Yadgar: Die Computerwelt macht mich fertig!!!

Hi(gh)!

Nichts klappt. Nicht auf Anhieb (natürlich nicht!), nicht beim zweiten, dritten und auch nicht beim vierten Anlauf. Alle meine großen tollen Internet- und sonstigen Computerprojekte scheitern spätestens nach ein paar Monaten in einer Sackgasse, die zu überwinden weit jenseits meiner finanziellen und nervlichen Möglichkeiten ist. Entweder ist der Prozessor zu langsam, der Arbeitsspeicher zu klein oder meine programmiertechnischen Fähigkeiten nicht annähernd entwickelt genug, um den Riesenberg an Problemen zu lösen.

Folglich wird es keine Heimorgel-Datenbank mit ständig aktualisiertem Marktspiegel ("Greenbook") geben, kein ASTER-Radarvermessungdaten-basiertes virtuelles Afghanistan ("Khyberspace"), kein POV-Ray-Sonnensystem ("POVSolar"), erst recht nicht die fotorealistische Gesamt-Visualisierung der Erde mit POV-Ray ("POVEarth", so als Alternativprojekt zu Google Earth...), kein Programm zur Konvertierung von SVG-Grafiken in geschichtete POV-Ray-Texturen, kein Konvertierungsprogramm von POV-Ray nach X3D, kein Interpolationsprogramm, das aus eingescannten topographischen Karten Heightfields oder Meshes für POV-Ray erzeugt... keine Elektroorgel-Emulation, die 95 % aller jemals erschienenen Heimorgelmodelle beinhaltet...

...aber eigentlich wollte ich nie ein Programmierer werden... eigentlich wollte ich, das hatte ich mir vor 31 Jahren als pickeliger 14jähriger Teeniedödel sozusagen geschworen, mit dem Fahrrad nach Afghanistan und weiter nach Indien, die Hippiematte weht im Fahrtwind, auf dem Anhänger die transportable Hammondorgel und das Solar-Aggregat, um in allen Fußgängerzonen zwischen Troisdorf, Tiflis und Trivandrum Spontankonzerte zu geben, unterwegs Alternativkommunen gründen und auch sonst keinen Trip auslassen...

Aber Afghanistan ist seit vielen Jahren unbereisbar, meine Organistenkünste sind nie über den fünften Band der Hans-Enzberg-Schule hinausgekommen, und mit dem Fahrrad bin ich (von Köln aus) nie weiter gekommen als bis Limburg (oder nach Amsterdam, aber das ist für Afghanistan und Indien genau in der falschen Richtung), und abgesehen davon gehen meine Fahrräder ständig kaputt, ohne dass ich mit meinen dreieinhalb linken Händen sie wirklich reparieren könnte. Zu allem Überfluss wuchte ich mittlerweile 55 Kilo Übergewicht (BMI 42) durch die Gegend...

Mit einem Wort: meine sämtlichen Lebensentwürfe sind GESCHEITERT!

Und nun? Euthanasiespritze? Zeitmaschine nach [ZENSIERT], um meinem wohlverdienten [ZENSIERT]tod zugeführt zu werden? Oder mir einfach all die wilden Träume runtersaufen, wie es Millionen und Abermillionen Prolls, Loser und Normalos in diesem Land immer schon getan haben?

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar

  1. Moin Yadgar,

    willkommen in der midlife crisis ;) das, was du durchmachst, passiert den meisten Leuten irgendwann.

    Was dagegen hilft? Naja, vielleicht einmal deine Ziele und Prioritäten überdenken. Feststellen, dass das 14jährige Pickel-Selbst aus der Vergangenheit keine Ahnung vom Leben hatte und reichlich naiv und arrogant war. Überdenken, was man im Leben bereits erreicht hat - wirst ja nicht 30 Jahre nur rumgedödelt haben. Sich neue, realistische Ziele stecken und die dann auch verfolgen. Überlegen, was in deinem Leben falsch läuft und wie du es ändern kannst - mit einem realistischen Blick, nicht mit dem naiven Blick des "past you."

