Rot-Fuxs: Meine Fähigkeiten kommerziell anbieten - Sinnvoll? Wie / Wo?

Juten Abend SELFHTML-Welt!

Vorweg: Ich sehe mich selbst als Amateur in Sachen Programmierung und Grafikbearbeitung. Nichtsdestotrotz bin ich an sich ganz zufrieden mit meinen Fähigkeiten. Ich kriege eigentlich alles so hin, wie ich es möchte, wenn auch manchmal mit etwas Basteln und Rumprobieren.
Und wenn ich doch mal auf dem Schlauch stehe nutze ich Quellen wie de.SELFHTML.org, oder auch dies Forum hier wenn nix anderes mehr hilft.

Mutig ausgedrückt: Ich halte mich selbst für einen Amateur, jedoch für einen guten Amateur.

Heute hat sich in meinem Kopf die Saat einer Idee eingenistet: Meine Fähigkeiten kommerziell anbieten? Ich rede nicht vom großen Geld. Meine Wunschvorstellung zu dieser Idee wäre hier und da neben meiner Ausbildung zum Fachinformatiker (die mir technisch zusätzlich den Rücken stärken könnte) für privatpersonen, Vereine oder vielleicht auch Kleinunternehmen eine Webpräsenz zu verwirklichen. Für - was weiß ich - 20€ / Projekt oder sowas. Das Ganze ist wirklich alles andere als voll durchdacht.
Ich würde mich explizit als Amateur bewerben, aber motiviert und günstig.

Ich habe nur überhaupt keine Ahnung, wo ich da ansätzen könnte. Gibt es sowas wie Webdesign-Börsen oder sowas? habt ihr vielleicht Ideen oder Erfahrung mit sowas?

Und habe ich überhaupt die Spur einer Chance als kleiner Hobby-Webdesigner an Aufträge zu kommen?

Bin froh über jedwede Anregung, egal in welche Richtung! ^_^

Gruß
Rot-Fuxs

  1. Für - was weiß ich - 20€ / Projekt oder sowas. Das Ganze ist wirklich alles andere als voll durchdacht.

    Jups. Das merkt man.
    Andererseits fängt sowas oft so an, also keine Sorge ;-)

    Ich denke, eine wirklich seriöse Antwort könnte aber z.b. ich Dir nur geben, wenn Du mir irgendwas egal was) zeigen könntest. Oder mir sonstwie klar machen könntest, was Du "so drauf" hast.

    Überleg doch mal selber:

    Du suchst ein Mädel.

    Kumpel kommt und sagt, "ich kenne eine, die findet Dich superklasse"

    Na?

    Was sind dann so Deine Fragen?

    Adaptiere das mal auf Deinen Post.

    Gruß, Bernd

    P.S: 20,- Euro sind "nothing" für ein Projekt, es sein denn Du definierst Projekte ganz anders als ich ;-)

    1. Für - was weiß ich - 20€ / Projekt oder sowas. Das Ganze ist wirklich alles andere als voll durchdacht.

      also da hätte ich schon ein paar Projekte, die gemacht werden müssen. Sagen wir 5 Projekte, nen Hunni? Das sind immerhin 5 Kästen Bier!

      1. Hallo,

        Sagen wir 5 Projekte, nen Hunni? Das sind immerhin 5 Kästen Bier!

        mannomann, was trinkst denn du für'n Bier? Hier gilt als Faustformel, dass ein Kasten "billiges" Bier etwa einen Fünfer kostet, etwas Edles wie Becks, Hasseröder oder Köpi etwa 10..12 Euro. Also eher 8..10 Kästen Bier für'n Hunderter.

        Ciao,
         Martin

        --
        Zwei Freundinnen tratschen: "Du, stell dir vor, die Petra kriegt ein Kind!" - "Ich kann mir schon denken, von wem." - "Dann ruf sie mal schnell an, das würde ihr bestimmt weiterhelfen."
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        1. Hi,,

          Sagen wir 5 Projekte, nen Hunni? Das sind immerhin 5 Kästen Bier!

          mannomann, was trinkst denn du für'n Bier? Hier gilt als Faustformel, dass ein Kasten "billiges" Bier etwa einen Fünfer kostet, etwas Edles wie Becks, Hasseröder oder Köpi etwa 10..12 Euro. Also eher 8..10 Kästen Bier für'n Hunderter.

          hast recht. Aber Becks edel? Ich bin aus Franken und das Bier von Kleinstbrauereien gewöhnt.

          Erzähl dir mal nen Frankenwitz:

          Sitzen ein Warsteiner, ein Bitburger und ein Bamberger zusammen in der Kneipe. Die Bedienung kommt und nimmt die Bestellung auf: der Warsteiner bestellt natürlich ein Warsteiner, der Bitburger bleibt beim Bit und der Bamberger bestellt sich ein Spezi (Colafanta). Der Warsteiner und der Bamberger gucken den Bamberger entsetzt an: "Mann, was ist denn los? Warum bestellst du denn ein Spezi?" Der Bamberger: "Mei, wenn ihr kein Bier trinkt, trink ich halt auch keins."

          Hi hi, den Franken gefällts. Zum Wohl!

          1. N'Abend,

            mannomann, was trinkst denn du für'n Bier? Hier gilt als Faustformel, dass ein Kasten "billiges" Bier etwa einen Fünfer kostet, etwas Edles wie Becks, Hasseröder oder Köpi etwa 10..12 Euro. Also eher 8..10 Kästen Bier für'n Hunderter.
            hast recht. Aber Becks edel?

            naja, Becks hat seinen sehr typischen, eigenartigen Geschmack, der nicht jedem liegt. Aber trotzdem gilt es allgemein als Bier der gehobenen Klasse.
            Das IMO beste Bier, das ich je getrunken habe, gibt es wegen des deutschen Reinheitsgebots nicht in DE. Das ist das Faxe-Pils, wie es in DK angeboten wird. Das wird nämlich neben Gerste auch mit einem ordentlichen Anteil Mais gebraut. Ja, es gibt Faxe auch hier in gut sortierten Getränkemärkten. Aber nur in der kastrierten, dem deutschen Reinheitsgebot entsprechenden Version.

            Ich bin aus Franken und das Bier von Kleinstbrauereien gewöhnt.

            Da gibt es zweifellos einige, die man außerhalb von Franken in keinem Getränkemarkt bekommt, und für die man dennoch seine Schwiegermutter verkaufen würde. Aber ich muss mit dem vorlieb nehmen, was ich hier in der Stuttgarter Umgebung normalerweise in den Getränkeabteilungen der Supermärkte kriege.

