Anonym: Anonymität vs. unbefugte Teilnahme (Umfrage)

Hallo zusammen,

ich möchte eine Website schreiben über welche ich einen bestimmten Personenkreis befragen kann. Das ganze muss komplett anonym ablaufen, da ansonsten die Ergebnisse sicherlich verfälscht werden.
Andererseits möchte ich sicherstellen, dass auch nur die von mir gewünschten Personen an der Umfrage teilnehmen können.

Wie schaffe ich diesen Spagat? Eine Registrierung wäre nicht anonym, aber ich könnte evtl. durch eine explizite Freischaltung oder Mail-Validierung verhindern, dass der Link zur Umfrage an Unbefugte weitergegeben wird. Ohne Registrierung o.ä. habe ich keinen Einfluss darauf, ob Personen ausserhalb des gewünschten Personenkreises teilnehmen.

Hat dazu jemand eine schlaue Idee, wie ich dieses Problem lösen kann?

Vielen Dank!

  1. Tach!

    ich möchte eine Website schreiben über welche ich einen bestimmten Personenkreis befragen kann. Das ganze muss komplett anonym ablaufen, da ansonsten die Ergebnisse sicherlich verfälscht werden.
    Andererseits möchte ich sicherstellen, dass auch nur die von mir gewünschten Personen an der Umfrage teilnehmen können.
    Wie schaffe ich diesen Spagat?

    Bei den Wahlen zum Landtag, Bundestag, etc. war das bisher gelöst. Man weist sich aus und bekommt dann den Wahlzettel, den man anonym ausfüllt. Mit Wahlcomputern bekommt man keinen anonymen Zettel mehr. Dass man nur einmal abstimmt, muss anderweitig sichergestellt werden. Eine einmalige Freigabe wird dazu benötigt. Wenn man daneben sitzt, kann man das manuell nach der Gesichtskontrolle machen. Für ein entferntes System braucht es einen anderen Weg, wie zum Beispiel ein Einmal-Token. Da dieses aber eindeutig sein muss, hat man darüber eine Identifizierungsmöglichkeit. Und selbst wenn du schwörst, dass du bei der Vergabe nicht gespeichert hast, wem du welches Token gegeben hast, muss man dir das nicht unbedingt glauben. Etwas nachzuweisen, was nicht ist, ist unmöglich.

    Eine Registrierung wäre nicht anonym, aber ich könnte evtl. durch eine explizite Freischaltung oder Mail-Validierung verhindern, dass der Link zur Umfrage an Unbefugte weitergegeben wird.

    Dazu musst du dem Personenkreis vertrauen, dass der Link vertraulich bleibt.

    Ohne Registrierung o.ä. habe ich keinen Einfluss darauf, ob Personen ausserhalb des gewünschten Personenkreises teilnehmen.
    Hat dazu jemand eine schlaue Idee, wie ich dieses Problem lösen kann?

    Ohne eine namentliche Teilnahmekontrolle bekommst du weder den Ausschluss Fremder noch das Doppel-Abstimmen-Problem gelöst. Mit ihr und ohne Verteilung anonymer Befragungsunterlagen bekommst du das Anonym-Problem nicht gelöst. Letztlich läuft alles auf die Vertrauensfrage hinaus. Vertrauen die Teilnehmer dir, dass du keinen Zusammenhang zwischen Teilnehmererkennung und den Antworten herstellst oder nicht?

    dedlfix.

    1. Hallo,

      ich möchte eine Website schreiben über welche ich einen bestimmten Personenkreis befragen kann. Das ganze muss komplett anonym ablaufen, da ansonsten die Ergebnisse sicherlich verfälscht werden.
      Andererseits möchte ich sicherstellen, dass auch nur die von mir gewünschten Personen an der Umfrage teilnehmen können.
      Bei den Wahlen zum Landtag, Bundestag, etc. war das bisher gelöst. Man weist sich aus und bekommt dann den Wahlzettel, den man anonym ausfüllt.

      ja, aber dadurch ist der Vorgang eben nicht mehr anonym, denn nachdem ich mich durch den Personalausweis identifiziert habe, wird ja sogar im Wählerverzeichnis dokumentiert, dass ich an der Wahl teilgenommen habe. Mir ist klar, dass diese Maßnahme nötig ist, um eine mehrmalige Teilnahme zu verhindern - aber damit ist IMO die Anonymität dahin, bzw. sie beschränkt sich dann nur noch auf meine Wahlaussage, aber nicht auf die Tatsache der Teilnahme (es sei denn, ich gebe einen leeren oder ungültigen Wahlzettel ab, aber selbst dann habe ich formal betrachtet teilgenommen).

