Linuchs: Firefox immer weniger nützlich?

Hallo,

vor einiger Zeit war hier ein Faden, der dem Firefox unverständlichen Speicherhunger attestiert.

Ich habe Firefox 25 für Ubuntu installiert und wunderte mich, dass man weder Javascript noch Cookies abschalten kann. Auch das Anschauen von Cookies ist nicht mehr möglich. Nachdem ich auf einer Seite war, die man (vermutlich dank Javascript) nicht mehr verlassen kann, war ich reif, den Fuchs rauszuschmeissen.

Nach Recherchen stellte sich heraus, dass man wegen Javascript ins Innere vom Fox eingreifen muss mit about:config

Habe den Fuchs schnellstens durch Opera ersetzt. Taste F12 und ich kann Javascript sowie Cookies bequem ein- und ausschalten.

Meine Frage: Schafft sich Firefox gerade selbst ab? Der war doch mal beliebtester Browser.

Linuchs

  1. kleiner Nachtrag:

    Wegen des Speicherhungers hatte ich den Firefox auch schon von meinem alten Win2000 Rechner verbannt, der blieb nur noch stehen.

    Doch auf dem (jetzt defekten) Linux-Debian-Rechner hat der Fuchs ordentliche Ausdrucke hingelegt, während die Opera nur überlappende Container zustande brachte. Das Opera- Druckergebnis hatte auch nicht die geringste Ähnlichkeit mit der Anzeige auf dem Bildschirm. Wohlgemerkt, bei HTML- und CSS- geprüften Seiten.

    Deshalb bin ich vom FF so enttäuscht, mein zuverlässiger Druck-Knecht.

    Mal sehen, was die Opera 12.16 unter Ubuntu kann.

    Linuchs

  2. Tach!

    Nach Recherchen stellte sich heraus, dass man wegen Javascript ins Innere vom Fox eingreifen muss mit about:config
    Habe den Fuchs schnellstens durch Opera ersetzt. Taste F12 und ich kann Javascript sowie Cookies bequem ein- und ausschalten.

    Warum fragst du dann noch, wenn du schon umgestiegen bist?

    Meine Frage: Schafft sich Firefox gerade selbst ab? Der war doch mal beliebtester Browser.

    Firefox ist nicht nur ein Werkzeug für mit dem Web erfahrene Anwender. Der Normalnutzer schaltet sich Javascript nicht aus. Und damit er das auch nicht aus Versehen beim Rumklicken in den Einstellungen tut, wurde diese Option entfernt. Sonst kommt nämlich das Geheul aus der anderen Richtung, dass Webseiten angeblich nicht funktionieren. Wenn man sich schon als erfahrener Nutzer wähnt, sollte man wenigstens Heise News oder Golem lesen, dann erfährt man sowas bereits vorher, ohne dass man auf die Nase fällt und dann anderenorts jammern muss.

    Als Entwickler braucht man meiner Meinung nach einen schnelleren Weg, als über die Einstellungen zu gehen, um Javascript und noch eine Menge mehr an- und auszuschalten. Deshalb gibt es dafür Plugins, wie QuickJava, die auf einen Klick in der Statuszeile neben Javascript auch gleich noch Cookies, Java, Flash, Silverlight, Images, animierte Images, CSS und Proxy an- und ausschalten können. Damit hätte ich noch nicht einmal mitbekommen, dass was fehlt, wenn es nicht in den News gestanden hätte.

    Also, wenn mal wieder Firefox ein für Entwickler wichtiges aber für 08/15-Anwender uninteressantes oder gar kontraproduktives Feature entfernt, dann sollte man nicht losheulen, sondern ein Plugin suchen, das die Funktionalität wieder herstellt oder sie gar noch deutlich erweitert. Man braucht den Browser ja sowieso zum Testen der eigenen Erzeugnisse.

    dedlfix.

    1. Hallo dedlfix,

      ja, ich mag rumjammern. In Wirklichkeit stelle ich immer wieder die Frage nach intuitiver Benutzerführung.

      Das ist wohl ein nebulöser Begriff, der nicht eindeutig definiert werden kann.

      Wenn auf meinen Webseiten Javascript einen Zusatznutzen ergeben könnte, blende ich mit roter Schrift ein: "Bitte Javascript einschalten für die Bild-Vergrößerung."

      Ich setze dann voraus, dass derjenige, der Javascript ausgeschltet hat, das auch wieder einschalten kann. Zu viel verlangt?

      Firefox ist nicht nur ein Werkzeug für mit dem Web erfahrene Anwender.

      Für den DAU (Dümmsten Anzunehmenden User) haben wir doch den Internet Explorer, oder wie?