            Erzähl dir mal nen Frankenwitz:

            Danke, den habe ich schon in einigen Farbvarianten (Franken, Bayern, Friesen) gehört. Immer noch ganz nett, aber nicht mehr neu. :-)

            Ciao,
             Martin

            --
            Warum können wir heute so sicher sagen, dass Gott keine Frau sein kann?
            Weil dann nach "Es werde Licht" der nächste Satz "Wie sieht denn das hier aus?!" gewesen wäre.
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            1. Hi,

              Das IMO beste Bier, das ich je getrunken habe, gibt es wegen des deutschen Reinheitsgebots nicht in DE. Das ist das Faxe-Pils, wie es in DK angeboten wird. Das wird nämlich neben Gerste auch mit einem ordentlichen Anteil Mais gebraut. Ja, es gibt Faxe auch hier in gut sortierten Getränkemärkten. Aber nur in der kastrierten, dem deutschen Reinheitsgebot entsprechenden Version.

              Faxe kenn ich wirklich nur aus Deutschland. Mein Lieblingsbier ist ja das Staropramen ungefiltert. Absolute Nummer 1.

              Da gibt es zweifellos einige, die man außerhalb von Franken in keinem Getränkemarkt bekommt, und für die man dennoch seine Schwiegermutter verkaufen würde. Aber ich muss mit dem vorlieb nehmen, was ich hier in der Stuttgarter Umgebung normalerweise in den Getränkeabteilungen der Supermärkte kriege.

              Ja, Getränkeabteilungen der Supermärkte haben meiner Erfahrung nach immer wenig Auswahl in Sachen Bier.

              1. Hallo,

                Das IMO beste Bier, das ich je getrunken habe, gibt es wegen des deutschen Reinheitsgebots nicht in DE. Das ist das Faxe-Pils, wie es in DK angeboten wird. Das wird nämlich neben Gerste auch mit einem ordentlichen Anteil Mais gebraut. Ja, es gibt Faxe auch hier in gut sortierten Getränkemärkten. Aber nur in der kastrierten, dem deutschen Reinheitsgebot entsprechenden Version.
                Faxe kenn ich wirklich nur aus Deutschland.

                ich habe während eines Dänemark-Urlaubs mal eine Brauereibesichtigung in Faxe mitgemacht. Daher auch mein Wissen über die Zutaten.
                Es ist ja eigenartig: Der Geruch in einer Brauerei (oder in der Nähe) ist scheußlich, wie Hund ganz hinten. Ähnlich bei einer Kaffeerösterei. Ich habe auch bei einem Bootsurlaub mal eine Nacht direkt in der Nähe der Firma Calve in Delft (NL) gelegen. Calve produziert neben diversen Ketchup-Varianten vor allem Erdnussbutter. Der Geruch in der Nähe war auch ekelhaft. Aber das Produkt ... ;-)

                Mein Lieblingsbier ist ja das Staropramen ungefiltert. Absolute Nummer 1.

                Ah, nie gehört. Aber die Tschechen verstehen auch was von Bier!

                Ciao,
                 Martin

                --
                Es gibt Tage, da gelingt einem einfach alles.
                Aber das ist kein Grund zur Sorge; das geht vorbei.
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  2. Hi,

    Und habe ich überhaupt die Spur einer Chance als kleiner Hobby-Webdesigner an Aufträge zu kommen?

    als kleiner Hobby-Webdesigner kommst du, wenn überhaupt, nur an sehr schlechte, ich möchte fast schon sagen oft auch undankbare "Projekte". Wie ein kleiner Hobbykoch, ein kleiner Hobbygärtner oder ein kleiner Hobbyphysiker auch.

    Manch einer schafft es dennoch vom Hobby zum Beruf. Das geht. Die wenigsten in der Branche sind ausgebildete Web-Entwickler etc., würde ich mal behaupten. Zumindest war das vor 5 Jahren noch so.

  3. Grüße,
    1)weniger als für das einräumen der regale bei aldi solltest du nciht verlangen, sonst wird man dich nciht respektieren und rumschubsen
    2)du wirst es hassen
    3)sehr
    insbesondere wenn du bisher eher die kreative Seite des Webdesign geschätzt hast.
    MFG
    bleicher

    --
    __________________________-

    FirefoxMyth
  4. Hallo,

    Heute hat sich in meinem Kopf die Saat einer Idee eingenistet: Meine Fähigkeiten kommerziell anbieten? Ich rede nicht vom großen Geld. Meine Wunschvorstellung zu dieser Idee wäre hier und da neben meiner Ausbildung zum Fachinformatiker (die mir technisch zusätzlich den Rücken stärken könnte) für privatpersonen, Vereine oder vielleicht auch Kleinunternehmen eine Webpräsenz zu verwirklichen. Für - was weiß ich - 20€ / Projekt oder sowas. Das Ganze ist wirklich alles andere als voll durchdacht.

    ich verstehe, was du meinst ... aber vergiss nicht: Die Branche ist hart umkämpft, die Konkurrenz ist groß.
    Dein Ansatz, zunächst mal für Dumpingpreise "unter Freunden" im unmittelbaren Bekanntenkreis was zu machen, ist sicher nicht falsch. Aber 20 Euronen ist selbst als Freundschaftspreis eher lächerlich. Bedenke, wie lange du selbst für einen ganz einfachen Webauftritt arbeiten müsstest. Okay, du bist Amateur und brauchst daher wegen der nötigen Informationsbeschaffung wesentlich länger, aber selbst dann: Etwa 5 Euro Stundensatz sollten für dich immer noch drin sein.

    Ich würde mich explizit als Amateur bewerben, aber motiviert und günstig.

    Okay. Aber mach nicht den Fehler, deine Dienste weit unter Wert zu verkaufen.

    Und habe ich überhaupt die Spur einer Chance als kleiner Hobby-Webdesigner an Aufträge zu kommen?

    Wie ich schon andeutete: Zunächst mal nur duch Mund-zu-Mund-Propaganda. Wenn du mal eine Handvoll Projekte realisiert hast, kannst du die vielleicht als Referenzen angeben, das gibt Schub. Also schwach anfangen, dann stark nachla... ähm, stark aufdrehen. :-)

    Ciao,
     Martin

    --
    Keine Sorge, wir finden für jede Lösung ein Problem.
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    1. Moin Moin!

      Etwa 5 Euro Stundensatz sollten für dich immer noch drin sein.

      Am Ende meiner Schulzeit, die immerhin auch schon das eine oder andere Jahrzehnt hinter mir liegt, war der Stundensatz für einen Einkaufswagenzurückschubser 11 DM. Dafür braucht man zwar ein wenig Kraft, aber das Hirn kann auf Sparflamme laufen.

      (Ich kenne übrigens einen Mann, der diesen Job seit etwa 30 Jahren macht, und damit voll zufrieden ist. Auch sein Arbeitgeber scheint mit ihm zufrieden zu sein. Ganz böse muß man allerdings auch sagen, deutlich komplexere Tätigkeiten ihn überfordern würden.)

      Ich möchte für diesen Stundensatz nicht arbeiten, und schon gar nicht in meinem erlernten Beruf.

      Natürlich mache ich gelegentlich auch mal Freundschaftspreise und nehme für eine dreistündige OP an einem eigentlich längst schrottreifen Rechner nur einen Zehner, wenn ich weiß, dass sich der Eigentümer keinen anderen Rechner und erst recht keinen Technikereinsatz leisten kann.

