Gunther: Umzug IMAP Postfächer

Hallo werte Selfgemeinde,

ich hätte gerne mal ein paar Tipps & Empfehlungen von euch zu folgendem Thema:
Ich stehe (erstmalig) vor der Aufgabe, die Mailpostfächer von einem Server (alt) auf einen anderen Server (neu) umzuziehen.

Zur Info:

  • der neue Server läuft unter Debian 7 (Wheezy) - der alte unter Debian 6 (Squeeze).
  • auf beiden Servern sind Postfix + Dovecot installiert
  • die Benutzer (UID + GID) sind jeweils identisch
  • es ist aktuell nur der "alte" Mailserver per Domain (MX Record) erreichbar
  • die Mails sind im MAILDIR Format gespeichert

Frage: Kriegt Dovecot das nicht sogar "auf die Reihe/ geregelt", wenn ich bspw. per rsync einfach die Verzeichnisse rüberkopiere?

Aber wie gesagt, würde mich über Tipps & Ratschläge freuen - danke!

Gruß Gunther

  1. Hallo,

    Frage: Kriegt Dovecot das nicht sogar "auf die Reihe/ geregelt", wenn ich bspw. per rsync einfach die Verzeichnisse rüberkopiere?

    wenn die Version/Konfiguration von Dovecot die gleiche ist und UIDs/GIDs übereinstimmen, wie du schon erwähnt hast - ja, das sollte kein Problem sein. Ich habe das hier hausintern vor kurzem durchexerziert. Erfolgreich. ;-)

    Aber wie gesagt, würde mich über Tipps & Ratschläge freuen - danke!

    Wenn es nur eine begrenzte Zahl von Mail-Accounts sind (z.B. an einer Hand abzählbar), geht auch der Umweg:

    * vorübergehend beide Server unter verschiedenen Hostnamen erreichbar machen
     * im Mailclient einen neuen Account einrichten, der auf den neuen Server mit seinem
       provisorischen Hostnamen verweist
     * im Mailclient alle Mails per D&D vom alten in den neuen Mail-Account kopieren
     * wenn alle Accounts kopiert sind, alten Server vom Netz nehmen, neuen Server auf
       den alten Hostnamen "umtaufen"

    So wäre der Umzug auch dann möglich, wenn plötzlich ein ganz anderer Mailserver verwendet werden sollte, oder wenn die UIDs überhaupt nicht stimmen.

    Ciao,
     Martin

    --
    Viele Fachleute vertreten die Ansicht, jedes Feature eines Programms, das sich nicht auf Wunsch abstellen lässt, sei ein Bug.
    Außer bei Microsoft. Da ist es umgekehrt.
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    1. Hallo Martin!

      Besten Dank für deine Antwort.

      wenn die Version/Konfiguration von Dovecot die gleiche ist

      Arghhh ..., da geht es natürlich schon los!
      Debian hat in Wheezy auf Dovecot 2.x upgedated. Unter Squeeze gab es noch Dovecot 1.x!
      Hat sich denn im Bezug auf die Verwaltung und Speicherung der Mails etwas zwischen den beiden Versionen verändert?

      Und wie kriege ich das jetzt im Zweifelsfall raus?

      und UIDs/GIDs übereinstimmen, wie du schon erwähnt hast - ja, das sollte kein Problem sein. Ich habe das hier hausintern vor kurzem durchexerziert. Erfolgreich. ;-)

      Ja, der Teil ist absolut identisch.

      Wenn es nur eine begrenzte Zahl von Mail-Accounts sind (z.B. an einer Hand abzählbar), geht auch der Umweg:

      * vorübergehend beide Server unter verschiedenen Hostnamen erreichbar machen
      * im Mailclient einen neuen Account einrichten, der auf den neuen Server mit seinem
         provisorischen Hostnamen verweist
      * im Mailclient alle Mails per D&D vom alten in den neuen Mail-Account kopieren
      * wenn alle Accounts kopiert sind, alten Server vom Netz nehmen, neuen Server auf
         den alten Hostnamen "umtaufen"

      So wäre der Umzug auch dann möglich, wenn plötzlich ein ganz anderer Mailserver verwendet werden sollte, oder wenn die UIDs überhaupt nicht stimmen.

      Eines der Probleme bei der Variante wäre AFAIS, dass zumindest mein Zertifikat nicht "passen" würde, und der Mailserver ist so konfiguriert, dass er nur verschlüsselte Verbindungen zulässt. Und ehrlich gesagt, da ich nicht jeden Tag ein Dutzend MTAs und Mailserver einrichte, bin ich immer froh, wenn ich die Konfiguration "nicht mehr anpacken" muss ...! ;-)

      Gruß Gunther

      1. Hallo Gunther,

        wenn die Version/Konfiguration von Dovecot die gleiche ist
        Arghhh ..., da geht es natürlich schon los!
        Debian hat in Wheezy auf Dovecot 2.x upgedated. Unter Squeeze gab es noch Dovecot 1.x!

        stimmt, ich entsinne mich ... Ich habe den Zauber nämlich zweimal gemacht: Einmal, als ich einen Raspberry Pi als Mailserver für die Übergangszeit eingerichtet habe (Raspbian basiert auf Wheezy, dort gab's also das Theater), und dann nochmal, nachdem ich Debian Squeeze auf der eigentlichen Ziel-Hardware aufgesetzt hatte. Da konnte ich dann tatsächlich auch die Config vom alten System wieder exakt übernehmen.
        Ich hatte nämlich erst große Schwierigkeiten, weil ich die Konfigurationsdatei von Dovecot gutgelaunt einfach vom alten System (Dovecot 1.x unter Gentoo) auf das Raspbian-Wheezy mit Dovecot 2 kopiert habe, und da passte fast nichts mehr. :-(
        Nach einigem Probieren habe ich dann Dovecot "from scratch" frisch konfiguriert.

