Hallo,
Ein Modedesigner designt nicht nur das Aussehen, sondern auch, wie sich die Kleidung auf der Haut anfühlt, ob man darin schwitzt und ob man das in endlicher Zeit ohne fremde Hilfe an- und ausziehen kann. (Zumindest, wenn der Fummel verkauft werden soll und nicht nur für den Laufsteg gedacht ist.)
Wo kaufst Du deine Sachen? Ich habe immer ein riesen Problem geeignete Kleidung zu finden. Vielleicht bin ich nur extrem waehlerisch und unfoermig, aber ich frag mich haeufig, wer sowas kauft/traegt oder wem sowas passt.
ACK. Ich habe zwar eine relativ "durchschnittliche" Figur, somit ist mein Problem nicht, etwas in der passenden Größe zu finden. Es sind eher Fragen des verwendeten Materials, oder wie man ausgerechnet an der Stelle eine Naht haben kann, wo es immer unbequem ist (oft bei Schuhen, die dann an der Stelle scheuern und drücken). Da wünscht man sich, der Designer hätte sein Produkt selbst mal probehalber angezogen. - Auch bei Verpackungen denke ich oft, wer diese Verpackung entworfen hat, der sollte dazu verdonnert werden, mindestens 100 seiner Produkte selbst auszupacken.
Ein Autodesigner designt nicht nur das Aussehen, sondern vor allem Funktion, verbunden mit – im Auto sehr wichtig – Ergonomie. Natürlich könnte ein Autodesigner eine Tür entwerfen, die zwar schick aussieht, aber das Ein- und Aussteigen beschwerlich macht. Welches Szenario wäre wahrscheinlicher: a) Das Auto wird trotzdem gebaut. b) Der Designer wird gefeuert.
Hast Du ein Auto? Sicher wird sowas auch beachtet, aber haeufig genug ist doch Option a die Wahl.
Beim Auto kommt die Schwierigkeit dazu, dass immer mehr die Effizienz über den Luftwiderstand durch den Windkanal diktiert wird - was die Hauptursache dafür ist, dass heutzutage fast alle Autos irgendwie rundgelutscht und langweilig aussehen, sich quer durch alle Marken immer mehr ähneln. Kaum ein Auto hat heutzutage noch wirklich markante, "persönliche" Linien und Konturen, sondern das Individuelle muss sich auf kleine Akzente beschränken.
Also muss es der Designer schaffen, die "persönliche Note" in Details unterzubringen, und da wird dann gern mal übertrieben.
Frag mal Leute die bei ner Groesse von 1.70 schon den Kopf im Fond eines Autos einziehen muessen. Oder die ihre Wasserkiste immer ueber so eine hohe Ladekante hieven muessen, dass die Kiste dahinter komplett verschwindet und am besten vorher noch die Rueckbank umklappen mussten, damits ueberhaupt passt.
Das sind ganz klar Entgleisungen der Usability (natürlich auch ein wesentlicher Design-Aspekt).
Ich finde, der Anteil an Designs der die Optik auf kosten der Usability in den Vordergrund stellt, ist hoeher und nimmt stetig zu.
Ja, den Eindruck habe ich auch. Und zwar in vielen Branchen, nicht nur in der Mode und im Automobilbau.
Dabei moechte ich aber gar nicht in Frage stellen, dass es auch gutes Design gibt, das Optik und Usability vereint.
Gibt es zweifellos, wird aber leider immer seltener.
So long,
Martin
Ich bin im Prüfungsstress, ich darf Scheiße sagen.
(Hopsel)
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