      Letztlich läuft alles auf die Vertrauensfrage hinaus.

      Ja, und zwar in beiden Richtungen.
      Entweder der Veranstalter verteilt die Wahlunterlagen an alle Wahlberechtigten und vertraut darauf, dass sie diese nicht an Unberechtigte weitergeben, sondern selbst ausfüllen oder vernichten. Dann können die Wähler ihre Wahlzettel z.B. in eine Sammelbox werfen und anonym bleiben.
      Oder der Veranstalter gleicht die Identität der Teilnehmer mit der Liste der Wahlberechtigten ab, dann müssen die Wähler darauf vertrauen, dass diese Kontroll-Liste nach dem Ende der Wahl vernichtet wird.

      Und so ist es im Prinzip bei der Online-Abstimmung auch.

      Ciao,
       Martin

      --
      Wer barfuß geht, dem kann man nicht die Schuld in die Schuhe schieben.
      Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
      1. Hello,

        Ja, und zwar in beiden Richtungen.
        Entweder der Veranstalter verteilt die Wahlunterlagen an alle Wahlberechtigten und vertraut darauf, dass sie diese nicht an Unberechtigte weitergeben, sondern selbst ausfüllen oder vernichten. Dann können die Wähler ihre Wahlzettel z.B. in eine Sammelbox werfen und anonym bleiben.
        Oder der Veranstalter gleicht die Identität der Teilnehmer mit der Liste der Wahlberechtigten ab, dann müssen die Wähler darauf vertrauen, dass diese Kontroll-Liste nach dem Ende der Wahl vernichtet wird.

        Und so ist es im Prinzip bei der Online-Abstimmung auch.

        Und bei der Offline-Wahl wird sogar noch relative Redundanz bezüglich der Kontrollmöglichkeiten hergestellt. Du musst nämlich in einem bestimmten Wahllokal wählen gehen. Dort sitzen als Wahlhelfer i.d.R. auch Leute aus dem dazu passenden Wohngebiet. Wenn Du jetzt mit dem Wahlschein deines Freundes - der notorischer Nichtwähler ist - aus einem anderen Wahlkreis nochmal hingehen würdest, würde das sofort auffallen, gehst Du in seinen Wahlkreis, würde aber vielleicht immer noch einer der Beisitzer sagen: das ist aber nicht Herr Sowieso. Den kenne ich nämlich!

        Wahre Demokratie findet sowieso öffentlich statt. Echter "Datenschutz" besteht erst dann, wenn jeder zu jeder Zeit über jeden alles wissen darf. Dann kann niemand mehr mit den Daten Unsinn treiben und es fördert eventuell die Ehrlichkeit. Man kann nicht mehr vorne herum für Frieden beten und hinten die gemeinsten Minen bauen...

        Aber könnte man das Schlüsselverfahren mit private und public Key nicht irgendwie umdrehen?

        Normalerweise kommt immer erst die Authentifizierung und dann erst die Authorisierung.
        http://authentifizierung.org/authentifizierung-vs-autorisierung.html
        Aber vielleicht könnte man das auch anders machen?

        Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

        Tom vom Berg

        --
         ☻_
        /▌
        / \ Nur selber lernen macht schlau
        http://restaurant-zur-kleinen-kapelle.de
        1. Hi,

          Und bei der Offline-Wahl wird sogar noch relative Redundanz bezüglich der Kontrollmöglichkeiten hergestellt. Du musst nämlich in einem bestimmten Wahllokal wählen gehen. Dort sitzen als Wahlhelfer i.d.R. auch Leute aus dem dazu passenden Wohngebiet. Wenn Du jetzt mit dem Wahlschein deines Freundes - der notorischer Nichtwähler ist - aus einem anderen Wahlkreis nochmal hingehen würdest, würde das sofort auffallen, gehst Du in seinen Wahlkreis, würde aber vielleicht immer noch einer der Beisitzer sagen: das ist aber nicht Herr Sowieso. Den kenne ich nämlich!

          ob die Wahlhelfer ihre Pappenheimer kennen oder nicht, ist völlig wurscht, denn wenn nicht, müssen sie sowieso die Identität des Wählers anhand seines Ausweises nachprüfen. Im "schlimmsten" Fall könnte ich also ein zweites Mal mit der Karte und dem Ausweis meines Zwillingsbruders[1] wählen gehen, wenn der selbst nicht will. Das wären dann aber wenige Einzelfälle, die das Gesamt-Wahlergebnis wohl kaum nennenswert beeinflussen.

          Wahre Demokratie findet sowieso öffentlich statt. Echter "Datenschutz" besteht erst dann, wenn jeder zu jeder Zeit über jeden alles wissen darf. Dann kann niemand mehr mit den Daten Unsinn treiben und es fördert eventuell die Ehrlichkeit. Man kann nicht mehr vorne herum für Frieden beten und hinten die gemeinsten Minen bauen...

