fenn: Atari PC 3 9 poliger EGA Monitor

Hallo,
ich hoffe hier kann mir jemand weiterhelfen, da hier doch auch viele Bastler und Spezialisten unterwegs sind. Und vor allem scheint hier nicht die Standardantwort "googel erst mal" zu sein, bzw. Antwort zu erhalten wie "dz dz dz schon seit Adam und Eva weiß man, dass ein EGA Anschluß _NICHT_ kompatibel zu VGA ist!" (Warum wird heute im Netz oft so geantwortet?). Wenn ich heute auf der Straße jemand nach dem Weg frage, so sagt dieser doch auch nicht, hey das ist doch logisch, schau mal richtig auf deine Straßenkarte. Naja egal, ich lenke ab.

Ich habe hier einen alten Atari PC3 Computer mit EGA Anschluß und 9 poligem Kabel. Der alte Monitor ist kaputt, der Rechner schneint noch zu funktionieren.

Das Internet sagt, es geht nicht einen VGA Monitor an EGA anzuschließen. Ich denke auch nicht, das mir hier irgend jemand etwas anderes sagen kann, als ich durch stundenlanges googeln auch rausgefunden habe.

Selbst die alte Festplatte hat andere Anschlüsse, so mit kann ich diese auch nicht auslesen (klar viel wichtiges Zeugs ist da nicht drauf, es wäre halt nur interessant, weil ich den Computer ca 15 Jahre lang nicht in Betrieb hatte).

Interessant wäre es auch den Atari PC3 als Emulator (der hatte MS-Dos 3.21) auf einem modernen Rechner laufen zu lassen. Leider gibt es das nicht im Netz. Daher hatte ich irgendwie die Vorstellung, ich könnte vielleicht das Rom auslesen und mir einen eigenen Emulator basteln (das ist aber Zukunftsmusik).

Für mich bleibt jetzt wohl nur ebay übrig :(

  1. Mahlzeit,

    Und vor allem scheint hier nicht die Standardantwort "googel erst mal" zu sein,

    Nicht, wenn du es schon getan hast ;)

    bzw. Antwort zu erhalten wie "dz dz dz schon seit Adam und Eva weiß man, dass ein EGA Anschluß _NICHT_ kompatibel zu VGA ist!"

    Wieso nicht? Das ist nunmal eine Tatsache.

    (Warum wird heute im Netz oft so geantwortet?).

    Weil es Sinn macht, eine Tatsache dem fragenden als Antwort zu geben?

    Wenn ich heute auf der Straße jemand nach dem Weg frage, so sagt dieser doch auch nicht, hey das ist doch logisch, schau mal richtig auf deine Straßenkarte. Naja egal, ich lenke ab.

    Der Vergleich wäre nur sinnvoll, wenn der Fragende neben einem Stadtplan steht. So vergleichst du Äpfel mit Fahrrädern

    Ich habe hier einen alten Atari PC3 Computer mit EGA Anschluß und 9 poligem Kabel. Der alte Monitor ist kaputt, der Rechner schneint noch zu funktionieren.

    .......

    Und wo ist jetzt deine Frage? Eine solche endet idR mit einem Fragezeichen.

    --
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    1. Mahlzeit,

      Und vor allem scheint hier nicht die Standardantwort "googel erst mal" zu sein,

      Eine Google-Suche nach "EGA zu VGA Konverter" führte mich sofort zu Fundstellen, an denen sowas ab 27 Euro+Transport zu haben war.

      Jörg Reinholz

      1. Mahlzeit,

        Mahlzeit...

        Und vor allem scheint hier nicht die Standardantwort "googel erst mal" zu sein,

        weiterer Konverter, Preis auf Anfrage

        Habe es dann mal für dich getan

        Gruß
        dh

  2. Hi,

    ich hoffe hier kann mir jemand weiterhelfen, da hier doch auch viele Bastler und Spezialisten unterwegs sind. Und vor allem scheint hier nicht die Standardantwort "googel erst mal" zu sein, bzw. Antwort zu erhalten wie "dz dz dz schon seit Adam und Eva weiß man, dass ein EGA Anschluß _NICHT_ kompatibel zu VGA ist!"

    das kommt drauf an, wie der Fragesteller auftritt bzw. was er für einen Eindruck macht. :-)

    Das Internet sagt, es geht nicht einen VGA Monitor an EGA anzuschließen.

