Hallo,
… was die Frau(en) an Bedingungen und Erwartungen an die Beziehung zu dem Mann mit ihm selbst vereinbart hat/haben … Wurde jemals thematisiert, wie das Verhältnis denn genau beschaffen sein soll? … welche Aussichten der Mann der jeweiligen Frau versprochen hat und inwiefern er ihr jeweils Exklusivität zugesichert hat
Grundsätzlich stimmt es, dass es keine in Stein gemeißelten Regeln gibt: Wie Menschen Beziehungen miteinander führen, ist ihnen überlassen, sofern sie sich – soweit möglich – frei und einvernehmlich dazu entscheiden.
Deine Fragen legen nahe – ich weiß natürlich nicht, ob du darauf hinaus wolltest –, dass Exklusivität nicht eingefordert werden könne, wenn sie nicht ausdrücklich vereinbart wurde. Dass es bloß falsche Erwartungen und unbegründete Annahmen seitens der Frauen waren, die letztlich für ihre Enttäuschung verantwortlich sind. Das ist äußerst problematisch. Damit könnte sich der besagte Mann grandios aus der Affäre ziehen. Ich nehme an, er hat sich klugerweise zu nichts verbal verpflichtet. So kann er die Verantwortung von sich weisen, sobald sein Schwindel auffliegt: »Ich habe doch nie gesagt, dass ich nicht andere Beziehungen führe…!«
Selbst wenn das nie thematisiert wurde, bleibt sein Verhalten rücksichtslos und ausnutzend. Auf Kommunikation und Offenheit zu setzen bedeutet, FreundInnen und PartnerInnen aktiv nach ihren Vorstellungen und Wünschen zu fragen. – Das hat der fragliche Typ hier höchstwahrscheinlich mit Kalkül nicht gemacht. Und wenn doch, hat er die Bedürfnisse anderer bewusst ignoriert und sie darüber belogen. – Nicht umsonst wird das Konzept des Konsens, der jeglichen Beziehungen zugrunde liegen sollte, zum »Enthusiastic Consent« erweitert.
Schlechte Menschenkenntnis
Dazu habe ich mich schon geäußert, und Sven hat es auf den Begriff gebracht.
Mathias