Henry: Backup und/oder RAID

Hallo,

mit Hilfe einer Kombination aus Backup und RAID möchte ich zu einen meine Daten täglich inkrementell bzw. differenziell sichern und zum anderen die Ausfallwahrscheinlichkeit der Rechner verringern. Konkret geht es hierbei um zwei Rechner die beide mit dem OS Linux Mint 17.2 Cinnamon laufen werden. Bezogen auf das Backup werde ich wohl rsync direkt oder ein Tool welches auf rsync basiert nutzen. Bezogen auf RAID bin ich bei einigen Dingen noch etwas unsicher:

1.) Angenommen ich nutze RAID 5, heißt das alle drei Festplatten müssen baugleich sein oder funktioniert RAID 5 auch dann, wenn es sich bei der ersten Festplatte um eine SSD-Festplatte handelt und bei den anderen beiden um eine SATA-Festplatte mit einer höheren Kapazität?

2.) Wird RAID komplett Hardware basierend realisiert oder ist eine auf der Hardware basierende RAID Software eine Zwangsvoraussetzung?

3.) Bedeutet RAID 1 eigentlich grundsätzlich, dass die komplette Festplatte gespiegelt wird oder kann man RAID 1 auch so einrichten, dass nur die Nutzdaten von Festplatte 1 auf Festplatte 2 gespiegelt werden?

4.) Alternate bietet RAID Konfigurationen (siehe folgender Link: Link zur Alternate RAID Konfiguration) Was genau ist denn hier mit RAID Konfiguration gemeint. Bedeutet das, die richten eine Software ein die dafür sorgt das das gewählte RAID System richtig funktioniert? Falls ja, wäre es ja blödsinnig wenn ich sowas wählen würde, da für die Einrichtung der Software ja zwingend ein Betriebssystem notwendig wäre, die aber nur Windows bieten ich aber Linux nutzen möchte. Hab ich das so richtig verstanden?

5.) Die verbreiteten RAID Level sind ja 0, 1, 5 und 0+1. Soweit habe ich das alles verstanden bis auf den genauen Unterschied zwischen RAID 1 und RAID 5. Bei RAID 1 brauche ich ja 2 Festplatten, wobei einfach die erste auf die zweite gespiegelt wird. Bei RAID 5 brauche ich hingegen 3 Festplatten wobei die Daten auf alle Festplatten verteilt werden. Fällt bei RAID 5 eine Festplatte aus, so können anhand der Wiederherstellungsinformationen auf den anderen beiden Platten die Daten auf der defekten Platte wiederhergestellt werden. Eine Wiederherstellung ist bei RAID 1 aber doch genauso möglich. Warum sollte ich mich demnach für RAID 5 entscheiden. RAID 1 bietet doch das gleiche mit dem Vorteil das ich hier nur 2 statt 3 Festplatten benötige.

OK, bei RAID 1 gehen mir 50% den Datenvolumens für sie Sicherung flöten, bei RAID 5 hingegen nur 33%.

Des Weiteren kann ich bei RAID 5 die Festplatte im Live-Betrieb (ohne den Rechner auszuschalten) die defekte Platte tauschen, bei RAID 1 hingegen muss den PC ausschalten und kann erst dann die Platte tauschen.

Trotzdem finde ich keinen entscheidenden Vorteil für RAID 5. Ich denke deshalb ist RAID 1 die beste Lösung?


Grundsätzlich habe ich mehrere Lösungsideen bin mir aber nicht sicher welche die richtige ist:

Lösung 1:

Beide Rechner erhalten drei Festplatten (die Dritte mit Wechselrahmen), auf der ersten Festplatte läuft das OS, auf der zweiten Festplatte liegen die Nutzdaten im Original und auf der dritten Festplatte werden die Nutzdaten täglich inkrementell bzw. differenziell gesichert. Ich bin mir unsicher, wie ich diese Backup Lösung intelligent mit einer RAID 1 Lösung kombinieren kann bzw. ob das überhaupt sinnvoll ist?

