Hej Gunnar,
@@marctrix
Auch hierzu mal wieder meine übliche Anmerkung: es geht nicht nur um die, die die Tastatur benutzen müssen, sondern auch um die, die die Tastatur benutzen wollen.
Natürlich. Barrierefreiheit kommt allen zugute. Die Rollstuhlrampe auch den Kinderwagenschiebern.
“Everybody is a keyboard user when eating lunch with their mouse hand.” —Adrian Roselli
Auch situative Einschränkungen mal außen vor gelassen gibt es vermutlich viel mehr tastaturaffine Menschen, die sich mittels Leertaste, Tab und Pfeiltaste durch Webseiten navigieren, als es Menschen gibt, die es aufgrund einer Behinderung müssen.
Man kann mit den paar Leidensgenossen von Stephen Hawking im echten Leben halt nicht so wirklich viele Leute überzeugen. Es gibt böse Menschen, die keine Notwendigkeit sehen "die paar Krüppel" zu unterstützen.
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass Blinde an der Gruppe der Tastaturverwender mit Behinderung einen sehr hohen Anteil haben - ich frage mich gerade, wie leicht oder schwer es denen fällt, sich in einem Gitter zurecht zu finden, durch das man sich in alle Richtungen bewegen kann - der Artikel weist ja schön auf die Notwendigkeit hin, das aktuelle Feld hervorzuheben. Wie wird die aktuelle Position Blinden deutlich gemacht, damit sie nach der Unterbrechung durch ein Telefonat z. B. noch wissen, wo sie sind?
Nach dem ersten WOW-Effekt (Colle Idee!), stellt sich bei mir mehr und mehr Ernüchterung ein. Je mehr ich drüber nachdenke, umso mehr Ungereimtheiten bleiben für mich nach der Lektüre dieses Artikels und des dort vorgestellten Scripts. Wem nutzt es wirklich, wer ist darauf angewiesen?
Klar, ein Blinder kann sich immer auch einfach durchtabben. Was aber, wenn er mal an eine Pfeiltaste kommt - kann er das Verhalten vorhersehen (wichtiger Usability-Aspekt!). Findet er sich danach noch zurecht? Wird er bei einer Fehlbedienung unterstützt (wichtiger Accessibility-Aspekt)? - Man sieht mal wieder wie sinnvoll pures HTML ist. JS-Aufsätze bringen (oft) so viele Probleme wie sie zu lösen vorgeben. - Nur nicht für Sehende...
Das beste am Artikel war der Hinweis, HTML-Elemente korrekt einzusetzen. Dann ist man eigentlich auch schon am ziel. Alles weitere macht es nur (unnötig?) kompliziert.
Marc