    Da wird das Internet wohl recht haben. Das Problem ist nicht, dass es einfach nur ein anderer Stecker wäre - dann würde man für wenige Cent einen Adapeter zusammenlöten, und gut is'. Aber EGA hat ein ganz anderes Signal-Timing, eine viel geringere Horizontalfrequenz als VGA, und arbeitet außerdem mit rein digitalen Signalpegeln, VGA dagegen analog.

    Selbst die alte Festplatte hat andere Anschlüsse

    Was denn für welche? IDE (40poliger Stecker mit Flachbandleitung) war bis vor etwa 10 Jahren noch mehr oder weniger üblich, MFM/RLL (zwei Stecker mit Flachbandleitung) habe ich seit ungefähr 20 Jahren nicht mehr gesehen.

    so mit kann ich diese auch nicht auslesen (klar viel wichtiges Zeugs ist da nicht drauf, es wäre halt nur interessant, weil ich den Computer ca 15 Jahre lang nicht in Betrieb hatte).

    Dann ist es gut möglich, dass die Lager der Festplatte verharzt sind und diese dadurch so schwergängig ist, dass sie nicht mehr anläuft. Muss nicht sein, kann aber.

    Interessant wäre es auch den Atari PC3 als Emulator (der hatte MS-Dos 3.21) auf einem modernen Rechner laufen zu lassen. Leider gibt es das nicht im Netz. Daher hatte ich irgendwie die Vorstellung, ich könnte vielleicht das Rom auslesen und mir einen eigenen Emulator basteln (das ist aber Zukunftsmusik).

    Wenn auf der Büchse ein MS DOS läuft (oder lief), muss sie weitgehend PC-kompatibel sein. Also was ist das Problem?

    Ciao,
     Martin

    --
    "Hier steht, deutsche Wissenschaftler hätten es im Experiment geschafft, die Lichtgeschwindigkeit auf wenige Zentimeter pro Sekunde zu verringern." - "Toll. Steht da auch, wie sie es gemacht haben?" - "Sie haben den Lichtstrahl durch eine Behörde geleitet."
    Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
    1. Mahlzeit,

      Was denn für welche? IDE (40poliger Stecker mit Flachbandleitung) war bis vor etwa 10 Jahren noch mehr oder weniger üblich, MFM/RLL (zwei Stecker mit Flachbandleitung) habe ich seit ungefähr 20 Jahren nicht mehr gesehen.

      Vermutlich ein Shugart-Bus. Der war auch kompatibel zu Amiga und Amstrad.

      --
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      1. Hallo,

        Was denn für welche? IDE (40poliger Stecker mit Flachbandleitung) war bis vor etwa 10 Jahren noch mehr oder weniger üblich, MFM/RLL (zwei Stecker mit Flachbandleitung) habe ich seit ungefähr 20 Jahren nicht mehr gesehen.
        Vermutlich ein Shugart-Bus. Der war auch kompatibel zu Amiga und Amstrad.

        stimmt, den gab's ja auch mal.
        Den kenne[*] ich allerdings nur von den alten 8"-Floppy-Laufwerken.
        Dass der auch für Festplatten schon eingesetzt wurde, wusste ich nicht.

        So long,
         Martin

        [*] vom Hörensagen

        --
        Ich bin im Prüfungsstress, ich darf Scheiße sagen.
          (Hopsel)
        Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
        1. Mahlzeit,

          Den kenne[*] ich allerdings nur von den alten 8"-Floppy-Laufwerken.
          Dass der auch für Festplatten schon eingesetzt wurde, wusste ich nicht.

          Bei meinem Amstrad CPC (Wurde in Deutschland als Schneider CPC verkauft) war 5 1/4", 3,5" und 3" mit Shugart-Bus und die 10MB-Festplatte hatte auch einen solchen, andere Controller gabs dafür nicht.

          Hach waren das noch Zeiten, als 64kb RAM, 8MHz Taktfrequenz ausreichten und ne 700kB-Diskette für 6-8 Spiele ausreichend war.

          --
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      2. Moin Moin!

        Mahlzeit,

        Was denn für welche? IDE (40poliger Stecker mit Flachbandleitung) war bis vor etwa 10 Jahren noch mehr oder weniger üblich, MFM/RLL (zwei Stecker mit Flachbandleitung) habe ich seit ungefähr 20 Jahren nicht mehr gesehen.

        Vermutlich ein Shugart-Bus. Der war auch kompatibel zu Amiga und Amstrad.