Lösung 2:

Beide Rechner erhalten zwei Festplatten, des Weitern wird eine externe NAS hinzugeschaltet. Auf der ersten Platte läuft das OS auf der zweiten Platte liegen die Nutzdaten. Auf die NAS werden die Nutzdaten beider Rechner täglich inkrementell bzw. differenziell gesichert. Auch hier bin mir unsicher, wie ich diese Backup Lösung intelligent mit einer RAID 1 Lösung kombinieren kann bzw. ob das überhaupt Sinn macht?

  1. Tach,

    1.) Angenommen ich nutze RAID 5, heißt das alle drei Festplatten müssen baugleich sein oder funktioniert RAID 5 auch dann, wenn es sich bei der ersten Festplatte um eine SSD-Festplatte handelt und bei den anderen beiden um eine SATA-Festplatte mit einer höheren Kapazität?

    das hängt von der verwendeten Technik ab, mit mdadm geht das auch per device; Raid 5 auf 3 Platten ist eher nicht sinnvoll (ein Raid 5 ohne Spare zu betreiben aus meiner Sicht auch nicht) und SSD und HDD zu mischen ebenfalls nicht, weil du dann die Vorteile durch der SSD aushebelst.

    2.) Wird RAID komplett Hardware basierend realisiert oder ist eine auf der Hardware basierende RAID Software eine Zwangsvoraussetzung?

    Raid auf einem Raid-Adapter mit eigenem RAM und Prozessor (und Batterie) ist im Allgemeinen schneller als das selbe per Software, aber nötig ist es nicht.

    3.) Bedeutet RAID 1 eigentlich grundsätzlich, dass die komplette Festplatte gespiegelt wird oder kann man RAID 1 auch so einrichten, dass nur die Nutzdaten von Festplatte 1 auf Festplatte 2 gespiegelt werden?

    Raid arbeitet eine Ebene unterhalb des Dateisystems, weiß also nichts von Nutzdaten.

    4.) Alternate bietet RAID Konfigurationen (siehe folgender Link: Link zur Alternate RAID Konfiguration) Was genau ist denn hier mit RAID Konfiguration gemeint. Bedeutet das, die richten eine Software ein die dafür sorgt das das gewählte RAID System richtig funktioniert? Falls ja, wäre es ja blödsinnig wenn ich sowas wählen würde, da für die Einrichtung der Software ja zwingend ein Betriebssystem notwendig wäre, die aber nur Windows bieten ich aber Linux nutzen möchte. Hab ich das so richtig verstanden?

    ja

    5.) Die verbreiteten RAID Level sind ja 0, 1, 5 und 0+1. Soweit habe ich das alles verstanden bis auf den genauen Unterschied zwischen RAID 1 und RAID 5. Bei RAID 1 brauche ich ja 2 Festplatten, wobei einfach die erste auf die zweite gespiegelt wird. Bei RAID 5 brauche ich hingegen 3 Festplatten wobei die Daten auf alle Festplatten verteilt werden. Fällt bei RAID 5 eine Festplatte aus, so können anhand der Wiederherstellungsinformationen auf den anderen beiden Platten die Daten auf der defekten Platte wiederhergestellt werden. Eine Wiederherstellung ist bei RAID 1 aber doch genauso möglich. Warum sollte ich mich demnach für RAID 5 entscheiden. RAID 1 bietet doch das gleiche mit dem Vorteil das ich hier nur 2 statt 3 Festplatten benötige.

    Bei Raid 5 hast du mit n Platten die Kapazität von n-1 Platten, mit Raid 1 nur n/2. Es kommen dann noch andere Performance-Dinge dazu.

    Des Weiteren kann ich bei RAID 5 die Festplatte im Live-Betrieb (ohne den Rechner auszuschalten) die defekte Platte tauschen, bei RAID 1 hingegen muss den PC ausschalten und kann erst dann die Platte tauschen.

    Nö, das geht bei beiden, sofern die Hardware Hot-Swap-fähig ist.

    Trotzdem finde ich keinen entscheidenden Vorteil für RAID 5. Ich denke deshalb ist RAID 1 die beste Lösung?

    Raid 5 und 6 werden besser, wenn man mehr Platten hat, 3 ist zwar die Untergrenze für Raid 5, aber noch kein wirklicher Gewinn gegenüber Raid 1 auf 2 Platten.

