Felix Riesterer: Besser lernen mit Stift statt Tastatur

Liebe Mitlesende,

aus aktuellem Anlass hier ein Nachtrag zu dieser Diskussion:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Besser-lernen-mit-Stift-statt-Tastatur-2182057.html

Liebe Grüße,

Felix Riesterer.

--
ie:% br:> fl:| va:) ls:[ fo:) rl:| n4:? de:> ss:| ch:? js:) mo:} zu:)
  1. Moin

    aus aktuellem Anlass hier ein Nachtrag zu dieser Diskussion:
    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Besser-lernen-mit-Stift-statt-Tastatur-2182057.html

    Getreu dem Motto "Wer schreibt der bleibt" ... Eigentlich ist das Phänomen schon lange bekannt, da beim "Handschreiben" der Inhalt kognitiv in anderen Regionen des Gehirns tiefer verarbeitet wird als beim bloßen Tippen. Der Effekt wird verstärkt durch die sensiblere und bei weitem aufwendigere motorische Steuerung der Muskeln beim "Handschreiben"...

    Gruß Bobby

    --
    -> Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, sauber und falsch ist! <-
    ### Henry L. Mencken ###
    -> Nicht das Problem macht die Schwierigkeiten, sondern unsere Sichtweise! <-
    ### Viktor Frankl ###
    ie:{ br:> fl:{ va:} ls:< fo:) rl:( n4:( de:> ss:) ch:? js:( mo:} sh:) zu:)
  2. Hallo,

    Ich finde die Schlüsse, die hier aus der Studie gezogen werden, problematisch. Die Studie sagt nicht, dass Stift per se und überhistorisch besser als Tastatur ist, sondern eben nur für die Testgruppe. Alle Probanden sind in einer analogen Welt aufgewachsen, in denen sie mit Stiften gemalt, geschrieben und Mitschriften angefertigt haben, seit frühen Kindestagen bis hin zum Uniabschluss. Sie haben 95% dessen, was sie gelernt haben, mit Stift und Papier gelernt. Wenn ich denen nun nach 20 Jahren kognitiver Entwicklung einen Laptop zum Mitschreiben gebe, ist das Ergebnis nicht verwunderlich. Das Gehirn ist auf das Mitschreiben per Hand konditioniert. So hat es Lernen gelernt.

    Heutige Kinder benutzen neben Stiften Tablets, Smartphones, Laptops… zum Malen, Schreiben, Spielen… Ihre Kreativität und ihre Fähigkeiten entwickeln sich entsprechend, sie gewöhnen sich an diese Werkzeuge. Sie sind die wirklichen Digital Natives. Sie merken sich Dinge nicht, indem sie sie mit Stiften niederschreiben, sondern indem sie sie eintippen oder anderweitig eingeben. Computer sind heute gleichwertig zu Stift und Papier.

    In 20 Jahren sollte diese Studie wiederholt werden mit Probanden, denen von Anfang an beide Möglichkeiten zur Verfügung standen. Es würde mich nicht wundern, wenn sich Stift & Papier sowie elektronische Werkzeuge angeglichen haben. Ich will nicht ausschließen, dass das Lernen mit Stift & Papier dann immer noch besser abschneiden etwa aufgrund der kognitiv-motorischen Besonderheit der Handschrift, aber vermutlich ist die Differenz geringer.

    Mathias

    1. Moin

      Hallo,

      Ich finde die Schlüsse, die hier aus der Studie gezogen werden, problematisch. Die Studie sagt nicht, dass Stift per se und überhistorisch besser als Tastatur ist, sondern eben nur für die Testgruppe. Alle Probanden sind in einer analogen Welt aufgewachsen, in denen sie mit Stiften gemalt, geschrieben und Mitschriften angefertigt haben, seit frühen Kindestagen bis hin zum Uniabschluss. Sie haben 95% dessen, was sie gelernt haben, mit Stift und Papier gelernt. Wenn ich denen nun nach 20 Jahren kognitiver Entwicklung einen Laptop zum Mitschreiben gebe, ist das Ergebnis nicht verwunderlich. Das Gehirn ist auf das Mitschreiben per Hand konditioniert. So hat es Lernen gelernt.

      Heutige Kinder benutzen neben Stiften Tablets, Smartphones, Laptops… zum Malen, Schreiben, Spielen… Ihre Kreativität und ihre Fähigkeiten entwickeln sich entsprechend, sie gewöhnen sich an diese Werkzeuge. Sie sind die wirklichen Digital Natives. Sie merken sich Dinge nicht, indem sie sie mit Stiften niederschreiben, sondern indem sie sie eintippen oder anderweitig eingeben. Computer sind heute gleichwertig zu Stift und Papier.

      In 20 Jahren sollte diese Studie wiederholt werden mit Probanden, denen von Anfang an beide Möglichkeiten zur Verfügung standen. Es würde mich nicht wundern, wenn sich Stift & Papier sowie elektronische Werkzeuge angeglichen haben. Ich will nicht ausschließen, dass das Lernen mit Stift & Papier dann immer noch besser abschneiden etwa aufgrund der kognitiv-motorischen Besonderheit der Handschrift, aber vermutlich ist die Differenz geringer.

