Lieber Henry,
mein Beitrag soll das bereits Gesagte ergänzen.
dass ich in den nächsten Monaten definitiv weg von Windows hin zu Linux Mind möchte.
Prinzipiell eine sinnvolle Entscheidung, sie birgt aber ein Lernpensum, das Du einerseits nicht fürchten musst, aber andererseits vermehrt in Foren und auf Anleitungsseiten abarbeiten wirst. Du hast Dich für freie Software entschieden und bist deshalb dann auch frei - mit allen Konsequenzen, die Freiheit mit sich bringt.
- Warum nutzt ihr eigentlich Linux und nicht stattdessen Minix, eine der BSD-Varianten oder OpenSolaris?
Es ist schwierig, ein GNU-System mit einem anderen Kernel zu betreiben, wenn man zu wenig Ahnung hat, wie das gehen soll. Meine Ubuntu-Distribution auf einen Hurd-, BSD- oder gar Minix-Kernel umzustricken ist sicherlich eine Herkulesaufgabe. Und dann muss man auch fragen: "Wozu eigentlich?"
Linux beherrscht die digitale Welt! Autos, deren Unterhaltungselektronik, Fernseher, Mobiltelefone, Multimediasysteme etc. laufen mittlerweile zunehmend mit Embedded-Linux. Nur nicht Geldautomaten. Da läuft zum Teil noch Windows 98 (kein Witz! Hat ein Kollege live und in Farbe gesehen!)...
Nun gibt es ja eine Linux Mind Variante die direkt auf Debian basiert und eine Variante die über Ubuntu auf Debian basiert. Welche der beiden Varianten nutzt ihr und aus welchem Grund?
Nimm die Ubuntu-basierte. Dann hast Du mehr deutschsprachige Hilfe-Quellen/Foren zur Verfügung, da es für Ubuntu eine Fülle an deutschsprachigen Anlaufstellen gibt, allen voran ubuntuusers.de.
- Wie häufig gibt es denn Updates bezogen auf Mind und wie kann ich die einspielen bzw. geschieht das automatisch?
Man kann das Einspielen automatisieren. Ich erhalte jeden Tag irgendein Update irgendeiner Komponente - je nachdem wo gravierende Fehler oder gar Sicherheitslücken aufgetaucht sind. Der Vorteil gegenüber Windows-Systemen ist hier, dass jedes Programm auf diesem Wege aktualisiert werden kann. Da muss nicht jedes Teil selbst nach Hause telefonieren, um auf Updates zu prüfen (wie z.B. der Browser, das Office, der Mediaplayer, die Bildbearbeitung, etc...), denn alles wird über die zentrale Paketverwaltung auf dem neuesten Stand gehalten. Bis auf selbstverschuldete Ausnahmen natürlich.
- Benötige ich für ein Linux-System ein Antivirenprogrammen und/oder eine Firewall. Wenn ja, welche würdet ihr mir empfehlen?
Wenn Du Dateien vor der Weitergabe an Windows-User auf Viren überprüfen willst, dann könntest Du ernsthaft über ein Antivirenprogramm nachdenken. Aber nur dann.
- Kann ich die Dateien und Verzeichnisse von Windows 8.1 einfach so nach Mind rüber kopieren. Linux verwendet doch ein anderes Dateisystem als Windows oder?
Möchtest Du denn Dateien nur auf einem Rechner verfügbar haben, oder möchtest Du sie in einem Netzwerk erreichbar machen? Wenn Du ein Dualboot-System einrichten möchtest, bei dem als Fallback nach wie vor Windows gestartet werden können soll, dann ist es besser, wenn Du die Dateien dort lässt, wo sie gerade sind. Dann kannst Du mit beiden Betriebssystemen darauf zugreifen und daran arbeiten. Windows kann nur Windows-Dateisysteme nutzen (es sei denn, Du installierst Treiber für Linux-Dateisysteme, was Du aber tunlichst bleiben lassen solltest!), Linux dagegen in beiden Welten lesen und schreiben. Entscheide also Du, warum Du einen Dateitransfer von wo nach wo wirklich benötigen solltest.
- Ursprünglich als ich noch bei Windows bleiben wollte hatte ich folgenden neuen Rechner geplant:
- Grafikkarte: MSI GeForce GTX 960 Gaming 2G
- CPU: AMD FX-8350
- OS Festplatte: ADATA Premier Pro SP900 2,5" SSD 128 GB, Solid State Drive
- Daten Festplatte: Seagate ST1000DM003 1 TB, Festplatte
- Arbeitspeicher: Crucial DIMM 16 GB DDR3-1600 Kit, Arbeitsspeicher
Für ein aktuelles Linux mehr als ausreichend. Man kann schon mit 4GB Arbeitsspeicher bequem arbeiten (Office, E-Mails "checken", Internet surfen, Multimedia konsumieren). Solltest Du aber speicherhungrige Tätigkeiten planen (z.B. Bildbearbeitung), dann sind die 16GB sicherlich sinnvoll. Ich fahre schon seit mehr als zwei Jahren mit 16GB unter Ubuntu - und kam dabei noch nie an die Grenzen. Allerdings nutze ich auch eine 128GB-SSD, auf der Win7 und Ubuntu als Dualboot installiert sind. Ebenfalls wie Du nutze ich eine weitere wirklich große Platte als Datengrab (mit NTFS als Dateisystem damit beide OS zugreifen können). Was die Grafikkarte angeht musst Du entscheiden, ob es eine teure Spielerkarte sein muss (wahrscheinlich für's Zocken unter Windows), oder ob es auch eine günstige Radeon tut (simplere Treiberei unter Linux).
- Hab ich irgendwas vergessen, was ich bei der Migration von Windows auf Mind unbedingt berücksichtigen sollte?
Scanner? Benutzt Du irgendeinen Scanner? Teste den mal unter einem Live-Linux!
Liebe Grüße,
Felix Riesterer.