    Grundsätzlich habe ich mehrere Lösungsideen bin mir aber nicht sicher welche die richtige ist:

    Raid und Backup haben zwei unterschiedliche Einsatzzwecke, ein Raid erhöht die Verfügbarkeit (es können Platten ausfallen, aber trotzdem läuft das System noch); ein Backup sorgt dafür, dass nach einem Ausfall noch alle Daten da sind.

    Beide Rechner erhalten drei Festplatten (die Dritte mit Wechselrahmen), auf der ersten Festplatte läuft das OS, auf der zweiten Festplatte liegen die Nutzdaten im Original und auf der dritten Festplatte werden die Nutzdaten täglich inkrementell bzw. differenziell gesichert. Ich bin mir unsicher, wie ich diese Backup Lösung intelligent mit einer RAID 1 Lösung kombinieren kann bzw. ob das überhaupt sinnvoll ist?

    Dann bräuchtest du mindestens zwei weitere Festplatten; ich würde OS und Nutzdaten einfach auf die selbe Platte tun (sofern es sich um Festplatten handelt, oben schriebst du noch von einer SSD) und die zweite für ein Raid 1 benutzen.

    Beide Rechner erhalten zwei Festplatten, des Weitern wird eine externe NAS hinzugeschaltet. Auf der ersten Platte läuft das OS auf der zweiten Platte liegen die Nutzdaten. Auf die NAS werden die Nutzdaten beider Rechner täglich inkrementell bzw. differenziell gesichert. Auch hier bin mir unsicher, wie ich diese Backup Lösung intelligent mit einer RAID 1 Lösung kombinieren kann bzw. ob das überhaupt Sinn macht?

    Ich würde ein Backup außerhalb des Rechners immer bevorzugen und ich würde immer ein zweites Backup bevorzugen, damit nicht alle Kopien der Daten im selben Raum/Gebäude sind.

    mfg
    Woodfighter

    1. Hallo,

      Raid und Backup haben zwei unterschiedliche Einsatzzwecke, ein Raid erhöht die Verfügbarkeit (es können Platten ausfallen, aber trotzdem läuft das System noch); ein Backup sorgt dafür, dass nach einem Ausfall noch alle Daten da sind.

      nicht nur für den Ausfall sollte man ein Backup haben. Man sollte auch die Fehler der User bedenken, gelöschte Dateien, zerschossene Exceltabellen etc... Da nutzt ein Raid garnichts.

      Fred

      --
      Männer haben auch Gefühle. Hunger und Durst zum Beispiel.
  2. Hallo

    2.) Wird RAID komplett Hardware basierend realisiert oder ist eine auf der Hardware basierende RAID Software eine Zwangsvoraussetzung?

    Es gibt RAID-Systeme, die, mit einer Steckkarte oder per Mainboardcontroller, in Hardware funktionieren. Gibt dieser Controller den Geist auf und gibt es keinen baugleichen Ersatz, kann es sein, dass deine Daten nicht mehr lesbar sind.

    Daneben gibt es Software-RAIDs. Bei Linux ist das „ab Werk“ dabei. Software ist in Sachen Geschwindigkeit der hardwareseitigen Lösung naturgemäß unterlegen. Das heißt nicht, dass es langsam ist, nur, dass es langsamer ist. Vorteil: Ausgehend von deinem neuen Mint-System wirst du die Daten auch nach einer Neuinstallation des OS lesen können.

    3.) Bedeutet RAID 1 eigentlich grundsätzlich, dass die komplette Festplatte gespiegelt wird oder kann man RAID 1 auch so einrichten, dass nur die Nutzdaten von Festplatte 1 auf Festplatte 2 gespiegelt werden?

    Es werden Partitionen gespiegelt. Ich halte es aber nicht für sinnvoll, auf weiteren Partitionen einer Spiegelplatte andere Sachen zu machen. Im übrigen gibt es bei einem RAID 1 von außen und logisch betrachtet keine Platte 1 und Platte 2. Beide Platten sind gleichwertige Seiten des Spiegels und werden als ein Laufwerk angesprochen.

    5.) Die verbreiteten RAID Level sind ja 0, 1, 5 und 0+1.