      Dazu kann ich vielleicht was beitragen. Durch verschiedene Dozentenjobs bekomme ich mit, dass Schüler die nur über Tastatur schreiben (in die digitalen Welt meist bereits hineingewachsen sind) sich Inhalte viel schlechter merken können als "ältere" in der analogen Welt aufgewachsene.

      Dies wird in Gesprächen durch verschiedene Dozenten in verschiedenen Bildungseinrichtungen bestätigt. Die Fähigkeit zu lernen verkümmert tatsächlich immer mehr durch die leichte Verfügbarkeit elektronischer medien und durch den aktiven Prozess des "Aufschreibens". Dies ist eben nicht gleichwertig zu Tastaturanschlägen

      Ich finde dieses Thema hochinteressant und würde hierzu gern mal einen Feldversuch starten. Mal sehen ob ich etwas Zeit dazu finde.

      Gruß Bobby

      --
      -> Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, sauber und falsch ist! <-
      ### Henry L. Mencken ###
      -> Nicht das Problem macht die Schwierigkeiten, sondern unsere Sichtweise! <-
      ### Viktor Frankl ###
      ie:{ br:> fl:{ va:} ls:< fo:) rl:( n4:( de:> ss:) ch:? js:( mo:} sh:) zu:)
      1. Hallo,

        Dazu kann ich vielleicht was beitragen. Durch verschiedene Dozentenjobs bekomme ich mit, dass Schüler die nur über Tastatur schreiben (in die digitalen Welt meist bereits hineingewachsen sind) sich Inhalte viel schlechter merken können als "ältere" in der analogen Welt aufgewachsene.

        Solche Anekdoten sagen leider wenig darüber aus, was Ursache und Wirkung ist. Wissenschaftlich würde ohnehin nur eine Korrelation festgestellt. Ist es wirklich die Tastatur vs. Handschrift, die den Unterschied macht? Welche Rolle spielt kindliche Prägung? Sind es verwandte Faktoren in der Entwicklung und insbesondere der Schullaufbahn? Spielt Abschreiben und Auswendiglernen eine andere Rolle in der Didaktik als früher? Macht die Verfügbarkeit von elektronischen Schriften Auswendiglernen nicht auch weniger nötig?

        Mathias

        1. Moin

          Solche Anekdoten sagen leider wenig darüber aus, was Ursache und Wirkung ist. Wissenschaftlich würde ohnehin nur eine Korrelation festgestellt. Ist es wirklich die Tastatur vs. Handschrift, die den Unterschied macht? Welche Rolle spielt kindliche Prägung? Sind es verwandte Faktoren in der Entwicklung und insbesondere der Schullaufbahn? Spielt Abschreiben und Auswendiglernen eine andere Rolle in der Didaktik als früher? Macht die Verfügbarkeit von elektronischen Schriften Auswendiglernen nicht auch weniger nötig?

          Ja sicher gilt es hier viele Faktoren in die Untersuchung einzubeziehen. Ich sprach von einem gewissen Grundtenor der zu beobachten ist. Dieser ist objektiv messbar (Noten, Niveau usw.). wobei es auch hier Ausreißer geben kann.

          Gruß Bobby

          --
          -> Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, sauber und falsch ist! <-
          ### Henry L. Mencken ###
          -> Nicht das Problem macht die Schwierigkeiten, sondern unsere Sichtweise! <-
          ### Viktor Frankl ###
          ie:{ br:> fl:{ va:} ls:< fo:) rl:( n4:( de:> ss:) ch:? js:( mo:} sh:) zu:)
          1. @@Bobby:

            nuqneH

            Ich sprach von einem gewissen Grundtenor der zu beobachten ist. Dieser ist objektiv messbar (Noten, Niveau usw.).

            Und molily sprach davon, dass sich Korrelationen beobachten (objektiv messen) lassen.

            Einer Korrelation *kann* ein kausaler Zusammenhang zugrundeliegen, muss aber nicht. Scheinkorrelation

            Qapla'

            --
            „Talente finden Lösungen, Genies entdecken Probleme.“ (Hans Krailsheimer)
          2. Ich sprach von einem gewissen Grundtenor der zu beobachten ist.

            Auch wenn hier was dran sein sollte, auch Grundtenore bilden sich auch aus Unbewußtem, was durch Bewußtes bestärkt wird, egal ob zutreffend oder nicht. Um eine Korrelation wahrzunehmen muß keine da sein.

    2. Lieber molily,

      ich schätze Deine Weisheit in Sachen Programmierung und Programmiersprachendesign.

      Das Lernen lernen/lehren ist offensichtlich nicht Deine Profession.

      Ich finde die Schlüsse, die hier aus der Studie gezogen werden, problematisch.

      Welche Schlüsse genau meinst Du? Dass die Testgruppe keine Aussagekraft hinsichtlich anderer Gruppen hat? Dass empirische Erhebungen grundsätzlich nicht dazu geeignet sind, außerhalb der Testgruppe valide Aussagen über die Gültigkeit von Ursache und Wirkung zu machen?

      Alle Probanden sind in einer analogen Welt aufgewachsen, in denen sie mit Stiften gemalt, geschrieben und Mitschriften angefertigt haben, seit frühen Kindestagen bis hin zum Uniabschluss.

