunden" nach Belieben überfallen werden. Wenn nicht mit Waffen, dann per Wirtschaftskrieg. Ich habe Angst vor Krieg, auch wenn diese Angst nicht meinen Alltag beherrscht. Aber eines Tages werde ich einen Enkel verlieren, weil irgendeine westliche Unart in einem fernen Gebirge missionarisch verteidigt werden muss. Die Einwohner werden uns deswegen hassen.
Auch ein Lob an die Administratoren das es hier gelungen ist Spinner und andere Menschen fernzuhalten, die Foren nur zum "trollen" nutzen wollen.
Da schließe ich mich an.
Für die älteren unter uns. Nutzt doch auch den heutigen Tage und überlegt euch einmal, ob und wenn ja wie Ihr 1989/1990 an Computer gearbeitet habt.
Ich bin im Frühjahr 1990 nach Rostock und habe eine kleine Ausstellung mit PCs und Software für das mittelständische Gewerbe gemacht. Dann merkte ich, wie andere Hard- und Software- Anbieter mit extrahohen Ostpreisen abzocken wollten und habe meine Marketingidee zurückgezogen.
Hättet ihr auch damals träumen lassen, das wir heute mit Computer arbeiten, die 4 oder 8 GB Speicher haben? Damals waren 640kb schon eine Größe und 1mb war High End.
Naja, die genaue Zahl hatte ich nicht vor Augen. Aber ich bin 1968 mit einer IBM 1401 angefangen, die hatte 12.000 Byte. 640 kB war ja schon mal das 50-fache in 20 Jahren.
Und ganz ehrlich.........Ich merke nicht wenn ich hier Postings lese, ob jemand aus dem Westen oder Osten kommt.
Das liegt aber nur an der gemeinsamen Schrift-"sprache". Würden wir uns akustisch unterhalten, gäbe es durchaus Verwirrungen. Ein Sachse kann niemals nach Porto fliegen, er bekommt immer ein Ticket nach Bordeaux. Porto ist also absolut sachsenfrei. Das ist die gute Nachricht des Tages.
Gast