Hi there,
Dein Text lässt sich einfach unter: "Für Werbeagenturen ist das Internet wirklich noch immer Neuland!" zusammenfassen.
Denen ist Barrierefreiheit ohnehin völlig unbekannt und daß man Texte auch lesen können soll stösst bei ihnen in der Regel auf ziemliches Unverständnis. Klar, auf Plakaten werden ja auch nur die Überschriften gelesen.
Ich habe das selbst mehr als einmal erlebt, daß sich ein Agenturverantwortlicher oder Werbegraphiker bei mir beschwert hat, daß ich mit viel zu grosser (aber lesbarer!) Schrift sein geniales Design zerstört hätte. Da sind dann meist unterstrichene Links etc. auch nicht wirklich vorgesehen, weil sie den genialen Gesamteindruck (der zwingend entsteht, wenn man die Seite auf einem mit einem 10.000 Euro teuren Farblaser erstellen A3-Farbausdruck betrachtet) beeinträchtigen.
Daß die so erstellten Seiten aus verschiedensten Gründen von manchen nicht gelesen werden können wird einfach billigend in Kauf genommen. Klar, Blinde können auch keine Plakate sehen und Taube nicht auf die geniale Radiowerbung reagieren. Daß aber "manche" immer mehr werden, weil man mit 8-Pixelschrift schon ab 40 Jahren Schwierigkeiten beim Lesen hat, wird von den Agenturfuzzies auch nicht wirklich durchschaut. Klar, ist ja noch 15, 20 Jahre weit weg.
So anyway, was ich aber nicht verstehe ist Deine Beobachtung mit komplett in Flash erstellten Seiten. Offenbar surfen wir in verschiedenen Gewässern. Ich habe eher den Eindruck, daß hier der Gipfelpunkt schon lange überschritten ist; eigentlich sieht man so was häufiger imho nur mehr auf Seiten von Photographen und Galerien, die machen das aber oft, weil damit (vermeintlich) das Kopieren von Bildern nicht möglich ist...