Tim: Blitze im Auto

Hi,

wie jedes Kind mal in Physik gelernt hat, bildet ein (altherkömmliches) Auto im Falle eines Blitzeinschlages einen "Faradayschen Käfig".

Man ist also sicher, wenn man im Auto sitzt.

Ist das denn unter allen denkbaren Bedingungen so?

Oder anders gefragt: Wann ist man im Auto bei Blitz und Gewitter nicht mehr so sicher?

Wenn man die Karosserie im inneren des Autos berührt?

Oder wenn man im hohen nassen Gras auf freiem Feld mit dem Auto steht?

Wie wäre es, wenn man im knietiefen Wasser mit dem Auto steht?

Wer erklärt mir das mal eben?

Gruß, Tim

  1. Tach,

    Wenn man die Karosserie im inneren des Autos berührt?

    das wäre ein Problem, weil du damit Teil des Käfigs wirst; je nach Feldstärke könnte das unschön sein, allerdings immer noch deutlich besser als ein direkter Treffer.

    Oder wenn man im hohen nassen Gras auf freiem Feld mit dem Auto steht?

    Das ändert nichts, außer dass der Widerstand des Autos etwas geringer wird, weil das Gras ein besserer Leiter sein wird, als die Reifen.

    Wie wäre es, wenn man im knietiefen Wasser mit dem Auto steht?

    Wenn das Wasser auch im Auto knietief steht, ist das ein größeres Problem, da der Blitz sich dann zwar oberhalb der Wasseroberfläche außen aufhält, aber dann durchs Wasser zu dir kommt.

    mfg
    Woodfighter

  2. Hallo Tim,

    Oder anders gefragt: Wann ist man im Auto bei Blitz und Gewitter nicht mehr so sicher?

    Wenn Du das Verdeck nicht geschlossen hast...

    Schöne Grüße
    Micha

  3. Om nah hoo pez nyeetz, Tim!

    Oder anders gefragt: Wann ist man im Auto bei Blitz und Gewitter nicht mehr so sicher?

    Beim Aussteigen nach dem Blitztreffer könnte es sein, dass das Auto gegenüber dem Erdboden noch aufgeladen ist, falls die Reifen das überlebt haben.

    Das wäre fatal.

    Matthias

    --
    Der Unterschied zwischen Java und JavaScript ist größer als der zwischen Bus und Buschwindröschen.

  4. Hi Tim,

    Hi,

    wie jedes Kind mal in Physik gelernt hat, bildet ein (altherkömmliches) Auto im Falle eines Blitzeinschlages einen "Faradayschen Käfig".

    Solange wie das Auto geschlossen ist, wird der Blitz abgeleitet. Da passiert nichts. Wenn das Auto mit dem Boden verbunden ist, ist das Auto geerdet Auch ein Flugzeug kann in der Luft mal von einem Blitz getroffen werden, dann wird der Strom über die Metallteile der Außenhaut weitergeleitet werden.

    Wenn man die Karosserie im inneren des Autos berührt?

    Die Metallteile im Innern des Autos möglichst nicht berühren, die können auch den Blitzstrom leiten.
    Sieh einfach mal in die aktuelle Ausgabe der ADAC Motorwelt (beim Artzt, oder beim Frisör, oder du hast die zu Hause), die haben so ziemlich die selbe Frage auf der letzten Seite.

    Ich kann mich erinnern dass, Willie Weitzel - Willie wills Wissen - mal für die Sendung mit der Maus mal einen Film über Blitze und Autos gemacht hat.

    gruesse aus'm ruhrpott
      jens mueller

    --
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    1. Hallo,

      wie jedes Kind mal in Physik gelernt hat, bildet ein (altherkömmliches) Auto im Falle eines Blitzeinschlages einen "Faradayschen Käfig".

      ja, richtig. Allerdings ist das Prinzip an ein paar Bedingungen gebunden.

      Solange wie das Auto geschlossen ist, wird der Blitz abgeleitet. Da passiert nichts.

      Dumm nur, dass heutige Autos in diesem Sinn eben nicht geschlossen sind. Genauer gesagt, es gibt den einen oder anderen Weg, der den Blitz eben doch bis direkt ins Innere führen kann. Die Radioantenne zum Beispiel. Und auch jedes andere elektronische Gadget, das mit Außensensoren verbunden ist.

      Deshalb: Bei Gewitter im Auto bleiben und möglichst nicht aussteigen. Selbst Cabrios bieten durch ihren Überrollbügel noch einen bescheidenen Blitzschutz; da sollte man sich aber möglichst tief in den Sitz kauern. Aber Finger und Füße weg von allem, was mit der Außenwelt verbunden ist! Also außer Metallteilen der Karosserie auch, wie gesagt, das Radio oder das Handy, wenn es mit einer Freisprechanlage mit Außenantenne verbunden ist!
      Und "Finger und Füße weg" heißt nicht nur "nicht berühren", es heißt auch, dass man einen möglichst großen Sicherheitsabstand von Metallteilen einhalten sollte, weil die gewaltige Spannung eines Blitzes auch locker mehrere Zentimeter als Funkenstrecke überbrücken kann, selbst wenn andere, alternative Strompfade existieren.

      Wenn man die Karosserie im inneren des Autos berührt?
      Die Metallteile im Innern des Autos möglichst nicht berühren, die können auch den Blitzstrom leiten.

      Vermutlich würde man es überleben, weil die metallische Karosserie einen viel, viel geringeren elektrischen Widerstand hat als der Körper und daher immer noch der Großteil des Blitzstroms über die Karosse abfließt. Schwere Verbrennungen und Herzrhythmusstörungen sind aber immer noch mögliche Folgen.

      Ciao,
       Martin

      --
      Irgendwann in grauer Vorzeit benutzte einer unserer prähistorischen Vorfahren ein Schimpfwort anstelle der Keule.
      Die Zivilisation hatte begonnen.
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