    LG,
     CK

    1. Feststellen, dass das 14jährige Pickel-Selbst aus der Vergangenheit keine Ahnung vom Leben hatte

      Das Leben: eine ununterbrochene Folge von Stiefeltritten ins Gesicht, bis einen irgendwann Gevatter Alzheimer in die Windeln packt!

      und reichlich naiv und arrogant war.

      Anderen gelingt die Verwirklichung ihrer Jugendträume...

      Überdenken, was man im Leben bereits erreicht hat

      Nichts! Außer einem halben Dutzend psychiatrischer Diagnosen, 25 Jahren Dauermedikation mit Perphenazin und Clomipramin, Hartz IV und schließlich Mini-Frührente!

      • wirst ja nicht 30 Jahre nur rumgedödelt haben.

      Seit meinem Abitur 1989 habe ich nichts mehr zu Ende gebracht... gar nichts!

      Sich neue, realistische Ziele stecken
      und die dann auch verfolgen.

      Per Zeitmaschine nach Auschwitz und dort vergast werden!

      Überlegen, was in deinem Leben falsch läuft

      Alles!

      und wie du es ändern kannst

      Überhaupt nicht - ich wüsste nicht wie!

      Ich kann nicht mehr!!!

      Bis bald,

      Yadgar

      1. Lieber Yadgar,

        Ich kann nicht mehr!!!

        wieso denn so hohe Ansprüche an sich selbst stellen. Soetwas kann zu großen Enttäuschungen führen denke ich. Ich hatte viele schwarze Jahre (Nervenkrankheit) und auch wenn alles dunkel ist, es kommen bessere Zeiten. Probiere mal am Abend for dem Einschlafen zu dir zu sagen: "Es geht mir mit jedem Tag in jeder Hinsicht immer besser und besser!" auch wenn alles noch so beschissen ist. Das klingt beklopt, bilde mir aber ein, dass es mir geholfen hat.

        Achja, das mit dem Rad ist doch eine tolle Idee, habe ich auch gemacht, wollte auch nach Indien. Da kam ich auch hin, allerdings war mir das Radeln dann zu mühsam aber bis zum Bosporus hatte ich es immerhin geschafft. Eine sehr schöne Erfahrung.

        Das mit dem Übergewicht kann man in kleinen Schritten sicherlich in den Griff bekommen und die anderen Dinge auch.

        Ich wünsche dir das Beste! Etwas Sport ist auf jeden Fall sehr gut, hat mir immer geholfen :)

        1. Hi(gh)!

          wieso denn so hohe Ansprüche an sich selbst stellen.

          Als ich sieben Jahre alt war, hat man mir einen IQ von 156 diagnostiziert... und natürlich bin ich auch mit diesem Mythos aufgewachsen "wenn man nur will, kann man alles". 22 Jahre später erfuhr ich dann, dass man mir damals außerdem auch Asperger-Autismus diagnostiziert hatte...

          Achja, das mit dem Rad ist doch eine tolle Idee, habe ich auch gemacht, wollte auch nach Indien. Da kam ich auch hin, allerdings war mir das Radeln dann zu mühsam aber bis zum Bosporus hatte ich es immerhin geschafft. Eine sehr schöne Erfahrung.

          Leider gibt es da einen sehr lieben Menschen, den ich nicht allein lassen will... und er selbst kann mit meinen Reiseträumen nichts anfangen.

          Das mit dem Übergewicht kann man in kleinen Schritten sicherlich in den Griff bekommen und die anderen Dinge auch.

          Leider handelt es sich zu einem großen Teil um die Nebenwirkungen der Medikamente, die ich brauche, um nicht völlig abzudrehen...

          Ich wünsche dir das Beste! Etwas Sport ist auf jeden Fall sehr gut, hat mir immer geholfen :)

          Ich bin im Moment so desorganisiert, dass es ich es nicht einmal schaffe, einmal in der Woche eine kleine Trainingsrunde von 25 km zu fahren! Ich kriege es ja nicht einmal hin, zu vernünftigen Zeiten aufzustehen und zu schlafen - egal, wann ich schlafen gehe, ich wälze mich erst einmal drei Stunden lang hin und her! Der ganze Jörg "Yadgar" Bleimann ist eine einzige Fehlkonstruktion!!!