      Da wäre ich sehr vorsichtig. Mitschriften werden auch digitalisiert. Das Anfertigen als solches wäre auch mit Diktiergerät nach einer Vorlesung/Veranstaltung möglich. Das hat mit dem Lernen zunächst nur entfernt zu tun.

      Sie haben 95% dessen, was sie gelernt haben, mit Stift und Papier gelernt.

      Diese Aussage finde ich wiederum höchst(!) problematisch. Wenn ich sehe, wie Kinder in Kindergärten Dinge anfassen ("begreifen"), daran hoch klettern, darin herummatschen, darauf nagen... Wenn ich dann sehe, womit sich Schulkinder beschäftigen - und wie lange... Es gibt viele Bereiche des Lernens. Nicht alle haben direkt mit Worten oder mit Stiften zu tun! Und Papier wird nicht nur zum Beschreiben kreativ verwendet.

      Wer sich schon einmal heftig diskutierend, vielleicht auch mit "schlagenden Argumenten" auseinandergesetzt hat, der hat dabei viele Dinge des menschlichen Miteinanders "gelernt", deren "Wissen" wirklich nicht mit Stiften erworben wurde (hier würden Stifte allenfalls als Werkzeug zum körperlichen Verletzen zählen). Was das Betören des jeweils anderen Geschlechts angeht, so mag das sicherlich ähnlich sein (wie Du da die Stifte einordnest, überlasse ich Dir *g*).

      Wenn ich denen nun nach 20 Jahren kognitiver Entwicklung einen Laptop zum Mitschreiben gebe, ist das Ergebnis nicht verwunderlich.

      Es ist für diejenigen nicht verwunderlich, die sich damit beschäftigen wie das Gehirn funktioniert und wie es sich entwickelt. Insbesondere bei Heranwachsenden.

      Das Gehirn ist auf das Mitschreiben per Hand konditioniert. So hat es Lernen gelernt.

      Dieser Satz ist problematisch und höchstwahrscheinlich falsch. Das Lernen geschieht in vielen Fällen "multisensorisch". Die Inhalte wollen mit möglichst vielen Assoziationen verknüpft werden. Das manuelle Gestalten einer Linie auf Papier, die eine Schrift werden soll, stellt beim Erstellen bereits eine Layoutleistung dar. Daran schließt sich unmittelbar das Formulieren als redaktionelle Leistung an. Diese wiederum hat eine inhaltliche Auseinandersetzung, also eine Verarbeitung im wörtlichen Sinne, mit dem Stoff zur direkten Folge.

      Wenn Du das "optische Gedächtnis" völlig außer Acht lässt, welches bei z.T. "blindem Tippen" nur unwesentlich zum Zuge kommt (das Layout leistet die Textverarbeitung, die Repräsentation der Buchstaben die verwendete Schriftart), dann scheint Deine Verweigerungshaltung etwas plausibler. So kann sie mich aber nicht überzeugen.

      Und wie das Gehirn konditioniert ist, das weißt Du woher so genau? Immerhin haben Studien ergeben, dass wir uns lieber merken _wo_ eine Information abrufbar ist, anstatt die Information selbst zu speichern. Da ist das mit dem Tippen ein bequemes "Papier ist geduldig"-Verhalten, wohingegen beim manuellen Anfertigen von Schrift (s.o.) gewisse Verknüpfungen im Gehirn unvermeidbar sind, die später zu der beobachteten Überlegenheit bei Transfer-Aufgaben führen könnten, auch wenn der Mitkritzler "Papier ist geduldig" findet.

      Heutige Kinder benutzen neben Stiften Tablets, Smartphones, Laptops… zum Malen, Schreiben, Spielen… Ihre Kreativität und ihre Fähigkeiten entwickeln sich entsprechend, sie gewöhnen sich an diese Werkzeuge.

      Wenn Du wüsstest, was Du da sagst! Kindergärtnerinnen beobachten Kleinkinder, die mit den Fingern am Aquarium die Vergrößerungsgeste von Touchgeräten an der Scheibe machen, um die Fische größer zu sehen. Wenn da mal keine verzerrten Grund-Sinneseindrücke angelegt wurden. Und wo bitte ist die Kreativität größer? Wenn Heranwachsende mit ihrer sich erst ausbildenden (Fein-?)Motorik anhand von Stiften und Papier eine unendlich vielfältigere Ausdrucksmöglichkeit aneignen, als das mit einem Grafikprogramm (InkScape, GIMP und Konsorten) in diesem Stadium überhaupt möglich ist, oder wenn sie mit einem kapazitiven Dingsbums über eine relativ kleine Plastikoberfläche streicheln? Für jede andere Strichform muss man doch im Programm wieder ein anderes "Werkzeug" auswählen, anstatt dass man einfach den Stift etwas anders hält!

      Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie etwas in der bildlichen Darstellung aussehen soll, benutzen sogar professionelle Künstler in Spieleschmieden nach wie vor immer wieder Papier, Kreide, Stifte und Modelliermasse für ihre Konzepte. Warum machen die nicht von vornherein alles am Computer? Die 3D-Modelle könnte so jeder am Computer selbst betrachten und drehen (anstatt das Teil im Besprechungsraum mit den Händen zu "begreifen") - oder wie? Glaubst Du allen Ernstes, dass das nur daran liegt, dass diese Künstler mit dem Medium nicht aufgewachsen wären?

