dzi: In Zeiten des Internet am besten lernen

Vorweg ich möchte heute nicht mehr ohne Internet leben. Aber mir fällt auf das mein Umfeld aber auch ich selbst bei jeder Kleinigkeit im Netz nachsehen. Irgendwie habe ich das Gefühl das ich zwar mittlerweile genau weiß wo ich nachsehen muß, aber ohne das Netz komme ich nicht mehr aus. Mir fällt es auch bei einigen auf, die jahrelang mit Navigationsgerät fahren, irgendwie merkt sich das Gehirn dann nichts mehr.
Wie macht ihr das so? Ein Bekannter z.B. hat seinen Mail Abruf auf 15 Minuten eingestellt und es gibt feste Zeiten bei Ihm, wo er keinen Browser aufmacht.

Wie gesagt ein bischen fällt mir selber auf, das ich mir schwerer tue mit dem merken von Dingen. Ich habe das Gefühl, das ich heute viel mehr weiß als vor 10 Jahren, aber nur noch "Stückhaft". Heute schaue ich selbst für Übersetzungen einfach ins Netz.

  1. Hallo,

    Vorweg ich möchte heute nicht mehr ohne Internet leben.

    jedenfalls nicht für längere Zeit. Im normalen Alltag nehme ich die Verfügbarkeit des Internet inzwischen auch als etwas Selbstverständliches hin, nutze es viel und oft. Wenn ich dann aber mal ein paar Tage oder auch zwei Wochen im Urlaub bin, stelle ich oft fest, dass ich den Zugang zum Internet manchmal tagelang nicht einmal vermisse.
    Liegt es daran, dass die Umgebung und der Tagesablauf dann so völlig anders ist als im Alltag?

    Mir fällt es auch bei einigen auf, die jahrelang mit Navigationsgerät fahren, irgendwie merkt sich das Gehirn dann nichts mehr.

    Das kann ich nicht bestätigen - weder konkret aufs Navi bezogen, noch allgemein. Ich benutze das Navi gern, wenn ich Strecken fahre, die mir fremd oder zumindest nicht sehr vertraut sind. Das hält mich aber nicht davon ab, mir vor einer Fahrt in völlig unbekannten Gegenden die Strecke mal auf der Karte anzuschauen (evtl. Google Maps), mir den ungefähren Verlauf und ein paar Ortschaften oder Landmarks einzuprägen. Dann bin ich nämlich unterwegs nicht völlig hilflos, wenn das Navi mal ausfallen sollte - und wenn's so triviale Hinweise sind, dass ich noch weiß: Ah, in Niederhintertupfing muss ich Richtung Südwest abzweigen.
    Wenn ich eine Strecke dann zwei- bis dreimal gefahren bin, brauch ich das Navi normalerweise nicht mehr.

    In anderen Dingen des alltäglichen Lebens halte ich es ähnlich. Ich weiß technische Hilfestellungen zu schätzen, versuche aber aus persönlichem Ehrgeiz trotzdem oft, ohne auszukommen. Ich wähle zum Beispiel Telefonnummern gewöhnlich aus dem Gedächtnis, anstatt sie aus dem Speicher abzurufen; ich weiß an der Supermarktkasse meist auf etwa 1EU$ genau, was mich der Einkauf kostet; ich kann nach dem Tanken auch im Kopf den Verbrauch pro 100km auf eine Kommastelle genau abschätzen. Ich kann mir Informationen gut merken und einprägen, wenn ich sie mit etwas Bekanntem in Beziehung bringen kann.

    Wie macht ihr das so? Ein Bekannter z.B. hat seinen Mail Abruf auf 15 Minuten eingestellt

    Macht das nicht fast jeder so? Damit meine ich jetzt nicht die 15 Minuten (es könnten auch 10 oder 30 Minuten sein), sondern den automatisch-regelmäßigen Abruf an sich.

    und es gibt feste Zeiten bei Ihm, wo er keinen Browser aufmacht.

    Wie gesagt ein bischen fällt mir selber auf, das ich mir schwerer tue mit dem merken von Dingen.

    Geht mir eher umgekehrt, weil immer mehr Informationen auf mich einstürmen, die ich mir unwillkürlich zu merken versuche. Dabei sind es oft auch völlig unwichtige Kleinigkeiten, an die ich mich noch nach Tagen erinnere - man könnte sagen, nutzlos verschwendeter Speicherplatz im Gedächtnis.

    Heute schaue ich selbst für Übersetzungen einfach ins Netz.

    Wenn es eine Sprache ist, die ich nicht beherrsche, klar. Wenn ich einen in Griechisch abgefassten Text vor mir habe, nützt es mir wahrscheinlich nichts, Wort für Wort in einem Griechisch-Deutsch-Wörterbuch nachzuschlagen (abgesehen davon, dass das sehr lange dauert), weil die Gesamtmenge der Wörter nicht immer eine sinnvolle Aussage ergibt. Aber maschinelle Übersetzungen sind heutzutage schon recht gut - vielleicht produzieren sie manchmal haarsträubende Formulierungen oder schlechten Stil, aber man kann meistens zumindest den Sinn verstehen.

    So long,
     Martin

    --
    F: Was sagt der große Keks zum kleinen Keks?
    A: Du kannst dich jetzt verkrümeln.
    Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
  2. Wie gesagt ein bischen fällt mir selber auf, das ich mir schwerer tue mit dem merken von
    Dingen.

    Nun im Jahr 1900 sind die meisten Deutschen wohl kaum mehr als 30 Kilometer um Ihren Bauernhof gekommen. Heute fahren manche schon 50, 60 oder 80km einfach zur Arbeit. Heute leiden wir unter der Reizüberflutung. Einfach mal den Fernseher ausmachen, das hilft auch schon.

  3. Wie gesagt ein bischen fällt mir selber auf, das ich mir schwerer tue mit dem merken von Dingen. Ich habe das Gefühl, das ich heute viel mehr weiß als vor 10 Jahren, aber nur noch "Stückhaft". Heute schaue ich selbst für Übersetzungen einfach ins Netz.

    Das ist eben das Geheimnis. Es ist so wie in der Wirtschaft. Es gibt welche, die verlassen sich auf die anderen und das sind die Chefs :) Und um Ernsthaft zu werden.....Wer immer nur schnell irgendwo nachschaut, ohne zu versuchen das zu lernen wird irgendwann sich mit dem Lernen schwer tun. Es stimmt schon, man muß lebenslang lernen.