      Alexander

      --
      Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
      1. Hi,

        Etwa 5 Euro Stundensatz sollten für dich immer noch drin sein.
        Am Ende meiner Schulzeit, die immerhin auch schon das eine oder andere Jahrzehnt hinter mir liegt, war der Stundensatz für einen Einkaufswagenzurückschubser 11 DM.

        ich habe diesen Job _während_ meiner Schulzeit ein Weilchen für 5.80DM die Stunde gemacht (wurde nach ein paar Monaten auf 6.20DM erhöht). Das war Mitte der 80er Jahre. Ich will das nicht auf heutige Verhältnisse projizieren, sondern nur mal so gegenüberstellen.

        Dafür braucht man zwar ein wenig Kraft, aber das Hirn kann auf Sparflamme laufen.

        Stimmt. Außer Einkaufswagen-Sortieren gehörte für mich noch Leergut-Stapeln dazu. Von Hand, versteht sich.

        Ich möchte für diesen Stundensatz nicht arbeiten, und schon gar nicht in meinem erlernten Beruf.

        Ich habe mich auch nur auf das Szenario des OP bezogen, mit dieser Tätigkeit ein paar Euro nebenher zu verdienen. Und unter Freunden mach ich die eine oder andere Operation auch mal kostenlos - oder für'n gepflegtes Abendessen als Entlohnung.

        Ciao,
         Martin

        --
        Früher habe ich mich vor der Arbeit gedrückt. Heute könnte ich stundenlang zusehen.
        Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
    2. Hallo,

      Heute hat sich in meinem Kopf die Saat einer Idee eingenistet: Meine Fähigkeiten kommerziell anbieten? Ich rede nicht vom großen Geld. Meine Wunschvorstellung zu dieser Idee wäre hier und da neben meiner Ausbildung zum Fachinformatiker (die mir technisch zusätzlich den Rücken stärken könnte) für privatpersonen, Vereine oder vielleicht auch Kleinunternehmen eine Webpräsenz zu verwirklichen. Für - was weiß ich - 20€ / Projekt oder sowas. Das Ganze ist wirklich alles andere als voll durchdacht.

      ich verstehe, was du meinst ... aber vergiss nicht: Die Branche ist hart umkämpft, die Konkurrenz ist groß.

      Es ist ähnlich wie wenn du Mode anbieten willst. Du kannst dich auch nicht Modedesigner nennen und dann für 5 Euro ein Kleid schneidern. So ähnlich ist es mit Websiten. Für 20 Euro kann es nichts sein. So ähnlich wie wenn ich sage ich biete maßgeschneiderte Kleidung für 10 Euro an. Wird nichts.

  5. Hi,

    Gibt es sowas wie Webdesign-Börsen oder sowas?

    ja, die gibt es, eine kenne ich: http://www.designenlassen.de/

    Ciao, Performer

    1. Hi,

      Gibt es sowas wie Webdesign-Börsen oder sowas?

      ja, die gibt es, eine kenne ich: http://www.designenlassen.de/

      Nichts gegen die Jungs dort.

      Ich habe mir mein Logo da machen lassen.

      Allerallererste Sahne... habe für keine 300 Euronen knapp 60o0 Vorschläge erhalten (also gut, davon 100 wirklich verschiedenen...was ja aber immer noch erste Sahne ist!!) und bin mit eminem Logo sowas von zufrieden...seit 2 Jahren noch nicht satt gesehen daran!

      Hab echt ne geile Auktion gehabt

      Bernd

      1. Hi,

        Allerallererste Sahne...

        Alexander hat in der Gesamtheit seiner Betrachtung sicher recht, doch gerade solche Börsen bieten auch Leuten eine Chance, die auf dem „freien Markt“ nicht auf die Füße kämen, weil es vielleicht am sicheren Auftreten fehlt, obwohl sie fachlich absolut top sind.

        Ciao, Performer

        1. gerade solche Börsen bieten auch Leuten eine Chance, die auf dem „freien Markt“ nicht auf die Füße kämen, weil es vielleicht am sicheren Auftreten fehlt, obwohl sie fachlich absolut top sind.

          Genau das sagte ich ja.
          Für Mindestlohn sorgt dort auch der Anbieter und die Community.
          Aber bedenke, dass dort Globalisierung nicht nur einfach ein Wort ist. Ich habe meinen Zuschlag einem dieser ambitionierten Amateure gegeben. Der war richtig gut (fand ich) und kam/kommt aus der Ukraine.

          Und mein Logo (inkl. aller entsprechenden Abänderungen und der dazugehörigen Formate) ist wirklich top.

          Bernd

  6. Moin Moin!

    Mutig ausgedrückt: Ich halte mich selbst für einen Amateur, jedoch für einen guten Amateur.

    Trotzdem ein Amateur. Ich bin ein Profi, mit entsprechender Ausbildung, und ich "pflege" (reanimiere ;-)) und entwickle ein System weiter, das seit 1980 von bis zu fünf Amateuren zusammengefrickelt wurde. Die Profis in der Runde ahnen, worauf das hinausläuft. ("Ommmmm, ich bin ruhig, ich bin entspannt, ich werde niemanden anschreien. Ommmmmmmmmmm. Ich bin ruhig, ich bin entspannt, ich werde niemanden schlagen. Ommmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm...")

    Das war übrigens nicht meine urprüngliche Stellenbeschreibung. Da sollte ich ein System pflegen und weiterentwickeln, das auf einer von geschätzt dreißig bis vierzig Amateuren zusammengefrickelten Plattform läuft und durch Streichen und Kopieren durch einen Amateur aus einem großen, nie funktionsfähigem und nie verkauften Eierlegende-Wollmilchsau-System entstand, dass eine Gruppe von etwa fünf Amateuren gebastelt hat.

    Natürlich stand das NICHT in der Stellenanzeige!

    Ich weiß nicht, was schlimmer ist, aber wenigstens habe ich bei meinem aktuellen System eine halbwegs professionell entwickelte Plattform, und oberhalb der Plattform habe ich alle Sources.

    Heute hat sich in meinem Kopf die Saat einer Idee eingenistet: Meine Fähigkeiten kommerziell anbieten? Ich rede nicht vom großen Geld.

    Meine Wunschvorstellung zu dieser Idee wäre hier und da neben meiner Ausbildung zum Fachinformatiker (die mir technisch zusätzlich den Rücken stärken könnte)

    F/Lachinformatiker? Die hießen früher mal Büromaschinenmechaniker (Schreibmaschinenflicker) und schrauben im wesentlichen Kisten auf und wieder zu. Fachinformatiker ist eine handwerkliche Ausbildung, aus der man brauchbare IT-Supporter gewinnen kann. Vielleicht auch Minesweeper Consultants and Solitair Experts. Aber keine ernsthaften Entwickler.

    für privatpersonen, Vereine oder vielleicht auch Kleinunternehmen eine Webpräsenz zu verwirklichen.