    Es gibt auch RAID 6, oder, ähnlich RAID 10 (0+1) weitere Kombinationen, wie RAID 50 oder RAID 60.

    Soweit habe ich das alles verstanden bis auf den genauen Unterschied zwischen RAID 1 und RAID 5. Bei RAID 1 brauche ich ja 2 Festplatten, wobei einfach die erste auf die zweite gespiegelt wird.

    Es wird nicht die Erste auf die Zweite gespiegelt, sondern beide gegeneinander. Es ist wichtig, an dieser Stelle von den Begriffen „erste“ und „zweite“ Platte wegzukommen. Es wird alles auf beide Platten als Teil des RAID-Verbundes geschrieben und beim Lesen der Daten werden die Zugriffe optimal verteilt, um die Lesegeschwindigkiet zu erhöhen.

    Bei RAID 5 brauche ich hingegen 3 Festplatten wobei die Daten auf alle Festplatten verteilt werden.

    Nicht ganz. Ja, es sind drei Platten, aber nein, es werden nicht alle Daten auf alle drei Platten verteilt. Pro Schreibzyklus werden auf zwei Platten die anstehenden Daten geschrieben und auf die dritte Platte eine Prüfsumme dieser Daten. Beim nächsten Schreibzyklus werden wieder zwei Platten mit den Daten selbst beschrieben und die nun relevante Prüfsumme auf ein anderes Laufwerk und so weiter.

    Auf diese Weise wird der Standort der Prüfsummen immer wieder gewechselt. Fällt eine Platte aus, gibt es zu jedem Datenfragment einmal das Datenfragment selbst und einmal die Prüfsumme oder zweimal das Datenfragment.

    Fällt bei RAID 5 eine Festplatte aus, so können anhand der Wiederherstellungsinformationen auf den anderen beiden Platten die Daten auf der defekten Platte wiederhergestellt werden. Eine Wiederherstellung ist bei RAID 1 aber doch genauso möglich. Warum sollte ich mich demnach für RAID 5 entscheiden. RAID 1 bietet doch das gleiche mit dem Vorteil das ich hier nur 2 statt 3 Festplatten benötige.

    Das ist eine Frage des Anspruchs an das Maß der Datenintegrität. Für den Privatgebrauch reicht RAID1, wenn es den ein RAID sein soll.

    OK, bei RAID 1 gehen mir 50% den Datenvolumens für sie Sicherung flöten, bei RAID 5 hingegen nur 33%.

    Ja, aber du brauchst bei RAID1 nur zwei Platten, bei RAID5 jedoch drei.

    Des Weiteren kann ich bei RAID 5 die Festplatte im Live-Betrieb (ohne den Rechner auszuschalten) die defekte Platte tauschen, bei RAID 1 hingegen muss den PC ausschalten und kann erst dann die Platte tauschen.

    Nö, bei entsprechender Hardwarekonfiguration kann auch eine Platte eines RAID 1 im Livebetrieb getausch werden.

    Tschö, Auge

    --
    Es schimmerte ein Licht am Ende des Tunnels und es stammte von einem Flammenwerfer.
    Terry Pratchett, „Gevatter Tod“
    1. Hallo Henry,

      Datensicherung hat nicht nur die Aufgabe, verlorene Daten nach einem Plattencrash wiederzubeschaffen. Daten können auch verloren gehen, weil der User etwas falsch gemacht hat, weil das System oder irgendwelche Software Amok gelaufen ist, weil ein Virus oder Trojaner gewütet hat, oder weil die IT einer Katastrophe (Feuer, Wasser, Raub, Vandalismus, ...) zum Opfer gefallen ist.

      Datensicherung sollte daher auf einem Device erfolgen, das normalerweise nicht mit dem Rechner verbunden ist und das sich (die meiste Zeit) in einem anderen Gebäude befindet.

      Zu deinem Festplattenproblem: hast du schon mal an eine Netzwerkfestplattenlösung (z.B. NAS) gedacht, also die Daten rechnerunabhängig zu speichern?

      Gruß Jürgen

      PS: Hallo Auge, ich habe an der falschen Stelle geantwortet, sorry.

