Der Martin: Logiker-Sprache

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Hallo,

Gegenbeispiel:

A: Kannst Du mir das Salz rüberreichen?
B: Ja, dazu fühle ich mich körperlich und geistig in der Lage.

vor ein paar Tagen habe ich in einem Selbstbedienungslokal in Bremen Folgendes am Nebentisch mitgehört:
"Sachmal, Helga, hast du nich ne Uhr?" - "Jo, wat is damit?"

Das passt doch zu deiner Ausführung wie A... auf Eimer. Und es zeigt, dass dieses naiv-logische Verständnis auch in der Umgangssprache tatsächlich existiert. Und ich glaube, die Nordlichter sind aufgrund der Wortkargheit, die man ihnen (teils unberechtigt) nachsagt, prädestiniert für sowas.

Aus Deiner Sicht müsste B hier völlig logisch geantwortet haben, denn A hat der Fragestellung nach eine simple Entscheidungsfrage (eine, die man entweder mit "ja" oder "nein" beantwortet) zu der Fähigkeit von B in Bezug auf das Rüberreichen des Salzes gestellt. Am Ende hat der Sprechakt aber nicht funktioniert, denn A hat kein Salz erhalten.

Aber die Information, dass er/sie es bei richtiger Fragestellung bekommen könnte. ;-)
Bei uns in der Familie sind solche Dialoge völlig normal: "Kannste mir mal das Salz geben?" - "Ja klar." (keine Reaktion, man hat ja nur nach der Möglichkeit gefragt.)
Für mich heißt das in der Technik wie auch in der Umgangssprache: Sag oder frag das, was du wirklich meinst, und red nicht um den Brei herum.

So long,
 Martin

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Was hat die FDP mit einem guten Pils gemeinsam? - Beide haben knapp 5%.
   (SWR3 am Tag nach der Bundestagswahl)
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