Dass das aus UX-Sicht nicht unbedingt der Knaller ist, mag schon stimmen - nur habe ich es z.B. nicht gerne, wenn im Hintergrund Daten geladen werden, weil jemand meint, dass es für die UX gut ist, wenn er die "riesigen Vorschaubilder" nachläd.
Das sehe ich anders, denn was die meisten User viel mehr stören dürfte ist, das detailreiche Bild gar nicht oder erst verzögert zu Gesicht zu bekommen, wenn sie es wirklich sehen möchten. Das könnte zum Beispiel passieren, wenn die Verbindung vor dem Zeitpunkt, an dem die Großfassung vom Nutzer explizit angefragt wird, getrennt wird (Funkloch? Grenzübergang?). Deshalb ist es gut, das Bild so früh wie möglich zu laden und nicht so spät wie nötig. Oder es könnte passieren, dass das Absetzen der Anfrage so lange dauert, dass es vom Nutzer gänzlich unbemerkt bleibt, dann erhält er vermutlich nur den Eindruck, dass mit der Seite irgendetwas nicht stimmt.
Ein Bild, welches vorgeladen und dann vom Nutzer nie explizit angefordert wird, ist natürlich Verschwendung, aber einerseits landet das Bild im Cache und steht damit auf Abruf bereit und andererseits bleibt diese Verhalten vom Nutzer unbemerkt, er wird es der Seite also auch nicht negativ anlasten. Zudem gibt es ja für Technik-Geeks die Möglichkeit das optimistische Vorladen per Browser-Einstellung zu unterbinden. Man hat also eine Wahlmöglichkeit, aber per Default versucht man es der technisch weniger versierten Gruppe so angenehm wie möglich zu machen.
Das ist dann zwar komfortabel, aber ich hab' mal gehört, dass bei euch in Deutschland das Datenvolumen bei Mobilfunkverträgen noch mit Gold aufgewogen wird - wenn da unnötigerweise eine Hand voll Vorschaubilder mit ein paar MB geladen werden, sind da die 50 MB monatlich schnell weg :p
50MB Tarife sind 2015 auch nicht mehr der Stand der Dinge. Außerdem werden die Nutzer, deren Datenvolumen tatsächlich überschritten wird, wohl als aller erstes genervt auf ihren Provider reagieren, der ihnen das Paket als Flatrate verkauft hat, und nicht sofort deine Webseite verdächtigen. Die skeptischen User werden sich vielleicht noch eine Statistik über die Traffic-Verbraucher zu Rate nehmen und dann nüchtern feststellen, dass der Flaschenhals wirklich ganz woanders liegt und ihr Frust richtet sich dann auch nicht gegen die Webseite.
Auf der anderen Seite, reagieren Nutzer natürlich zurecht genervt darauf, wenn eine Internetseite langsam lädt oder verzögert reagiert, auch wenn sie sich mit ihrem Smartphone oder Tablet im heimischen WLAN-Netzwerk befinden. Den Punkt hatte ich bereits angesprochen, es ist eben technisch nicht möglich die Volumenbegrenzung, mit der ein Nutzer die Webseite betritt, vorherzusagen, wieso also pessimistisch vorgehen und auch jenen Nutzern eine schlechtere UX bieten, die eigentlich eine unbeschränkte Leitung zur Verfügung haben?