    Jeder große Hoster hat einen Webseiten-Baukasten, kostenlos und mit guten Voreinstellungen. Damit können Amateure durchaus ansehnliche Webseiten zusammenklicken. Warum sollen die Leute Dir das überlassen?

    Für - was weiß ich - 20€ / Projekt oder sowas. Das Ganze ist wirklich alles andere als voll durchdacht.

    Richtig. Ab 20 k€ fängt ein ernsthaftes Projekt an. Für 20 € bekommst Du von mir nicht mehr als 15 Minuten Dienstleistung auf Minimalniveau, zuzüglich Märchensteuer und Spesen.

    Andererseits frickelt der pubertierende Nachbarssohn für'n 10er und 'ne alte Softporno-DVD die Webseiten auf Deinem Niveau zurecht.

    Mal als Realitätsabgleich: Eine Technikerstunde von der Telekom kostet, wenn mich nicht alles täuscht, um 100 Euro. Techniker in dem Sinne, dass der Telekomiker Strippen zieht und Macken in der Verkabelung beseitigt. Der entwirft und plant keine Telefonanlagen, der zieht mit einem fertigen Plan ins Feld und setzt den um.

    Ich würde mich explizit als Amateur bewerben, aber motiviert und günstig.

    Warum soll ich einen Amateur beauftragen, meine Außendarstellung (=Werbung) zu erledigen? Dann lieber einen steuerlich absetzbaren Schein mehr für einen Profi, der einen nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch und optisch gelungenen Auftritt baut, der nicht beim ersten Niesen in seine Einzelteile zerfällt.

    Ich habe nur überhaupt keine Ahnung, wo ich da ansätzen könnte. Gibt es sowas wie Webdesign-Börsen oder sowas? habt ihr vielleicht Ideen oder Erfahrung mit sowas?

    Du kannst Ziegelstein und Findling nicht voneinander unterscheiden, hast keine Ahnung, wie man potenzielle Häuslebauer findet, willst aber als Bau-Amateur den Leuten billige Häuser auf Amateur-Niveau bauen und verkaufen. Ob das so eine gute Idee ist?

    Und offenbar hast Du auch noch nicht selbst gesucht. Keine guten Voraussetzungen für selbständige Arbeit.

    Und habe ich überhaupt die Spur einer Chance als kleiner Hobby-Webdesigner an Aufträge zu kommen?

    Klar, bei Nachbarn, Freunde, Kollegen, die noch weniger Ahnung und keinen pubertierenden Nachbarsjungen haben. Und wenn Du diese fünf bis zehn "Projekte" abgearbeitet hast, hast Du nach Deiner Preisvorstellung 100 bis 200 Euro mehr in der Tasche und alle Kunden versorgt. Danach kommt nichts mehr.

    Bin froh über jedwede Anregung, egal in welche Richtung! ^_^

    Denk mal gründlich über deine vorhandene Qualifikation, die minimal notwendige Qualifikation und den Weg zu einer brauchbaren Qualifikation nach.

    Parallel dazu denk mal darüber nach, wie viele "Projekte" à 20 Euro Du pro Monat brauchst, damit Du nicht in einem Pappkarton auf dem Bahnhofsgelände wohnen und Dich von gammeligem Grünzeug aus dem Supermarkt-Container ernähren mußt: Schreib mal ganz entspannt die monatlichen Beträge für Miete, Strom, Gas, Wasser, sonstige Nebenkosten, Ausgaben für Lebensmittel, Klamotten, Waschmittel, ..., Internet, Telefon, Kranken-, Renten-, Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung auf. Schlag 10 oder 20 % für vergessenes und außergewöhnliche Ausgaben drauf, multipliziere mit 12 Monaten, dann weißt Du, was Du im Jahr MINDESTENS einnehmen mußt, damit Du nicht über kurz oder lang Besuch vom Gerichtsvollzieher bekommst.

    Ach verdammt, das reicht noch nicht! Es wäre ja schön, wenn man ungestört arbeiten könnte. Aber "Vater Staat" hält auch gerne die Hand auf (Umsatzsteuer, Einnahmesteuer, und weiß der Geier was noch), dann wirst Du noch Zwangsmitglied in der IHK, Handwerkskammer, o.ä., und schon sind die Hälfte Deiner Einnahmen wieder aus der Kasse raus. Verdoppel also mal die Summe, dann hast Du einen guten Daumenfaktor, um mit einer "Schwarzen Null" oder einem kleinen Gewinn durchs Jahr zu kommen. Urlaub wirst Du übrigens nicht haben, und nach 40 h / Woche fängt die Arbeit erst an.

    Steuerlich günstigere Freiberuflichkeit kannst Du als Fachinformatiker und erst recht als Fachfremder knicken, da zählst Du mehr oder weniger als Handwerker. Als Arzt oder Architekt, oder auch als Ingenieur KANNST Du freiberuflich arbeiten, als Handwerker nicht. Die Informatiker sind ohnehin angesch...en. Nur mit einer ingeneursartigen Ausbildung (sprich: Dipl-Inf) hast Du überhaupt eine Chance, NICHT als Gewerbetreibender abgezockt zu werden, mußt dann aber mit erheblichen Einschränkungen (kein Handel, keine eigenständige Entwicklungsarbeit) leben.

    Andere Frage: Wie gut kannst Du mit vorhandenen und potenziellen Kunden umgehen? Kannst Du einem Kunden nach 10 Minuten Diskussion sagen, wie groß das Projekt ist, wie teuer es in etwa wird, wie lange es dauert? Wie gut bist Du darin, Deine eigene Leistung zu bewerben? Kannst Du einem Eskimo einen Kühlschrank verkaufen und einem Araber eine Sonnenbank?

    Du fährst mit einem potenziellen Kunden im Aufzug vom EG in den 10. Stock. Das dauert vielleicht 30 Sekunden. Kannst Du ihm in der Zeit erklären, was Du machst und warum er unbedingt Dich und niemand anderen haben will?

    Wie viel Zeit willst Du inverstieren? Als kleine Nebentätigkeit neben einem regulären Job, der Deine Existenz sichert, mag das funktionieren. Das wären dann (gesetzliche Vorgabe) max. 10 h Extra-Arbeit pro Woche, neben dem regulären 40h-Job.

    Für eine volle Selbständigkeit setze mal 60 bis 80 h / Woche an, in denen Du nicht nur Deinen Traumjob machst, sondern auch Werbung, Verwaltung, Behördentheater, Kundensuche, Reisen - und zwar beruflich, zum Kunden, nicht in den Urlaub! Urlaub wirst Du Dir in den ersten Jahren gar nicht leisten können, weder finanziell noch zeitlich. Geld bekommst Du (direkt) nur für die Zeit, in der Du Deinem Traubjob nachgehst. Den Rest der Zeit gibst Du Geld aus oder strampelst Dich bestenfalls für 0 Cent ab.

    Bist Du dazu bereit? Auch Deine Familie?