          ACK.

          Ciao,
           Martin

          [1] Derjenige, der manchmal scherzhaft als mein Zwillingsbruder bezeichnet wird, ist 10 Jahre älter als ich und in Wirklichkeit mein Onkel. Wir sind uns aber in Geschmack, Gewohnheiten und Verhalten sehr ähnlich, und haben wohl auch äußerlich eine gewisse Ähnlichkeit - so behauptet man.

          --
          Realität ist eine Illusion, die durch Unterversorgung des Körpers mit Alkohol entstehen kann.
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        2. Tach,

          Und bei der Offline-Wahl wird sogar noch relative Redundanz bezüglich der Kontrollmöglichkeiten hergestellt. Du musst nämlich in einem bestimmten Wahllokal wählen gehen. Dort sitzen als Wahlhelfer i.d.R. auch Leute aus dem dazu passenden Wohngebiet.

          Naja, also aus meiner Erfahrung als Wahlhelfer werde ich zwar innerhalb meines Bezirkes als Wahlhelfer eingesetzt, im Falle von Bundestagswahlen entspricht das einem Wahlkreis, bei der Abgeordnetenhauswahl sind das schon sechs Wahlkreise, aber dass ich die grob 20000 Wahlberechtigten meines Wahlkreises im Falle einer Bundestagswahl von den anderen unterscheiden kann ist eher unwahrschlich, immerhin wohnen schon in meinem Haus Menschen, die ich noch nie gesehen habe.

          Wenn Du jetzt mit dem Wahlschein deines Freundes - der notorischer Nichtwähler ist - aus einem anderen Wahlkreis nochmal hingehen würdest, würde das sofort auffallen, gehst Du in seinen Wahlkreis, würde aber vielleicht immer noch einer der Beisitzer sagen: das ist aber nicht Herr Sowieso. Den kenne ich nämlich!

          Wenn ich schon einen Wahlschein habe, kann ich damit im Allgemeinen in jedes Wahllokal des Wahlbezirks gehen und muss mich dann ausweisen oder ihn alternativ als Briefwahl verschicken; oder meintest du die Wahlbenachrichtigung? Dann braucht man ja auch ein passendes Ausweisdokument. Wenn du hier tatsächlich betrügen willst, gibt es übrigens eine einfache Methode die Wahl zu beeinflussen, zumindest Leute von der Wahl abhalten, ist damit kein Problem: https://plus.google.com/108247285326098495863/posts/NEgABkCPXhb.

          Wahre Demokratie findet sowieso öffentlich statt. Echter "Datenschutz" besteht erst dann, wenn jeder zu jeder Zeit über jeden alles wissen darf. Dann kann niemand mehr mit den Daten Unsinn treiben und es fördert eventuell die Ehrlichkeit.

          Das öffnet dann natürlich Erpressung und Stimmenkauf Tür und Tor und dafür haben wir doch schon die Briefwahl geschaffen.

          Normalerweise kommt immer erst die Authentifizierung und dann erst die Authorisierung.
          http://authentifizierung.org/authentifizierung-vs-autorisierung.html
          Aber vielleicht könnte man das auch anders machen?

          Nicht wirklich, „Ich weiß zwar nicht, wer du bist, aber du darfst erstmal wählen.“ ist wohl kein gutes System.

          mfg
          Woodfighter

          1. Hello,

            Normalerweise kommt immer erst die Authentifizierung und dann erst die Authorisierung.
            http://authentifizierung.org/authentifizierung-vs-autorisierung.html
            Aber vielleicht könnte man das auch anders machen?

            Nicht wirklich, „Ich weiß zwar nicht, wer du bist, aber du darfst erstmal wählen.“ ist wohl kein gutes System.

            Aber nur einmal :-P

            Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

            Tom vom Berg

            --
             ☻_
            /▌
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            http://restaurant-zur-kleinen-kapelle.de
    2. Hallo,

      vielen Dank an alle Antwortenden! Diese Antworten hatte ich schon befürchtet :-) Trotzdem vielen Dank!

  2. Hat dazu jemand eine schlaue Idee, wie ich dieses Problem lösen kann?

    Du kannst zwar das Ergebnis der Umfrage anonym machen, um ne Anmeldung wirst du aber nicht rumkommen.
    Das heisst, wer wählt (bzw. wählen kann) ist bekannt, deshalb musst du aber nicht speichern, wer was gewählt hat.
    Was du natürlich speichern musst, ob gewählt wurde, sonst kann ja jeder sooft wählen, wie er/sie will.