        Nein, die 34polige Strippe Shugart war ausschließlich für Floppies.

        Shugart hat allerdings noch das Shugart Accociates System Interface (SASI) ausgebrütet, dass dann schnell in Small Computer System Interface umgetauft wurde. SCSI-1 braucht 50polige Kabel, lediglich manche "billigen" Peripherie-Geräte (dier ersten Scanner, Brenner, ZIP-Drives) haben massenhaft GND-Paare aufgebrochen, die GND-Leitungen weggelassen, und SCSI über einen 25poligen Stecker geprügelt, mit entsprechend schlechter Signalqualität. Folgende SCSI-Generationen haben dann auch mal 68polige Kabel. Sehr exotisch dürften 2,5-Zoll-Platten mit 40poligem SCSI-Stecker sein.

        Im PC/XT steckte ursprünglich ein MFM-Controller alias ST506, das hat sich mal Seagate ausgedacht. Dafür sind mind. 2 Kabel nötig, 1x 20pol pro Laufwerk, 1x 34pol pro Controller, das hat aber trotz identischer Stecker nichts mit Floppys zu tun. RLL-Controller haben eine andere Sektorstruktur auf der Platte, sind aber ansonsten sehr ähnlich. Danach kam ESDI von Maxtor, auch wieder mit mind. zwei Kabeln (20pol + 34pol), aber elektrisch inkompatibel; dann IDE (von Western Digital für Compaq), software-kompatibel zu ESDI, aber mit einem 40pol-Kabel, parallel dazu in PS/2-Maschinen Festplatten, die direkt an den MCA-Bus angeschlossen werden konnten.

        Zu Zeiten des XTs war die Festplatte kaum mehr als Spindel- und Kopfmotor, Plattenstapel, ein paar Köpfe, A/D- und D/A-Wandler, und ein paar Gates, um zwischen Köpfen und Schreib- und Lesebetrieb umzuschalten. Die Intelligenz war auf der Controller-Platine.

        ESDI hat einige Teile des Controllers auf die Festplatte verschoben. IDE hat dann den Controller vollständig auf die Festplatte verlagert, "IDE-Controller" haben sich darauf beschränkt, den ISA-Bus zu puffern und einen Adress-Decoder bereitzustellen. Auf dem IDE-Kabel ist also ein abgespeckter ISA-Bus zu finden. Für MCA gilt ähnliches. Mit dem Aufkommen von VL-Bus und erst recht PCI wurde die IDE-Schnittstelle in ATA und PATA umgetauft, irgendwann kamen nochmal 40 GND-Leitungen dazu, aber letzten Endes ist das IDE/(P)ATA-Kabel immer noch ein auf 33 MHz getakteter, abgespeckter ISA-Bus. (Und SATA emuliert das über eine schnelle serielle Verbindung immer noch.)

        SCSI ist ein sehr anderes Konzept, dass unabhängig von der PC-Archtektur arbeitet, und deswegen auch vielen "High-End-Heimcomputern" eine große Peripherie-Auswahl bescherte. Größte Gemeinsamkeit mit IDE ist, dass der Festplatten-Controller vollständig auf der Festplatte sitzt, allerdings hat SCSI nichts mit ISA zu tun.

        Der einfachste Weg, die Schnittstelle der Platte genau zu bestimmen, ist, die Typenbezeichnung und den Hersteller der Platte in eine Suchmaschine einzutippen. In aller Regel findet man noch Datenblätter oder zumindest Produktspezifikationen.

        Laut Atarimuseum hat der PC3 ab Werk eine RLL-Festplatte 5,25 Zoll, 30 MByte. Grafik war je nach Geldbeutel entweder MDA/Hercules, CGA oder EGA. Gemeinerweise haben alle drei identische Buchsen, aber mit unterschiedlichen Signalen (MDA, CGA, EGA). Grafikkarten, die wahlweise MDA oder CGA-Signale ausgeben, sind durchaus möglich und bei einigen PC-Clonen auch üblich. MDA, CGA und EGA nutzen TTL-Pegel (5 V an ein paar kOhm), während VGA 0,7V an 75 Ohm benutzt, und das mit deutlich höheren Signal- und Sync-Frequenzen und meistens Non-Interlaced. Ohne einen aktiven Adapter (mit Bildspeicher) ist ein Signal aus MDA / CGA / EGA nicht auf einen halbwegs modernen VGA-Monitor zu bekommen.

