Hello Martin,
Und wenn er etwas anzeigt, ist auch ein Status 200 für das ausgelieferte Dokument gerechtfertigt.
Nein, nicht unbedingt.
Man sollte zwischen dem tatsächlich ausgelieferten Inhalt und dem HTTP-Status unterscheiden. Der Inhalt ist für Menschen gedacht, der Status eher für Maschinen. Wenn du also eine Anfrage nicht unmittelbar bedienen kannst und stattdessen einen Ersatz lieferst, etwa die Startseite der Webpräsenz, ist das IMO akzeptabel (obwohl ein Hinweis angebracht wäre, und ein paar Links auf möglicherweise passende alternative Inhalte). Aber der Status sollte trotzdem 404 sein, denn dem Wunsch nach dem ursprünglich gesuchten Dokument konntest du offensichtlich nicht entsprechen.
Da dürfen wir aber jetzt mindestens zwei Fälle nicht durcheinanderbringen:
-
Die Ressource hat unter der URi tatsächlich schon existiert
-> Dann sollte man keinen Soft 404 verwenden, sondern besser eine Weiterleitung
auf eine vergleichbar hilfreiche Seite, wie auch immer man das anstellt -
Die Ressource hat unter der URi noch nie existiert.
-> Dann ist ein Soft 404 angemessen; die ausgelieferte Ressource kann indiziert
werden und führt bei einer Suche ggf. auch zur Listung
Grundsätzlich sollte man überlegen, ob oder wann man eine veröffentlichte Ressource überhaupt irgendwann wieder aus dem Zugriff entfernt.
Das ist z.B, auch ein Problemchen bei "Gästebüchern" (oder vergleichbaren Listungen), die eine umgekehrte Anzeige, also neusete Einträge oben, über einen paginierten Mechanismus bereitstellen. Bei den meisten Systemen zeigt so die "Seite 1" dauernd andere Inhalte an, kann also von den Suchmaschinen auch nicht vernünftig indiziert werden.
Aber das ist der Unterschied, zwischen "dynamischen Datenmengen" und "dynamisch wachsenden Datenmengen".
Man muss also mMn etwas genauer darüber nachdenken, bevor man "Blanker Unsinn" blökt.
Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz
Tom vom Berg