      Der Normalnutzer schaltet sich Javascript nicht aus. Und damit er das auch nicht aus Versehen ...

      Okay. der ("versehentliche" Normalnutzer == DAU) ?

      Ich vermute, dass in meiner Generation 60+ viele User (aber nicht alle) wie besoffen am Bildschirm sitzen und nicht wissen, was sie tun. Doch was ist mit denen, die mit dem Internet aufgewachsen sind? Ich mag den Besuchern meiner Seiten Hinwese geben, sie aber nicht wie unmündige Deppen behandeln. Ist das ein überholtes Konzept?

      Wenn man sich schon als erfahrener Nutzer wähnt, sollte man wenigstens Heise News oder Golem lesen, dann erfährt man sowas bereits vorher, ohne dass man auf die Nase fällt und dann anderenorts jammern muss.

      Okay, Hinweis vertanden.

      Also, wenn mal wieder Firefox ein für Entwickler wichtiges aber für 08/15-Anwender uninteressantes oder gar kontraproduktives Feature entfernt, dann sollte man nicht losheulen, sondern ...

      das Thema hier ansprechen. Wie merken denn die Entwickler von Firefox, wie die Mehrheit tickt? Sie nehmen also an, dass jemand Javascript/Cookies abstellt und nicht weiss, was er da tut?

      ein Plugin suchen, das die Funktionalität wieder herstellt ...

      Wie pervers ist das denn?

      Linuchs

      1. Hallo,

        Ich vermute, dass in meiner Generation 60+ viele User (aber nicht alle) wie besoffen am Bildschirm sitzen und nicht wissen, was sie tun. Doch was ist mit denen, die mit dem Internet aufgewachsen sind? Ich mag den Besuchern meiner Seiten Hinwese geben, sie aber nicht wie unmündige Deppen behandeln. Ist das ein überholtes Konzept?

        Wie viele Internetnutzer wissen überhaupt, was JavaScript ist? Wie viele können einschätzen, was mit dem Ausschalten der JavaScript verbunden ist?

        Antwort: Es sind die 0,1%, die zufälligerweise professionelle Webentwickler oder erfahrene Amateure sind.

        Sind die anderen deshalb unmündige Deppen? Nein, sie sind einfach keine Webtechniker.

        Wie merken denn die Entwickler von Firefox, wie die Mehrheit tickt?

        1. Sie messen, wie häufig gewisse Browserfeatures genutzt werden (siehe Preferences > Advance > Data Choices).
        2. Sie bekommen Feedback von Nutzern (Help > Submit Feedback, Bugzilla, andere Kanäle).
        3. Sie machen entsprechende Änderungen, veröffentlichen Beta-Versionen an ein paar Millionen Nutzer und werten das frühe Feedback aus.

        Mathias

  3. Hallo,

    Ich habe Firefox 25 für Ubuntu installiert und wunderte mich, dass man weder Javascript noch Cookies abschalten kann. Auch das Anschauen von Cookies ist nicht mehr möglich.

    Da musst du dich irren. Seit mindestens 10 Versionen ist dieser Dialog derselbe geblieben:

    Preferences > Privacy > History > Use custom settings for history

    Dort lassen sich Cookies ausschalten oder limitieren und auch ansehen.

    Das ist schon einige Jahre so, meiner Erinnerung nach.

    Nachdem ich auf einer Seite war, die man (vermutlich dank Javascript) nicht mehr verlassen kann, war ich reif, den Fuchs rauszuschmeissen.

    Vielleicht solltest du solche Seiten besser nicht besuchen. ;)

    Mathias

    1. Hi!

      Nachdem ich auf einer Seite war, die man (vermutlich dank Javascript) nicht mehr verlassen kann, war ich reif, den Fuchs rauszuschmeissen.

      Vielleicht solltest du solche Seiten besser nicht besuchen. ;)

      Das weisste ja vorher nicht. Mir hat vorhin auf der Suche nach einem Bild eines Maorikriegers auf dem Netbook meiner Schwester son scheiss JS den Spaß am Internet versaut. Die Google Bildersuche hatte ein schönes Bild angezeigt, aber die Seite, die verlinkt war, wusste von diesem Bild nichts (mehr). So'n eigentlich nützliches JS, das ein Frameset sprengt, hat dann verhindert, daß ich im googleframe das Bild direkt aufrufen konnte und mir wurden nur Tattoos gezeigt. Auch wenn ich grad dort oft Seiten selbst aus dem Frameset hole, finde ich dieses kleine Feature samt dazuehörigem Frameset eigentlich ganz nützlich.

