Tach,
ich halte es allgemein für problematisch in „Verteidigungsmaßnahmen“ zu denken, dann neigt man eher dazu Dinge für sicher zu halten;
das würde ich nicht so sehen. Wie kommst du auf diese Folgerung? Solange man sich bewusst ist, dass es hundertprozentige Absicherung nicht gibt, also trotz aller nur denkbaren Maßnahmen immer irgendwo ein Restrisiko bleibt, ist IMO eigentlich alles in Butter. Ein falsches Sicherheitsgefühl sollte da eher nicht aufkommen.
die Folgerung stammt aus meiner Erfahrung, dass Admins und Entscheider, die in Konzepten wie Firewalls, Virenscanner, „das interne Netz“, etc. denken, die aus der anderen Richtung kommenden Gedankengänge nicht direkt nachvollziehen können. Sobald ich Netzwerke in intern und extern aufteile, wiege ich mich in einer gewissen Sicherheit, dass bestimmte Angriffe von der Architektur bereits abgewehrt werden und vernachlässige dann einen Angreifer, der (wie auch immer) Zugriff auf das „interne“ Netz hat. Aus meiner Sicht ist der Gedanke „Was kann ein Angreifer mit den gespeicherten Passwörtern in der Usertabelle anfangen und wie kann ich ihm das erschweren?“ sinnvoller als davon auszugehen, dass ich dieses Szenario in allen Fällen verhindern kann (die Gedanken, welche Maßnahmen treffe ich, damit niemand unbefugt darauf Zugriff bekommt, sind auch wichtig, aber eben erst der nächste Schritt); ich muss hier nicht bereits ein Angriffsszenario haben, um den Gedanken zu rechtfertigen, sondern gehe einfach erstmal davon aus, dass ein entsprechendes Szenario existiert (aus meiner Erfahrung werde ich einfach zu häufig von der Kreativität von Angreifern überrascht, als dass ich erwarten würde, alle Angriffe voraus sehen zu können; also muss ich von innen nach außen verteidigen und nicht anders herum).
Dass du das ähnlich siehst wie ich, hätte ich erwartet, aber solange man regelmäßig „aber wie soll ein Angreifer das denn ausnutzen“ oder „ja, aber da kommt ein Angreifer doch gar nicht erst hin“ hört, scheint das nicht die einzige Herangehensweise zu sein.
Gegen einen Angreifer […] ist […] eine Verteidigung […] schwer[…].
Wobei schwer dann in Richtung unmöglich tendiert. Okay, so herum passt's auch. Dann war deine ursprüngliche Aussage etwas unglücklich, weil sie nicht eindeutig war.
Ich sehe im Moment nicht, wo „ausreichend schwer, um als unmöglich angenommen zu werden“ nicht eindeutig sein könnte. Nicht, dass ich ausschließen will, mich zweideutig ausgedrückt zu haben, aber im Moment verstehe ich nicht, wie du darauf kommst; ich habe mich etwas komplizierter ausgedrückt, um das Absolutum „Verteidigung ist nicht möglich“ zu vermeiden.
mfg
Woodfighter