      Du vergisst einfach, dass die Gehirnentwicklung eine von der Natur seit zig Millionen Jahren verfeinerte und auf die natürlichen Bedürfnisse hin perfektionierte Angelegenheit ist, die digitale (aus Sicht der Natur nach wie vor höchst krude) Strukturen nicht berücksichtigt. Dass diese Entwicklung bis ins hohe Alter eines Menschen kontinuierlich weiter geht, das darfst Du auch nicht unterschätzen. Daher sind absolut wesentliche Grundlagen in der Senso-Motorik unverzichtbar. Und aus empirischen Daten ist messbar, dass Kinder und Jugendliche hier immer stärkere Defizite aufweisen.

      Und ob es Dir schmeckt, oder nicht: Unser Dasein findet zu einem überwiegenden Teil in der analogen Welt statt. Ich will meine Notdurft nicht mit Oculus-Rift-Brille und virtuellem Klopapier verrichten!

      Aber wenn Du meinst, die Schlüsse wären die falschen...

      Sie sind die wirklichen Digital Natives. Sie merken sich Dinge nicht, indem sie sie mit Stiften niederschreiben, sondern indem sie sie eintippen oder anderweitig eingeben.

      Nein. Das ist nachweisbar falsch! Da liegst Du mit Deiner Meinung leider abseits der messbaren Wirklichkeit. Siehe nicht nur die Studie, siehe vor allem die Qualität der aktuellen Abiturklausuren hinsichtlich Satzbau, Schriftbild usw.! Zwar habe ich da erst einen etwa acht Jahre umspannenden Vergleichsrahmen, aber der ist durchaus kompatibel mit den in der Studie gemachten Beobachtungen.

      Der Mensch ist ein Augentier. Der Anteil an Energie, der für diese Organe vom Körper bereitgestellt und verbaucht wird, ist signifikant und daher wesentlich. Alles, was wir bildhaft darstellen, und dazu gehört auch Schrift, bildet unweigerlich auch Denkstrukturen ab, da unser Denken visuell geprägt ist. Es ist nur logisch, dass "Lernen" (sowohl Gedächtnisleistung als auch Zusammenhänge-Verstehen) mit visuellen Reizen besser gelingt, als ohne.

      Computer sind heute gleichwertig zu Stift und Papier.

      Auch da liegst Du falsch. Die von mir verlinkte Diskussion hast Du gänzlich mitverfolgt? Dort kamen durchaus Leute aus der Praxis des Unterrichtens zu Wort (nicht nur ich)!

      In 20 Jahren sollte diese Studie wiederholt werden mit Probanden, denen von Anfang an beide Möglichkeiten zur Verfügung standen. Es würde mich nicht wundern, wenn sich Stift & Papier sowie elektronische Werkzeuge angeglichen haben.

      Sollen wir eine Wette abschließen? Ich wette sofort dagegen.

      Ich will nicht ausschließen, dass das Lernen mit Stift & Papier dann immer noch besser abschneiden etwa aufgrund der kognitiv-motorischen Besonderheit der Handschrift, aber vermutlich ist die Differenz geringer.

      Du berücksichtigst anscheinend nicht, dass die Konzentrationsfähigkeit von Heranwachsenden durch diese Medien messbar vermindert wird. Lernen erfordert ein hohes Maß an Konzentration! Wenn diese messbar vermindert wird, ist es da unlogisch zu schlussfolgern, dass diese Medien das Lernen ausbremsen? Es ist nicht nur ein anderes Lernen (das propagierst Du), es ist vor allem ein ausgebremstes und weniger effizientes Lernen (das propagiere ich). Das einzige Argument, das ich Dir zugute halten kann, ist das Alter der Testgruppe. Je älter die Probanden, desto eher könnte ich mir ein "Angleichen" vorstellen - aber niemals ein "Gleichauf" der beiden Medien!

      Liebe Grüße,

      Felix Riesterer.

      --
      ie:% br:> fl:| va:) ls:[ fo:) rl:| n4:? de:> ss:| ch:? js:) mo:} zu:)
      1. Welche Schlüsse genau meinst Du?

        Stift und Papier seien besser zum Lernen.

        Sie haben 95% dessen, was sie gelernt haben, mit Stift und Papier gelernt.

        Diese Aussage finde ich wiederum höchst(!) problematisch. Wenn ich sehe, wie Kinder in Kindergärten Dinge anfassen…

        Hömma*, willst du mich eigentlich falsch verstehen, oder wat*?

        Ich habe hier von »Stift vs. Computer« gesprochen. Die anderen 5% sind Computer. Dass es andere Arten gibt, habe ich nicht bezweifelt.

        Es ist für diejenigen nicht verwunderlich, die sich damit beschäftigen wie das Gehirn funktioniert und wie es sich entwickelt. Insbesondere bei Heranwachsenden.

        Das erinnert ein bisschen an die populär-pädagogische Diskussion über das Fernsehen in den 70ern und 80ern, die seltsame Blüten getrieben hat. Da gab es eine regelrechte Anti-Fernseh-Bewegung unter besorgten Eltern.