        Old-Computers behauptet, die Kiste hätte nur CGA und 20 MB.

        hier wird klar von EGA gesprochen, die natürlich die CGA-Modi emulieren kann. Lustigerweise auch die Hercules-Modi. hier nochmal.

        [http://www.atari-computermuseum.de/pc1.htm@title=Offenbar] kann man dem PC3 per DIP-Switch an der Rückseite, neben der Monitor-Buchse, mitteilen, was für ein Monitor angeschlossen ist (vermutlich MDA, CGA, EGA).

        Vor allem aber hat der PC3 fünf ISA-Slots, in den man eine 8-Bit-ISA-VGA reinstecken kann. EGA abschalten (das sollte mit irgendeinem DIP-Switch funktionieren, vielleicht dem hinten), VGA rein, VGA an modernen Monitor, einschalten, DOS 3.2 sehen.

        Alternativ dazu: Video-Konverter von EGA auf VGA, gibt's bei ebay für erträgliche Preise aus Fernost (z.B. Artikel 261153377967). Die Qualität wird nicht berauschend sein, aber CGA und EGA sahen schon immer sch...e aus.

        RLL-Controller dürften mit dem ISA-Bus ausgestorben sein. Ohne RLL-Controller wird eine RLL-Platte an keinem anderen Rechner laufen.

        Alexander

        --
        Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
        1. Hallo,

          SCSI-1 braucht 50polige Kabel, lediglich manche "billigen" Peripherie-Geräte (dier ersten Scanner, Brenner, ZIP-Drives) haben massenhaft GND-Paare aufgebrochen, die GND-Leitungen weggelassen, und SCSI über einen 25poligen Stecker geprügelt, mit entsprechend schlechter Signalqualität.

          und ich dachte immer, die Einsparung der Leitungen käme durch die Beschränkung auf 8bit.

          Auf dem IDE-Kabel ist also ein abgespeckter ISA-Bus zu finden.

          ... was auch schon durch die vielen gleichnamigen Signale irgendwie klar ist.

          Alternativ dazu: Video-Konverter von EGA auf VGA, gibt's bei ebay für erträgliche Preise aus Fernost (z.B. Artikel 261153377967). Die Qualität wird nicht berauschend sein, aber CGA und EGA sahen schon immer sch...e aus.

          Für CGA würde ich das unterschreiben; EGA hatte aber meiner Ansicht nach  schon immer ein elegantes Erscheinungsbild. Im reinen Textmodus sogar besser als VGA, wo die Erweiterung von 8 auf 9 horizontale Pixel pro Zeichen (also 720px Bildschirmbreite) die Lesbarkeit von manchen Zeichen verbessern soll - ein Schuss, der IMO nach hinten losging. Der Textmodus von VGA mit 720x400 sieht immer irgendwie kaputt aus, erst recht im Zeitalter von LCD-Bildschirmen, weil diese Auflösung auf kein Display wirklich passt.
          Und mit 64 Farben, oder im Grafikmodus 16 aus einer Palette von 64, sah EGA im Vergleich zu CGA schon richtig klasse aus.

          Ciao,
           Martin

          --
          Hannes würfelt abends immer, ob er den Abend mit seiner Frau zuhause verbringt oder in die Kneipe geht. Wenn er eine 6 würfelt, geht er in die Kneipe.
          Gestern musste er 37mal würfeln.
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          1. Moin Moin!

            Hallo,

            SCSI-1 braucht 50polige Kabel, lediglich manche "billigen" Peripherie-Geräte (dier ersten Scanner, Brenner, ZIP-Drives) haben massenhaft GND-Paare aufgebrochen, die GND-Leitungen weggelassen, und SCSI über einen 25poligen Stecker geprügelt, mit entsprechend schlechter Signalqualität.

            und ich dachte immer, die Einsparung der Leitungen käme durch die Beschränkung auf 8bit.

