Lieber Gast,
Dir ist da wohl ein Sprechakt gehörig gescheitert. ;-)
In der Sprachwissenschaft gibt es einen Teil, der sich Pragmatik nennt, und der untersucht, ob sich zwei mittels Sprache kommunizierende Menschen verstehen. Dabei ist am Ende ausschließlich wichtig, ob das, was A gemeint hat, von B auch so verstanden wurde.
Dazu ein Beispiel:
A: Kannst Du mir das Salz rüberreichen?
B: Bittesehr.
Der obige Sprechakt hat funktioniert, da A im Grunde eine Bitte geäußert hat ("Bitte gib mir das Salz!") und B dieser Bitte nachgekommen ist.
Gegenbeispiel:
A: Kannst Du mir das Salz rüberreichen?
B: Ja, dazu fühle ich mich körperlich und geistig in der Lage.
Aus Deiner Sicht müsste B hier völlig logisch geantwortet haben, denn A hat der Fragestellung nach eine simple Entscheidungsfrage (eine, die man entweder mit "ja" oder "nein" beantwortet) zu der Fähigkeit von B in Bezug auf das Rüberreichen des Salzes gestellt. Am Ende hat der Sprechakt aber nicht funktioniert, denn A hat kein Salz erhalten.
Um nun Deine Situation zu vergleichen: Die Gruppe wollte von Dir ein Feedback und hat eine umgangssprachlich übliche Formulierung von Dir erwartet. Du hast Deine Formulierung aber nicht wie allgemein eher üblich gewählt, sondern bist Deinen eigenen Gedankenweg gegangen. Wenn Dich die Gruppenmitglieder nicht (genügend) kennen, müssen sie Dich zwangsläufig falsch verstehen, denn woher sollten sie wissen, dass Du in Deinen Formulierungen gerne eigene Wege gehst, die sich sehr von den allgemein üblichen in ihrer Bedeutung unterscheiden? Dein(e) Sprechakt(e) hat/haben deshalb nicht funktioniert.
Liebe Grüße,
Felix Riesterer.
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