Ich beginne mal von hinten auf deinen Beitrag, denn dann kann ich hoffentlich ein großes Missverständis direkt ausräumen.
Wenn deine Seite bei bestehender WLAN-Verbindung langsam lädt oder verzögert reagiert – eine Stelle, an der ich über den Seitenaufgbau an sich nachdenken würde –, willst du optimistischerweise noch weitere Daten dazuschieben, die diesen Zustand der Langsamkeit und Verzögerungen weiter konservieren?
Nein, genau das will ich nicht. Ich will, dass das intiale Rendern der Seite so schnell wie möglich geschieht, deshalb will ich die Leitung nicht mit Dateien belasten, die erst später gebraucht werden. Diese Dateien, sollen aber später auf Abruf so schnell wie möglich bereit stehen und nicht wieder Ladezeiten benötigen, deshalb teile ich dem Browser mit, er möge die Ressourcen dann laden, wenn er Zeit dafür hat, weil er gerade sowieso im Leerlauf-Modus läuft und die Netzwerk-Verbindung ungenutzt ist. Auch wenn ich mich wiederhole, bitte lies die FAQ von Mozilla zu link prefetching.
Das WLAN-Beispiel wollte ich eigentlich als Beispiel für eine schnelle und stabile Leitung gebrauchen. Im Heimnetzwerk sind Volumenflatrates nun wirklich nicht mehr die Regel, und diese Nutzer sind dann nur an schnellen Rekationszeiten interessiert, Download-Volumen spielt dann keine Rolle.
Das sehe ich anders, denn was die meisten User viel mehr stören dürfte ist, das detailreiche Bild gar nicht oder erst verzögert zu Gesicht zu bekommen, wenn sie es wirklich sehen möchten. Das könnte zum Beispiel passieren, wenn die Verbindung vor dem Zeitpunkt, an dem die Großfassung vom Nutzer explizit angefragt wird, getrennt wird (Funkloch? Grenzübergang?). Deshalb ist es gut, das Bild so früh wie möglich zu laden und nicht so spät wie nötig. Oder es könnte passieren, dass das Absetzen der Anfrage so lange dauert, dass es vom Nutzer gänzlich unbemerkt bleibt, dann erhält er vermutlich nur den Eindruck, dass mit der Seite irgendetwas nicht stimmt.
- Die Verbindung kann auch während des Vorladens abbrechen. Das ist also kein Argument dafür oder dagegen.
Ja, aber das Vorladen geschieht im Hintergrund, unbemekrt vom Benutzer, nur der Browser erkennt den Fehler und kann den Download sofort neustarten, sobald die Verbindung wieder besteht.
- Dass größere Inhalte nicht unmittelbar zur Verfügung stehen, sondern nur mit etwas Verzögerung, ist ein dem Nutzer bekanntes Phänomen. Das mag stören, aber es wird im Allgemeinen „für normal“ gehalten.
Ja, damit geb ich mich nicht zufrieden und damit sollen sich meine Nutzer auch nicht zufrieden geben müssen.
… und andererseits bleibt diese Verhalten vom Nutzer unbemerkt, er wird es der Seite also auch nicht negativ anlasten.
Wenn die 500-MB-„Flatrate“ schon lange vor Ende des Monats alle ist, mag das nicht der einzelnen Seite angelastet werden. Dort ist aber, wenn alle deiner Logik folgen, eine der Ursachen zu suchen. Unbemerkt bleibt das Verhalten, bzw. dessen Folgen, aber keineswegs.
Gut, es wird bemerkt, aber der rationale Nutzer wird die Schuld dafür nicht bei einer Webseite suchen, die ein, zwei Bilder unnötiger Weise nachgeladen hat, wenn der Löwenanteil des Volumens von Youtube, Spotify oder Netflix aufgebraucht wurde.
Zudem gibt es ja für Technik-Geeks die Möglichkeit das optimistische Vorladen per Browser-Einstellung zu unterbinden. Man hat also eine Wahlmöglichkeit, aber per Default versucht man es der technisch weniger versierten Gruppe so angenehm wie möglich zu machen.
Mich als Nutzer grämt die Drosselung nach Verbrauch meiner Pseudo-Flatrate. Ich kenne, gerade wenn ich Nicht-Technik-Geek bin, die Einstellungsmöglichkeit nicht. Erst recht weiß ich nicht, dass Seitenautoren die mir nicht bekannte Einstellung umgehen können und nicht erwünschten und bei mir Mehrkosten erzeugenden Traffic verursachen. Was also dem „Technik-Geek“ zumindest teilweise möglich ist, nämlich das Unterbinden dieses für Mobilverbindungen nicht erwünschten Verhaltens, willst du mir, als nicht dieser Gruppe angehörendem Besucher deiner Seite, aufbürden?
Ich möchte dir nochmal ins Gedächtnis rufen, dass wir hier über Bilder disktutieren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso vom Nutzer angefordert werden. Zumindest ich denke hier nämlich an Bilder, die ich zum primären Seiteninhalt zähle, zum Beispiel Bilder aus der Galerie eines Fotografen oder Künstlers oder eine Klickstrecke, sowas in der Art eben. Der Fall, dass das Bild vorgeladen wird und dann doch nicht angeschaut wird, sollte der Ausnahmefall sein, nicht die Regel. Ansonsten sollte man vielleicht Neuabwägen, ob die Vorteile die Nachteile überwiegen.
50MB Tarife sind 2015 auch nicht mehr der Stand der Dinge. Außerdem werden die Nutzer, deren Datenvolumen tatsächlich überschritten wird, wohl als aller erstes genervt auf ihren Provider reagieren, der ihnen das Paket als Flatrate verkauft hat, und nicht sofort deine Webseite verdächtigen.
Der Benutzer mag nicht die Seite verdächtigen, aber wird er stattdessen den Provider nerven? Ich glaube nicht daran, dass er das tun wird.
Das glaube ich auch nicht, aber erfahrungsgemäß richtet sich der erste Groll trotzde in diese Richtung.
Die skeptischen User werden sich vielleicht noch eine Statistik über die Traffic-Verbraucher zu Rate nehmen und dann nüchtern feststellen, dass der Flaschenhals wirklich ganz woanders liegt und ihr Frust richtet sich dann auch nicht gegen die Webseite.
Wieso? Deine Seite, die Daten lädt, die ich nicht nutzen wollte, ist der Flaschenhals.
Verglichen mit der Videoplatform und dem Musikstreaming-Dienst, die suit ja schon angeführt hat, sind die drei unnötigen Bilder wohl kaum der Flaschenhals.
Jeder weiß, dass das Laden eine Webseite etwas dauert und sie bei Anforderung nicht unmittelbar da ist und erst verzögerungsfrei funktioniert, wenn sie vollständig geladen ist. Mein Bestreben wäre, diesen Zustand so schnell als möglich zu erreichen. Jedes unnötige Laden weiterer Daten ist meiner Meinung nach in dieser Hinsicht kontraproduktiv.
Nein, das denke ich nicht. Kontraproduktiv ist es, wenn sich die Leitung die meiste Zeit im Leerlauf befindet und dann zu gewissen Zeitpunkten eine geballte Last bewältigen muss. Man kann das Laden und die Reaktionszeiten der Webseite positiv beeinflussen, indem man versucht die Last gleichmäßiger zu verteilen, das optimistische Vorladen funktioniert nach genau diesem Prinzip.