hotti: Wieso leuchtet der Jupiter so unverschämt hell?

Hi,

die Frage ist durchaus ernstgemeint, so habe ich mich mit dem Thema befasst, jedoch keine plausible Erklärung dafür gefunden. Eher die Aussage, dass der Jupiter ein (sehr großer) Gasplanet ist. Das verwirrt mich noch mehr, denn Gase leuchten bekanntlich nur, wenn sie ionisiert sind (Plasma). Licht einer fremden Lichtquelle, es käme die Sonne in Frage, wird von Gasen nicht oder nur wenig reflektiert. Es sei denn, wir reichern ein Gas mit Partikeln an, hmm... sone Art Staubwolkeneffekt. Müssten dann aber dafür sorgen, dass sich der Staub nicht irgenwann mal setzt, sonst issses auch wieder aus mit dem Leuchteffekt.

Hat jemand ne Idee, warum das Ding leuchtet? Leuchtgas?

Auf Antworten, auch witzige, freute ich mich.

Horst Sternengucker

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Der Unterschied zwischen Karamel und Kalomel ist das Kamel.
  1. die Frage ist durchaus ernstgemeint, so habe ich mich mit dem Thema befasst, jedoch keine plausible Erklärung dafür gefunden. Eher die Aussage, dass der Jupiter ein (sehr großer) Gasplanet ist. Das verwirrt mich noch mehr, denn Gase leuchten bekanntlich nur

    Den entscheidenden Punkt hast du wohl in Klammern gesetzt: Der Jupiter ist sehr groß. Er ist der größe Planet in unserem Sonnensystem, sein Durchmesser beträgt mehr als das Zehnfache der Erde. Irgendwo habe ich mal den schönen Spruch gelesen, das Sonnensystem bestünde aus der Sonne, dem Jupiter und einem Haufen Steinchen.

    Davon mal abgesehen ist der Jupiter unser übernächster Nachbar, wenn man beim Mars rauskommt gleich links, gerade im Verhältnis zur Größe recht dicht bei.

    Hat jemand ne Idee, warum das Ding leuchtet? Leuchtgas?

    Nein, das Ding leuchtet nicht. Es wird angestrahlt, genauso wie der Mond. Und wenn du Gas nur genug zusammendrückst, dann reflektiert es wohl auch Licht.

    1. hi,

      Nein, das Ding leuchtet nicht. Es wird angestrahlt, genauso wie der Mond. Und wenn du Gas nur genug zusammendrückst, dann reflektiert es wohl auch Licht.

      Er (der Jupiter) hat mit 1,326 g/cm³, wie alle Gasriesen, eine geringe mittlere Dichte.
        /wiki

      Hmm...

      1. Nein, das Ding leuchtet nicht. Es wird angestrahlt, genauso wie der Mond. Und wenn du Gas nur genug zusammendrückst, dann reflektiert es wohl auch Licht.

        Er (der Jupiter) hat mit 1,326 g/cm³, wie alle Gasriesen, eine geringe mittlere Dichte.

        Die Luftdichte auf der Erde, ganz unten, da, wo die Wattwürmer wohnen, beträgt bummelig 1,2 mg/cm³, das ist ein Tausendstel. 1,3 g/cm³ mag ja für einen Planeten gering sein, aber in der Suppe möchtest du trotzdem nicht spazierengehen.

        Mal abgesehen von diesem Äppelvergleich ist es im Übrigen ja auch nicht so, dass ein Gasriese so eine Art galaktischer Pups ist. Im Außenbereich ist der Jupiter gasförmig, aber das geht ratzfatz in Flüssigkeit über. Der äußere, gasförmige Bereich wird mit 1000 km angegeben, der Rest der 135.000 km Durchmesser ist wegen des hohen Drucks flüssig, mit einem kleinen festen Kern.