        Das Gehirn ist auf das Mitschreiben per Hand konditioniert. So hat es Lernen gelernt.

        Dieser Satz ist problematisch und höchstwahrscheinlich falsch. Das Lernen geschieht in vielen Fällen "multisensorisch".

        Ach Felix, ich weiß nicht, was ich zu dieser hanebüchene Erwiderung sagen soll. Wenn du mir den Satz im Mund umdrehst und einen Strohmann daraus machst, gerne, aber das hat nichts dem zu tun, was ich sagen wollte.

        Noch einmal: Ich habe über Lernen mit Tastatur und Stift vs. Lernen mit elektronischen Werkzeugen geredet, über sonst nichts. Wenn du plötzlich das Thema wechseln und über Lernen allgemein reden möchtest, bitte gerne, dazu habe ich nichts gesagt und dazu habe ich nichts zu sagen.

        Das manuelle Gestalten einer Linie auf Papier, die eine Schrift werden soll, stellt beim Erstellen bereits eine Layoutleistung dar.

        Ja, genauso wie mit elektronischen Werkzeugen.

        Daran schließt sich unmittelbar das Formulieren als redaktionelle Leistung an. Diese wiederum hat eine inhaltliche Auseinandersetzung, also eine Verarbeitung im wörtlichen Sinne, mit dem Stoff zur direkten Folge.

        Ja, genauso wie mit elektronischen Werkzeugen.

        Wenn Du das "optische Gedächtnis" völlig außer Acht lässt,

        Tu ich nicht.

        welches bei z.T. "blindem Tippen" nur unwesentlich zum Zuge kommt (das Layout leistet die Textverarbeitung, die Repräsentation der Buchstaben die verwendete Schriftart),

        Natürlich kommt beim elektronischen Notieren auch das optische Gedächtnis zum tragen. Wieso nur unwesentlich?

        Ein elektronischer Text ist doch kein endlose ununterbrochene Reihe von Buchstaben. Das muss ich in einem Forum für Webdesign hoffentlich nicht erklären.

        dann scheint Deine Verweigerungshaltung etwas plausibler.

        Wat*? Welche Verweigerungshaltung…? Wie kommst du darauf?

        Und wie das Gehirn konditioniert ist, das weißt Du woher so genau?

        Häh? Ich habe lediglich gesagt, dass Leute, die mit Stift und Papier aufgewachsen sind, damit natürlich besser lernen können als mit Computern, die sie erst als College-Studenten vorgesetzt bekommen. Das ist einfach ein zu berücksichtigender Faktor, mehr nicht.

        Kindergärtnerinnen beobachten Kleinkinder, die mit den Fingern am Aquarium die Vergrößerungsgeste von Touchgeräten an der Scheibe machen, um die Fische größer zu sehen. Wenn da mal keine verzerrten Grund-Sinneseindrücke angelegt wurden.

        Und? Das ist doch kein Grund, virtuelle Realitäten aus der Welt der Kinder zu entfernen. Die Phantasiewesen aus Kinderbüchern, Kinderliedern usw. gibt es auch nicht.

        Und wo bitte ist die Kreativität größer? Wenn Heranwachsende mit ihrer sich erst ausbildenden (Fein-?)Motorik anhand von Stiften und Papier eine unendlich vielfältigere Ausdrucksmöglichkeit aneignen, als das mit einem Grafikprogramm (InkScape, GIMP und Konsorten) in diesem Stadium überhaupt möglich ist, oder wenn sie mit einem kapazitiven Dingsbums über eine relativ kleine Plastikoberfläche streicheln? Für jede andere Strichform muss man doch im Programm wieder ein anderes "Werkzeug" auswählen, anstatt dass man einfach den Stift etwas anders hält!

        Das ist alles schön und gut, allerdings weiß ich nicht, warum du es mir erzählst, denn ich habe nichts gegenteiliges behauptet.

        Glaubst Du allen Ernstes, dass das nur daran liegt, dass diese Künstler mit dem Medium nicht aufgewachsen wären?

        Nicht nur, aber auch.

        Du vergisst einfach, dass die Gehirnentwicklung eine von der Natur seit zig Millionen Jahren verfeinerte und auf die natürlichen Bedürfnisse hin perfektionierte Angelegenheit ist, die digitale (aus Sicht der Natur nach wie vor höchst krude) Strukturen nicht berücksichtigt.

        Ja, das vergesse ich tatsächlich, da die Umwelt, in der wir uns bewegen, sich fundamental von der unterscheidet, in der wir

        • vor 1000 Jahren lebten,
        • vor 10.000 Jahren lebten (neolithische Revolution),
        • vor 100.000 Jahren lebten (Homo sapiens verlässt Afrika).

        Das gilt noch in viel stärkerem Maße für Spielzeug und Lernwerkzeuge.

        Sie sind die wirklichen Digital Natives. Sie merken sich Dinge nicht, indem sie sie mit Stiften niederschreiben, sondern indem sie sie eintippen oder anderweitig eingeben.

        Nein. Das ist nachweisbar falsch!

        Das war eine Aussage über die Realität. So arbeiten Menschen heute. Ob du das willst du nicht. Ob sie sich damit besser oder schlechter Dinge merken, dazu habe ich hier nichts gesagt.