          Wann werde ich endlich vergast?

          1. Hallo nochmal!

            Als ich sieben Jahre alt war, hat man mir einen IQ von 156 diagnostiziert... und natürlich bin ich auch mit diesem Mythos aufgewachsen "wenn man nur will, kann man alles". 22 Jahre später erfuhr ich dann, dass man mir damals außerdem auch Asperger-Autismus diagnostiziert hatte...

            Ich bin kein "offizieller" Asperger, aber ich kämpfe auch mit den entsprechenden Problemen nur hasse ich diesen Begriff. "Wrong Planet" finde ich schon wohlklingender. Ich denke, dass es ganz besonders hart ist sich unter den sog. "Normalos" irgendwie einzufinden denn selbst hätte man eigentlich gar nicht soviele Probleme, gäbe es da mit dem Großteil der Menschen nicht soviele Missverständnisse.

            Interessant fand ich, dass ich in Ländern, deren Sprache ich (noch) nicht mächtig war, teils weniger Verständigungsprobleme hatte / besser zurecht kam, als zu­hau­se. Mittlerweile sehe ich meine "Defizite" als etwas besonderes und auf keinen Fall als Krankheit.

            Leider gibt es da einen sehr lieben Menschen...

            In erster Linie bist doch auch du ein lieber und besonderer Mensch.

            Leider handelt es sich zu einem großen Teil um die Nebenwirkungen der Medikamente,

            Ich weiss ja nicht, was für Medikamente du nimmst. War selber aber schon auf einem Cocktail aus Serotonin Wiederaufnahmehemmern, Antieptileptika, Valium usw. Die Nebenwirkungen waren für mich absolut die Hölle, wobei der Grund meines besonderen Leidens zum Glück operativ behoben werden konnte. Danach setzte ich alle Medikamente langsam ab und hatte noch einige Monate mit schlechten Träumen und Schweissausbrüchen zu kämpfen bis sich wieder eine erträgliche Lebensqualität einstellte.

            Ich kriege es ja nicht einmal hin, zu vernünftigen Zeiten aufzustehen und zu schlafen - egal, wann ich schlafen gehe, ich wälze mich erst einmal drei Stunden lang hin und her!

            Genau mit solchen Problemen habe ich auch immer noch zu kämpfen und hatte ich auch schon als Kind. Der Kopf fährt abends nicht wie bei anderen "herunter". Es bleibt alles hell wach. Bei anderen bekommt man Prädikate wie "faul", "Langschläfer" usw, wofür man aber nichts kann. Es quält mich übrigens immer noch. Ich sage dann zu mir: Das ist eben so bei mir und stehe wieder auf und lese oder arbeite. Schlechtes Gewissen habe ich keines, da mein Hirn einfach etwas anders arbeitet.

            Momentan experimentiere ich mit Sulforaphan (nachdem ich einige Artikel, wie diesen oder diesen gelesen hatte). Wenn es etwas mehr soziale Kompatibilität und besseren Schlaf bewirkt, wäre ich schon hoch zufrieden. Ansonsten hatte ich für den Schlaf schon ziemlich alles natürliche über Melatonin, 5htp, l-tryptophan, Baldrian und dgl. ohne guten und dauerhaften Erfolg versucht. Oftmals reagiere ich auf Substanzen untypisch, manches raubt mir noch mehr den Schlaf.

            Wann werde ich endlich vergast?

            Ich verstehe, was du meinst, finde es aber kränkend, da ich mich ein seelenverwandt fühle. Ich denke du bist ein ganz besonderer Mensch.

            1. Hi(gh)!

              Ich bin kein "offizieller" Asperger, aber ich kämpfe auch mit den entsprechenden Problemen nur hasse ich diesen Begriff. "Wrong Planet" finde ich schon wohlklingender.