      By the way. Ich finde es auch ziemlich pervers für eine (relativ) oft genutzte Geschichte extra ein PLugin installieren zu müssen. Statt endlich die Steuerung von Cookies und JS direkt in die Browseroberfläche einzubinden, wird sie noch tiefer vergraben. Nen kleines nettes, korrekt gestaltetes Icon in der Statusleiste das JS an- und ausschaltet finden auch Vollnoobs.

      Ich würd ja behaupten, daß der einzige Grund dafür JS und evtl Cookies zu verstecken der ist, daß die Nichtexistenz dieser Features Tracking so schwer macht. Aber würde das jemand für 0.1% der Nutzer machen, wovon 90% das eh wieder (mehr oder weniger umständlich) eingestellt bekommen? Der Anteil, ders jetzt aus Faulheit anlässt sollte doch recht gering sein.

      --
      Signaturen sind bloed.
  4. @@Linuchs:

    nuqneH

    Nach Recherchen stellte sich heraus, dass man wegen Javascript ins Innere vom Fox eingreifen muss mit about:config

    Die Einstellungen dort sind nicht mehr „Inneres“ wie die Einstellungen übers GUI; es ist nur ein anderes Bedienkonzept.

    Für die meisten Nutzer ist das GUI einfacher bedienbar. Allerdings lassen sich dort nicht alle Einstellungen unterbringen (sonst wäre es mit der einfachen Bedienbarkeit vorbei). Deshalb lassen sich übers GUI nur die am häufigsten benötigten Einstellungen vornehmen.

    Welche das sind, entscheidet jeder Browserhersteller anders. So kann man bspw. im IE übers GUI Klingonisch zur Liiste der bevorzugten Sprachen hinzufügen. In anderen Browsern geht das nur über …:config. Im Safari gar nicht; aber das ist ja auch kein Browser.

    Qapla'

    --
    „Talente finden Lösungen, Genies entdecken Probleme.“ (Hans Krailsheimer)
    1. Hallo,

      So kann man bspw. im IE übers GUI Klingonisch zur Liiste der bevorzugten Sprachen hinzufügen. In anderen Browsern geht das nur über …:config.

      Welche Browser meinst du? In Firefox ist es über die jeweilige Preferences-UI möglich. In Chrome und Chromium-Opera prinzipiell auch, nur taucht Klingonisch nicht in der Auswahlliste auf.

      Im Safari gar nicht

      Safari übernimmt direkt die Spracheinstellung von Mac OS. Die MacOS-Systemeinstellungen erlauben auch eine Sprachpriorisierung, aber es wird nur die erste Sprache in Accept-Language gesendet. Klingonisch steht auch zur Auswahl.

      Mathias

      1. @@molily:

        nuqneH

        nur taucht Klingonisch nicht in der Auswahlliste auf.

        Eben. IE erlaubt auch das Hinzufügen von nicht in der Auswahlliste auftauchenden Sprachen übers GUI.

        Safari übernimmt direkt die Spracheinstellung von Mac OS.

        Ja, Safari ist noch übler mit dem OS verzahnt als es IE je war. Apple-Fanboys scheint das zu gefallen. m(

        aber es wird nur die erste Sprache in Accept-Language gesendet.

        Apple hat den Mehrwert von language negotiation nicht erkannt und verwehrt den Safari-Nutzern diese Funktion.

        Qapla'

        --
        „Talente finden Lösungen, Genies entdecken Probleme.“ (Hans Krailsheimer)
        1. Safari übernimmt direkt die Spracheinstellung von Mac OS.

          Ja, Safari ist noch übler mit dem OS verzahnt als es IE je war. Apple-Fanboys scheint das zu gefallen. m(

          Ich halte es für vernünftig, genauer gesagt für eine gute User Experience, wenn der Standardbrowser eines Betriebssystem die zentrale Spracheinstellung des Betriebssystems übernimmt. Das machen andere Browser und Betriebssysteme prinzipiell genauso. Das einzige, was man Safari vorwerfen kann, ist dass der Accept-Language-Header die umfangreichen zentralen Spracheinstellungen nur ungenau widerspiegelt. Da könnte man einfach mal einen Bug melden, anstatt polemisch zu werden.

          Mathias

          1. @@molily:

            nuqneH

            Das einzige, was man Safari vorwerfen kann, ist dass der Accept-Language-Header die umfangreichen zentralen Spracheinstellungen nur ungenau widerspiegelt. Da könnte man einfach mal einen Bug melden, anstatt polemisch zu werden.

            Ich vermute, das war eine bewusste Entscheidung und ein diesbezügliches Ticket wäre schneller mit „won’t fix“ geschlossen als erstellt. Ich kann mich natürlich auch täuschen.

            Qapla'

            --
            „Talente finden Lösungen, Genies entdecken Probleme.“ (Hans Krailsheimer)