Hallo,
Andere Länder nehmen das viel genauer. Da steckt in jeder Vergangenheitsform eine bestimmte Situation.
ja, im Englischen werden zum Beispiel die verschiedenen Zeitformen sehr konsequent verwendet, im Französischen IIRC auch.
Im Deutschen wird halt irgendwas verwendet. Vor allem Dialekte sind so unglaublich "freizügig" mit der Vergangenheit was solche Details angeht.
Stimmt. Und in gefühlten 90% aller Fälle wird das Perfekt als Vergangenheitsform verwendet, selten etwas anderes: Ich habe Getränke gekauft, ich bin um zehn aufgestanden, sie hat mich angerufen, ... Nur die Verben "sein" und "haben" werden dann doch überwiegend im Präteritum benutzt: Ich war gestern zuhause, wir hatten einen Hund, du warst vor mir da, er hatte einen Hut auf, ...
Beispiel: ich ging zur Arbeit. Das sagt in gewissen Regionen niemand. Da heißt es: ich bin zur Arbeit gegangen. Ich wüsste nicht mal ob es bei uns einen inhaltlichen Unterschied zwischen diesen beiden Formen gibt.
Hmm. Guter Punkt. Da müsste man vielleicht mal Leute fragen, die Deutsch als Fremdsprache lernen. Ich bin sicher, dass es auch "bei uns" Regeln für die Verwendung jeder Zeitform gibt. Aber so ist es halt, wenn man eine Sprache von Kind an lernt und "instinktiv" benutzt: Man macht's möglicherweise richtig, kann aber nicht sagen, warum nun ausgerechnet die eine oder die andere Form richtig ist. Das ist wie bei der Interpunktion: Viele machen es "nach Gefühl" richtig, können aber nicht sagen, _warum_ nun hier ein Komma steht und dort nicht.
Vielleicht ist das "gehabt" auch einfach nur unkonzentriert gesagt, ohne sich bewusst zu sein dass da schon ein "hatten" vorkam.
Ich bin auch sicher, dass es unbewusst ist, einfach nur eine Angewohnheit, über die die Leute nicht nachdenken. Mich erstaunt allerdings, dass der Spiegel-Artikel, den cvb verlinkt, dieses Konstrukt als "Hausfrauen-Perfekt" bezeichnet und unterstellt, dass es vor allem von weniger gebildeten Menschen verwendet wird. Diejenigen, von denen ich es bisher gehört habe, sind überwiegend Akademiker bzw. sprachlich sehr gewandte Menschen.
Schönen Sonntag noch,
Martin
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F: Kennt jemand ein Automobil-Märchen?
A: Radkäppchen und der böse Golf.
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