              Oh ja, das Gefühl kenne ich - vor allem, was Tageslänge und Schwerkraft angeht! Auf dem Mars würde ich mich z. B. in der Hinsicht wohler fühlen...

              Ich denke, dass es ganz besonders hart ist sich unter den sog. "Normalos" irgendwie einzufinden denn selbst hätte man eigentlich gar nicht soviele Probleme, gäbe es da mit dem Großteil der Menschen nicht soviele Missverständnisse.

              Normalos interessieren sich hauptsächlich für Autos, Fußball, Titten und Bier... oder für Facebook, Smartphones und sonstigen Medienfirlefanz! Nicht meine Welt... aber was ist dann meine Welt? Afghanistan ja nun leider nicht mehr...

              Interessant fand ich, dass ich in Ländern, deren Sprache ich (noch) nicht mächtig war, teils weniger Verständigungsprobleme hatte / besser zurecht kam, als zu­hau­se. Mittlerweile sehe ich meine "Defizite" als etwas besonderes und auf keinen Fall als Krankheit.

              Bei mir läuft alles über Sprache (typisch Aspie), wenn ich mit Menschen zu tun habe, die meine Sprache nicht und deren Sprache ich auch nicht beherrsche, werde ich nervös! Eigentlich kann ich mich nur längere Zeit in Ländern aufhalten, in denen man Englisch oder wenigstens Französisch spricht - meine Persisch-Kenntnisse sind zu rudimentär.

              In erster Linie bist doch auch du ein lieber und besonderer Mensch.

              Woher willst du das wissen? Du kennst mich doch gar nicht! Oder sind für dich einfach alle Menschen "lieb" und "besonders"?

              Ich weiss ja nicht, was für Medikamente du nimmst.

              Sagte ich doch schon: Perphenazin (Neuroleptikum) und Clomipramin (Antidepressivum)... und seit 2009 einen Blutdrucksenker.

              War selber aber schon auf einem Cocktail aus Serotonin Wiederaufnahmehemmern, Antieptileptika, Valium usw. Die Nebenwirkungen waren für mich absolut die Hölle, wobei der Grund meines besonderen Leidens zum Glück operativ behoben werden konnte. Danach setzte ich alle Medikamente langsam ab und hatte noch einige Monate mit schlechten Träumen und Schweissausbrüchen zu kämpfen bis sich wieder eine erträgliche Lebensqualität einstellte.

              Die Wahl habe ich leider nicht - wenn ich das Zeug absetzen, setzen recht bald massive Zwangsstörungen ein... die sind auch der Grund dafür, dass mir die zwei Medikamente überhaupt damals verschrieben worden waren!

              Ich verstehe, was du meinst, finde es aber kränkend, da ich mich ein seelenverwandt fühle. Ich denke du bist ein ganz besonderer Mensch.

              Zu besonders für diese Welt! Im Afghanistan der Vorkriegszeit wäre ich vielleicht ein Wanderderwisch geworden... im ultracool durchtechnisierten Turbokapitalfaschismus des 21. Jahrhunderts ist mein Platz dagegen im Prollmehlschredder:

              "Schmatzend graben sich die Mahlzähne des Schredderwerks in das käsige Fleisch der angelieferten Männer, Frauen und Kinder... die Todesschreie der bei lebendigem Leib in Stücke gerissenen Menschen gellen durch die stählerne Kaverne, doch es ist niemand da, der sie hört - die Vernichtungslager des 21. Jahrhunderts arbeiten vollautomatisch."

              Bis bald im Khyberspace!

              Yadgar

              1. Hi,

                (...) Nicht meine Welt... aber was ist dann meine Welt?

                deine Welt ist die, die vor deinen Augen, vor deinen Ohren, vor deinen Händen und vor deinen Füßen liegt – das ist deine Welt. Die muss man nicht denken und die muss man nicht suchen, nur annehmen und sich auf sie einlassen.

                Ciao, Performer

                1. deine Welt ist die, die vor deinen Augen, vor deinen Ohren, vor deinen Händen und vor deinen Füßen liegt – das ist deine Welt. Die muss man nicht denken und die muss man nicht suchen, nur annehmen und sich auf sie einlassen.