        Ich denke mal, der Haken an der ganzen Sache ist, dass man da von Dimensionen spricht, die mit menschlichen Erfahrungswerten nur sehr schwer einzuordnen sind. Ein Gasriese ist kein großer Luftballon und "flüssig" sollte vielleicht auch nicht mit einem Glas Wasser gleichgesetzt werden.

        1. Hallo,

          Die Luftdichte auf der Erde, ganz unten, da, wo die Wattwürmer wohnen, beträgt bummelig 1,2 mg/cm³, das ist ein Tausendstel. 1,3 g/cm³ mag ja für einen Planeten gering sein, aber in der Suppe möchtest du trotzdem nicht spazierengehen.

          Quarz, also das woraus meist Strandsand besteht, hat 2,6 g/cm³. Also nur doppelt soviel, von Suppe würde ich nicht unbedingt sprechen.

          Gruß
          Kalk

    2. Den entscheidenden Punkt hast du wohl in Klammern gesetzt: Der Jupiter ist sehr groß. Er ist der größe Planet in unserem Sonnensystem, sein Durchmesser beträgt mehr als das Zehnfache der Erde. Irgendwo habe ich mal den schönen Spruch gelesen, das Sonnensystem bestünde aus der Sonne, dem Jupiter und einem Haufen Steinchen.

      Trivia: Steinchen schwimmen nicht auf dem Wasser der Saturn schon.

      1. Hallo

        … Irgendwo habe ich mal den schönen Spruch gelesen, das Sonnensystem bestünde aus der Sonne, dem Jupiter und einem Haufen Steinchen.

        Trivia: Steinchen schwimmen nicht auf dem Wasser der Saturn schon.

        Ach, und was ist mit Bimsstein? Der schwimmt ja sowas von auf dem Wasser!

        *btw* Was hat die Frage eigentlich im Themenbereich "Software" zu suchen?

        Tschö, Auge

        --
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        1. Hallo Auge,

          *btw* Was hat die Frage eigentlich im Themenbereich "Software" zu suchen?

          der Jupiter (Gas) ist eben weich. Beim Mond hätte hotti sich beschwert, dass es den Bereich "Hardware" nicht gibt.

          Gruß, Jürgen

          1. hi,

            *btw* Was hat die Frage eigentlich im Themenbereich "Software" zu suchen?

            Hab mich verklickert. Tschuldigung.

            der Jupiter (Gas) ist eben weich. Beim Mond hätte hotti sich beschwert, dass es den Bereich "Hardware" nicht gibt.

            Beschwerde hiermit nachgereicht ;)

            Horst Hartleib

        2. … Irgendwo habe ich mal den schönen Spruch gelesen, das Sonnensystem bestünde aus der Sonne, dem Jupiter und einem Haufen Steinchen.

          Trivia: Steinchen schwimmen nicht auf dem Wasser der Saturn schon.

          Ach, und was ist mit Bimsstein? Der schwimmt ja sowas von auf dem Wasser!

          Ein Schiff aus Stahl auch. Das Mineral aus dem Bimsstein besteht schwimmt nicht, genau wie Stahl. Aufgeschäumt schwimmt auch die Erde oder Gold.

  2. Hi,

    Eher die Aussage, dass der Jupiter ein (sehr großer) Gasplanet ist. Das verwirrt mich noch mehr, denn Gase leuchten bekanntlich nur, wenn sie ionisiert sind (Plasma). Licht einer fremden Lichtquelle, es käme die Sonne in Frage, wird von Gasen nicht oder nur wenig reflektiert.