      1. Hallo JürgenB,

        Datensicherung sollte daher auf einem Device erfolgen, das normalerweise nicht mit dem Rechner verbunden ist und das sich (die meiste Zeit) in einem anderen Gebäude befindet.

        Das kann man gar nicht oft genug unterstreichen. Steam hatte zwischenzeitlich einen Bug, bei der es aus Versehen ein rm -rf / ausgeführt hat. Die Person, die das entdeckt hat, hat alle Daten und alle Backups verloren, weil die Backup-Platte unter /mnt eingehängt war…

        LG,
        CK

      2. Hallo

        Auch wenn das nicht an mich gerichtet war (was mich anfangs etwas verwirrte ;-)), eine Bekräftigung des von dir und Woodfighter Gesagten in Form eines Merksatzes hinten dran.

        RAID ist kein Backup!

        Deshalb im Titel nun auch mit ohne „oder“. Regelmäßige Backups sollte man unbedingt machen, wenn man seine Daten für wichtig genug hält. RAID ist, zumindest im privaten Bereich, eine nette Spielerei, mit der man die Ausfallsicherheit der Datenträger und die Schreib- und Leseraten erhöhen kann, die aber auch die Komplexität des Systems erhöht. Heutzutage kann man hohe Schreib- und Leseraten aber mit einer SSD auch ohne RAID erreichen. Somit bliebe nur nach das regelmäßige Backup übrig und die Komplexität des Systems wäre niedriger.

        Tschö, Auge

        --
        Es schimmerte ein Licht am Ende des Tunnels und es stammte von einem Flammenwerfer.
        Terry Pratchett, „Gevatter Tod“
        1. Liebe Mitdenker, liebe Wissende, liebe Neugierige,

          RAID ist kein Backup! |

          Das unterschreibe ich sogar mit Links, solange Rechts noch nicht wieder kann!

          Und wenn die Backups nicht woanders gelagert werden, als die Arbeitsversionen, dann sind sie auch nichts wert. Was der Blitz nicht schafft, schafft das Feuer, oder das nachfolgende Löschwasser. Unsere RAIDs Also quasi RRAID, waren leider nicht wasserdicht. :-((

          Spirituelle Grüße
          Euer Robert
          robert.r@online.de

          --
          Möge der wahre Forumsgeist ewig leben!
  3. Hallo,

    nach der Auswertung Eurer Antworten habe ich mich für ein Backup ohne RAID entschieden. Nachfolgend detailliert erläutert:

    • Beide Rechner werden mit einer 128 GB SSD Festplatte ausgerüstet auf der das Betriebssystem installiert wird

    • Zusätzlich erhalten beide Rechner eine SATA Festplatte auf der das Original der Nutzdaten gespeichert ist

    • Um zu vermeiden, dass die Sicherung der Daten im gleichen Gerät und gleichen Raum von statten geht wird zusätzlich eine NAS per Ethernetkabel ins lokale Netz gepackt. Die NAS wird in einem anderen Raum positioniert. Die Nutzdaten der beiden Rechner werden täglich automatisch immer zu einer bestimmten Uhrzeit inkrementell bzw. differentiell auf die NAS gesichert. Hierfür verwende ich rsync bzw. ein Programm welchem rsync zugrunde liegt.

    Nachfolgend möchte ich noch kurz begründen, warum ich auf eine RAID-Lösung verzichte:

    • Nachdem das Mint System nach meinen Wünschen konfiguriert ist werde ich mit Hilfe von dd bezogen auf die OS-Platte beider Rechner ein Image ziehen

    • Sollte es wirklich passieren, dass die OS-Platte (SSD-Platte) oder die Datenplatte (SATA-Platte) ausfällt, so habe ich mir schnell eine Ersatzplatte besorgt. Sollte die OS-Platte ausgefallen sein, so spiele ich auf die neue OS-Platte das Image auf. Sollte die Datenplatte ausgefallen sein, so spiele ich auf die neue Daten-Platte die Nutzdatensicherung der NAS auf.

