Aloha ;)
So einfach ist die Sache nicht. Du vergisst hier die Eigenschaften des Zählrohrs, die einen massiven Unterschied ausmachen: Es tritt eine nicht unerhebliche Totzeit zwischen den einzelnen Gasentladungen auf,
Soweit ich mich von gestern noch erinnern kann etwa 100 ms. Und diese entsteht doch dadurch, dass die frei werdenden Elektronen erstmal den ganzen Weg durch das Gas zurücklegen müssen um an der Kathode zu landen, um dann wieder darauf zu warten, das ein Elektron von der Anode kommt um die fehlende Ladung auszugleichen.
Nein, da liegst du falsch - oder wir reden ein wenig aneinander vorbei. Die Totzeit entsteht, weil ein einziges frei gewordenes Elektron durch eine Kettenreaktion die gesamte Gasfüllung zur Entladung bringt. Treten während einer Gasentladung weitere Ionisationen (d.h. neu frei werdende Elektronen) auf, so fallen die unter den Tisch, da die Gasentladung schon im Gange ist. Erst nach Ende des Gasentladungsvorgangs werden wieder neue Impulse registriert. Die gemessenen (gezählten) Impulse sind insbesondere während einer Entladung auch immer gleich groß (weil eben immer die komplette Gasfüllung ionisiert und entladen wird). Ich glaube du sitzt dem Missverständnis auf, dass direkt jedes ionisierte Elektron gemessen wird - das ist aber nicht der Fall. Dazu auch Wikipedia:
Ab einer bestimmten noch höheren Spannung bewirkt jedes einfallende ionisierende Teilchen eine selbständige Gasentladung, das heißt, auch jedes sekundär freigesetzte Elektron löst, bevor es die Anode erreicht, seinerseits mindestens ein neues Elektron aus. Auch wird Ultraviolettstrahlung erzeugt, die an entfernten Stellen ionisiert, sodass die Entladung sich über das ganze Zählrohr ausbreitet.
[...]
Die Stromimpulse sind also von einheitlicher Größe [...]
Du kannst also mit dem Geiger-Müller-Zähler nur feststellen, wie viel Strahlung(-senergie) eintrifft, wenn die einzelnen Photonen so spärlich eintreffen, dass die Totzeit zwischen dem Eintreffen zweier Photonen sicher verstrichen ist (bei nicht-vernachlässigbarer Strahlung ziemlich unwahrscheinlich). Deshalb auch die Absorber: durch einen genügend dicken Absorber treffen irgendwann nur noch so wenig Photonen ein, dass eine Messung mit dem Geiger-Müller-Zähler sinnvoll ist (weil wenig bis keine Photonen durch die Totzeit unerfasst bleiben) und dann kannst du von diesem Ergebnis aus anhand der Absorberdicke wieder hochrechnen zu deiner ursprünglichen Strahlung...
Grüße,
RIDER