Gunther: Historisch gewachsene fixe Breiten und Apples Willkür

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Hallo Mathias!

980 war durchaus möglich und verbreitet. 960 wurde für Gridsysteme gewählt, weil es sich so schön ganzzahlig teilen ließ (durch 2, 3, 4, 5, 6, 8). Den Viewport 980px breit zu machen, ergab schon Sinn.

Ja - welchen? ;-)
Was ist an 980px "sinnvoller" als bspw. an 960px (der damals "populärsten" fixen Breite)?

Und genau an dieser Stelle haben "wir" dann die Chance verpasst, doch noch den bereits seit Jahren existierenden Medientyp 'Handheld' endlich zu nutzen ...! Danke Apple - toll gemacht!

Wieso haben wir das verpasst?

Die Begründung lieferst du ja schon selber im nächsten Absatz.

Der Sinn von Apples Maßnahme war, das ganze, gleiche Web aufs Handy zu bringen. Kein Web, das umformatiert, serialisiert, umgefärbt usw. wurde. Das hat funktioniert, das hat sich durchgesetzt; alle mobilen Webbrowser arbeiten heute so. Erst später entstanden anpassungsfähige, für Mobilgeräte optimierte Sites. Noch längst sind nicht alle Sites entsprechend angepasst.

Dass das iPhone bestehende Websites vollwertig anzeigt, schloss aus, dass es sich als »handheld« identifiziert.

Sehe ich nicht so. Auf den Media Type 'Handheld' zu reagieren, muss ja nicht automatisch/ zwangsläufig bedeuten deshalb nicht (auch) auf 'Screen' zu reagieren.
So hätte man imho beides haben können, nämlich die "ordentliche" Darstellung bereits existierender Seiten *und* eine Möglichkeit, spezielle Styles für den "Gerätetyp" zu definieren. Letzteres ist durch das Vorgehen nun endgültig passé ...!

Ohnehin sind Media Queries, die die Viewport-Größe abfragen, viel allgemeiner und flexibler als solche, die bloß den Medientyp abfragen.

Warum immer diese "entweder oder" Mentalität.
Die wahre Power liegt imho eh nur in der Kombination aller vorhandenen Optionen.

Von screen und print abgesehen sind Medientypen ein großer Reinfall gewesen. Das war langfristig auch gut so. Geräte, auf die handheld zutreffen würde, haben genauso wenig miteinander gemeinsam wie Geräte, auf die screen zutrifft.

Der ersten Aussage stimme ich voll zu. Aber woran liegt das?
Zum einen daran, dass "vorausschauende" Implementationen in CSS keinen Sinn machen, weil CSS immer nur dann verwendet wird, wenn es auch tatsächlich Ver-/ Anwendung findet.
Und zum anderen daran, dass die Unterscheidung der Medientypen an den Erfordernissen der Praxis vorbei geht. Viel interessanter wären ggf. Unterscheidungen wie "Keyboard", "Mouse" und "Touch".

Mir fällt jetzt auch nur ein halbwegs gelungenes Beispiel für eine entsprechende Umsetzung ein: AFAIR verwendet der letzte "echte" Opera (also mit Presto Engine) im normalen Fenstermodus "Screen", während er (Existenz vorausgesetzt) im Vollbildmodus "Projection" anwendet.

Um einen Vergleich zu bemühen: Medientypen sind die Browserabfragen, Viewport-Abfragen sind die Feature-Abfragen unter den Media Queries.

ACK, und Javascript[1] schließt die Defizite beider ...! :-P
Denn leider sind beide "Techniken" bei weitem (noch) nicht so weit "ausgereift", um allen Anforderungen in der Praxis gerecht zu werden.

Gruß Gunther

[1] Wenn ich mich recht erinnere, hast du vor kurzem ja selbst hier irgendwo geschrieben, dass Javascript Support heutzutage quasi unerlässlich ist - sehe ich genauso, denn aktuell gibt es zumindest für einige Dinge keine Alternative.