    Hast Du genügend Reserven, um mal zwei oder drei Monate ohne nennenswerte Einnahmen bzw. mit deutlich weniger Einnahmen zu überbrücken?

    Alexander

    --
    Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
    1. Andererseits frickelt der pubertierende Nachbarssohn für'n 10er und 'ne alte Softporno-DVD die Webseiten auf Deinem Niveau zurecht.

      Mein Spruch des Abends :-D

      Danke!

      Bernd

    2. F/Lachinformatiker? Die hießen früher mal Büromaschinenmechaniker (Schreibmaschinenflicker) und schrauben im wesentlichen Kisten auf und wieder zu. Fachinformatiker ist eine handwerkliche Ausbildung, aus der man brauchbare IT-Supporter gewinnen kann. Vielleicht auch Minesweeper Consultants and Solitair Experts. Aber keine ernsthaften Entwickler.

      Selten so einen Schwachsinn gelesen.
      Wir bilden hier Fachinformatiker aus.
      Die dürfen/müssen in ihrer Ausbildung alles mögliche machen.
      "Kisten" auf- und wieder zuzuschrauben gehört jedenfalls nicht dazu.
      Und viele der jungen Kollegen, die ich hier schon erleben durfte, stecken so manchen alteingesessenen "Profi" locker in die Tasche.

      1. Und viele der jungen Kollegen, die ich hier schon erleben durfte, stecken so manchen alteingesessenen "Profi" locker in die Tasche.

        Und haben dieses Wissen bei Euch oder autodidaktisch erlernt? ;-)

        1. Vielleicht keine direkte Antwort auf deine Frage ...

          Motivation und Engagement muss jeder selbst mitbringen.
          Das kann man keinem im Rahmen einer Ausbildung "beibringen".

          Und ja - es gibt heute noch junge Menschen, die diese beiden Attribute auf die Waagschale werfen können.

          Verwalter von technischen "Altlasten" kommen da oft nicht mehr mit. Was ich auch gar nicht böse meine.

          Das "handwerkliche" in der Softwareentwicklung ist zu lernen - auch bei uns ;)

          Und das heißt NICHT einen Rechner aufzuschrauben oder den Monitor anzuschließen.

    3. Moin,

      F/Lachinformatiker? Die hießen früher mal Büromaschinenmechaniker (Schreibmaschinenflicker) und schrauben im wesentlichen Kisten auf und wieder zu. Fachinformatiker ist eine handwerkliche Ausbildung, aus der man brauchbare IT-Supporter gewinnen kann. Vielleicht auch Minesweeper Consultants and Solitair Experts. Aber keine ernsthaften Entwickler.

      Aha, großer Profi *verneig*. Danke für deine umfassenden Erkenntnisse, ich war bisher der Meinung, dass eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung zum Softwareentwickler macht, aber vielleicht bewerbe ich mich doch später besser als Bäcker.

      Grüße Marco

    4. Moin, Moin,

      Trotzdem ein Amateur. Ich bin ein Profi, mit entsprechender Ausbildung, und ich "pflege" (reanimiere ;-)) und entwickle ein System weiter, das seit 1980 von bis zu fünf Amateuren zusammengefrickelt wurde. Die Profis in der Runde ahnen, worauf das hinausläuft. ("Ommmmm, ich bin ruhig, ich bin entspannt, ich werde niemanden anschreien. Ommmmmmmmmmm. Ich bin ruhig, ich bin entspannt, ich werde niemanden schlagen. Ommmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm...")

      Das erläuter mal näher. Was heisst entsprechende Ausbildung? Und was genau verstehst du unter System?

      Also mir ist bisher kein Studium bekannt, in dem man lernt, praktisch mit großen "Systemen" umzugehen. Ich habe mal theoretische Informatik studiert, bis zum Beginn meiner ersten Festanstellung bin ich mit großen Systemen praktisch nicht in Berührung gekommen. Wir mussten im Studium nicht mal programmieren. Anderen Informatikern geht das meines Wissens ähnlich. Da sammelt man Erfahrung im Praktikum oder in kleineren Agenturen / Jobs. Also, wo lernt man den Umgang mit solchen Systemen akademisch? Ausnahmen mag es geben: spezielle Seminare etc.

      Meines Erachtens lernt man es sowieso autodidaktisch. Mit gewissen Grundlagen tut man sich da leichter. Aber na ja, hier bei uns im Haus sind die Programmiercracks allesamt keine Informatiker, wenn, dann abgebrochen.

      Und wenn es sich hier um Websysteme handelt: na ja, da ist wahrlich viel Flickwerk dahinter. Im Grunde sind das ja nur Sammlungen von Skripten.

      Das war übrigens nicht meine urprüngliche Stellenbeschreibung. Da sollte ich ein System pflegen und weiterentwickeln, das auf einer von geschätzt dreißig bis vierzig Amateuren zusammengefrickelten Plattform läuft und durch Streichen und Kopieren durch einen Amateur aus einem großen, nie funktionsfähigem und nie verkauften Eierlegende-Wollmilchsau-System entstand, dass eine Gruppe von etwa fünf Amateuren gebastelt hat.

      Es gibt noch ein paar mehr Graustufen zwischen Webseiten für Vereine machen und alleinig ein großes System pflegen (warten, entwickeln). Wissbegiere Amateure sind mir lieber, als verstockte Akademiker.

      Mal ehrlich, die meisten guten Programmierer sind Autodidakten. Ich rede hier nicht von Systemarchitekten, dass sind mehr die Ingenieurnaturen.

      F/Lachinformatiker? Die hießen früher mal Büromaschinenmechaniker (Schreibmaschinenflicker) und schrauben im wesentlichen Kisten auf und wieder zu. Fachinformatiker ist eine handwerkliche Ausbildung, aus der man brauchbare IT-Supporter gewinnen kann. Vielleicht auch Minesweeper Consultants and Solitair Experts. Aber keine ernsthaften Entwickler.

      schön pauschalisiert.

      für privatpersonen, Vereine oder vielleicht auch Kleinunternehmen eine Webpräsenz zu verwirklichen.

      Jeder große Hoster hat einen Webseiten-Baukasten, kostenlos und mit guten Voreinstellungen. Damit können Amateure durchaus ansehnliche Webseiten zusammenklicken. Warum sollen die Leute Dir das überlassen?

      Für - was weiß ich - 20€ / Projekt oder sowas. Das Ganze ist wirklich alles andere als voll durchdacht.

      Richtig. Ab 20 k€ fängt ein ernsthaftes Projekt an. Für 20 € bekommst Du von mir nicht mehr als 15 Minuten Dienstleistung auf Minimalniveau, zuzüglich Märchensteuer und Spesen.

      ist ja gut jetzt. Wir wissen, dass du als Systemcrack ne Menge Kohle einsackst. Aber du solltest mal aufhören, zu pauschalisieren. Ich bin lange genug im Geschäft, um zu behaupten, dass deine Ergüsse hier ziemlich überspitzt sind. 60-80 Stunden arbeiten, damit was hängen bleibt... hä? Was hast du für einen Lebensstandard? Der OP hier ist geschätzte 20, mein Gott, soll der jetzt gleich aufgeben, nur weil er noch kein System warten kann.

