Hallo,
denn mangelnde Grafiktreiber sind nur eines der Probleme, die Linux-Desktops derzeit haben.
Äh? Als da wären?
- Uneinheitliches, z.T. unausgereiftes und umstrittenes User-Interface (Gnome vs. KDE vs. Unity)
du kritisierst Vielfalt und Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Lösungen? Genau das ist IMO einer der großen Vorzüge gegenüber einem fix und fertig geschnürten Bündel wie Windows. Wem die Desktop-Umgebung unter Windows nicht gefällt, der kann sich nicht so einfach eine andere installieren.
Den Kritikpunkt "unausgereift" lasse ich gelten; der trifft aber auf Windows ebenso zu, besonders (aber nicht nur) für das erste Release einer neuen Version, das oft noch deutliche Kinderkrankheiten hat.
- Verschiedene große Firmen bringen Desktop-Distros heraus, aber derzeit scheint nur Canonical auf den Massenmarkt abzuzielen.
Ja und? Der Download und die Installation moderner Linux-Distros ist mittlerweile so einfach geworden, dass auch Laien damit klarkommen. Weder bei der Installation, noch beim Betrieb braucht man wirklich mehr Insiderwissen als bei Windows.
- Standard-Anwendungen von wechselhafter Qualität und Systemintegration (Mail, Browser, Office, Grafik, Messaging/Telefonie, Audio/Video, Kontakte, Kalender, Clouddienste…). Das liegt auch an der Trennung zwischen Gnome und KDE und dem Fehlen einer starken Firma, die Richtlinien und Schnittstellen vorgibt. Immer wenn Canonical hier vorangeht, sind sie (teilweise zurecht) mit Kritik konfrontiert.
Auch hier: Vielfalt und Flexibilität. Ich sehe das als Vorteil.
- Allgemeine Hardware-Kompatibilität, von Grafiktreibern einmal abgesehen. Drucker, Scanner, Eingabe, Media-Player, Synchronisierung mit Mobilgeräten… Der Einfachheit halber entwickeln Hardwarehersteller Treiber für Windows, wenn es hoch kommt für MacOS.
Das stimmt wohl - bei den Kernkomponenten (Chipsatz/HDD, Netzwerk, Grafik, Sound) schneidet Linux tendentiell wieder besser ab als Windows: Während diese Komponenten nach der Grundinstallation von, sagen wir, Debian oder Ubuntu meist "out of the box" mit generischen Treibern funktionieren, ist man mit Windows oft existentiell auf die vom Hersteller gelieferten Treiber angewiesen.
Bei Druckern und Scannern ist Linux in der Tat oft problematisch.
So long,
Martin
Das Gehirn ist schon eine tolle Sache: Es fängt ganz von allein an zu arbeiten, wenn man morgens aufsteht, und hört erst damit auf, wenn man in der Schule ankommt.
(alte Schülererkenntnis)
Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(