    • Damit kann ich die durch den Ausfall eine Festplatte verloren gegangene Verfügbarkeit schnell wieder herstellen ohne ein RAID-System nutzen zu müssen. Kurzum die Verfügbarkeit wäre schnell wieder herstellt ohne das ich auf die Komplexität einer RAID Lösung zurückgreifen muss. Was haltet ihr von meiner Lösung. Ist die so OK oder habt ihr Verbesserungsvorschläge?

    PS:

    Eine Kleinigkeit stört mich noch. Angenommen das Haus brennt ab, dann sind wohl beide Zimmer betroffen, dass Zimmer wo die beiden PCs stehen als auch das Zimmer wo die NAS steht. Damit wären die Daten weg. Im Optimalfall sollten die Daten demnach an einen ganz anderen Standort gesichert werden. Hier fällt mir eigentlich nur eine Cloud ein. Bezogen auf die Cloud stört mich wiederrum die Problematik das jemand der findig ist auf die Cloud zugreifen kann und somit Zugriff auf meine persönlichen Daten hat. Des Weiteren ist das tägliche Sichern auf eine Cloud sicherlich sehr langsam, weil es ja sozusagen ein Upload über das Internet ist. Was also tun?

    1. Hallo

      Eine Kleinigkeit stört mich noch. Angenommen das Haus brennt ab, dann sind wohl beide Zimmer betroffen, dass Zimmer wo die beiden PCs stehen als auch das Zimmer wo die NAS steht. Damit wären die Daten weg.

      Ja.

      Im Optimalfall sollten die Daten demnach an einen ganz anderen Standort gesichert werden. Hier fällt mir eigentlich nur eine Cloud ein.

      Wenn du die Möglichkeit eines erweiterten LANs in ein anderes Gebäude hast, wäre das eine Alternative.

      Bezogen auf die Cloud stört mich wiederrum die Problematik das jemand der findig ist auf die Cloud zugreifen kann und somit Zugriff auf meine persönlichen Daten hat. Des Weiteren ist das tägliche Sichern auf eine Cloud sicherlich sehr langsam, weil es ja sozusagen ein Upload über das Internet ist. Was also tun?

      Cloud kann ja erst einmal alles Mögliche heißen. Es kann die Cloud eines Datenspeicheranbieters sein (MS, Google, Amazon, etc.) oder eine selbst betriebene Lösung (OwnCloud, Seafile).

      Die erste Lösung ist langsam (durch deine Uploadgeschwindigkeit begrenzt) und ob die Daten vor dem Zugriff des Anbieters oder Dritter sicher sind, ist, wie du selbst schon anmerkst, zu bezweifeln. Die zweite, die eigene Lösung ist so schnell, wie dein LAN, du musst aber Aufwand in die Administration stecken und die Frage des (getrennten) Aufstellungsortes bleibt.

      Wenn du kannst, mache regelmäßig ein Backup auf eine externe Platte, die du andernorts lagern kannst. Um zusätzliche Handstände zu vermeiden, ist das mMn ein gangbarer Weg.

      Tschö, Auge

      --
      Es schimmerte ein Licht am Ende des Tunnels und es stammte von einem Flammenwerfer.
      Terry Pratchett, „Gevatter Tod“
      1. Liebe Mitdenker, liebe Wissende, liebe Neugierige,

        Wenn du die Möglichkeit eines erweiterten LANs in ein anderes Gebäude hast, wäre das eine Alternative.

        Ja, gut!

        Per fddi und ssh verbinden. Bei der Elektik für mehrfachen Blitzschutz und USV sorgen.

        Spirituelle Grüße
        Euer Robert
        robert.r@online.de

        --
        Möge der wahre Forumsgeist ewig leben!
    2. Hallo,

      ich habe nochmal eine Nacht drüber geschlafen. Meine erste Lösung hatte folgende Nachteile:

      • Brennt die Bude ab, dann höchstwahrscheinlich sowohl der Raum wo die beiden PCs stehen als auch der Raum wo die NAS steht. Die Daten wären demnach weg
      • Ist Rechner 1 ausgeschaltet kann ich von Rechner 2 nicht auf die Nutzdaten von Rechner 1 zugreifen (was notwendig ist)
      • Ist Rechner 2 ausgeschaltet kann ich von Rechner 1 nicht auf die Nutzdaten von Rechner 2 zugreifen (was notwendig ist)
      • Es handelt sich ausschließlich um ein Backup ohne eine zusätzliche RAID-Lösung