                  Manchmal muss man durch schmerzhafte Umstände gezwungen werden, sich auf sein Leben und seine Möglichkeiten einzulassen. Vor ein paar Jahren, während der Pflege meiner Mutter, pflanzte ich in einem Akt der Verzweiflung mein „Apfelbäumchen“. Lange sah es so aus, als ob es verrecken möchte. Doch seit einiger Zeit zeigt es Leben und Blüte. Das erste mal in meinem Leben war etwas von Erfolg gekrönt. Das erste Mal nach über einem halben Jahrhundert.

                  Hätte mich vorher jemand gefragt, ob ich diesen Weg gehen möchte, ich hätte entschieden abgelehnt. Aus heutiger Sicht kann ich all die vorherigen Niederlagen akzeptieren. Hätte ich die Flinte ins Korn geworfen, wäre ich nie ins Heute gekommen.

                  Unten, ganz unten schlägt man Wurzeln.

                  Ciao, Performer

      2. Sich neue, realistische Ziele stecken
        und die dann auch verfolgen.

        Per Zeitmaschine nach Auschwitz und dort vergast werden!

        Überlegen, was in deinem Leben falsch läuft

        Alles!

        Wenn's so ist, setz' dich auf dein Fahrrad und fahre nach Indien. Musst ja nicht durch Afghanistan, das liegt eh nur nebenher auf der Route Türkei - Iran - Pakistan. Du hast nichts zu verlieren. Aber vergiss den Fotoapparat nicht.

        und wie du es ändern kannst

        Überhaupt nicht - ich wüsste nicht wie!

        Ich kann nicht mehr!!!

        Vielleicht möchtest du auch erstmal zum Telefon greifen und bei der 0800 / 111 0 111 anrufen (ja, die sind wirklich kompetent).

      3. Per Zeitmaschine nach Auschwitz und dort vergast werden!

        Wow kompliziert… Weshalb in eine utopische Ferne schweifen?
        <ZITAT>Sterben war noch nie  ein leichtes Spiel</ZITAT>

        Nein.

        Leben in vergangener Schuld verblendet die Sicht auf das Wesentliche, das jeden Augenblick neue Keime befruchtet werden und das Neue gebiert. Leben mit dem Entsetzen, mit dem Dunkel ist unserer Aufgabe, wenn wir vor lauter Ideen die Ideale vergessen(/…) haben. Und überhaupt wann war Vergessen(/…) je eine Lösung?

        Mit spermatischem Logos
        Metanoia

      4. Hey Yadgar, mit Auschwitz macht man keine Spaesse.

        Anstelle der Pharmaerzeugnisse empfehle ich dir grundsaetzlich mal etwas mehr Bewegung in dein Leben zu bringen. Immer dann wenn du mal am Computer nicht weiter kommst, lauf einen Kilometer an der frischen Luft. Eine angeleitete Konditionierung in dieser Hinsicht waere imho ein guter Schritt. Und auch kleine Schritte sind Schritte, von etwas weg, zu etwas hin.

        Ich lebe den folgenden Ansatz: Wenn etwas nicht funktioniert, dann tue etwas anderes. Das geht im Kleinen, wie im Grossen. Wenn ich beim Programmieren (bin ja eigentlich kein Programmierer) nicht an einer Huerde vorbeikomme, dann such ich mir eine andere zweckbehaftete Taetigkeit (z.b. mal schnell in den Server Raum gehen und den Notfallplan testen).

        Desterwegen: Wenn die Computerwelt dich fertig macht, dann tue etwas anderes. Waehle etwas anderes und lass dich nicht kaputt machen. Du hast die Wahl. Der Mensch hat alle Resourcen bereits in sich, die er braucht (um seine Probleme zu loesen).

        Was die Jugendtraeume betrifft, ich kann mich gar nicht mehr erinnern welche das bei mir waren. Hab ich sie erreicht? Keinen blassen Schimmer. :)   Aber ich bin zufrieden wo und wie ich jetzt bin.