      Hilfe!

      1. Hallo,

        Also mir ist bisher kein Studium bekannt, in dem man lernt, praktisch mit großen "Systemen" umzugehen. Ich habe mal theoretische Informatik studiert, bis zum Beginn meiner ersten Festanstellung bin ich mit großen Systemen praktisch nicht in Berührung gekommen. Wir mussten im Studium nicht mal programmieren. Anderen Informatikern geht das meines Wissens ähnlich. Da sammelt man Erfahrung im Praktikum oder in kleineren Agenturen / Jobs. Also, wo lernt man den Umgang mit solchen Systemen akademisch? Ausnahmen mag es geben: spezielle Seminare etc.

        bei mir war der Schwerpunkt mit dem Studiengang Technische Informatik eher auf der praktischen Seite, und das Erlernen der Programmiersprachen Pascal und C war ebenso Teil des Lehrinhalts wie eine Einführung in Unix, Grundlagen der Elektrotechnik und der Halbleitertechnik, sowie Digitaltechnik vom einfachen AND-Gatter bis zum prinzipiellen Aufbau einer einfachen CPU. All das mit Praxisbezug in Form von Laborversuchen und Aufgaben wie z.B. dem Aufbau eines Schieberegisters aus einzelnen Flipflops auf einem Steckbrett, oder der Programmierung eines kleinen Roboters in C mit einem Echtzeit-Betriebssystem (dessen Name mir inzwischen entfallen ist).

        Zugegeben, das lehrt nicht "den Umgang mit großen Systemen", was immer man darunter verstehen mag. Aber es trainiert immerhin den Blick für Zusammenhänge, das Erkennen und Begreifen von Systemen, die man nicht auf den ersten Blick durchschaut.

        Mal ehrlich, die meisten guten Programmierer sind Autodidakten.

        Müssen sie sein, denn die Technik, mit der sie umgehen, entwickelt sich rasend schnell weiter. Ganz zu schweigen von Spezialisierung auf bestimmte Themengebiete, die man in einem Studium/einer Ausbildung bestenfalls mal mit einem Nebensatz gestreift hat.

        60-80 Stunden arbeiten, damit was hängen bleibt... hä? Was hast du für einen Lebensstandard?

        Kommt drauf an: Als Angestellter würde ich das nicht mit mir machen lassen. Da habe ich meine 40-Stunden-Woche, mach auch mal die eine oder andere Überstunde, aber das war's dann auch. Als Selbständiger sieht das schon ein wenig anders aus.

        Der OP hier ist geschätzte 20, mein Gott, soll der jetzt gleich aufgeben, nur weil er noch kein System warten kann.

        Vor allem möchte er damit nicht gleich den Lebensunterhalt für eine vierköpfige Familie verdienen, sondern spielerisch ins Geschäft kommen und dabei wenigstens schon mal ein Taschengeld kassieren.

        Ciao,
         Martin

        --
        Ich verdanke meinen Eltern so viel - besonders meiner Mutter und meinem Vater.
          (Dakota Fanning, US-Nachwuchsschauspielerin)
        Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
      2. Moin Moin!

        Trotzdem ein Amateur. Ich bin ein Profi, mit entsprechender Ausbildung, und ich "pflege" (reanimiere ;-)) und entwickle ein System weiter, das seit 1980 von bis zu fünf Amateuren zusammengefrickelt wurde. Die Profis in der Runde ahnen, worauf das hinausläuft. ("Ommmmm, ich bin ruhig, ich bin entspannt, ich werde niemanden anschreien. Ommmmmmmmmmm. Ich bin ruhig, ich bin entspannt, ich werde niemanden schlagen. Ommmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm...")

        Das erläuter mal näher. Was heisst entsprechende Ausbildung?

        Dipl.-Inf. (FH), Fachrichtung Kommunikationsinformatik

        Und was genau verstehst du unter System?

        System ist im o.g. Kontext ein Netzwerk über zwei Standorte, in dem neben viel anderem Zeugs zwei Server mit je einem MUMPS-System laufen, darauf läuft die Software, die den Laden am Laufen hält: Beschaffen von Rohmaterial, Analysen, Verarbeitung, Entsorgung, Lagerverwaltung, Vertrieb, Planung, Überwachung, Statistiken, usw. Dazu jede Menge Schnittstellen zu anderen Systemen, insbesondere zur Meßtechnik von Analyse und Produktion. Zugriff erfolgt über Terminal-Emulatoren auf PCs und Thin Clients.

        Das Besondere an dieser Software ist, dass Fehler in der Software relativ leicht Menschenleben kosten können, jedenfalls deutlich leichter als ein Bug in einer Textverarbeitung. Es gibt natürlich noch Sicherungen außerhalb des Systems, die genau das verhindern sollen, nicht zuletzt bei unseren Kunden. Aber kommen im Extremfall ein schlampiger Kunde mit "deaktivierter" Sicherung und ein Fehler in unserer Software zusammen, freuen sich Bestatter und Rechtsanwälte der Angehörigen über neue Aufträge.

        Ich will und werde nicht weiter auf Details und Branche eingehen, damit erhalte ich mir die Freiheit, meinen Arbeitgeber so zu kritisieren, wie ich es will.

        Also mir ist bisher kein Studium bekannt, in dem man lernt, praktisch mit großen "Systemen" umzugehen. Ich habe mal theoretische Informatik studiert, bis zum Beginn meiner ersten Festanstellung bin ich mit großen Systemen praktisch nicht in Berührung gekommen. Wir mussten im Studium nicht mal programmieren. Anderen Informatikern geht das meines Wissens ähnlich.
        Da sammelt man Erfahrung im Praktikum oder in kleineren Agenturen / Jobs. Also, wo lernt man den Umgang mit solchen Systemen akademisch? Ausnahmen mag es geben: spezielle Seminare etc.

        In meinem Studium gab es zwei Praxissemester, das zweite wurde gleichzeitig für die Diplomarbeit genutzt. Ich habe beide im selben Unternehmen gearbeitet und dort reichlich gelernt. Nicht nur den Umgang mit komplexen Systemen, sondern auch Umgang mit Kunden (bzw. die Tatsache, dass mir dazu reichlich Talent und Motivation fehlt), Präsentationstechniken, und nicht zuletzt, dass auch kleine Hochschulen große Elfenbeintürme sein können.

        Ein ganz besonderes Erlebnis, noch im ersten Praxissemester, war, dass der EDV-Leiter einfach auf Grund einer fünfseitigen Präsentation, die ich in einer halben Stunde zusammengekritzelt hatte, ganz entspannt Hard- und Software im Wert eines sehr luxuriösen Neuwagens bestellt hat. "Wenn Du meinst, dass das so besser funktioniert, dann kaufen wir das eben. Punkt."