        Siehe nicht nur die Studie, siehe vor allem die Qualität der aktuellen Abiturklausuren hinsichtlich Satzbau, Schriftbild usw.!

        Achja, und das liegt *nachweislich* an elektronischen Medien?

        Der Mensch ist ein Augentier. … Es ist nur logisch, dass "Lernen" (sowohl Gedächtnisleistung als auch Zusammenhänge-Verstehen) mit visuellen Reizen besser gelingt, als ohne.

        Wie gut, dass wir hier gerade über audiovisuelle elektronische Medien reden.

        Sollen wir eine Wette abschließen? Ich wette sofort dagegen.

        Nein. Ich habe einen Einflussfaktor aufgezählt, den die Studie *naturgemäß* nicht berücksichtigen kann, mehr nicht.

        Du berücksichtigst anscheinend nicht, dass die Konzentrationsfähigkeit von Heranwachsenden durch diese Medien messbar vermindert wird.

        Ich merke auch, wie meine Konzentrationsfähigkeit durch das Lesen dieses Forums vermindert wird…

        Lernen erfordert ein hohes Maß an Konzentration! Wenn diese messbar vermindert wird, ist es da unlogisch zu schlussfolgern, dass diese Medien das Lernen ausbremsen?

        Aha, warum wird sie denn durch elektronische Werkzeuge verhindert?

        Es ist nicht nur ein anderes Lernen (das propagierst Du)…

        Gott Felix, ich propagiere hier gar nichts, ich habe nur ein harmloses Posting geschrieben. Himmel hilf.

        Mathias

        --
        * Ruhrpottdeutsch
      2. Du vergisst einfach, dass die Gehirnentwicklung eine von der Natur seit zig Millionen Jahren verfeinerte und auf die natürlichen Bedürfnisse hin perfektionierte Angelegenheit ist, die digitale (aus Sicht der Natur nach wie vor höchst krude) Strukturen nicht berücksichtigt.

        Wenn ich da nicht falsch informiert bin:
        Das Gehirn entwickelt sich unheimlich schnell weiter bzw. ist so entwickelt, daß es sich über den Zeitraum einer Generation relativ stark verändern kann. Daß daneben, darunter und oder darüber dennoch auch Hölenmenschenroutinen ablaufen ändert daran nichts.

        Ansonsten gehe ich weitgehend bei deinen Ausführungen mit.

  3. Es ist jedes Mittel legitim, was dem Erhalt von Kulturgütern dient. Eine Sprache, gesprochen, wie geschrieben, ist ein Kulturgut. So denke ich, dass eine Tastatur eher zu einer generellen Kleinschreibung führt, als ein von Hand geführter Füllfederhalter, denn ein großes F ist genauso schnell geschrieben, wie ein kleines f, bei einer Tastatur jedoch muss da eine zusätzliche Taste gedrückt werden.

    Ein jeder darf sich prüfen: Schreib mal wieder einen Brief ;)

    Grüße eines post-designierten Mathe/Physik-Lehrers a.D.

    1. Hallo,

      So denke ich, dass eine Tastatur eher zu einer generellen Kleinschreibung führt, als ein von Hand geführter Füllfederhalter

      diese Vermutung kann ich noch nachvollziehen, die nachfolgende Erklärung aber nicht:

      denn ein großes F ist genauso schnell geschrieben, wie ein kleines f, bei einer Tastatur jedoch muss da eine zusätzliche Taste gedrückt werden.

      Das sagt nichts darüber aus, wie schnell jemand das tippen kann. Das ist eine Frage des motorischen Trainings und geht irgendwann genauso unbewusst und flott wie das Schreiben eines Klein- oder Großbuchstabens mit dem Kugelschreiber. Ich glaube eher, dass das Wissen um die Rechtschreibung, und als Teil davon auch die korrekte Groß- und Kleinschreibung, ganz allmählich vor die Hunde geht. Heute lässt es uns doch schon aufhorchen, wenn wir mal fünf Sätze ohne einen Schreibfehler sehen.

      Übrigens bin ich mit dem Tippen auf der Tastatur sogar schneller, als wenn ich traditionell von Hand schreibe (und ordentlicher sieht's dann auch aus). Aber trotzdem haben der omnipräsente Notizzettel neben der Tastatur und das Whiteboard an der Wand ihre Daseinsberechtigung, ich möchte nicht auf solche konventionellen Mittel verzichten müssen.

      Ciao,
       Martin

      --
      Wie kann es sein, dass ich von 100 Gramm Schokolade zwei Kilo zunehme?
      Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
      1. Hoi!
        Da ich z.Zt. viel anderes um die Ohren habe, bin ich grad nicht sehr oft hier. Hab also eben grad erst besagten Thread gelesen und kan dem eigenltich nur Zustimmen. Weg mit Zirkeln, Geodreiceken und Federhaltern! Find ich voll gut, das bei einem GAU endlich mal wieder die Leute mit Wissen und Koennen etwas darstellen. Naemlich die, die trotzdem noch wissen wie man einen Zirkel und ein Geodreieck benutzt und ein Feuer machen kann ohne dazu einen Schalter zu betaetigen. :D

        Soviel mal zu dem Thema.

