Aloha ;)
Hey ho, und: Schön zu sehen, wie du aktuell Qualität in diesen Raum einbringst!
Trotzdem: Wenn es offenbar nur ausschlaggebend ist, Erfahrungen mit Kunden zu haben um Fragen fachlich richtig diskutieren zu können, dann habe ich ein wenig das Gefühl, als wenn ein massentauglicher Handwerker versucht, einem anderen, der mehr Wert auf Fachlichkeit und weniger auf Wirtschaftlichkeit legt, über die Wirtschaftlichkeit ans Bein zu pissen. Dass durch die Erfahrung mit Wirtschaftlichkeit auch ein höheres fachliches Gewicht folgen soll, das ist einerseits Unsinn und andererseits etwas was ich im realen Leben noch nie beobachtet habe. Das gibts offenbar nur im Internet.
Ich denke, Projekterfahrung ist in unserem Bereich in der Tat zwingend notwendig, um Fachfragen auf hohem Level beantworten zu können. Das liegt daran, dass Webentwicklung abartig komplex geworden ist und jemand, der nur über Theoriewissen verfügt, Situationen nicht richtig bewerten kann, dadurch z.B. Prioritäten falsch einschätzt und im worst case sogar falsche (also nicht sinnvolle) Ratschläge gibt.
Das ist vergleichbar mit dem Gitarristen, der mit 15 übt wie der Teufel, um bald das Intro von Nothing else matters zu können und später wie Eddie Van Halen oder Jennifer Batten das Solo aus Beat it hinzukriegen. Derjenige fühlt sich dann vermutlich ziemlich gut, weil er auf dem Papier sehr weit gekommen ist und sich theoretisch mit zwei Gitarrenhelden vergleichen kann.
In der Praxis ist dann plötzlich alles anders: Man spielt vor Publikum (Kunden) mit anderen Musikern (Projektteam) auf ein bestimmtes Ziel hin (Projekterfolg). Und abgesehen davon, dass man vielleicht das lang geübte Solo verkackt, weil man viel zu aufgeregt ist und keinerlei Live-Erfahrung hat, merkt man plötzlich, was sonst noch nötig ist, um überhaupt Konzerte geben zu können. Planung, Marketing, Tools und Equipment, Motivation, Kontakte u.v.m.
Am Ende ist vielleicht nicht mehr entscheidend, die Technik zu beherrschen, die Eddie van Halen beherrscht, sondern es ist wichtiger, sinnvoll einschätzen zu können, warum die Beatles so erfolgreich waren, Phil Collins kein schlechter Drummer ist und Kurt Cobain zwar ein lausiger Gitarrist war, aber vollkommen Recht damit hatte, dass man Songs am Ende niemals ausfaden, sondern mit einem letzten Akkord beenden sollte.