        Ciao, Frank

        1. Hi(gh)!

          Hey Yadgar, mit Auschwitz macht man keine Spaesse.

          Das sind auch keine Späße - das ist tödlicher Hass oder besser HaSS (die S als Runen!) auf mich selbst! Es gibt Augenblicke, da hasse ich mich selbst so sehr, wie Hitler die Juden gehasst hat!

          Bis bald im Khyberspace!

          Yadgar

          1. Das sind auch keine Späße - das ist tödlicher Hass oder besser HaSS (die S als Runen!) auf mich selbst! Es gibt Augenblicke, da hasse ich mich selbst so sehr, wie Hitler die Juden gehasst hat!

            Auch wenn dies wenig Aussicht hat auf eine sinnvolle Unterhaltung ... woher willst du denn wissen "wie sehr" Hitler die Juden gehasst hat? Solche Aussagen wie diese deine sind voellig unangebracht.

            Ich habe auch einige gestoerte (borderline, manisch depressiv, asperger) Personen in meinem Bekanntenkreis, aber keiner von denen assoziiert sich mit dem Rassenhass des Dritten Reiches. Wenn dies bei dir durch deine Medikamente kommt, wuerde ich dir mal dringend einen Wechsel empfehlen.

            Such dir bitte umgehend Hilfe, die Nummer der Telefonseelsorge wurde bereits verlinkt.

  2. Mahlzeit,

    Nichts klappt. Nicht auf Anhieb (natürlich nicht!), nicht beim zweiten, dritten und auch nicht beim vierten Anlauf.

    Ich geh jetzt mal nur auf diesen Satz ein:
    Da du häufig gute Tipps und Ratschläge ignorierst, wundert mich das kein bisschen. Für mich grenzt dein Verhalten an Masochismus. Und dazu kann ich nur sagen: Nicht jeder bekommt, was er verdient, aber die meisten, was sie wollen.

    --
    eigentlich ist mir bewusst, dass ich hin und wieder einfach mal die Klappe halten sollte. Doch genau in den unpassendsten Momenten erwische ich mich dabei, wie ich dennoch etwas sage ...
  3. Nichts klappt.

    Nichts was du dir vornimmst? Was nimmst du dir vor?

    ... Heimorgel-Datenbank mit ständig aktualisiertem Marktspiegel ... ASTER-Radarvermessungdaten-basiertes virtuelles Afghanistan ... kein POV-Ray-Sonnensystem ... fotorealistische Gesamt-Visualisierung der Erde mit POV-Ray ....

    Das also. Da ist ja eins für sich schon hoch gegriffen. Und dann alles zusammen? Ich gehe davon aus in deiner Freizeit? Ohne viel Ahnung, dafür viele Projekte mit jeder Menge Erwartungen?
    Da würds mich mit der Zeit auch ankotzen. Lösung: Erwartungen runterschrauben.

    Und nun?

    Sich zuschütten kann man von mir aus ab und zu mal aus guter Laune, aber nicht aus Frust.
    Ich würd das Fahrrad packen, mir die Richtung aussuchen die nicht irgendwo in die Ferne zeigt wo es sowieso ungemütlich ist, sondern die zu einem erreichbaren Ziel in der Nähe führt.

    Bis bald im Khyberspace!

    Nee, sieh dir die Welt öfter tatsächlich von draußen an ;-)

  4. Hi Yadgar,

    Deine Hoffnungslosigkeit und Verzweifelung kann ich regelrecht schmerzhaft spüren.

    Aber da Du offensichtlich an Depressionen leidest, wird Dir Mitleid genauso wenig helfen wie (mehr oder weniger) gut gemeinte Ratschläge ala "geh öfter mal spazieren" oder gar "reiss Dich einfach mal am Riemen".

    Wenn ich lese, dass Du Antidepressiva nimmst, ist mein erster Gedanke: und warum helfen die nicht? Kann es sein, dass Du medikamentös einfach total falsch eingestellt bist? Was sagt Dein behandelnder Artz zu Deinem "Zustand"?