    Gase werden unter Druck flüssig. Und bei Jupiter ist wohl der Atmosphärendruck unterhalb einer gewissen Entfernung zum Mittelpunkt so hoch, daß einige der Bestandteile vom gasförmigen in den flüssigen Zustand gepreßt werden.

    cu,
    Andreas

    --
    Warum nennt sich Andreas hier MudGuard?
    O o ostern ...
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  3. Hallo,

    vieles in unserer astronomischen Nachbarschaft ist graue Theorie. So vermutet man zb. metallisches Wasserstoff auf den Gasplaneten, riesige Mengen(ganze Bergemassive) Katzengold(wer weiß vielleicht auch Echtes) auf der Venus und auch eine Eigenstrahlung bei Planeten. Dieser Effekt widerum, wenn wirklich vorhanden, wird vermutlich durch die Eigen-Komprimierung des Kerns erzeugt und nennt sich: Kelvin-Helmholtz-Kontraktion

    Gruss
    Mike

    1. hi,

      vieles in unserer astronomischen Nachbarschaft ist graue Theorie. So vermutet man zb. metallisches Wasserstoff auf den Gasplaneten, riesige Mengen(ganze Bergemassive) Katzengold(wer weiß vielleicht auch Echtes) auf der Venus und auch eine Eigenstrahlung bei Planeten. Dieser Effekt widerum, wenn wirklich vorhanden, wird vermutlich durch die Eigen-Komprimierung des Kerns erzeugt und nennt sich: Kelvin-Helmholtz-Kontraktion

      Huch, das ist was für Stuierte von Unität. Nicht dass der Jupiter in Wirklichkeit ein Zwerg ist. Theoretisch ist das alles möglich, praktisch werden wir es wohl nie erfahren ;)

      Horst

      1. Hallo,

        Huch, das ist was für Stuierte von Unität.

        "I war nie auf der Unität. Aber I wüsst scho, was I auf der Uni tät."
        Ich hab immerhin drei Silvester Mathetik gehabt. Oder wie das heißt. ;-)

        *scnr*
         Martin

        --
        Letztlich basiert alles auf dem Feuer, dem Rad, der Eins und der Null.
          (Gernot Back)
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        1. "I war nie auf der Unität. Aber I wüsst scho, was I auf der Uni tät."
          Ich hab immerhin drei Silvester Mathetik gehabt. Oder wie das heißt. ;-)

          drei Silvester Akamie gestiert

        2. Hallo,

          Huch, das ist was für Stuierte von Unität.

          "I war nie auf der Unität. Aber I wüsst scho, was I auf der Uni tät."
          Ich hab immerhin drei Silvester Mathetik gehabt. Oder wie das heißt. ;-)

          Wie gesagt: Witzige Antworten sind mir auch ganz recht ;)

          Vor ein paar Jahren habe ich eine wissenschaftliche Arbeit gelesen, von einem italienischen Physiker an der Unität Bologna. In dieser Arbeit ging es um die Erklärung des Explosionsmechanismus kosmischer Körper, die mit sehr hoher Geschwindigkeit in unsere Atmosphäre eindringen. Techisch war diese Abhandlung völlig korrekt. Praktisch jedoch ging es um den Tunguska-Körper (TK) und somit völlig an der Realität vorbei, weil ungezählte Augenzeugen etwas ganz Anderes beobachtet haben, was die Geschwindikgeit des TK betrifft.

          Stuierte sind schnell beim Detail. Sie können den Aufbau unserer Planeten trefflich erklären. Auch den Effekt, dass der Jupiter mehr Energie abstrahlt, als er von der Sonne bekommt. Wissenschaftliche Abhandlungen sind stets auf bereits vorhandenes Wissen gestützt und auf die damit getroffenen Annahmen.

          Beim TK gab es (1908) kein vorhandenes Wissen, was Effekte betrifft, ausgelöst von Körperen die zwar mit Überschall fliegen, jedoch keine kosmischen Geschwindigkeiten haben und 1000 km in untersten Schichten der Atmosphäre zurücklegen, vom Baikalsee bis Wanowara. Wohl aber es schon die Uhr, womit festgestellt werden konnte, dass der TK für die letzten 300 km 10 Minuten brauchte, was eine Geschwindigkeit von 500 m/s ergibt.

          Was den Jupiter betrifft, da gehen wir von vorhandenen Wissen aus, möglicherweise jedoch gehen wir davon aus, zu glauben, dass wir genügend Wissen haben, um den Leuchteffekt erklären zu können.