        Meines Erachtens lernt man es sowieso autodidaktisch. Mit gewissen Grundlagen tut man sich da leichter. Aber na ja, hier bei uns im Haus sind die Programmiercracks allesamt keine Informatiker, wenn, dann abgebrochen.

        Jupp, genauso wurde das Nachfolgesystem für unsere jetzige Eierlegende Wollmilchsau zusammengebaut. Das Ergebnis ist, dass schweineteure High-End-Hardware nötig ist, damit das System nicht schon mit dem dritten aktiven Benutzer knirschend zum Stillstand kommt. Was unser System als Hauptserver einsetzt, reicht dem Nachfolgesystem bei geringerem Funktionsumfang kaum als Terminal.

        Das eigentlich Traurige daran ist aber, dass das Nachfolgesystem deutlich schneller sein könnte (ich behaupte mal Faktor 10), wenn man mal erstens einen Profiler darauf ansetzt und zweitens die frickelnden Amateure durch Profis ersetzt, die wissen, wie man mit relationalen Datenbanken und GUIs umgeht.

        Aber die Heerscharen von frickelnden Amateuren sind ja so schön billig. Das man viel weniger Profis (mit zugegeben deutlich höheren Gehaltsforderungen) für den selben Job bräuchte, die im Summe weniger kosten, ist in den entscheidenden Köpfen (noch) nicht angekommen.

        Und wenn es sich hier um Websysteme handelt: na ja, da ist wahrlich viel Flickwerk dahinter. Im Grunde sind das ja nur Sammlungen von Skripten.

        Nein, mit dem Web hat das alles nichts zu tun. Das kam erst ein Vierteljahrhundert nach MUMPS, bzw. ein Jahrzehnt nach unserem System.

        Die größte Annäherung an das Web ist ein CSV-Export aus dem System, der über verschlungene Pfade schließlich in einer MySQL(?)-Datenbank bei einem Provider landet, um einen winzigen Teil der Planungsdaten mit PHP im WWW zu veröffentlichen.

        F/Lachinformatiker? Die hießen früher mal Büromaschinenmechaniker (Schreibmaschinenflicker) und schrauben im wesentlichen Kisten auf und wieder zu. Fachinformatiker ist eine handwerkliche Ausbildung, aus der man brauchbare IT-Supporter gewinnen kann. Vielleicht auch Minesweeper Consultants and Solitair Experts. Aber keine ernsthaften Entwickler.

        schön pauschalisiert.

        Ja, natürlich. Wenn ich auf so etwas im Detail eingehe, nörgelt die Forumssoftware immer herum, dass ich zu geschwätzig bin.

        Ich möchte auch nicht ausschließen, dass ein kleiner Patentbeamter einen Physik-Nobelpreis gewinnen kann, dass bedeutet aber nicht, dass aus Patentämtern Heerscharen von Nobelpreisgewinnern kommen. Die Zahl (ehemaliger) Patentbeamter (oder meinetwegen bei Patentämtern Beschäftiger) mit irgendeinem Nobelpreis dürfte locker an einer Hand abzuzählen sein. Vermutlich reicht sogar ein Finger.

        (Und wo ich schon vom Thema weggehe: Der beste IT-Supporter, den ich je kennengelernt habe, war ein Theologie-Student. IT-mäßig war er eher Mittelklasse, dafür war er absolut genial im Umgang mit gestreßten und genervten Kollegen. Ich kenne niemanden, der so schnell einen Support-Kunden vom wutschnaubenden "ich reiß euch allen den A**** auf" zum ruhigen "ok, morgen reicht auch" bringen kann.)

        Richtig. Ab 20 k€ fängt ein ernsthaftes Projekt an. Für 20 € bekommst Du von mir nicht mehr als 15 Minuten Dienstleistung auf Minimalniveau, zuzüglich Märchensteuer und Spesen.

        ist ja gut jetzt. Wir wissen, dass du als Systemcrack ne Menge Kohle einsackst.

        Ja, ich verdiene gut. Warum auch nicht? Dafür habe ich lange gearbeitet und so manche Kröte geschluckt. Ich bringe aber auch Ergebnisse, die ihr Geld wert sind. Und ich kenne meine Schwächen. Deswegen weiß ich sehr genau, welchen Job ich haben will, und welchen nicht.

        Aber du solltest mal aufhören, zu pauschalisieren.

        Warum? Existenzgründer-Seminare passen schlecht in die Längenbegrenzung der Forumssoftware.

        Ich bin lange genug im Geschäft, um zu behaupten, dass deine Ergüsse hier ziemlich überspitzt sind. 60-80 Stunden arbeiten, damit was hängen bleibt...

        Ja, das sind sie. Um die Illusion zu beseitigen, dass man eine Selbständigkeit mit einer 35-Stunden-Woche schafft. Insbesondere, wenn man vom Thema so wenig Ahnung hat, das man nicht einmal Preise kalkulieren kann.

        hä? Was hast du für einen Lebensstandard?

        Jedenfalls hab ich keinen Bock auf Hartz-IV-geförderte Illusionen von Selbständigkeit, die in Selbstausbeutung und Privatinsolvenz enden.

        Aber wenn Du so fragst: Ich wohne zur Miete in einer Neubausiedlung am Stadtrand auf etwa 100 m², fahre ein 22 Jahre altes Auto, und mache einmal im Jahr zwei oder drei Wochen Urlaub irgendwo in Deutschland. Und ich habe gerade knapp 500 Euro in eine neue Brille investiert, nachdem die alte nach neun Jahren völlig hinüber war.

        Der OP hier ist geschätzte 20, mein Gott, soll der jetzt gleich aufgeben, nur weil er noch kein System warten kann.

        Nein, aufgeben soll er ja gar nicht, aber mal gründlich nachdenken.

        Ich hab mit meiner Selbständigkeit viel Spaß gehabt, aber ich habe irgendwann die Notbremse gezogen und arbeite wieder in Festanstellung. Für eine Selbständigkeit fehlen mir einfach einige Fähigkeiten, die ich durch viel Arbeit kompensieren müßte. Und dazu habe ich keinen Bock. Punkt.

        Finanziell geht es mir jetzt nicht wesentlich schlechter als zu Zeiten der Selbständigkeit, und unter dem Strich war die Selbständigkeit immer noch ein Gewinn.

        In der Selbständigkeit hat sich das Finanzamt reichlich an meinen Einnahmen bedienst, und es treibt einem echt die Tränen in die Augen, wenn man sieht, wie wenig Geld tatsächlich vom Umsatz auf dem Konto bleibt.

        Alexander

        --
        Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
      3. Moin Moin!

        Aber du solltest mal aufhören, zu pauschalisieren. Ich bin lange genug im Geschäft, um zu behaupten, dass deine Ergüsse hier ziemlich überspitzt sind. 60-80 Stunden arbeiten, damit was hängen bleibt... hä?