      Die meines Erachtens optimale Lösung (ohne Nachteile) nachfolgend erläutert:

      • Beide Rechner werden mit einer 128 GB SSD Festplatte ausgerüstet auf der das Betriebssystem installiert wird
      • Eine feuerfeste NAS wird in einem anderen Raum im Haus positioniert
      • Die NAS nutzt RAID 1
      • Auf der NAS werden die Original Nutzdaten von Rechner 1 und von Rechner 2 gespeichert
      • Die Sicherung der Nutzdaten ausgehend von der NAS wird täglich inkrementell bzw. differentiell durchgeführt, wobei die Sicherung doppelt realisiert ist. Einmal auf eine zweite SATA Festplatte in Rechner 1 und einmal auf eine zweite SATA Festplatte in Rechner 2
      • Damit habe ich die Original Nutzdaten auf der NAS und zwei Sicherungen der Nutzdaten. Einmal auf Rechner 1 und einmal auf Rechner 2
      • Durch diese Lösung könnte ich ausgehend von Rechner 1 auf die Nutzdaten von Rechner 2 zugreifen, auch wenn Rechner 2 ausgeschaltet ist, da das Original der Nutzdaten von Rechner 2 ja auf der NAS liegt
      • Durch diese Lösung könnte ich ausgehend von Rechner 2 auf die Nutzdaten von Rechner 1 zugreifen, auch wenn Rechner 1 ausgeschaltet ist, da das Original der Nutzdaten von Rechner 1 ja auf der NAS liegt

      Für ein Feedback wäre ich dankbar.

      1. Tach,

        • Eine feuerfeste NAS wird in einem anderen Raum im Haus positioniert

        ich glaube nicht, dass die Feuerfestigkeit einen großen Vorteil bietet; ich habe jetzt nur Geräte gefunden, die für 30 Minuten zertifiziert sind. Ich war noch nie bei einem tatsächlichen Hausbrand, aber ohne eine automatische Löschanlage würde ich nicht erwarten, dass die Temperaturen nach ner halben Stunde wieder normal sind.

        • Die Sicherung der Nutzdaten ausgehend von der NAS wird täglich inkrementell bzw. differentiell durchgeführt, wobei die Sicherung doppelt realisiert ist. Einmal auf eine zweite SATA Festplatte in Rechner 1 und einmal auf eine zweite SATA Festplatte in Rechner 2

        Du schreibst hier etws von täglichem Backup, aber anderswo, dass die Rechner aus sein können; dann gibt es also Tage ohne Backup, weil die Rechner zum passenden Zeitpunkt nicht an waren?

        mfg
        Woodfighter

        1. Du schreibst hier etws von täglichem Backup, aber anderswo, dass die Rechner aus sein können; dann gibt es also Tage ohne Backup, weil die Rechner zum passenden Zeitpunkt nicht an waren?

          Ja, dass wäre aber nicht so tragisch :-)

      2. Hallo,

        ich habe nochmal eine Nacht drüber geschlafen. Meine erste Lösung hatte folgende Nachteile:

        • Brennt die Bude ab, dann höchstwahrscheinlich sowohl der Raum wo die beiden PCs stehen als auch der Raum wo die NAS steht. Die Daten wären demnach weg
        • Ist Rechner 1 ausgeschaltet kann ich von Rechner 2 nicht auf die Nutzdaten von Rechner 1 zugreifen (was notwendig ist)
        • Ist Rechner 2 ausgeschaltet kann ich von Rechner 1 nicht auf die Nutzdaten von Rechner 2 zugreifen (was notwendig ist)
        • Es handelt sich ausschließlich um ein Backup ohne eine zusätzliche RAID-Lösung

        Die meines Erachtens optimale Lösung (ohne Nachteile) nachfolgend erläutert:

        • Beide Rechner werden mit einer 128 GB SSD Festplatte ausgerüstet auf der das Betriebssystem installiert wird
        • Eine feuerfeste NAS wird in einem anderen Raum im Haus positioniert

        Also, du übertreibst hier völlig. Zunächst, wie es woodfighter schon angesprochen hat, wird dir ein feuerfestes NAS nicht viel bringen. Denn wenn das Haus ganz abbrennt oder das NAS durch einen Wasserschaden betroffen ist, oder ein Blitz ungünstig einschlägt... deine Daten sind futsch.