        Bezueglich Tastatur vs. Stift: Ich schreibe an einer Tastatur schneller. Ich schreibe mit einem Stift aber besser. Wenn ich mit einem Stift schreibe fehlen gewoehnlich keine Buchstaben und Buchstabendreher hab ich auch keine. An einer Tastatur kann man mich schonmal fuer nen Legastheniker halten. Vor allem schreib ich oft gern alles klein. Hab ich neulich erst gemerkt: Ich hab fuer nen Geburtstag ein Kreuzwortraetsel mit einem Onlinegenerator ertstellt. Am Anfang war die Gross-Kleinschreibung normal und alle Woerter richtig. Ich wollts aber schnell fertig haben und Zack: Ich hab nicht mehr korrigiert und auf grosse Buchstaben komplett verzichtet. Diese Fehler passieren mir beim schreiben mit Hand gar nicht. Da kanns auch nicht vorkommen, dass eine Hand mal schneller is als die andere. Auch nicht richtig getroffene oder angeschlagene Tasten gibts da nicht. Ich hab mitm Stift jedenfalls noch nie "nihct" oder "nciht" oder "wa sich" statt "was ich" geschrieben. Wenn das zu lange dauert, wirds einfach unleserlich. (Vorteil Tastatur)

        Was ich aber wichtig finde: Wenn ich mir ansehe wie viele Leute schreiben (also schlicht die Schrift), dann sollte man denen jede Tastatur wegnehmen. Was is das oft fuern Gekritzel? Damit meine ich nicht eine charakteristische Handschrift sondern eine fuer die sich jeder Grundschueler schaemen sollte. Fuer mich ist Schrift Kultur und da haperts bei sehr vielen Leuten extrem. Das machen Tastaturen nicht besser. Gut. Fuer mein Auge ists besser. Dann sind die miserabel geschrieben Texte wenigstens von einer vernuenftigen Schrift begleitet. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Leute nicht besser schreiben _koennen_. Und das finde ich furchtbar. Das verfolgt mich uebrigens schon seit der Grundschule. Aber gut. Hier kommen wir wieder in den persoenlichen Bereich, der bei solchen Diskussionen eigentlich nix verloren hat. Wer bin ich jemanden als primitiv zu empfinden, weil ich seine Schrift primitiv finde? Falls da aber mal irgendeine Studie was rausfindet werde ich sicher nicht muede, jedem ein "HA! Ich sags ja schon immer!" um die Ohren zu ballern. ;)

        --
        Signaturen sind bloed.
        1. Hallo,

          Bezueglich Tastatur vs. Stift: Ich schreibe an einer Tastatur schneller. Ich schreibe mit einem Stift aber besser.

          das ehrt dich, aber ich glaube, damit gehörst du einer aussterbenden Spezies an.

          Wenn ich mit einem Stift schreibe fehlen gewoehnlich keine Buchstaben und Buchstabendreher hab ich auch keine.

          Kann ich für mich nicht bestätigen. Auch beim Schreiben von Hand "verliere" ich im Eifer des Gefechts schon mal einen Buchstaben, oder ein Bogen geht plötzlich genau in die verkehrte Richtung. Wenn ich mich zur Ruhe zwinge, habe ich eine sehr schöne Handschrift, sagen einige Leute, aber wenn's nur Notizen für mich selbst sind, ist es eine Sauklaue. Und das galt erst mal nur für das Schreiben mit Rechts.
          Schreibe ich mit der linken Hand, komme ich vielleicht besser weg als manch anderer Rechtshänder, weil ich in meiner Jugend mal eine Zeitlang Linkshändigkeit trainiert habe (wegen eines verstauchten und dann lange bandagierten rechten Handgelenks), und seither habe ich zumindest versucht, diese Fertigkeit nicht wieder ganz zu verlieren.

          An einer Tastatur kann man mich schonmal fuer nen Legastheniker halten. Vor allem schreib ich oft gern alles klein. Hab ich neulich erst gemerkt: Ich hab fuer nen Geburtstag ein Kreuzwortraetsel mit einem Onlinegenerator ertstellt. Am Anfang war die Gross-Kleinschreibung normal und alle Woerter richtig. Ich wollts aber schnell fertig haben und Zack: Ich hab nicht mehr korrigiert und auf grosse Buchstaben komplett verzichtet.

          Kann ich zwar irgendwie verstehen, geht mir aber nicht so. - Vielleicht fällt es mir aber auch nur nicht so deutlich auf, weil ich, sobald es nicht für Dritte bestimmt ist, sowieso ziemlich schnell ins Englische verfalle, ohne dass es mir bewusst ist.

          Ich hab mitm Stift jedenfalls noch nie "nihct" oder "nciht" oder "wa sich" statt "was ich" geschrieben.

          Richtig, solche Fehler sind eher typisch Tatstatur.

          Was ich aber wichtig finde: Wenn ich mir ansehe wie viele Leute schreiben (also schlicht die Schrift), dann sollte man denen jede Tastatur wegnehmen.

          Damit sie richtig Schreiben lernen sollen?

          So long,
           Martin

          --
          Die junge Ehefrau weint sich bei ihrer Mutter aus:
          Er hat gesagt, ich soll mich zum Teufel scheren! - Und da kommst du ausgerechnet zu mir?!
          Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
          1. Hi!