    Denke bitte daran, dass Depressionen eine _Krankheit_ sind. Deine Hoffnungslosigkeit, Antriebslosigkeit und Verzweifelung sind nicht (nur) Deiner tatsächlichen Lebenssituation geschuldet, sondern werden zu einem großen Teil von dem "schwarzen Hund" verursacht, der immer an Deiner Seite ist.

    Also mein erster dringender Tipp: nimm Deinen Arzt in die Pflicht, oder versuche einen besseren zu bekommen, um professionelle Hilfe zu kriegen. Auf eine Therapie für das Asperger hast Du wahrscheinlich als Erwachsener keine großen Chance mehr...? Aber gibt es vielleicht in Deiner Nähe ein Autismus-Zentrum, wo Du Ansprechpartner findest? Ohnehin bedeutet eine Therapie in diesem Bereich nicht, dass versucht wird, das Asperger zu "heilen" (was ja ohnehin nicht geht), sondern lediglich dem Menschen zu helfen, quasi die "Sprache" seiner Mitmenschen besser zu verstehen und zu benutzen. Denn ein Aspie ist ja nicht krank oder gar falsch - er ist einfach anders. Nur fordert diese "Sprach-Übersetzung" halt immer Energie.

    Was Du aber sicher lernen kannst, ist Deine Ziele weniger hoch zu stecken und auch an viel, viel kleineren Erfolgen oder Erlebnissen wieder Freunde zu empfinden. Saufen kann da nicht wirklich helfen, wohl aber die richtigen(!) Medikamente und Therapien. Und vielleicht wohldosierte körperliche Bewegung, helfender Einsatz für anderer Menschen, ...

    Mit einem Wort: meine sämtlichen Lebensentwürfe sind GESCHEITERT!

    Dein Vergangenheits-Ich hatte aber ja Gründe, diese Entwürfe (die sich für mich eher wie Träume lesen, und die können ja ruhig abgefahren sein) nicht in die Realität umzusetzen.

    Alles Gute!
    Stefanie

  5. Hi(gh)!

    Weniger Kiffen? :P

    Hi.

    Aber Afghanistan ist seit vielen Jahren unbereisbar, meine Organistenkünste sind nie über den fünften Band der Hans-Enzberg-Schule hinausgekommen, und mit dem Fahrrad bin ich (von Köln aus) nie weiter gekommen als bis Limburg (oder nach Amsterdam, aber das ist für Afghanistan und Indien genau in der falschen Richtung), und abgesehen davon gehen meine Fahrräder ständig kaputt, ohne dass ich mit meinen dreieinhalb linken Händen sie wirklich reparieren könnte. Zu allem Überfluss wuchte ich mittlerweile 55 Kilo Übergewicht (BMI 42) durch die Gegend...

    Alter schwede.

    Vermiete deine wohung unter oder stell dein zeug einfach bei freunden in den keller, mach nen bisschen bargeld flüssig, setz dich aufs fahrrad und fahr einfach los. What could go wrong? Das afghanistan nicht mehr bereisbar ist, halte ich für sehr übertrieben. Ich kenne (virtuell) einige leute die in krisengebieten unterwegs sind/waren und so gut wie niemals negative erfahrungen gesammelt haben. Selbst wenn, ist das auch nur ein weiteres argument diesen sprung ins kalte wasser nicht zu machen. Es gibt immer viele gründe und einer davon ist auch einfach ein alternatives ziel zu suchen, wenn afghanistan aus irgendwelchen gründen nicht möglich ist.

    Wenn du unbedingt deine linken hände loswerden willst frag in einer örtlichen fahrrad selbsthilfewerkstatt, ob du in der selbsthilfe arbeiten kannst. Oder praktikum etc...

    Ich würde mir an deiner stelle erstmal den kopf freiballern. Und reisen ist da sicher eine sehr gute möglichkeit. Das hängt aber auch von dem typ ein bisschen ab.

    /entropie

    --
    Whenever people agree with me I always feel I must be wrong.
      -- Oscar Wilde