        Hat sich denn im Bezug auf die Verwaltung und Speicherung der Mails etwas zwischen den beiden Versionen verändert?

        Dürfte eigentlich nicht, denn das MAILDIR-Format ist immerhin ein De-facto-Standard.
        Und das Hin- und Herkopieren der Mails hat tatsächlich bei beiden Umzügen problemlos funktioniert (ja, ich hatte auch darauf geachtet, die gleiche UID/GID für den dovecot-User zu erzwingen).

        Wenn es nur eine begrenzte Zahl von Mail-Accounts sind (z.B. an einer Hand abzählbar), geht auch der Umweg:
        [...]
        Eines der Probleme bei der Variante wäre AFAIS, dass zumindest mein Zertifikat nicht "passen" würde, und der Mailserver ist so konfiguriert, dass er nur verschlüsselte Verbindungen zulässt. Und ehrlich gesagt, da ich nicht jeden Tag ein Dutzend MTAs und Mailserver einrichte, bin ich immer froh, wenn ich die Konfiguration "nicht mehr anpacken" muss ...! ;-)

        Verstehe. Da gibt's nur eins: Ausprobieren. Wenn's nicht auf Anhieb funktioniert, alten Server zunächst wieder reaktivieren und weiter nach Lösungen suchen.

        Good luck,
         Martin

        --
        Theorie ist, wenn jeder weiß, wie's geht, und es geht trotzdem nicht.
        Praxis ist, wenn's geht, und keiner weiß warum.
        Bei uns sind Theorie und Praxis vereint: Nichts geht, und keiner weiß warum.
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        1. Hi Martin,

          wenn die Version/Konfiguration von Dovecot die gleiche ist
          Arghhh ..., da geht es natürlich schon los!
          Debian hat in Wheezy auf Dovecot 2.x upgedated. Unter Squeeze gab es noch Dovecot 1.x!

          stimmt, ich entsinne mich ... Ich habe den Zauber nämlich zweimal gemacht: Einmal, als ich einen Raspberry Pi als Mailserver für die Übergangszeit eingerichtet habe (Raspbian basiert auf Wheezy, dort gab's also das Theater), und dann nochmal, nachdem ich Debian Squeeze auf der eigentlichen Ziel-Hardware aufgesetzt hatte. Da konnte ich dann tatsächlich auch die Config vom alten System wieder exakt übernehmen.
          Ich hatte nämlich erst große Schwierigkeiten, weil ich die Konfigurationsdatei von Dovecot gutgelaunt einfach vom alten System (Dovecot 1.x unter Gentoo) auf das Raspbian-Wheezy mit Dovecot 2 kopiert habe, und da passte fast nichts mehr. :-(
          Nach einigem Probieren habe ich dann Dovecot "from scratch" frisch konfiguriert.

          Hehe ..., hättest du dir mal das Dovecot Wiki vorher angeguckt, wärst du bestimmt auf doveconf gestoßen. :-P

          Verstehe. Da gibt's nur eins: Ausprobieren. Wenn's nicht auf Anhieb funktioniert, alten Server zunächst wieder reaktivieren und weiter nach Lösungen suchen.

          Ja - ich wußte gar nicht, dass es auch andere Varianten gibt ...! ;-)

          Good luck,

          Besten Dank!

          Gruß Gunther

          1. Hallo,

            Hehe ..., hättest du dir mal das Dovecot Wiki vorher angeguckt, wärst du bestimmt auf doveconf gestoßen. :-P

            bin ich sogar, aber ich habe nicht gesehen, dass mir das irgendwie hätte helfen können. Ich kenne ja meine Konfiguration und muss sie mir nicht "erklären" lassen. Aber wenn sich von einer Version zur nächsten die grundlegende Struktur der Konfiguration ändert ...

            Verstehe. Da gibt's nur eins: Ausprobieren. Wenn's nicht auf Anhieb funktioniert, alten Server zunächst wieder reaktivieren und weiter nach Lösungen suchen.
            Ja - ich wußte gar nicht, dass es auch andere Varianten gibt ...! ;-)

            Eben. Das Wichtigste beim Ausprobieren ist, dass man immer eine sichere Fallback-Lösung im Ärmel hat, im ungünstigsten Fall also auf den alten Zustand zurückfallen kann.

            Ciao,
             Martin

            --
            Die letzten Worte des Privatdetektivs:
            Jetzt wird es mir klar: SIE sind der Mörder!
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