          Horst Unglaub

          1. Stuierte sind schnell beim Detail. Sie können den Aufbau unserer Planeten trefflich erklären. Auch den Effekt, dass der Jupiter mehr Energie abstrahlt, als er von der Sonne bekommt.

            Das trifft auf jeden Körper zu, der unter der Sonneneinstrahlung an der Oberfläche nicht (mehr) wärmer wird (was im statischen Fall nach gewisser Zeit immer so ist) und der innen wärmer ist als außen.

    2. vieles in unserer astronomischen Nachbarschaft ist graue Theorie. So vermutet man zb. metallisches Wasserstoff auf den Gasplaneten, ...

      Nicht nur Theorie ist aber, daß sich metallischer Wasserstoff, wenn überhaupt, nur unter extremen Druck bildet, also tief drin. An Jupiters Helligkeit hat er wohl keinen Anteil.

      1. Nicht nur Theorie ist aber, daß sich metallischer Wasserstoff, wenn überhaupt, nur unter extremen Druck bildet, also tief drin. An Jupiters Helligkeit hat er wohl keinen Anteil.

        Habe ich das behauptet?

        1. Nicht nur Theorie ist aber, daß sich metallischer Wasserstoff, wenn überhaupt, nur unter extremen Druck bildet, also tief drin. An Jupiters Helligkeit hat er wohl keinen Anteil.

          Habe ich das behauptet?

          Deine Aussage war die scheinbare Antwort auf eine Frage (im Nachhinein doch eher eine halbwegs bezuglose Reaktion?!) nach der Helligkeit von Jupiter und Du hast potentiellen Glitzerkram aufgeführt, daher meine vermessene Vermutung.

          Oder anders, habe ich behauptet, daß Du das behauptet hast?

  4. die Frage ist durchaus ernstgemeint, so habe ich mich mit dem Thema befasst, jedoch keine plausible Erklärung dafür gefunden. Eher die Aussage, dass der Jupiter ein (sehr großer) Gasplanet ist. Das verwirrt mich noch mehr, denn Gase leuchten bekanntlich nur, wenn sie ionisiert sind (Plasma). Licht einer fremden Lichtquelle, es käme die Sonne in Frage, wird von Gasen nicht oder nur wenig reflektiert. Es sei denn, wir reichern ein Gas mit Partikeln an, hmm... sone Art Staubwolkeneffekt.

    Wie dick die Schicht ist, die er zum Reflektieren von so viel Licht, wie er reflektiert, braucht, kann Dir doch egal sein. Es darf nur nicht zu viel Licht absorbiert werden.

    Müssten dann aber dafür sorgen, dass sich der Staub nicht irgenwann mal setzt, sonst issses auch wieder aus mit dem Leuchteffekt.

    Der Sturm, den der Jupiter seine Atmosphäre nennt, wird wohl nicht so bald abebben. Und wenn die Atmosphäre doch klar werden sollte, dann würde das Licht von der Oberfläche reflektiert.

  5. PS.: Viel interessanter ist vielleicht eine andere Frage. Warum ist die gesamte (beleuchtete*) Fläche gleich hell (wie auch beim Mond u.s.w.)?

    Denk mal drüber nach.

    Spoiler oder auch nicht?:
    Lustig war, daß ich vom Prof. erstmals auf die Frage gebracht, dachte, warum ist er am Rand eigentlich nicht dunkler, während der Prof. uns dann erklären wollte, warum er am Rand nicht entgegen der oberflächlichen Erwartung heller ist. Die vermutete Begründung für meine oberflächliche Erwartung war dann die Begründung für das Nicht-Zutreffen seiner oberflächlichen Erwartung (und umgekehrt selbstverständlich).

    *Das nur die beleuchtete Fläche hell ist, läßt sich beim Jupiter aber schlecht beobachten, dürfte an der Sonne als Ursache wenig Zweifel lassen.