        Machen wir es mal etwas systematischer!

        1. Du willst, dass deine Daten immer verfügbar sind, auch wenn ein Rechner ausgeschaltet ist? Lösung: zwei Rechner mit SSD/Betriebssystem und dazu ein NAS, auf dem alle Nutzdaten liegen und welches immer an oder zumindest in bereitschaft ist.

        2. Du willst Datensicherheit? Im Sinne von Schutz gegen Verlust? Lösung: Dann ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Cloud-Lösung das einzig Sinnvolle. In der Regel werden die Daten in der Cloud übrigens verschlüsselt gespeichert, viele Anbieter bieten auch die Möglichkeit, die Daten vor dem Upload mit deinem privaten Key zu Speichern (= dein Backup ist futsch, wenn du den Key verlierst). Natürlich weiß man nie genau, ob deren Software alles korrekt umsetzt, aber irgendwo muss man immer vertrauen. Bekannte Anbieter wären z.B. Crashplan oder Backblaze. Zusätzlich oder alternativ kannst du deine Daten auch jede Woche auf externen Festplatten sichern und bei Oma lagern. Natürlich vorher verschlüsseln! Dein NAS zu verschlüsseln ist generell ebenfalls eine gute Idee. Und damit meine ich eine Komplettverschlüsselung aller Festplatten.

        3. Du willst eine hohe Verfügbarkeit haben und nicht Tage oder Wochen warten, bis alle Daten aus dem Cloud Backup wieder heruntergeladen sind? Lösung 1: ein RAID 1 oder 5 oder 6 (je nach Plattenanzahl), lieber als Software RAID statt Hardware RAID. Dadurch läuft dein NAS weiter, auch wenn eine Platte abraucht. Was die RAID Level bedeuten, hast du ja verstanden. RAID 5 hat insbesondere den Vorteil, dass du eine Sicherungsplatte weniger brauchst (bei 2 Nutzdatenplatten). Zudem kann es bestimmte Performanceaspekte verbessern, aber das dürfte für dich keine Rolle spielen. Aufgrund der Einfachheit würde ich dir zu einem RAID 1 raten, wenn es bei zwei Nutzplatten bleibt und du nicht auf den letzten Cent achten musst. Lösung 2: sollte dir eine permanente Verfügbarkeit nicht so wichtig sein und du sagst, ich kann auch 1-2 Tage warten UND du willst zukünftig die Anzahl der Nutzdatenplatten erhöhen, dann würde ich mir an deiner Stelle mal snapraid angucken. Damit kannst du die Anzahl der Nutzplatten als auch der Sicherungsplatten im Nachhinein quasi beliebig erhöhen. Da Snapraid asynchron läuft und Snapshots anfertigen kann, hat es auch gewisse Backup-Eigenschaften (ersetzt aber z.B. kein Cloudbackup).

        1. Tach,

          Lösung: Dann ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Cloud-Lösung das einzig Sinnvolle.

          ea gibt auch noch Server die der eigenen Kontrolle mehr unterstehen als Cloud-Dienste; für um die 30€ im Monat sollte man einen mit 1TB Platz für Nutzdaten bekommen können und kann seine Daten selber verschlüsselt ablegen. Dabei kann ich mir erstens den Serversstandort Deutschland versichern lassen (siehe unten) und umgehe die Sicherheitslücken der Virtualisierungsschicht.

          Bekannte Anbieter wären z.B. Crashplan oder Backblaze.

          Das sind beides Anbieter außerhalb der EU, d.h. dass du zusätzliche Prüfpflichten hast, wenn dort vom BDSG betroffene Daten liegen (siehe z.B. https://www.sit.fraunhofer.de/fileadmin/dokumente/artikel/DuD_Selzer_ADV_Testat.pdf)

          mfg
          Woodfighter