Moin,
traurig! Aber nachdem "Pizzas" im Duden steht wundert mich gar nichts mehr.
Bitte? Sämtliche Fremd- und Lehnwörter werden im Deutschen nach deutschen Grammatikregeln flektiert und moviert. Das ist auch gut so.
ja, das ist in Ordnung. Aber die deutsche Sprache hat selbst einige verschiedene Varianten, wie der Plural eines Wortes gebildet wird. Die gebräuchlichsten sind das Anhängen von -e (Berg/Berge), -n (Fuge/Fugen), -er (meist mit Umlautung der Hauptsilbe, Huhn/Hühner). Es gibt noch ein paar mehr, etwa dass Singular- und Pluralform identisch sind (Zacken/Zacken, hier wird auf die Umlautung zu "Zäcken" verzichtet), ganz zu schweigen von den unzähligen Wörtern mit völlig irregulärer Pluralform.
Man hat also eine große Auswahl, um auch bei Lehnwörtern die Pluralform (oder Deklinationsform) zu wählen bzw. festzulegen, die der originalsprachlichen Form am nächsten kommt. Meist wird das ja auch gemacht, so verzichtet man beim Plural von "Computer" zum Beispiel auf die sonst im Deutschen gebräuchliche Umlautung - oder hat jemand schon mal "Compüter" gelesen?
Wenn du Italienisch (oder Latein) beherrscht und sämtliche Formen von »pizza« durchdeklinieren kannst, bitte sehr. Diejenigen, die kein Italienisch können, werden allerdings kein Wort verstehen.
Das glaube ich nicht. Der Plural von "pizza" heißt im Italienischen "pizze". Das ist vielleicht nicht jedem Deutsch-Muttersprachler vertraut. Aber die Pluralform "Pizzen" ist seit über 30 Jahren verbreitet und üblich, sogar in der Werbung ("3 Tiefkühlpizzen zum Preis von 2"), wo ja sonst sehr phantasievoll mit Sprache und Schrift hantiert wird.
Warum also kommt die Duden-Redaktion jetzt plötzlich daher und meint, es müsse "Pizzas" heißen? Das ist weder sinnvoll noch für mich nachvollziehbar. Es mag zahlreiche andere Beispiele geben, bei denen eine solche Simplifizierung eher nachvollziehbar ist.
Da das Deutsche Lehnwörter aus unzähligen Sprachen aufgenommen hat, z.B. Englisch, Französisch, Latein und Griechisch, wirst du dabei schnell an Grenzen stoßen.
Für mich selbst ist die wichtigste Regel bei der Verwendung von Lehn- und Fremdwörtern: Solange mir noch bewusst ist, dass es sich um ein Wort oder eine Floskel aus einer anderen Sprache handelt, wende ich auch die fremdsprachliche Schreibweise an und lasse das Wort undekliniert/unkonjugiert im Satz stehen: "Wenn das Ergebnis des security assessment vorliegt, sehen wir weiter."
Schönes Wochenende,
Martin
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F: Kennt jemand einen Automobilfilm?
A: Der mit dem Golf tankt.
Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(