            Nö, vergleich mal "normales" SCSI-1 auf einem 50poligen Centronics-Stecker mit dem, was auf dem üblichen DSUB-25-Stecker der Billig-Bastler zu finden ist:

            Beim normgemäßen 50poligen Stecker hat jede Signalleitung (Pins 26 bis 50) ihre individuelle GND-Leitung (Pins 1 bis 25), mit der sie bei Rundleitungen typischerweise verdrillt ist, bei Flachbandkabeln liegen so immer GND und Signal nebeneinander. Trotz Platz für 25 Signale sind bei SCSI-1 nur 8 Nutz-Bit unterwegs (Pins 26 bis 33), außerdem Parity (34), Stromversorgung für den Terminator (38), 8 Steuer-Signale (41, 43, 44, 46, 47, 48, 49, 50) und 1x Reset (45). Macht 19. Dann gibt es noch einen freien Pin (42) und "just in case" noch 5 weitere GND-Leitungen (34, 36, 37, 39, 40).

            Man hätte also auch locker mit 40 Leitungen auskommen können, wenn man die redundanten GND-Leitungen weggelassen hätte.

            Beim 25poligen Stecker à la PC, Amiga, Mac fällt sofort auf, dass sehr viel weniger GND-Leitungen unterwegs sind. Nur die Pins 7, 9, 14, 16, 18 und 24 liegen auf GND, das sind gerade einmal sechs Leitungen. Die anderen 19 Leitungen führen exakt die selben Signale wie der normgemäße 50polige Stecker, nur auf anderen Pins verteilt. Bei nur 6 GND-Leitungen kann man sich leicht an den Fingern abzählen, dass paarweises Verdrillen nicht klappen kann. Im Rundkabel laufen die Strippen einfach parallel, auf dem Flachbandkabel liegen die Signalleitungen meistens direkt nebeneinander. Das führt zwangsläufig zu mehr Übersprechen, das man nur durch kurze, hochwertige Kabel beschränken kann.

            Der 25polige Stecker nach Art von Future Domain verteilt die Signale und GDN-Leitungen anders auf die Pins (warum soll man auch machen, was alle anderen machen?), ändert aber exakt gar nichts am Mißverhältnis zwischen Signal- und GND-Leitungen.

            Der Grund für die vielen GND-Leitungen auf dem 50poligen Stecker ist die Option, die Signale nicht asymmetrisch mit Masse-Bezug, sondern symmetrisch massefrei übertragen zu können. Die SCSI-Leute nennen das "differential SCSI". Der große Vorteil daran ist, dass Störsignale im Allgemeinen auf alle Leitungen gleich wirken. Der jeweilige Empfänger rekonstruiert das Signal aber als Differenz zweier Leitungen, was Störsignale verschwinden läßt ((1/2 Signal + Störung) - (-1/2 Signal + Störung) = Signal). Der 50polige Stecker mit symmetrischer Belegung hat daher alle Signale doppelt, einmal die negierte Hälfte auf den "normalen" Pins 26 bis 50, und einmal die nicht negierte Hälfte auf den Pins 1 bis 25, wo bei "normalem" SCSI nur GND zu finden ist. Der Pin 11 dient dabei als Sensor, um herauszufinden, ob alle Bus-Teilnehmer symmetrisch arbeiten können. "Normale" SCSI-Geräte (Single Ended) legen den Pin 11 an GND. Sind nur Differential-SCSI-Geräte am Bus, hängt der Pin 11 nirgendwo an GND. Außerdem sind bei Differential-SCSI zwei Paare nicht mehr mit GND belegt, sondern frei (12/37, 14/39) und die Stromversorgung für den Terminator liegt zusätzlich auch auf dem Pin 13 (dem Paar-Partner von Pin 38). Das dürfte für einen fetten Kurzschluß bei Betrieb von Single-Ended-Geräten an einem Differential-Bus gesorgt haben, wenn irgendein Gerät den Pin 13 ohne Prüfen von Pin 11 an TERMPWR gelegt hat.

            Mehr Bits (nämlich 16) gibt's erst mit SCSI-3 alias Fast-Wide SCSI auf einem 68poligen Stecker, wahlweise asymmetrisch (Single Ended) oder symmetrisch (Differential).

            Alexander

            --
            Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
        2. Hallo

          So, erstmal zwei Kilometer Text gelöscht …

          … und dann: Respekt für diese Darlegung über antike Technik. Manches habe ich gerade noch so selbst in der Hand gehabt, anderes kenne ich bestenfalls vom Hörensagen.

          Für technikinteressierte Forumlinge unbedingt empfehlenswert.

          Tschö, Auge

          --
          Verschiedene Glocken läuteten in der Stadt, und jede von ihnen vertrat eine ganz persönliche Meinung darüber, wann es Mitternacht war.
          Terry Pratchett, "Wachen! Wachen!"
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