            Kann ich zwar irgendwie verstehen, geht mir aber nicht so. - Vielleicht fällt es mir aber auch nur nicht so deutlich auf, weil ich, sobald es nicht für Dritte bestimmt ist, sowieso ziemlich schnell ins Englische verfalle, ohne dass es mir bewusst ist.

            Das Kreuzworträtsel war auf Englisch. ;)

            Was ich aber wichtig finde: Wenn ich mir ansehe wie viele Leute schreiben (also schlicht die Schrift), dann sollte man denen jede Tastatur wegnehmen.

            Damit sie richtig Schreiben lernen sollen?

            Ich meinte eher die Handschrift. Aber lustigerweise hab ich die Erfahrung gemacht, daß Leute mit furchtbar primitiver Handschrift auch öfter falsch schreiben. Muss aber nicht. ich hab auch schon 'gemalte' Schrift gesehen die vor Fehlern nur so wimmelt.

            Noch ein Punkt: Ich finde Handschrift sagt sehr viel über eine Person aus. Getippt fehlt das. Handschrift halte ich für einen extrem wichtigen Faktor. Allein schon wenn jemand quasi vorschlägt, daß alle unpersönlich werden und im Grunde gleich und beliebig ersetzbar schreiben sollen, wird mir ganz anders. Schrecklicher Gedanke.

            Jetzt mag jemand kommen und sagen: es geht doch nur um Schule. Ja aber die Leute schreiben eh schon nicht. Wo solls denn bitte herkommen? Auch wenn ich denke, das unterm Strich früher oder später genau das passieren wird. Muss man das denn forcieren?

            --
            Signaturen sind bloed.
            1. n'Abend ...

              Vielleicht fällt es mir aber auch nur nicht so deutlich auf, weil ich, sobald es nicht für Dritte bestimmt ist, sowieso ziemlich schnell ins Englische verfalle, ohne dass es mir bewusst ist.
              Das Kreuzworträtsel war auf Englisch. ;)

              oh ... oops ...
              Aber beim Kreuzworträtsel schreibt man doch sowieso alles in Großbuchstaben ...

              Was ich aber wichtig finde: Wenn ich mir ansehe wie viele Leute schreiben (also schlicht die Schrift), dann sollte man denen jede Tastatur wegnehmen.
              Damit sie richtig Schreiben lernen sollen?
              Ich meinte eher die Handschrift.

              Ja, ich auch. Denn auch die kann man üben und trainieren.

              Aber lustigerweise hab ich die Erfahrung gemacht, daß Leute mit furchtbar primitiver Handschrift auch öfter falsch schreiben. Muss aber nicht. ich hab auch schon 'gemalte' Schrift gesehen die vor Fehlern nur so wimmelt.

              Ja. Und umgekehrt. Klischeebeispiel Ärzte: Es heißt, Ärzte und Apotheker hätten generell eine unleserliche Klaue, aber Rechtschreibung beherrschen sie meistens vorzüglich.

              Noch ein Punkt: Ich finde Handschrift sagt sehr viel über eine Person aus. Getippt fehlt das.

              Das stimmt natürlich. Eine gleichmäßige, leicht nach links geneigte Handschrift, die i-Punkte als Herzchen ausgestaltet. Das sagt schon viel. ;-)

              Ciao,
               Martin

              --
              Was du heute kannst besorgen,
              das geht sicher auch noch morgen.
              Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
  4. Und wieder eine Sinnlose Studie die an der eigentlichen Frage vorbei führt.
    Es ist nicht wichtig wie man lernt sondern WAS man lernt. Wenn es wichtige bzw. interessante Sachen sind, dann spielt es keine Rolle mehr ob Stift oder Tablet, das wissen wird aufgesaugt wie ein Schwamm. Meine Nichten sind das beste Beispiel. Die eine ist 10 die andere 7. Mit dem Stoff aus der Schule run sie sich sichtlich schwer. Redet man mit ihnen jedoch ein wenig und erklärt ihnen einfachste Dinge z.B. wieso eine Seifenblase nicht platzt, dann merken sie sich das ohne Mühe.

    Es werden sowieso die falschen Dinge gelehrt. Aber das ist ja ein Evergreen.

    Und um zu deiner Idee mit den Tablets noch kurz was an zu merken. Bücher sind altmodisch keine Frage. Das wissen in ihnen ist jedoch manifestiert! Wenn in 100 Bücher steht das 1 + 1 = 2 ergibt, dann muss man es in 100 Büchern ändern. Bei Fehlern (und ich denke wir hatten alle mindestens ein Mathebuch mit Fehlern in der Hand) wäre das natürlich eine feine Sache. Aber was ist wenn man etwas grundlegendes Ändern möchte. Bei 100 Büchern hätte man da ein Problem. Bei einem Tablet und einem Zentralem System ist das keine Frage. Ein Knopfdruck und aus 1 + 1 = 2 wird 1 + 1 = 3.
    Bücher verbrauchen Rohstoffe - keine Frage. Die wachsen jedoch nach. Edelmetalle nachwachsen zu lassen ist da schon etwas schwieriger.

    Generell stelle ich mir die Grundfrage wieso eigentlich Technik? Mir fallen mehr Gründe dagegen als dafür ein.

    Gruß
    Technikfeind
    T-Rex