Müsch: bitweises überschreiben bei Formatierung - Windows versus Linux

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ich habe einige Fragen zum bitweisen überschreiben von Daten auf einem Datenträger.

Der Begriff "bitweise" ist an dieser Stelle schon mal falsch. Ein Dateisystem besteht aus Blöcken à soundsoviel Bytes, nicht aus Bits – jedenfalls nicht im Sinne einer relevanten, adressierbaren Einheit. Es werden keine einzelnen Bits überschrieben, es werden nur ganze Blöcke überschrieben.

Der Unterschied zwischen schneller und normaler Formatierung ist in aller Regel, welche Blöcke überschrieben werden: Bei schneller Formatierung werden lediglich die Blöcke mit den Verwaltungsdaten, quasi das Inhaltsverzeichnis neu geschrieben; die Daten selbst bleiben unangetastet. Bei normaler Formatierung werden üblicherweise zusätzlich auch die Datenblöcke mit einem Standardwert überschrieben, gerne mit Nullen.

Linux Mint

Laut der Beschreibung des Tools Laufwerke werden bei der normalen Formatierung die Daten einmal bitweise überschrieben.

Bezogen auf die Überprüfung von defekten Sektoren bei der Formatierung finde ich hinsichtlich des Tools Laufwerke keine Information. Wird die Überprüfung auf defekte Sektoren bei Laufwerke nur bei der normalen Formatierung überprüft oder auch bei der Schnellformatierung?

Bei der Schnellformatierung können sie nicht geprüft werden, da nur die Verwaltungsblöcke angefasst werden. Das gilt grundsätzlich für jedes System.

Das bei Linux derzeit üblicherweise der Formatierung zu Grunde liegende Programm mkfs.ext4 (siehe http://linux.die.net/man/8/mkfs.ext4) hat keine Optionen zur "schnellen" oder "langsamen" Formatierung. Es gibt drei Aufrufarten: Normalerweise werden nur die Verwaltungsblöcke geschrieben, zusätzlich kann ein Lesetest oder ein Schreib-Lese-Test ausgeführt werden.
Was davon Linux Mint einsetzt, kann ich nicht sagen, ein Blick in die Prozessliste während einer normalen Formatierung sollte aber die an mkfs.ext4 übergebenen Parameter verraten (hier: -c oder -cc). Der von dir zitierten Beschreibung nach müsste es sich um den Schreib-Lese-Test (-cc) handeln.

Nebenbei: Das Dateisystem kannst du unter Linux mit e2fsck und die Blöcke an sich mit badblocks prüfen (Vorsicht bei Letzterem: der Schreib-Lese-Test überschreibt sämtliche Daten).

Falls bei Windows kein bitweises Löschen der Daten durchgeführt wird, irritiert mich das etwas, denn dann würde „normales Formatieren“ bezogen auf Windows und Linux anders definiert

Ganz allgemein gefragt: Warum sollte Linux sich nach Begrifflichkeiten von Windows richten bzw. Windows sich nach Linux?