adam dzyk: ebook Reader oder gleich Tablet?

Hallo,

ich weiß in ein paar Jahren wird man sich vielleicht über diesen Thread im Archiv amüsieren, aber heute im jahr 2013 stellt sich für mich die Frage:

  • Kauft man lieber ein Kindle oder einen normalen ebook Reader oder
  • eher diesen Kindle Fire bzw. ein Tablet?

Auf den ersten Blick erscheint mir das Lesen auf einem typischen ebook Reader "besser" zu sein. Auf der anderen Seite hat das Tablet andere Anwendungsmöglichkeiten. Der ebook Reader kann Monatelang ohne Aufladung aufkommen, das Tablet 8-10 Stunden.

Ich wollte es eigentlich nur nutzen für ebooks zum lesen, habe ein normales Smartphone. Aber z.B. der Kindle Fire kostet etwas mehr ist aber dann wiederum ein vollwertiges Tablet.

Wenn man bei Online Händlern nachsieht in den Bewertungen, so habe ich zumindest das Gefühl das die meisten Bewertungen gefaked sind. Aber das ist wohl im Jahre 2013 Stand der Dinge, egal ob es um Rasenmäher, Kleidung oder Autos geht, Bewertungen im Netz sind oft nicht mehr von "normalen" Menschen geschrieben sondern von Agenturen. Die  Zeiten, wo man sich auf das Netz in diesem Punkt verlassen konnte sind vorbei.
Selfhtml ist für mich noch eine der wenigen Anlaufpunkte im Netz, wo man "richtige" Auskunft bekommt. Daher hier mein Versuch.

Wie wird es sich denn in Zukunft entwickeln? Ein Bekannter von mir zeigte eine Seite mit html5, wo man in einem Buch blättern konnte. Also ist die Frage ob diese ganzen pdf / epub Dateien überhaupt eine Zukunft haben, also die "stationären" Reader, oder nicht doch die Tablets, die auch zum Lesen geeignet sind (wenn man mal davon absieht das das Display schlechter ist).

  1. Du hast ohnehin alles richtig erkannt: Geräte mit E-Ink-Display haben den signifikanten Vorteil der der Akkulaufzeit und des hohen Kontrast, auch bei hoher Sonneneinstrahlung.

    Das liegt daran, dass die einzelnen Bildpunkte bistabile Zellen sind die ihren Zustand (Farbe) welchseln können und (fast) ewig behalte. Sprich es wird bei einem E-Ink-Display nur für einen Zustandswechsel saft benötigt, nicht aber für die Aufrechterhaltung - und genau das ist bei einem E-Book wichtig: du blätterst um und dann ist die bestehende Seite nunmal ein paar Minuten (je nach Lesegeschwindigkeit zu sehen).

    Liest man hingegen im Internet, gehört häufiges Seitenwechseln und herumscrollen einfach dazu.

    Für deinen Anwendungsfall ist ein E-Reader sicher wesentlich besser geeignet.

    Wie wird es sich denn in Zukunft entwickeln?

    Das beantworte ich später.

    Ein Bekannter von mir zeigte eine Seite mit html5, wo man in einem Buch blättern konnte.

    Das hat weniger mit HTML5 zu tun , das ist eine CSS-Sache :)

    http://people.opera.com/howcome/2011/reader/
    http://dev.w3.org/csswg/css3-gcpm/

    Also ist die Frage ob diese ganzen pdf / epub Dateien überhaupt eine Zukunft haben, also die "stationären" Reader, oder nicht doch die Tablets, die auch zum Lesen geeignet sind (wenn man mal davon absieht das das Display schlechter ist).

    Das hat jetzt mit den Lesengeräten nur indirekt zu tun.

    Nun zu deiner Frage zur Zukunft:

    E-Ink wird immer schneller und ist mittlerweile auch farbig erhältlich - was E-Ink nicht kann und vermutlich niemals vernünftig können wird ist eine geringe Latenz zu erreichen - sprich Filme schaun, Spiele spielen usw.

    Hier kommt eine auf der Hand liegende Idee zum Tragen: man laminiert einfach ein E-Ink-Display hinter ein transparentes OLED- oder TFT-Display (letzteres mit Hintergrundbeleuchtung).

    Benötigt man hohe Akkulaufzeit, ist das OLED-Display transparent (sprich aus) und man sieht das dahinterliegende E-Ink-Display.

    Will man schnelle Bewegungen und schöne Farben, wird das E-Ink-Display schwarz gemacht und das OLED-Display darüber aktiviert.

    Zusätzlich kann man das z.B. noch in Zellen verteilen - sagen wir mal lauter winzige 8x8 Zellen - z.B. könnten dann statische inhalte wie die Statuszeile vom E-Ink-Display dargestellt werden während bewegliche Teile vom schnellen Display geregelt werden.

    Samsung hat vor etwa 2 Jahren das Smart Window vorgestellt:
    http://www.youtube.com/watch?v=m5rlTrdF5Cs

    Da haben sie einfach ein OLED- auf ein TFT-Display laminiert (das TFT ist zum Abdunkeln da).

    Kurz drauf hat sich Apple das (ähnlich) patentieren lassen:
    http://www.wired.com/gadgetlab/2011/04/apple-patent-hybrid-display/

    Meine Prognose: eines der nächsten iOS-Geräte wird ein Tablet oder Smartphone mit Hybrid-Display und es wird erneut Patenklagen gegen andere Hersteller gegeben (besonders Samsung), die diese triviale Idee schon länger hatten (Prior Art) und sich nicht getraut haben, solch einfache Dinge überhaupt zu patentieren.

    Die Patentamt-Leute müssen leider ziemlich eingeraucht sein, wenn sie "legen wir zwei Folien übereinander" als Patent durchlassen.

  2. Hi,

    ich weiß in ein paar Jahren wird man sich vielleicht über diesen Thread im Archiv amüsieren, aber heute im jahr 2013 stellt sich für mich die Frage:

    • Kauft man lieber ein Kindle oder einen normalen ebook Reader oder
    • eher diesen Kindle Fire bzw. ein Tablet?

    ich besitze seit 2 Jahren einen eBook-Reader, meine Freundin seit Weihnachten ein Tablet. Für ihre jeweiligen Einsatzzwecke sind sie hervorragend geeignet. Ich würde daher nicht soweit gehen, dass die eine Technologie "besser" sei als die andere.

    Wenn du nur eBooks lesen willst, würde ich dir daher den eBook-Reader empfehlen. Auf dem Tablet wirst du zwar auch eBooks lesen können, aber bei weitem nicht so komfortabel. Das beginnt schon bei der Tatsache, dass du in eine direkte Lichtquelle hineinsiehst, was nicht so angenehm ist wie eInk-Display. Andererseits hast du auf dem Tablet darüber hinausgehend viel mehr Einsatzzwecke, die ein eBook-Reader dir nicht abdecken kann.

    Bis die Tage,
    Matti

    1. Hi,

      Andererseits hast du auf dem Tablet darüber hinausgehend viel mehr Einsatzzwecke, …

      … die nicht ungedingt der Konzentration auf das Lesen förderlich sind. ;-)

      Ciao, Performer

  3. Man bedenke auch das Gewicht, so einen Reader hält man anders als ein Tablet. Außerdem ist das Umblättern beim Reader wahrscheinlich in der Lesehaltung angenehmer als Wischgesten, zu denen man beide Hände braucht. (eine zum Gerät halten, eine zum umblättern)