        Ich will's nochmal anders erklären:

        Ich hab reichlich Erfahrung im IT-Bereich. Ich muß mir nicht anlesen, wo die Unterschiede zwischen C und Java liegen, und ich muß mich in beide Sprachen nicht einarbeiten. Das ist längst passiert. Wenn ich mich in dieser Situation selbständig machen wollte, bräuchte ich dafür keine Zeit aufzuwenden.

        Im Gartenbau liege ich definitiv im DAU-Bereich. Ich weiß, welches Ende vom Spaten in die Erde gehört, und ich kann Brennnesseln und Löwenzahn auseinanderhalten. Gartenschläuche bekomme ich auch gerade eben noch an den Wasserhahn angedockt. Aber Grünzeug aller Art geht bei mir quasi binnen Sekunden ein, ich habe keinen Plan von Bäumen, Gräsern, Bodenwerten, usw. Wenn ich nun spontan beschlösse, mich als Gartenbauer selbständig zu machen, müßte ich nicht nur um Kunden kämpfen, sondern vor allem müßte ich erst einmal die Basics ab "wie ramme ich einen Spaten in den Boden" lernen. Das kann nicht klappen, wenn ich mangels Ahnung und Übung schon viermal so viel Zeit für einfache Jobs brauche wie Profis und dafür nur ein Prozent dessen nehme, was ein Profi verlangt.

        Ich weiß also sehr genau, warum ich mein Geld nicht als selbständiger Amateur-Gartenbauer verdiene.

        Alexander

        --
        Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
        1. Hi,

          [...] erst einmal die Basics ab "wie ramme ich einen Spaten in den Boden" lernen. Das kann nicht klappen

          doch, vielleicht mit einem Klappspaten?

          *scnr*
           Martin

          --
          Bitte komme jemand mit einem *g* zum Wochenende, damit nicht über mich gelacht wird.
            (Gunnar Bittersmann)
          Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
    5. Ich versteh nicht ganz warum du so viel "rumwetterst" ...

      Wie viel Zeit willst Du inverstieren? Als kleine Nebentätigkeit neben einem regulären Job, der Deine Existenz sichert, mag das funktionieren. Das wären dann (gesetzliche Vorgabe) max. 10 h Extra-Arbeit pro Woche, neben dem regulären 40h-Job.

      Ja, will er/sie.

      [...] hier und da neben meiner Ausbildung [...]

      MfG
      bubble

  7. Wow... Menschenskinder ich bin gerührt über diese Masse an Resonanz in auch noch so kurzer Zeit...

    Und auch wenn doch ordentlich Kritisches dabei ist (womit ich gerechnet habe), will ich mir doch etwas Zeit für eine Beantwortung nehmen.

    Aber schonmal vorweg: Ich bin begeistert! ^_^
    Vielen Dank!

  8. > Für - was weiß ich - 20€ / Projekt oder sowas.

    Das solltest du NICHT tun, niemals. Verlange einen anständigen Preis. Das beginnt bei mindestens ein paar Euro pro Arbeitsstunde.

    Erstens wird der Kunde immer mal wieder Zeit kosten. Inhalte aktualisieren, Probleme mit dem Hoster (sowas kann extrem Zeit kosten, auch wenn man rein gar nichts dafür kann), Einarbeitung der Benutzer und Support (typischerweise ist man dann auch noch gleich für PC-Support im Allgemeinen und fürs Lampen montieren zuständig). Usw.

    Zweitens kommen Ansprüche auf. Einerseits wird der Kunde dir vermutlich weitere 20 EUR Aufträge anbieten ("Könntest du uns nicht einen neuen PC zusammenstellen?"), andererseits werden auch weitere Kunden zu dir kommen und fragen, ob du ihnen mal für 20 EUR eine Webseite baust. Gerade im Bekanntenkreis ist es da schwierig, plötzlich auf eine faire Bezahlung umzuschwenken - was willst du dann sagen? ("Ja, mach ich, aber ich nehm jetzt 8 EUR pro Stunde.")

    Also: Setze den Preis so fest, dass du auch bereit bist, regelmässig mal einen Samstag oder einen Abend für etwas zu opfern, das dir keinen Spass macht! Auch wenn du jetzt denkst: "Aber mir macht es doch immer Spass!" Vergiss es. Bei einem kommerziellen Projekt wirst du dich ärgern. Garantiert. Regelmässig. Lange.

    Setze KEINEN Spasspreis!

    Und nochwas: Bei einem Pauschalpreis machst du ein ordentliches Arbeitsstundenbudget mit Reserve. Und das nimmst du dann x 2, um eine vernünftige Schätzung des Zeitaufwands zu haben.

  9. Mein Senf,

    also ich möchte mich der Kritik an den 20 Euro anschließen, wobei man das ganze auch relativ betrachten muss.

    Ich selbst bin bei einer Katzenorganisation. Da spende ich jeden Monat Geld und hab deren Webseite umsonst zusammen gebaut. Ein paar HTML Seiten, nix großes. Ehrenamtlich sozusagen.

    Wenn man jedoch Geld verlangt dann sollte es ein "guter" Preis sein. Mit den Webseiten verhält es sich wie mit dem Wein, je teurer desto besser. Zumindest in den Köpfen der Kunden. Mein alter Arbeitgeber kann davon ein Lied singen. Er hat sein Produkt für ein Apfel und ein Ei verkloppt. Er wollte wie ein Discounter wirken. Die Leute haben es gekauft, kurz mal rein geschaut und das wars. Er hatte massig Module, die das System aufgebohrt hätten und vor allem Geld in die Kassen gespühlt hätten.
    Erst als er (fast) das gleiche System deutlich teurer verkauft hat, kamen Stammkunden und die Leute haben sich damit auseinander gesetzt.

    Das gleiche bei deinem Lohn. Billige Arbeitskräfte wird unterstellt das sie nix drauf haben. Deshalb lieber hoch Pokern und auch mal eine Niederlage einstecken!

    Gruß
    Dumpingexperte
    T-Rex

  10. Om nah hoo pez nyeetz, Rot-Fuxs!

    drei Angebote. Zwei ernst gemeint.

    #1# Beteilige dich an unserem Wiki. Du könntest neue Artikel erstellen, dich in bereits bestehende einbringen, schöne Beispiele erstellen.

    #2# Schreibe einen Beitrag für unseren Blog. Hier hättest du durch die Namensnennung auch für dich Vorteile. Mögliche Themen z.B.

    • Anonymisierung von IPv6-Adressen (Grundlage)
    • multiple choice allein mit HTML und CSS (Grundlage)
    • online code testing - Übersicht über JSFiddle, dabblet und Co
    • Übersetzung des Artikels zu semantischer Versionierung http://semver.org/

    #3# Ich verdopple: Ein schickes Layout für meine-geburtstage.de ist mir 40 Euro wert.

    Matthias

    --
    1/z ist kein Blatt Papier.

  11. Für - was weiß ich - 20€ / Projekt oder sowas.

    Na wenn du ein komplettes Projekt in 5-10 Minuten abschliessen kannst, inkl. Kundenaquise, Pflichtenheft und Übergabe bist du kein Amateur sondern ein Zauberer.